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Froschkönig
15.01.2003, 23:20
Ok, sorry, der von mir gewählte Ausdruck (Beigeschmack...) war ein wenig harsch, der ist leider in einer Form angekommen, die von mir nicht gewollt war. Tut mir leid. Mir persönlich ist diese Einstellung einfach zu national gefärbt, leider bin ich in der Verdeutlichung dessen übers Ziel hinaus geschossen.

Jetzt muß ich mal zu Hobbe´s Gunsten in die Bresche werfen :

Da haben wir´s wieder einmal : Wieso ist es ZU NATIONAL, in SEINER EIGENEN SPRACHE sprechen und publizieren zu wollen ? Die Franzosen hab en quasi PER GESETZ Anglizismen in Ihrer Muttersprache verboten und wir kuschen mal wieder vor der Geschichte, dem Nationalsozialismus, dem Zentralrat und was weiß ich vor welchem anderen Käse noch !!!!

Bald haben die uns alle soweit, daß wir freiwillig Englisch als Muttersprache erlernen, weil wir uns unserer eigenen ob der Vergangenheit schämen !

Soviel zum "Nationalen" Aspekt !!!


:-meinung :-meinung :-meinung

Rugger
15.01.2003, 23:29
Original geschrieben von Froschkönig
Da haben wir´s wieder einmal : Wieso ist es ZU NATIONAL, in SEINER EIGENEN SPRACHE sprechen und publizieren zu wollen ? Ok, sorry, manchmal habe ich allem Anschein nach Probleme damit, mich deutlich auszudrücken, aber mir ist kein besseres Wort eingefallen. Und nein, mir ist nicht daran gelegen, daß wir bald Englisch als Muttersprache annehmen, schon gar nicht ums kuschen vor der Geschichte. Mir ging es einzig und allein um Hobbes' Problemen mit Englisch als der führenden Sprache in der Wissenschaft. Nur zur Klarstellung...!

Rugger

airmaria
16.01.2003, 02:30
Also mal ehrlich: was spräche eigentlich dagegen, wenn alle die gleiche Sprache sprechen würden?

Welche das ist, wäre mir völlich gleich, von mir aus Englisch, hauptsache man einigt sich mal, so wie mit dem Euro...

am Anfang gibst Probleme, Ärger, Mehrkosten und Unmut... auf lange Sicht aber das einzig sinnvolle, um unnötige Kosten für schwachsinnige Doppel-, Drei- und Mehrfacharbeiten einzusparen!

Was is schon Tradition? Ein Bremsklotz des Fortschritts!

:-)) :-)) :-))


"Mary" airmaria

PS: ich denke grad auch zufälligerweise an das schöne SI-Einheiten-Thema: das ist quasi das Gleiche!

Froschkönig
16.01.2003, 11:39
Original geschrieben von airmaria
PS: ich denke grad auch zufälligerweise an das schöne SI-Einheiten-Thema: das ist quasi das Gleiche!

Ja, mir kam Dein Posting auch irgendwie bekannt vor ;-)

hobbes
16.01.2003, 14:22
Einheitssprache, Einheitswährung, Einheitsnation, Einheitskulturm, Einheitswissenschaft.......
....wisst ihr was das ist? Das sind Monopole.

So, und jetzt fragt mal euere unbeliebten Ökonomiekollegen, was das Dumme an Monopolen ist. Monopole sind die Bremsklötze des Fortschrittes.

Die Zukunft wird mir recht geben.

Christoph_A
16.01.2003, 22:17
Einheitsbrei bringt nun wirklich am allerwenigsten was-fragt mal im ehemaligen Ostblock nach,da habt ihr die besten Beispiele.

Froschkönig
16.01.2003, 22:29
Und selbst wenn es verwaltungstechnisch was bringt - es wäre der Tod der Kultur.....

hobbes
16.01.2003, 23:23
vielen Dank Christoph und Frosch

Christoph_A
17.01.2003, 09:34
Gern geschehen ;-)

Blackeneier
20.01.2003, 12:31
Also,

1. Es ist natürlich (?!) ein absolutes Muß, daß jeder Medizinstudent (eigentlich jeder sowieso) vernünftig englisch kann.
2. Daß neuere biochemische Begriffe fast immer englisch sind, ist vielleicht traurig, aber auf jeden Fall wahr. Vielleicht geht es wirklcih nicht anders. Wenn all die Abkürzungen auf deutsch anders als auf englisch sind... fürchterlich. Lassen wir die Wissenschaftssprache eben wie sie ist.
3. Raus mit Anglizismen aus dem normalen Sprachgebrauch! Weg mit diesen falschen Übersetzungen, aus denen dann neue Redewendungen entstehen... man fragt: wie heißt du und nicht: wie ist dein name? ...
4. Abgesehen davon, daß Englisch die absolut wichtigste Sprache ist: Latein ist wirklich sinnvoll. Nichts gegen Französisch, aber eigentlich ist das eben auch nur eine Freizeitbeschäftigung wie Latein, in gewisser Hinsicht sinnvoll, manchen macht es Spaß, aber absolut nicht nötig. Du kannst im Urlaub fragen, wie das Wetter ist, wo es Brot zu kaufen gibt usw. naja, nicht schlecht, aber Latein als sinnlos zu verschimpfen, nur weil Französisch... nenene.
5. Latein ist logisch und okay. Aber Altgriechisch ist noch mal um einiges interessanter... glaubt es! (oder glaubt es eben nicht)

Doc Pepp
20.01.2003, 14:16
Yo Blackeneier!

