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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sterilität auch bei radikaler Prostatektomie?



*dasQ*
22.11.2009, 14:00
Hej,

habe da eine urologische Frage. Bei einer TURP wird ja IMMER der innere Sphinkter verletzt, wodurch es aufgrund einer retrograden Ejakulation zu Sterilität kommt. Wie sieht das denn aus bei radikaler Prostatektomie bei Tumorpatienten? Kann bei dieser Operation der innere Sphinkter erhalten bleiben? Kann man sagen, dass bei einer TURP der innere und bei einer Prostatektomie eher der äußere Sphinkter verletzt wird und es somit bei TURP zu Sterilität und bei Prostatektomie zu Anstrengungsinkotinenz kommt (kommen kann)?

Dankbar für Antworten.

Gruß vom Q :-winky

milz
22.11.2009, 14:59
Bei der radikalen Prostatektomie werden die prostatanahen Samenleiteranteile mitreseziert. Von daher gehe ich von einer postoperativen Sterilität aus.

Hoppla-Daisy
22.11.2009, 18:04
Das kann ich bestätigen. Das ist so. :-)

*dasQ*
23.11.2009, 17:22
Danke =)

Und noch eine Frage (vielleicht etwas doof): wenn man eine Prostata komplett entfernt hat. Wie kann es dann nach einiger Zeit trotzdem wieder zu nem PSA-Anstieg kommen? Bildet sich da wieder neues Prostatagewebe? Oder wie ist das zu verstehen? Falls es nur an meiner Begriffsstutzigkeig liegt, möge man mir bitte verzeihen :-blush

milz
23.11.2009, 18:50
Wie kann es dann nach einiger Zeit trotzdem wieder zu nem PSA-Anstieg kommen?
Metastasen?

*dasQ*
23.11.2009, 20:38
hm. aber wenns ein tumor war, der nich die kapsel überschritten hat!?

Hoppla-Daisy
23.11.2009, 20:49
Erstens sind selbst bei erhöhtem PSA-Wert post-OP nicht immer auch Metastasen nachweisbar. Zweitens kann ein ansteigender PSA-Wert nach radikaler Prostatektomie auch anzeigen, dass das Karzinom hormonunabhängig geworden ist.

Mit Antiandrogenen drückt man das Testosteron ja auf Kastrationsniveau herunter, um ein erneutes Wachstum zu verhindern/hemmen. Irgendwann kippt die Lage u. U. aber wieder, und das Prostatakarzinom kann durch die Antiandrogene nicht mehr unterdrückt werden. D. h. es ist hormonunabhängig geworden. Man misst im übrigen auch immer noch den Testosteronwert ;-).

alex1
23.11.2009, 23:55
Ein steigender PSA-Wert nach OP kann sowohl benigner wie auch maligner Natur sein.

Benigne kann der Anstieg sein, wenn Anteile der Prostata oder der Samenbläschen zurückgeblieben sind. Diese können selber PSA produzieren.
Maligne ist der Anstieg wenn:
a) Fernmetastasen
b) regionäre Lymphknotenmetastasen
c) ein Lokalrezidiv auftreten.
Das Risiko für a-c ist von dem Tumostadium, den initialen PSA-Wert und dem Gleason Score abhängig.


Oft muss man Parameter wie PSA-Verdopplunngszeit und PSA-Velocity zur Holfe nehmen, um den PSA-Anstieg besser zwischen maligne und beninge, und (falls maligne) die Ursache zwischen a-c zu differenzieren.
Lokalrezidive und tlw. regionäre Lymphknotenrezidive sind kurativ mit einer Strahlentherapie behandelbar.
Fernmetastasen kann man mit Hormontherapie erst mal behandeln.

*dasQ*
24.11.2009, 10:27
Erstens sind selbst bei erhöhtem PSA-Wert post-OP nicht immer auch Metastasen nachweisbar. Zweitens kann ein ansteigender PSA-Wert nach radikaler Prostatektomie auch anzeigen, dass das Karzinom hormonunabhängig geworden ist.

Mit Antiandrogenen drückt man das Testosteron ja auf Kastrationsniveau herunter, um ein erneutes Wachstum zu verhindern/hemmen. Irgendwann kippt die Lage u. U. aber wieder, und das Prostatakarzinom kann durch die Antiandrogene nicht mehr unterdrückt werden. D. h. es ist hormonunabhängig geworden. Man misst im übrigen auch immer noch den Testosteronwert ;-).

Aber wenn es keine Metastasen gibt... irgendwo muss das PSA ja herkommen!? Das mit Hormonresistenz ist mir bekannt, aber das macht man doch bei palliativer Behandlung, wenn man die Prostata nicht entfernt, oder?

CHALi
24.11.2009, 21:56
zudem ziehen doch auch einige Nerven als Geflecht (die Prostata ummantelnd) in Richtung Penis, welche z.T. für die Erektion zuständig sind (glaube waren die N.Cavernosi).
Die Nervenschonende Op kommt häufig nicht in Frage... kommt halt immer aufs Stadium an. Also Impotentia coeundi und generandi ;)

Gibt ne Seite, glaube war www.urologielehrbuch.de.. die fand ich ganz hilfreich für Uro, wenn man mal schnell was googlen wollte. Haben uns die Uros in der Klinik empfohlen :)