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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : DEMO GEGEN DIE ZVS



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cocinelle
11.12.2009, 21:42
habe mich nach langem überlegen dazu durchgerungen mal so nen thread aufzumachen, weil eigentl. sind wir genügend leute um ne ordentl. demo auf die beine zu stellen und zusammen für ein gerechteres system zu plädieren.

um auch leuten mit einem schnitt, der schlechter als 1,6 ist, zumindest die chance zu geben, ein zvs- studiengang anzutreten.

was haltet ihr so von der idee... ob es wirklich realisierbar wäre, weiß ich nicht, aber ich würde gern mal eure meinung dazu hören.

liebe grüße
cocinelle

risingsun
11.12.2009, 21:45
wie sieht denn dein gerechtes system aus? :-keks

pottmed
11.12.2009, 21:47
Dann geh mal demonstrieren, ohne gute Vorschläge wird es eh nichts...

:-keks

loewin
11.12.2009, 21:51
ok cocinelle hier kommt meine meinung :-)
also nach deiner auffassung wäre ja auch ich ein opfer der ZVS.
ehrlich gesagt finde ich das derzeitige system gerecht. jeder hat eine chance einen studienplatz zu bekommen. ist die note zu schlecht (wofür ja jeder selbst gerade stehen muss) ist es eben eine frage der zeit. natürlich ist eine wartezeit von 5-6 jahren derb, keine diskussion. und irgendwo auch nicht zumutbar. letztendlich ist sie aber nur das ergebnis von angebot und nachfrage. da kann die ZVS erstmal nichts zu und beeinflussen kann sie es auch nicht. geschweige denn steckt bösartige willkür dahinter, wie ja hier oft im eifer des gefechts behauptet wird.
lösen kann das ganze problem nur die schaffung von mehr studienplätzen..parallel aber auch nur von mehr universitäten, denn sonst hat keiner was davon. und diese sache liegt nunmal bei vater staat.
und das wird sicher sooooo schnell nicht passieren.
finde deinen ansatz gut flagge zu zeigen, denn nur meckern kann jeder. aber die ZVS dafür verantwortlich zu machen, finde ich nicht richtig.

pottmed
11.12.2009, 21:52
Und ich kann mich nur wiederholen, es werden genug Mediziner ausgebildet, wo die alle bleiben ist ja noch eine zweite Frage...

Warum also noch mehr Studienplätze ?

doni
11.12.2009, 21:53
Ich würde zu einer Gegendemo aufrufen.
Das System ist in Ordnung.
Wenn Unis einfach zu faul sind oder nicht das Geld haben eigene ADHs zu machen (AWG,Test oder was auch immer), hat nicht die ZVS Schuld.

Generell ist das Problem, dass unser Schulsystem von Land zu Land verschieden ist (und auch innerhalb der Regionen es große Unterschiede gibt) und die ZVS bundesweit gleichsetzt. Lösung: ein zentraleres Schulsystem (aber für sowas geht sicher keiner demonstrieren.)

loewin
11.12.2009, 21:55
Und ich kann mich nur wiederholen, es werden genug Mediziner ausgebildet, wo die alle bleiben ist ja noch eine zweite Frage...

Warum also noch mehr Studienplätze ?

so war mein beitrag nicht zu verstehen!
mehr studienplätze würden das problem entkräften, was die threadstellerin beklagt. für unseren bedarf an ärzten nötig halte ich sie ebenfalls nicht.

prot
11.12.2009, 22:10
Ich finde dieses System eigentlich auch gerecht.

Irgendeinen Grund muss es ja geben, wieso manche Schüler mehr für ihr Abi geben, manche weniger.

Wie in Österreich, wo es egal ist, welchen Abischnitt man hat, hauptsache man lernt einmal Vollgas auf den Eignungstest, kannste ja auch völlig vergessen. Da geht ja jeder Grund flöten, wieso man in der Schule gute Noten haben will.

kumar2009
11.12.2009, 22:58
Wenn ca. 8700 Stellen da sind, und ca. über 30.000 Menschen sich dafür bewerben, dann kann irgendwas nicht stimmen.


Ganz ehrlich ein gerechtes System sieht anders aus. Dieses System, welches wir jetzt haben- war gut vor 20 Jahren, aber die Zeiten haben sich geändert und man muß sich daran auch anpassen. Siehe Gehälter für das PJ, Assistenzzeit, Entlohnung der Überstunden usw. , dieses sind nur ansatzweise Punkte, die man unbedingt reformieren muss. Denn sonst, gehen alle Richtung UK etc. deren Tarifentlohnung ne Steigerung je nach Qualifikation vorsieht oder ne 37,5 Stunden Woche...



