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dantheg
03.03.2010, 04:31
Eine TIA bildet sich zurück.

Hypertensive Krise versus Stroke: Bei einem Schlaganfall sieht man einen abrupt auftretenden fokalen neurologischen Defizit. Bei der hypertensive Krise sind die neurologischen Ausfälle unspezifisch (Kopfschmerzen, Übelkeit/Erbrechen, Verwirrung) und eher schleichend auftretend. In der Bildgebung sieht man bei einem Stroke Blutung oder Thrombus, bei der hypertensiven Krise Ödem.

Außerdem sieht man bei der hypertensiven Krise Netzhautblutungen und Niereninsuffizienz.

Evil
03.03.2010, 16:19
Außerdem sieht man bei der hypertensiven Krise Netzhautblutungen und Niereninsuffizienz.
Manchmal, aber eher selten.

Leelaacoo
06.03.2010, 13:19
Brauchst du Bildgebung...kann man sonst pauschal nicht sagen, finde ich. Erst gestern Patienten gehabt mit hypertensiver Entgleisung bis 210 mmHg syst. und Schwindel + Erbrechen...sonst keinerlei fokale Neurologie (nicht mal Nystagmus), Fazit im cMRT: Kleinhirninsult. Gesenkt haben wir erst mal bis 180 mmHg systolisch. Und bis sich bei einer hypertensiven Krise eine Niereninsuffizienz zeigt, kann man ne Weile warten...würde ich nicht als Kriterium hinzuziehen..zumal gerade niereninsuffiziente Pat. für cerebrale Ischämien gut sind (da meist hohes Risikoprofil).

PS: hab grad gelesen, dass die Bildgebung unauffällig sein soll...(wenn du cMRT meinst, CCT wär mir zu unsicher): Wenn du keine Perfusionsstörungen hast und in der Angio keine schweren Stenosen dann kannst du ja auch bei einer TIA RR senken (solltest du ja auch, da Risikofaktor), nur nicht wie ein Kollege demletzt: Pat. RR 200 mmHg syst., volle Latte Antihypertensiva bekommen präklinisch, in Klinik dann mit RR 60 mmHg systolisch angekommen...da war er auch schon schlecht ansprechbar...erwartungsgemäß. Also lieber langsam machen.

LG Lee

Sansa
25.08.2010, 20:47
Ab wann behandelt ihr einen Harnwegsinfekt?
Asymptomatischer Patient ca. 15 Leucos im Urin? Asymptomatischer Patient Nitrit positiv? Oder wirklich erst wenn der Pat. Beschwerden beim Wasserlassen / Fieber / hohe Entzündungswerte hat?

Evil
25.08.2010, 21:08
http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/AWMF/ll/015-009.htm
Bei Männern gilt ein Harnwegsinfekt per se als kompliziert.

Eine asymptomatische Bakteriurie ist auch mit Leukozyten und Nitrit im Harn bei Frauen ohne Risikofaktoren nicht therapiebedürftig.

dantheg
25.08.2010, 21:17
Leider ist die Antwort auf diese allgemeine Frage auch recht allgemein - es kommt drauf an. Es hängt auch davon ab was du unter asymptomatisch verstehst, der geriatrische Patient hat eine andere Präsentation eines Harnwegsinfektes als der erwachsene Patient als der pädiatrische Patient. Wenn ich einen alten Patient habe der kein Brennen beim Wasserlassen verneint aber verstärkte Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Persönlichkeitsveränderungen zeigt würde ich auf jeden Fall auch bei "nur" 15 Leukos behandeln. Andererseits behandelt man natürlich auch Harnwegsinfekte bevor sie sich mit systemischen Entzündungszeichen und Fieber manifestieren. Eine symptomatische Frau mit Brennen beim Wasserlassen würde ich auch ohne Fieber behandeln.

Nitrit ist ein Zeichen dass Bakterien im Urin vorhanden sind, allerdings muss man auch bedenken dass wenn der Urin lange gestanden hat dass man falsch positive Nitrite bekommen kann.

Keenacat
25.08.2010, 21:48
Eine asymptomatische Bakteriurie ist auch mit Leukozyten und Nitrit im Harn bei Frauen ohne Risikofaktoren nicht therapiebedürftig.

...es sei denn, sie ist schwanger. Ansonsten mit der Anweisung viel Flüssigkeit zu trinken heimschicken.

Re Nitrit: Nitrit bekommst du bei nitritbildenden Bakterien, das sind zwar die meisten, aber nicht alle der HWI-Auslöser. Dh. nitritnegativ bedeutet nicht, dass kein HWI vorliegt.
Außerdem brauchen die Bakterien n bissl Zeit, um Nitrit zu bilden. Ideal ist daher Morgenurin. Wenn jemand aber viel trinkt und ständig auf die Toilette rennt (--> viel Durchfluss), bekommt man auch bei Nitritbildnern nicht unbedingt einen positiven Stix.

