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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dokumentenvorlage Word



grandjardin
17.11.2009, 11:05
Hallo,

könnte mir jemand eine Dokumentenvorlage für die Doktorarbeit in Word empfehlen?

Vielen Dank,
ninrike

Muruk
17.11.2009, 22:17
Probier mal die:
http://www.ma.uni-heidelberg.de/dekanat/promotion/dr_med/doktor.dot

KoelnerMedizin
28.11.2009, 12:30
Ich gebe dir einen gut gemeinten Rat: Benutze lieber nicht Word oder Open Office. LaTeX bietet dir wesentlich mehr!!! ;-)

Jugtail
28.11.2009, 13:20
Ich gebe dir einen gut gemeinten Rat: Benutze lieber nicht Word oder Open Office. LaTeX bietet dir wesentlich mehr!!! ;-)

Ich habe in meinem Erststudium die komplette Diplomarbeit mit Word verfasst (wie die Mehrzahl meiner Kommilitonen auch) und würde es auch wieder tun. Sich in LaTeX einzuarbeiten ist ja ein einziger Krampf. Außerdem ist dieses Arbeiten mit Befehlen nicht jedermanns Ding.

KoelnerMedizin
28.11.2009, 14:07
Also ich habe nur einige tage gebraucht, um mich einzuarbeiten. Allerdings programmiere ich auch, das Procedere ist mir im Grunde also bekannt. Ich habe meine Facharbeit in der Schule sowie die besondere Lernleistung, an der ich gerade sitze in LaTeX verfasst ;-)
Also - das ist natürlich Geschmackssache, aber die paar Tage Einarbeitungszeit machen sich bezahlt, weil man dafür nicht wie bei Word oder oO die Gefahr einer Dateiapoptose sowie hässliche Formatierungen in kauf nehmen muss :-P

Jugtail
28.11.2009, 14:39
Ich arbeite eben gerne nach dem WYSIWYG-Prinzip, bin eben kein Programmierertyp. Wo liegen denn die ausdrücklichen Vorteile bei LaTeX, für die sich die aufwändige Einarbeitung und die (für meine Begriffe) umständliche Nutzungsweise lohnt (ernstgemeinte Frage)? Von Formeln (die man mit Word 2007 auch problemlos machen kann) abgesehen?

KoelnerMedizin
28.11.2009, 19:21
OK, dann liste ich mal auf:


Formeln:
Der Word Formeleditor ist extrem schlecht. Bei etwas komplexeren Formeln schmiert er ab und die Zeichenabstände sind auch eher suboptimal. LaTeX bietet dir da wesentlich (!) mehr Vorteile. Formeln können typographisch sinnvoll in Fließtext eingebunden werden und Mehr-Schritt-Berechnungen werden automatisch strukturiert angezeigt.



Typographie:
Word ist vielmehr für Dokumente wie Briefe etc. gedacht. Typographische Anforderungen an größere und vor allem strukturierte Dokumente wie einer Doktorarbeit erfüllt es nur sehr mühselig. LaTeX hingegen ist für die Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten entwickelt worden, bietet demnach eine auf diesen Bedarf angepasste Typographie. Wenn du willst, dass der Abstand zwischen Überschrift und nachfolgendem Text genau 13mm beträgt und zwischen Absatz und der nächsten Überschrift z.B. 24mm, dann macht LaTeX das auch genauso! Bei Word musst du immer mit dämlichen Seitenumbrüchen nach Überschriften und doppelt verrechneten Absatzabständen rechnen. Autoformatierung ist in Word kompliziert und vor allem sehr unzuverlässig!