Deutschland hat war laut WHO mit Platz 25. eins der besten Gesundheitssysteme, aber zu einem sehr hohem Preis. Und unter den Top 30 zu sein, heißt es ja nicht das kein Bedarf ist, um es zu optimieren.

1. Zugang muß leichter sein und für jeden Möglich- siehe England/USA (lese 2.)

(gehört hier nicht wirklich rein)
1.1 Transparenz der Leistung des Abiturs - das Abitur muß wirklich einheitlich mit einem einheitlichem Bildungsplan gekoppelt werden, daß nicht jedes abgefu... Land sein Ego durchzieht, und behauptet, es hätte ein höheres Niveau im Abitur. Das ist so lächerlich, das man schon einfach nur noch Lachen kann, über diesen bürokratischen deutschen Quatsch. Das Abitur in Deutschland ist gar nicht mehr wirklich aussagekräftigt, durch die soziale Vewerfung,die in Deutschland stattfindet (siehe Diskussion- dreigliedriges Bildgunssystem).

Jedes Land kocht sein eigenes Bildungsüppchen, damit muss aufgehört werden! Einheitliches Standards und Bildungspläne für jedes Land, und vor allem Entmachtung der Minsterien, es kann nicht wahr sein, dass ständig diese Spinner rumsabbeln, dass ihr Land benachteiligt wird, denn "Wir sind Deutschland" :-) . Daher muss es endlich eine Einheitliche Bildungsform geben.



2. Durch Tests wie MCAT/BCAT , die nur bedingt gut sind - hätte man aber wesentlich mehr Aussagekraft. Ich wäre dafür den Medizinertest bindend für alle Unis zu haben in Deutschland mit Kombination von einem absolviertem Krankenpflegerpraktikum. Z.B. Du mußt das Krankenpflegerpraktikum schon haben, um überhaupt den TEST zu machen.
Der TEST sollte zu 20% gewertet werden mit einem persönlichem Gespräch, welches über die Motivation was aussagt (restlichen 60%). Zusätzlich muss ein Letter of motivation beigefügt werden (20%). So mit kann man kleine Abiturienten, die nichts anders im Kopf haben, und dann später leider im Berufsleben die harte Wirklichkeit erkennen, vor einer Fehlentscheidung bewahren.
Ach ja und die MCAT und BCAT Tests sind wirklich sehr schwer in den obigen Ländern, aber man kann sich mittlerweile wirklich darauf vorbereiten, wer selber sich mal in UK bei UCAS beworben hat, der weiß, wie einfach und fair das Bewerbungsverfahren ist, im Gegensatz zu der ZVS.

In abgewandelter Form, findet genau dieses System in England statt, und bisher hat es sehr gut gegriffen, weil die englischen Schulen leider dazu tendieren, dreifachs "A" zu vergeben, und die wirkliche Leistungs eines Schülers total verwässert wird.


3. Results: Ich lege meine Hand ins Feuer, daß dieses Vorgehen wesentlich effektiver wäre, als das jetzige System. Gekoppelt mit einer höheren Entlohnung, mehr Geld und einer Reform bei den Unis. Mehr Geld, ohne die Unis ordentlich wachzurütteln bringt nichts. Es müssen massiv Gesetze abgebaut werden, so daß die Unis eigenständig agieren können.

LotF
12.12.2009, 00:30
Deutschland hat war laut WHO mit Platz 25. eins der besten Gesundheitssysteme, aber zu einem sehr hohem Preis. Und unter den Top 30 zu sein, heißt es ja nicht das kein Bedarf ist, um es zu optimieren.

und das hätte nun bitte was mit der Zulassung zum Medizinstudium zutun?

Das Deutsche Gesundheitssystem ist zu 20% ineffizient, dies ist zum größten Teil auf die mangelnde Kommunikation zwischen den niedergelassenen Ärzten, ambulanten Einrichtungen und Krankenhäuseren zurück zu führen, woraus sich erhebliche Redundanzen ergeben, wie auch die diversen Einrichtungen zur Finanzierung im gesamten Behandlungspfad, die gegeneinander agieren. Des Weiteren haben die steuerlich finanzierten Investitionen trotz GDP Zuwachs in den letzten Jahrzehnten erheblich abgenommen, sodass zur Zeit ein Investitionsbedarf von rund 50 Millarden Euro besteht.