Evil
26.08.2010, 18:47
...es sei denn, sie ist schwanger.
Ich zitier mich mal selber:

Eine asymptomatische Bakteriurie ist auch mit Leukozyten und Nitrit im Harn bei Frauen ohne Risikofaktoren nicht therapiebedürftig.
In den AWMF-Leitlinien gibt es übrigens einen gesonderten Absatz zum Vorgehen bei Schwangerschaft.

Vor unkritischem Gebrauch von Antibiotika bei Harnwegsinfekten muß eindringlich gewarnt werden, die ESBL-E.colis sind jetzt schon auf dem Vormarsch, wir brauchen hier keine südostasiatischen Verhältnisse.

alive
28.08.2010, 13:46
Hi zusammen.

Pat. mit ossär met. Nierenzell-Ca wg. einer (evtl. pathologischen) Fraktur auf unserer Station. Ist sehr fixiert auf seine bisherige Therapie mit Bisphosphonaten (Bondronat), hat aber ein freies Serum-Ca2+ von 2,4 mmol/l. Hab gestern in unserer onkolog. Abteilung nachgefragt, aber ausser einem "braucht er nicht, aber wenn er will dann mach halt" am Telefon bin nich nicht viel schlauer geworden.

Kann jemand eine Einschätzung geben wie groß die Gefahr einer Hypocalzämie unter Bisphosphonat-Therapie ist? Aus der Fachinfo geht das nicht wirklich hervor und selbst wenn ich dem Pat. morgens Blut abnehm ist ja oft bis Abends keiner auf Station. Von EKG-Kontrollen fang ich jetzt besser gar nicht an... (UCH halt :-blush )

Evil
28.08.2010, 14:02
Gelten bei den meisten Bisphosphonaten nicht Hypocalcämien als Kontraindikation?
Davon ab, meines Wissens sollten Bisphosphonate nach Frakturen für einige Wohen pausiert werden, weil sie die Kallusbildung stark beeinträchtigen.

alive
28.08.2010, 14:22
Gelten bei den meisten Bisphosphonaten nicht Hypocalcämien als Kontraindikation?
Ja. Pat. hat aber (noch) keine.


Davon ab, meines Wissens sollten Bisphosphonate nach Frakturen für einige Wohen pausiert werden, weil sie die Kallusbildung stark beeinträchtigen.
Das habe ich anders gelesen. Mittlerweile wird wohl sogar Osteosythesematerial mit BP beschichtet, da es im Tierexperiment die Kallusbildung anregt.
s.a. "Der Orthopäde 2008-6 S.614"

Evil
28.08.2010, 14:52
JDas habe ich anders gelesen. Mittlerweile wird wohl sogar Osteosythesematerial mit BP beschichtet, da es im Tierexperiment die Kallusbildung anregt.
s.a. "Der Orthopäde 2008-6 S.614"
Ok, dann bin ich diesbezüglich nicht auf dem Laufenden.
Die letzten Artikel aus dem AT empfehlen jedenfalls Pausieren von Bisphosphonaten nach Frakturen, stammen aber aus 2007:
http://www.arznei-telegramm.de/html/2007_11/0711099_01.html

ehemalige Userin 24092013
09.10.2010, 13:33
Noch zwei dumme Fragen zur Niereninsuffizienz: wieso (pathophysiologisch) wird neben (renaler) Hypertonie und Anämie noch die Perikarditis mit aufgezählt? Über Rückstau gäbe es für mein dummes Hirn ehr eine Linksherzbelastung mit Lungenödem.

Und wie lässt sich der Proteinmangel erklären? Der zumindest bei Medikamten mit hoher Proteinbindung eine Rolle zu spielen scheint. :-nix



LG und Merci vorerst.

dantheg
09.10.2010, 13:58
Noch zwei dumme Fragen zur Niereninsuffizienz: wieso (pathophysiologisch) wird neben (renaler) Hypertonie und Anämie noch die Perikarditis mit aufgezählt? Über Rückstau gäbe es für mein dummes Hirn ehr eine Linksherzbelastung mit Lungenödem.

Und wie lässt sich der Proteinmangel erklären? Der zumindest bei Medikamten mit hoher Proteinbindung eine Rolle zu spielen scheint. :-nix



LG und Merci vorerst.

1 - Urämische Perikaritis.

2 - Proteinverlust über die kaputte Niere.

ehemalige Userin 24092013
09.10.2010, 17:03
Danke.
:-wand gerade Punkt zwei ist eigentlich völlig einleuchtend aber manchmal bin ich zerebral sowas von ischämisch....