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Doc Pepp
21.01.2003, 13:26
Danke Rico! :-dafür

Christoph_A
21.01.2003, 13:34
Find ich jetzt gar nicht@Froschkönig-ich bin ja auch "zweisprachig" aufgewachsen und hatte noch nie mit jemand Verständigungsprobleme,abgesehen davon,daß es "das Hochdeutsche" gar nicht gibt.

hobbes
21.01.2003, 19:34
@airmaria: einige Lateinamerikanische Staaten haben sich schon in Dollar geübt und sind daran kläglich und erbärmlich gescheitert. Dahin kann eine Einheitswährung führen. Aber überlassen wir Mediziner das besser den Ökonomen.
Nur soviel: für den EURO werden sich die Erfinder desselben noch mal sehr entschuldigen müssen. Das kann ich nur mal orakeln.

Blackeneier
22.01.2003, 11:07
3. Schön, die Sprache muß sich ändern. Aber mir ists mit dem Ami-Deutsch echt zu viel. Meine Meinung: Es kommt daher, weil keiner richtig Deutsch und richtig Englisch kann. (PISA?) Also redet jeder beidesmal Denglisch. (Schließe ich mich da aus? Leider nein, aber ich versuche mein bestes.)
Schönes Beispiel finde ich auch den Polarbär, der früher mal Eisbär hieß (und ice bear hab ich aber auch schon mal gehört).
5. Griechisch ist wirklich nicht erforderlich, aber mir hats gefallen, dabei bleibe ich und ich kann es jedem nur empfehlen, der sich für ein bißchen Sprache im Mix mir Primitivphilosophie interessiert.

Blackeneier
22.01.2003, 11:09
Ach ja:
Ich spreche keinen Dialekt, bin aber trotzdem extrem dafür. Schon allein deshalb, weil sie gegen den Einheitsbrei wirken.

Froschkönig
22.01.2003, 12:00
Original geschrieben von Christoph_A
Find ich jetzt gar nicht@Froschkönig-ich bin ja auch "zweisprachig" aufgewachsen und hatte noch nie mit jemand Verständigungsprobleme,abgesehen davon,daß es "das Hochdeutsche" gar nicht gibt.

Das mag ja sein, das für "Hochdeutsch" keine Definition besteht, aber Du weißt doch schließlich, was damit gemeint ist.
Und ich find´s eben schon, da ich diese Erfahrung schon ein paarmal gemacht habe. Ich sag ja nicht, daß ein Dialekt was schlechtes ist, nur dass er eben in manchen Fällen Probleme bereiten kann.
Und nicht alle "Dialektiker" :-D sind "zweisprachig" aufgewachsen.
:-meinung

Blackeneier
22.01.2003, 14:21
Okay, es gibt vielleicht gelegentlich Probleme mit dem Dialekt. Aber die muß man dadurch beheben, daß man den Leuten Hochdeutsch als zweite Muttersprache beibringt. (Ihr wißt, was ich meine?) Und nicht dadurch, den Dialekt auszurotten, wie es leider manche Möchtegernmodernis immer wieder versuchen.

Oft sind die Leute, die sich über die "Dialektiker" lustig machen, die selber von Deutsch und Sprachgefühl selber keine Ahnung, ist jedenfalls manchmal so mein Eindruck.

luckyblue
22.01.2003, 17:08
Gegen eine moderate angelsächsische Einfärbung unserer Muttersprache habe ich eigentlich nichts. Klingt zwar manchmal ein bisschen yuppiehaft, aber immerhin dynamisch. Was mir allerdings wirklich auf die Nerven geht, ist dieser türkische Einschlag mit seiner stumpfsinnigen Aggressivität, gerne auch "Kanacksprack" genannt - ein Wort und 1000 Konnotationen. Das nenne ich Verarmung.

Geh schon mal in Deckung vor den Vorwürfen wegen Ausländerfeindlichkeit;-)

cu
luckyblue

Christoph_A
22.01.2003, 18:41
Muß da Blackeneier recht geben-wenn ich da an unsere Schulzeit denke,grausam. Wir hatten eine Deutschlehrerin,die uns immer korrigiert hat,sobald wir dialektische Ausdrücke gebraucht hatten,war fast wie im Besserungscamp-naja,allzu lange war sie nicht auf diesem Gymnasium gewesen (im tiefsten Oberbayern geht so eine Einstellung nicht lange gut). Seit damals läuten bei mir die Alarmglocken,wenn jemand sich abfällig über Dialekte äussert.
P.S.: Wenn jemand nur krassen Dialekt spricht,brauchst eben einen "Zweisprachler" als Dolmetscher-musste das während meiner Dr.arbeit in Großhadern auf der Kardio auch öfters mal machen-und "Zweisprachler" findest eigentlich in jedem größeren Haus.

hobbes
22.01.2003, 22:16
(Endlich kann ich meinen 500. Beitrag loswerden.)


Unter Berücksichtigung dass das sog. Hochdeutsch doch aus der von Luther begründeten Einheitssprache resultiert, die der gemeinsamen Verständigung, jedoch nicht der Gleichschaltung dienen sollte, empfinde ich die Zurückdrängung von Dialekten als besonders schwerwiegend. Die Existenz einer gemeinsamen Sprache sollte nicht darin resultieren, identitätsstiftende Dialekte zu verdrängen.