Apoptose:
Diesen Begriff beziehe ich gerne auf Word-Dateien. Vor allem bei längeren Dokumenten (und davon spricht man bei Word leider schon ab 15 Seiten) kann es sein, dass sich die Datei irgendwann nicht mehr öffnen lässt, weil sie sich selbst zerstört hat, wie auch immer man das deuten möchte. Das liegt vor allem daran. dass Word ja bekanntlich keinen reinen Text speichert, sondern diesen in seiner Formatierung. Und diese Formatierung wird in Form von verschlüsselten Ziffern, Zahlen, tralalala... gespeichert. Bei vielen Formatierungen kann dieses Gerüst irgendwann zusammenbrechen, weil Word irgendeine bestimmte Bit-Folge an die falsche Stelle setzt. Beendet man Word und will diese datei wieder öffnen, scheitert dieser Versuch. In der regel ist diese datei irreparabel und wenn man keine Sicherung angelegt, in der nicht schon derselbe Fehler steckt, dann heißt es vorerst: Tschoooooßßß! :-kotz

Bei LaTeX kann dir das nicht passieren, da du ja die Formatierung als reinen Text selber eintippst. Das ist vergleichbar mit HTML/CSS. So sieht dann ne Formatierung zum Beispiel aus:


\documentclass{minimal}

\begin{document}
\textbf{Dieser Text ist fett gedruckt}
\end{document}

Und du kannst alles einstellen: Abstände, Schriftarten, Schriftgrößen...Alles was du brauchst, um deine Doktorarbeit den formalen Vorgaben deiner Uni anzupassen.



Inhalt geht vor Ausrasten:
Wenn du einmal in LaTeX festgelegt hast, welche Schriftart dein Dokument , welche Schriftgröße, die Kapitelüberschrift, die Unterkapitelüberschrift etc. haben soll, dann kannst du dich auf den Inhalt konzentrieren. Denn du tippst einfach den Text ein, und LaTeX nimmt die Formatierung in die Hand. Und das ist wirklich praktisch, weil du am Anfang in einer Präambel nur alle Einstellungen vornehmen musst, und LaTeX formatiert von alleine. Dann kannst du dich darauf verlassen, dass es typografisch einwandfrei ist und alles genau deinen Präferenzen entspricht.
Eine Kapitelüberschrift signalisierst du einfach so:


\chapter{Erstes Kapitel}
Das ist der Inhalt des ersten Kapitels. Knapp und präzise.

Kompilierst du deine tex-Datei, gibt LaTeX dir eine schöne pdf aus.




Automatische Verzeichnisse:
Ob Inhalts-, Literatur- Abbildungs-, Tabellen- oder Abkürzungsverzeichnis...LaTeX erstellt alles auf Wunsch ganz automatisch ohne den Aufwand, den es bei Word oder oO bedarf. Und das ganze sieht noch viel schöner aus. Das Geld für Endnote kann man sich also sparen, sofern die Universität nicht eine Lizenz zur Verfügung stellt.



Plattformübergreifende Kompatibilität:
Da es sich bei den LaTeX-Dateien quasi um reine Textdateien handelt, die ja direkt bearbeitet werden, kann man diese plattformunabhängig editieren. Anders als bei Word: Ein auf Rechner A erstellstes Word-Dokument zeigt auf Rechner B plötzlich ein vollkommen anderes Aussehen: Verrückte Zeilen, verschwundene Grafiken etc.. Und wenn man dann noch etwas ändert und abspeichert...siehe dazu Punkt 3. Es wird dir also das Arbeiten an deiner Doktorarbeit gleichzeitig auf dem Heimrechner sowie inder Universität ermöglicht!
Das Ausgabeformat von LaTeX ist pdf. Das ist auch mehr oder weniger plattformunabhängig und erleichtert der Druckerei ihre Arbeit. Außerdem kannst du sicher sein, dass dein lieber Doktorpapa das Dokument auf seinem Rechner so sieht, wie du auf deinem.