Erklär mir doch mal bitte deinen Punkt No.3! :-))

Froschkönig
20.01.2003, 14:23
Ich glaube mit Punkt 3 meint er Dinge wie "Event" statt Veranstaltung etc...allerdings kann ich das mit dem "wie heißt Du" nicht nachvollziehen ! Beide Fragen sind grammatikalisch korrekt, also wo ist das Problem ?

"Wie ist der Name von Dir" wäre allerdings auch grammatikalisch korrekt - klingt nur sch**** :-D

Pascal
20.01.2003, 14:30
Er spielt darauf an, das hier ein anglistische Formulierung gewählt wird. Statt dem heute im Deutschen eigentlich üblichen Wie heißt du? wird angelent an das Englische "What's youre name?" Wie ist dein Name gefragt.

Allerdings ist das eigentlich kein Anglizismus. Nicht zwangsweise jedenfalls. Es könnte auch als ein Anachronismus gesehen werden. Die Formulierung "Wie ist dein Name?", oder bei höherem Stand "Wie ist sein Name?" ist eine veralterete Form die sehr wohl aus dem Deutschen stammt. Ist aber eigentlich auch egal.

luckyblue
20.01.2003, 14:36
"Wie ist dein Name" ist insofern strange, als dass das "wie" nach einer Eigenschaft fragt, also im Sinne von "was für ein Name" - adliger Name, popeliger Name etc.

Wer sich dran aufhängen will, sollte Mathematik studieren. Oder Latein;-)

luckyblue
20.01.2003, 14:56
Raus mit Anglizismen aus dem normalen Sprachgebrauch! Weg mit diesen falschen Übersetzungen, aus denen dann neue Redewendungen entstehen

"Lasset uns von aller Befleckung des Geistes uns reinigen. [...] Und der deutsche Schreiber mit sprachlichem Kunst- und Ehrgefühl, der durch lebenslange Verbildung und Entwöhnung fest im Welsch haftet, sich aber von dieser entwürdigenden Natur- und Kunstwidrigkeit befreien und zu reiner, edler Ausdrucksform emporläutern will, soll liebreich Hilfe finden, so reich, wie ich sie zu bieten und der im Kriege verteuerte Raum sie zu gestatten vermag."

So Eduard Engel in seinem Werk "Entwelschung. Verdeutschungswörterbuch für Amt, Schule, Haus, Leben".

"Entwelschung" meinte die Flurbereinigung der deutschen Sprache von französischen Wendungen um 1900. Der Sprachpurismus kam allerdings auch damals schon nicht richtig auf Touren. Und das ist auch gut so. Denn wer will sich schon morgens "abbarten"?

Ich mitnichten.

hobbes
20.01.2003, 15:24
ich sag nur noch eines: Leben und leben lassen!

airmaria
20.01.2003, 19:20
Original geschrieben von Blackeneier
... Latein ist logisch und okay. Aber Altgriechisch ist noch mal um einiges interessanter... glaubt es! (oder glaubt es eben nicht)

... Du bist ja sooo toll! :-))

@vorher: es geht nich um Einheitsbrei und Verbannung aller Kulturen... es geht um sinnvolle Vereinfachungen in Teilbereichen des internationalen Miteinanders: hier vor allem Sprache und Währung!

Und wenn es irgendwann eine weltweite Einheitswährung gäbe, wo wäre das Problem?
Vielleicht war das mit Englisch als Einheitsmuttersprache ein wenig zu früh für dieses Jahrhundert :-)) ... aber man könnte sich doch schonmal drauf einigen, daß jeder, der eine Schule besuchen darf auf dieser Welt, Englisch als Zweitsprache lernt.

"Mary" airmaria

Christoph_A
20.01.2003, 21:45
Also,ich finds schon ziemlich erschreckend,wenn Leute keinen Dialekt beherrschen,das ist für mich immer ein Spiegel der Verbundenheit mit der Region,in der man aufgewachsen ist-wie soll man da ohne Muttersprache aufwachsen können-Englisch ab dem Kindergarten,das halte ich für sinnvoll,aber so weit sollten wir unsere nationale Identität dann doch nicht verleugnen,oder?

Froschkönig
20.01.2003, 22:28
Das mit dem Dialekt ist so eine Sache...die, die ihn RICHTIG GUT beherrschen, haben dann wieder Probleme mit dem hochdeutschen, das kann auch nicht ganz ohne sein (ICh denke da so an manche Dozenten :-wow )

Rico
20.01.2003, 23:29
Original geschrieben von Blackeneier
3. Raus mit Anglizismen aus dem normalen Sprachgebrauch! Weg mit diesen falschen Übersetzungen, aus denen dann neue Redewendungen entstehen... man fragt: wie heißt du und nicht: wie ist dein name? ... Tja, Sprache unterliegt Einflüssen und befindet sich immer im Wandel... das ist ein absolutes Muß für eine Sprache, denn nur der Austausch mit anderen Sprachformen und -kulturen bringt die Sprache "voran". Wenn man sich gegen solche Tendenzen wehrt und versucht, zu konservieren und sich zu isolieren, der verursacht stillstand - ein Zustand, der selten vorteilhaft ist.
:-meinung