Froschkönig
22.01.2003, 22:22
Glückwunsch zu Nr 500 !

Keine Bange hobbes !
Da kann kommen wer will, ob Luther oder sonstwer :
Die Dialekte wird´s immer geben !
:-meinung

hobbes
22.01.2003, 22:31
Mensch König! Danke.
Ja, ich hoffe du hast recht.
Du bist einfach unglaublich schnell und aktiv, Könich!

Froschkönig
22.01.2003, 22:50
Geschwindigkeit ist keine Hexerei, sondern eine Flatrate :-D
Und Dialekte wird´s tatsächlich geben. Sollten wir einheitssprachlich irgendwann alle nur noch des englischen mächtig sein : Da gibbet auch mehr als genug Dialekte !

luckyblue
22.01.2003, 23:13
Problematisch ist aber, dass im angelsächsischen Sprachraum statt Dialekten eher Soziolekte Hochkonjunktur haben.

Froschkönig
22.01.2003, 23:24
Original geschrieben von luckyblue
Problematisch ist aber, dass im angelsächsischen Sprachraum statt Dialekten eher Soziolekte Hochkonjunktur haben.

Diese "Soziolekte" mag es durchaus geben, aber schau mal Amerika global an, unmengen an Bundestaaten. Alleine die Nord und Südstaaten des Bürgerkrieges unterschieden sich vom Dialekt, dann wäre da noch Texas und andere....Die Soziolekte beschreiben doch eher die unterschiedliche Aussprache verschiedener Bevölkerungsschichten oder ethnischen Gruppen in der GLEICHEN Region...aber das ist meiner Meinung nach sowieso ein GANZ anderes Thema.....

luckyblue
22.01.2003, 23:53
Das ist richtig, problematisch bleibt aber, dass im Englisch-sprachigen Ausland jemand mit Oxford-English schon bessere Karten in die Wiege gelegt bekommt als beispielsweise einer mit dem Slang von "down under", zumindestens bei herausragenden Jobs. Das ist ein latentes Kastenwesen und ziemlich fortschrittsfeindlich. In Deutschland dagegen kann man Bundeskanzler werden, ohne "sch" artikulieren zu können.

Froschkönig
23.01.2003, 00:11
Das mit dem Bundeskanzler ist zwar richtig, aber den schlägt eine Partei vor und das Volk wählt ihn. Hingegen gibt es in Wirtschaft und Wissenschaft genügend Posten, wo man keine Chance hat, wenn man des "Hochdeutschen" nicht mächtig ist. Und by the way : Auch George Bush spricht für meine Begriffe kein Oxford-Englisch !

P.S. Dies ist wieder mal einer der Fälle, wo man fasziniert feststellt, wohin sich ein Thread entwickelt....könnte ein zukünftiges Studienfach werden : Thread-Dynamik ;-)

luckyblue
23.01.2003, 00:37
Also, wenn ich mir so das Kauderwelsch einiger Profs reinziehe, möchte ich aber bezweifeln, dass Hochdeutsch eine Zugangsvoraussetzung für Spitzenpositionen ist. Und dass sprachlich unterbelichtete Kanzlerkandidaten von einer Partei als tauglich befunden werden, zeigt ja gerade, dass Dialekte in Deutschland mit Soziolekten nichts zu tun haben. Kann natürlich auch Kalkül sein, um Volksnähe zu demonstrieren.

Dass Bush jetzt die große Kapazität in puncto HOchsprache ist, möchte ich auch nicht unterschreiben. Andererseits liegt der Fall ja auch insofern anders, als dass Bush vor allem deshalb Mr. Superwichtig ist, weil er Sprössling einer einflussreichen Dynastie ist. Hinzu kommt, dass die schicksalhafte Bedeutung der Soziolekte nicht so sehr in der Neuen Welt, als viel mehr im britischen Sprachraum zum Tragen kommt (*flüchtmaldurchdiehintertür*;-)) Soziolekte sind ein Problem in England, nicht so sehr in anderen Englisch-sprachigen Räumen. Noch nicht. Das kann sich aber schnell ändern und zu einem Horrorszenario (na ja) auswachsen, wenn die Bedeutung des Englischen als Weltsprache unverhältnismäßig zulegt. Wer also über die Einführung einer Einheitssprache (was ja eh nur Utopie bleibt, Gott sei Dank) sinniert, sollte diese Problematik im HInterkopf haben. Das war die INtention hinter meinem Posting.

Leider kann ich's jetzt nicht klarer formulieren. Es ist schon zu spät.

cu
luckyblue

airmaria
23.01.2003, 02:32
Original geschrieben von hobbes
[B... identitätsstiftende Dialekte ... [/B]


Wie krank muß man eigentlich sein, um seine Identität am Dialekt festzumachen?!

"Mary" airmaria

Froschkönig
23.01.2003, 07:01
ALso wir sind ja auch nicht die ersten, die sich mit dem Problem beschäftigen.....spätestens nach den letzten paar Postings muß ich diesbezüglich immer wieder an George Bernard Shaw´s "Pygmalion" denken ("My fair Lady" für die Lesefaulen ;-) )

Der Frosch (Der jetzt geht, um eine überflüssige Psychosomatik Klausur zu schreiben)