Ach es gibt noch so viele Vorteile, die LaTeX gegenüber Word hat, die kann ich gar nicht alle aufzählen. Ich hab mir schon die Finger wundgetippt um dich zu überzeugen und der TeX-Welt vorzustellen. Das Einlesen in ein paar Tutorials ist wirklich lohnenswert, da das Ergebnis wirklich überzeugend ist. Du möchtest dich in deiner Doktorarbeit ja auch auf den Inhalt konzentrieren und nicht ständig mit dem Word-Format-Gesudel deine kostbare Zeit verschwenden.
Glaub mir: Als ich mit LaTeX angefangen habe, hat es mich auch aufgeregt, weil ich auch an WYSIWYG-Editoren wie Word gewöhnt war. Aber ich hab mir gedacht: Jetzt musst du mal in den sauren Apfel beißen. Schließlich macht sich dieses unangenehme Geschmackserlebnis am Ende bezahlt. Wenn du erstmal "drin" bist, dann wirst du genauso denken wie ich jetzt.

Außerdem bin ich selbst noch Schüler, und wenn ich das hinbekomme, dann sollte das ein Medizinstudent wohl auch schaffen ;-)
Ach, isch sehne mich so nach einem Medizinstudienplatz, aber ich bange immernoch :-((

Viele Grüße und Erfolg in der Hoffnung auf Beherzigen meiner Tips ;-)

astrophys
29.11.2009, 08:41
Nana, wir wollen doch mal nicht übertreiben. Was man für seine Arbeit benutzt ist geschmacksache.

Ich stimme dir allerdings zu, dass Latex sinnvoll ist, wenn man viele Formeln verwenden muss.

Ansonsten: Gibst du nur den Quelltext von Latex weiter, dann muss auch gewährleistet sein, dass dein Gegenüber alle Packages und Style Files installiert hat.

Ein Word-Dokument kannst du ebenso als PDF abspeichern. Und in Latex kann es dir auch schnell mal passieren, dass du etwas im Dokument änderst und plözlich wandern alle deine Abbildungen nach hinten.

Es sind schon viele Bücher und Arbeiten etc. in Word geschrieben worden und das nicht ohne Grund.

hennessy
29.11.2009, 08:58
...
Es sind schon viele Bücher und Arbeiten etc. in Word geschrieben worden und das nicht ohne Grund.
dem kann ich nur zustimmen. Ich hab z.B. meine Diss. und inzwischen 3 Bücher mit Word geschrieben. In den Büchern teilweise über 100 Fotos und Tabellen etc. integriert, über 400 Seiten Umfang, ca. 150 Mb Dateiumfang. Noch nie gabs Probleme damit.
Ich hab zwar auch versucht, mich in die Tex-Welt einzuarbeiten, aber nach 2 Tagen wieder aufgegeben. In der Zeit hätte ich in Word lange umformatieren etc. können.
Was allerdings stimmt: Wenn Du Dich mal durch den ganzen Formatierungskram gekämpft hast, dann ist es anscheinend ein angenehmes arbeiten.

Es ist eine Glaubensfrage, genau wie Windows oder Linux. Beides hat Vor- und Nachteile.

Aber um wieder zum Thema zurück zu finden: Hat denn nun jemand noch eine Dateivorlage für den Threadersteller?

Jugtail
29.11.2009, 09:55
Ich hab mir schon die Finger wundgetippt um dich zu überzeugen und der TeX-Welt vorzustellen.

Ich danke dir (Bin zwar nicht überzeugt, dafür schlauer ;-))

hennessy
29.11.2009, 10:17
...@Hennessy: Eine Vorlage wurde schon im zweiten Post verlinkt...

ich weiß. Deshalb schrieb ich auch "noch" eine. ;-)

grandjardin
29.11.2009, 15:23
Vielen Dank für eure Tipps und die Dokumentenvorlage, Muruk! Habe auch schon einmal mit dem Gedanken gespielt, Latex zu verwenden und mir eine Anleitung besort; habe mich aber noch nicht entgültig entschieden.

Sabbel
30.11.2009, 15:46
Vielen Dank für eure Tipps und die Dokumentenvorlage, Muruk! Habe auch schon einmal mit dem Gedanken gespielt, Latex zu verwenden und mir eine Anleitung besort; habe mich aber noch nicht entgültig entschieden.

