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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Motivationsproblem, ist Medizin für mich?



cravvt
18.11.2009, 21:32
Hey Leute, ich studiere erst seit kurzem Medizin aber frage mich bereits, ob Medizin die richtige Wahl für mich ist.

Gründe für Medizin:

- Man hat mit Menschen zu tun
- Man wird immer gebraucht und kann weltweit arbeiten
- Sicherer Job, sicheres Einkommen, Status (sekundär aber dennoch wichtig)
- Mein Vater ist Arzt

Gründe gegen Medizin

- bis jetzt zumindest interessieren mich Krankheitsbilder, Symptome auswendiglernen und Anatomie nicht besonders
- die praktischen Tätigkeiten erscheinen mir oft zu handwerklich-praktisch, die Forschung wiederum irgendwie zu unspektakulär (im Vergleich zur Psycho/Physik etwa)
- mich interessiert die (nichtklinische) Psychologie einfach momentan mehr

An sich gefällt mir sozusagen das "drumherum" momentan sehr, also dass manm Krankenhaus arbeitet, mit Patienten und Schwestern redet und ihnen zuhört, eigenständig ist und irgendwie eine dankbare Aufgabe hat - das fachliche an sich allerdings nicht besonders - das ist mir oft auch einfach etwas zu "mechanisch".
oder anders ausgedrückt finde ich momentan das Psychologiestudium mit ihrer Methodik, auch im Studium schon eigene Studien zu entwerfen/interpretieren spannender bzw Konzepte wie Persönlichkeit oder Emotion interessanter als Kreislauf und Nierenversagen.

Habt/hattet ihr ähnliche Probleme und seit dankbar, dass ihr euch bis zum Physikum "gezwungen" habt und danach irgendwie den Spaß an der eigentlichen Medizin gefunden habt oder meint ihr, dass wenn man sich von vorneherein bis jetzt noch nicht besonders für das medizin-bezogene (bzw. für die Psychologie einfach mehr) interessiert es lieber gleich lassen sollte?

Danke für eure Hilfe!

Coxy-Baby
18.11.2009, 21:56
Naja man kann ja nur für sich selbst sprechen....also ich hatte (egal wie langweilig der aktuelle Stoff war) immer ein Grundinteresse in fast jedem Fach und anders könnte ich es für mich auch nicht durchhalten.
Denn eins bleibt festzuhalten nach dem Physikum wirds zwar klinischer aber nicht unbedingt generell interessanter (Hallo Augenschamanen und Dermafuzzis......) aber da muß man durch...... und auf ein paar Fächer freut man sich dolle (Hallo Neuros.....). Aber so sehe ichs und du mußt halt gucken wo du dich siehst.
PS: "Mein Vater ist Arzt" würde ich streichen.

Liebe Grüße

epeline
18.11.2009, 22:24
ich wundere mich auch, wieso ein "mein vater ist arzt" ein grund fürs studium ist.
demnach müsste ich maschinenbau studieren ^^

also ich wollte egt schon immer was medizinisches machen. mich interessiert der menschliche körper mit seinen ganzen funktionsweisen, krankheiten etc

genau das grundinteresse, was coxy schon beschreibt. auch wenn es natürlich phasen gibt, die einen zu tode langweilen. war aber in der schule auch im lieblingsfach ja mal so.

für mich klingt es, als könntest du für medizin keine richtige begeisterung aufbauen. geh doch einmal in dich, ob ein fachwechsel das richtige für dich ist, wir können dir da nichts raten.

ich finde einfach, dass das interesse an der medizin eine der grundvorraussetzungen fürs med-studium ist.
menschen allein helfen kann man egt mit vielen berufen ;-)

sich früher umentscheiden ist sicher besser als später unglücklich mit dem beruf zu sein, denn nur was man mag, macht man auch gut

Kackbratze
18.11.2009, 22:57
www.boardsuche.de
www.sichselbstnichtsowichtignehmen.de
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www.wirkönnendasnichtentscheidenweilwirdichnichtke nnen.de


Nicht wundern, manche Seiten könnten temporär offline sein. Einfach mit F5 immer wieder versuchen! :-top

pottmed
19.11.2009, 07:37
:-D

Also ein paar deiner Gründe verstehe ich nicht.

Was hat dein Vater mit deinem Studium zu tun bzw. warum ist er ein Grund FÜR das Studium ?
Natürlich kann ich mir vorstellen, dass Eltern es gut finden, wenn Kinder in Ihre Fußstapfen treten (ist bei meinen Eltern ähnlich), aber ein Grund für ein Studium sollte das nicht sein. Mein Vater könnte genauso gut damit leben wenn ich jetzt auf die Idee kommen würde Sinologie oder sonstwas zu studieren und so sollte das auch sein :-meinung

Als weiteren Positivgrund führst Du den Status an.... hmm, schwierig damit langfristig eine Motivation aufrecht zu erhalten. Es gibt auch andere Jobs in unserer Gesellschaft die hohes Ansehen genießen, also ist das meiner Meinung nach auch kein Grund den Arztberuf zu wählen.

Anders sieht es allerdings, meiner Meinung nach, mit den Gegenargumenten aus. Ein gewisses Interesse an Krankheitsbildern, Abläufen im Körper etc. sollte schon vorhanden sein, sonst wird es sehr sehr schwer. Und glaube mir, ich weiß wie es ist, wenn man etwas 5 Jahre lang studiert, was einen eigentlich maximal peripher interessiert.

Lass dir alles noch mal gut durch den Kopf gehen und mach dich davon frei zu denken, dass dein Vater dich als Arzt/Ärztin sehen möchte. Hier könnte ein klärendes Gespräch mit ihm auch Wunder wirken.

Ansonsten möchte ich mich Kackbratze anschließen, nutz mal die Suchfunktion, es gibt hier zahllose Threads zu deinem Thema.

Ehemaliger User 05022011
19.11.2009, 13:26
also ich versteh den Hinweis auf den Vater nur so, dass sie /er damit ausdrücken wollte, dass er aus einem Medizinerhaushalt kommt und einem deswegen die Medizin etwas vertrauter/näher ist, als wenn man z.B. aus einem Künstlerhaushalt stammt und nicht, so wie hier einige gleich unterstellten, dass sie/er dem Vater zu liebe das Medizinstudium gewählt hat

ich hatte die ganze Vorklinik keinen Spaß an den Fächern, gehörte für mich eben zum notwendigen Übel, auch jetzt in der Klinik interessieren mich viele Fächer nicht wirklich und dennoch weiß ich, dass das Medizinstudium genau das Richtige für mich ist, weil ich später als Kinderarzt arbeiten will

vielleicht erscheint dir jetzt das Psychologiestudium das interessantere zu sein und vielleicht ist es das auch(kann ich nicht beurteilen), aber ich würde mich an deiner Stelle fragen, was du später machen willst und es jetzt auf keinen Fall von der trögen Vorklinik abhängig machen - Augen zu und durch, machen Viele so, auch wenn es natürlich auch die (zu beneidenden) Studenten gibt, die das alles super spannend und interessant finden, ist aber nicht die Regel und schon gar nicht ist es so, dass man falsch am Platze ist, wenn man nicht zu denen gehört

roger rekless
19.11.2009, 16:24
- die praktischen Tätigkeiten erscheinen mir oft zu handwerklich-praktisch,

Das ist ja extrem abhängig von der Fachrichtung.