Würde man all dies verbessern (wollen), würde es automatisch zu Synergieeffekten kommen, was nichts weiter bedeutet als Personalabbau, da die Einsparmaßnahmen dort mit 30-70% am höchsten liegen. Hat man die Ineffizienz abgebaut würden die Steuergelder (nur) an anderer Stelle zur Verfügung stehen und Lohnnebenkosten sinken, da die Krankenkassen geringere Betriebsaufwendungen zu decken haben. Das wäre gesamtwirtschaftlich zwar ganz nett, würde aber schlussendlich nicht den Ärztebedarf der Bundesrepublik erhöhen, somit wären auch keine weiteren Studienplätze zu rechtfertigen.

Denn man müsste langfristig auch davon ausgehen, dass mit sinkenden Lohnnebenkosten und steigender Effizienz der Einrichtungen die Nettogehälter der Ärzte steigen und die momentane recht starke Abwanderung der in Deutschland ausgebildeten Ärzte rückläufig wird.

Es wird deutlich, dass dies also überhaupt nichts mit dem Medizinstudium oder der Zulassung der ZVS zu tun hat. Man sollte aber nicht den pauschalen Fehler machen und das Zulassungssystem als "gerecht" bezeichnen. Natürlich *kann jeder* - rein theoretisch - Medizin studieren. Fraglich ist jedoch, ob jemand mit einem 1,0 Abi wirklich ein besserer Arzt wäre bzw. ist, als jemand mit 2,1 oder 3,0. Wenn sich jemand im Biologie und Chemie LK Mühe gibt, aber trotzdem nicht seine 15 Pkt schreibt, ist jemand anderes, der Bilder malen und die Containment Policy der USA runterbeten konnte noch lange nicht qualifizierter.

Genau dort steckt der simple Fehler im System, auch wenn einige Universitäten die mit Zuschlagspunkten im AdH versuchen auszugleichen. Es machen eben nicht alle Universitäten und 20% werden auch so noch nur über die Abinote vergeben.

Zudem ist dann noch fraglich ob es wirklich ein "Verdienst" ist 6 Jahre auf sein Studienplatz zu warten. Meiner Meinung nach ist letzteres wirtschaftlich kontraproduktiv und das in staatlicher und individueller Hinsicht. Des weiteren werden Studienanfängern und auch -wechslern unnötig bürokratische Steine in den Weg geworfen, die mehr Kosten verursachen dürften, als sie unter Umständen (durch z.B. eine weitere angebotene Praktikumsgruppe) einsparen würden.

doni
12.12.2009, 00:48
Wenn ca. 8700 Stellen da sind, und ca. über 30.000 Menschen sich dafür bewerben, dann kann irgendwas nicht stimmen.


Ganz ehrlich ein gerechtes System sieht anders aus. Dieses System, welches wir jetzt haben- war gut vor 20 Jahren, aber die Zeiten haben sich geändert und man muß sich daran auch anpassen. Siehe Gehälter für das PJ, Assistenzzeit, Entlohnung der Überstunden usw. , dieses sind nur ansatzweise Punkte, die man unbedingt reformieren muss. Denn sonst, gehen alle Richtung UK etc. deren Tarifentlohnung ne Steigerung je nach Qualifikation vorsieht oder ne 37,5 Stunden Woche...



Deutschland hat war laut WHO mit Platz 25. eins der besten Gesundheitssysteme, aber zu einem sehr hohem Preis. Und unter den Top 30 zu sein, heißt es ja nicht das kein Bedarf ist, um es zu optimieren.

1. Zugang muß leichter sein und für jeden Möglich- siehe England/USA (lese 2.)

(gehört hier nicht wirklich rein)
1.1 Transparenz der Leistung des Abiturs - das Abitur muß wirklich einheitlich mit einem einheitlichem Bildungsplan gekoppelt werden, daß nicht jedes abgefu... Land sein Ego durchzieht, und behauptet, es hätte ein höheres Niveau im Abitur. Das ist so lächerlich, das man schon einfach nur noch Lachen kann, über diesen bürokratischen deutschen Quatsch. Das Abitur in Deutschland ist gar nicht mehr wirklich aussagekräftigt, durch die soziale Vewerfung,die in Deutschland stattfindet (siehe Diskussion- dreigliedriges Bildgunssystem).