Wenn du keine mathematischen Formeln hast, sondern Excel Tabellen, SPSS Graphiken und sonst Text und jpgs, brauchst sicher kein anderes Programm, da geht Word super. Und wenn du eine mathematische Formel hast, erstell sie im Photoshop und füge sie als eigenes Ding ein, ist dann ja auch meist eine von Bedeutung. Ich hab mit Word eine 186 Seiten Arbeit PROBLEMLOS erstellt und sie hat 122 Abbildungen (SPSS und Excel Importe, ganz wenige jpegs), ist also gut machbar bei einer MED-Diss.

Jugtail
30.11.2009, 16:20
@Hennessy: Ich hab's auch schon wegeditiert :-))


Wenn du keine mathematischen Formeln hast, sondern Excel Tabellen, SPSS Graphiken und sonst Text und jpgs, brauchst sicher kein anderes Programm, da geht Word super. Und wenn du eine mathematische Formel hast, erstell sie im Photoshop und füge sie als eigenes Ding ein, ist dann ja auch meist eine von Bedeutung.
Word 2007 hat im Gegensatz zu 2003 eine ziemlich umfangreiche Formelfunktion, bin vor kurzem umgestiegen und war angenehm überrascht, auch der Layout ist viel besser gemacht.

fusselviech
07.01.2011, 16:25
Hallo,

ich hänge mich jetzt hier mal dran.
Ich nutze Word 2003 und würde meine Abbildungen gerne nach Kapitel nummerieren und zwar in Kapitel 1 sollen sie A-x heißen, in Kapitel 2 B-x usw. (Da ich in den Kapiteln mit der Überschriftsnummerierung jeweils mit 1 beginne, hätte ich sonst mehrfach Abb. 1-1 etc).
Ich finde nur die Funktion, die Zählweise auf Überschrift 1-9 zu beziehen, für meine Kapitel habe ich aber extra eine Verzeichnisüberschrift - die ich dort aber nicht anwählen kann! Außerdem habe ich bis jetzt nur Abb. 1-A (1-B, 1-C etc) hinbekommen, nicht aber A-1 (A-2, A-3 etc).
Kann mir da vielleicht jemand weiterhelfen?
Danke schonmal!

yzBastian
09.01.2011, 17:39
Ich schließe mich den Äußerungen an.
Nutze Word auf einem Mac und habe da bei meiner Diss. und auch anderen umfangreichen Dokumenten bisher absolut keine Probleme gehabt. Die hier geschilderten kann ich auch aus dem Bekanntenkreis nicht bestätigen.

Für Otto-Normal-Schreiber ist das völlig ausreichend, auch wenn man sich schon ab und an bei mancher Funktion mehr Komfort wünschen kann. Dies ist aber IMHO kein Grund, sich extra in ein komplett anderes System einarbeiten zu müssen.

Gruß!

DeafMD
31.01.2012, 17:41
Ich würde gerne nochmal auf das ursprüngliche Thema dieses Threads zurückkommen: Formatvorlagen für Word. Es wird ja immer wieder gepredigt, dass man vor Beginn des eigentlichen Schreibens unbedingt Formatvorlagen für Überschriften, den Fliesstext und Abbildungen bzw. Tabellen erstellen soll. Anderenfalls kann es passieren, dass man später das Inhaltsverzeichnis nicht mehr automatisch erstellen kann. Wie habt ihr euch die Formatvorlagen eingerichtet? Leider finde ich hierzu keine guten aktuellen Skripten im Netz. Ich habe mir jetzt Formatvorlagen für 4 Stufen von Überschriften und den Fliesstext erstellt.
Nun versuche ich gerade die Kopfzeilen und Fußzeilen so einzustellen, dass in der Kopfzeile automatisch das jeweilige Kapitel genannt ist und in der Fußzeile halt die Seitenzahl. Das mit dem Kapitel in der Kopfziele kriege ich aber nicht hin. Hat da jemand einen Tipp oder kennt eine gute Seite zu Word&Diss?