Jedes Land kocht sein eigenes Bildungsüppchen, damit muss aufgehört werden! Einheitliches Standards und Bildungspläne für jedes Land, und vor allem Entmachtung der Minsterien, es kann nicht wahr sein, dass ständig diese Spinner rumsabbeln, dass ihr Land benachteiligt wird, denn "Wir sind Deutschland" :-) . Daher muss es endlich eine Einheitliche Bildungsform geben.



2. Durch Tests wie MCAT/BCAT , die nur bedingt gut sind - hätte man aber wesentlich mehr Aussagekraft. Ich wäre dafür den Medizinertest bindend für alle Unis zu haben in Deutschland mit Kombination von einem absolviertem Krankenpflegerpraktikum. Z.B. Du mußt das Krankenpflegerpraktikum schon haben, um überhaupt den TEST zu machen.
Der TEST sollte zu 20% gewertet werden mit einem persönlichem Gespräch, welches über die Motivation was aussagt (restlichen 60%). Zusätzlich muss ein Letter of motivation beigefügt werden (20%). So mit kann man kleine Abiturienten, die nichts anders im Kopf haben, und dann später leider im Berufsleben die harte Wirklichkeit erkennen, vor einer Fehlentscheidung bewahren.
Ach ja und die MCAT und BCAT Tests sind wirklich sehr schwer in den obigen Ländern, aber man kann sich mittlerweile wirklich darauf vorbereiten, wer selber sich mal in UK bei UCAS beworben hat, der weiß, wie einfach und fair das Bewerbungsverfahren ist, im Gegensatz zu der ZVS.

In abgewandelter Form, findet genau dieses System in England statt, und bisher hat es sehr gut gegriffen, weil die englischen Schulen leider dazu tendieren, dreifachs "A" zu vergeben, und die wirkliche Leistungs eines Schülers total verwässert wird.


3. Results: Ich lege meine Hand ins Feuer, daß dieses Vorgehen wesentlich effektiver wäre, als das jetzige System. Gekoppelt mit einer höheren Entlohnung, mehr Geld und einer Reform bei den Unis. Mehr Geld, ohne die Unis ordentlich wachzurütteln bringt nichts. Es müssen massiv Gesetze abgebaut werden, so daß die Unis eigenständig agieren können.

Platz 25 (wenn es denn stimmt) wäre eine Peinlichkeit für ein Land, das unter den ersten 5 Wirtschaftsmächten der Erde ist.
Darauf, dass unser Gesundheitssystem (noch) sozial ist, können wir stolz sein. Natürlich muss man dafür Abstriche machen.

Nur weil die Nachfrage für HM-Studienplätze so stark ist, muss das nicht heissen, dass es zu wenig Plätze gibt. Der Beruf ist immer noch der Angesehenste und bietet einige Vorteile.

Ich bin klar gegen einen "Mega-Test", mit dem die Unis jeweils entscheiden, ob jmd einen Platz bekommt. Man darf nicht ausser Acht lassen, dass man es heir mit Halberwachsenen zu tun hat. Der Druck wäre enorm. Sowas führt sehr leicht dazu, dass die Elbogen herausgefahren werden.

Ohnehin ist diese Motivationsache Blödsinn. Die wenigsten der heutigen Studenten könnten mit ihrer ehrlichen Motivation überzeugen, da sie zu 90% sich gleich anhören würde. So haben die Platz, die vorher zich Rhetorik-Kurse belegt haben und daher schön demagogisch heucheln oder Leute mit extremen Erfahrung (Hund ist gestorben), die mit dieser als Joker glänzen können.



Fraglich ist jedoch, ob jemand mit einem 1,0 Abi wirklich ein besserer Arzt wäre bzw. ist, als jemand mit 2,1 oder 3,0. Wenn sich jemand im Biologie und Chemie LK Mühe gibt, aber trotzdem nicht seine 15 Pkt schreibt, ist jemand anderes, der Bilder malen und die Containment Policy der USA runterbeten konnte noch lange nicht qualifizierter.

Wenn du nur anhand der DN wetten müsstest, ob ein 2,5er oder 1,0er in der Regelstudienzeit das Medizinstudium schafft, auf wen würdest du setzen?
Und aus staatlicher Sicht zählt eben nur das. Wie gut du später als Arzt bist ,interessiert ihn nicht. Viel wichtiger ist doch, dass du so schnell wie möglich das Geld, das er für dich in deine Bildung investiert hat, wieder zurückzahlst.

LotF
12.12.2009, 01:04
Und aus staatlicher Sicht zählt eben nur das. Wie gut du später als Arzt bist ,interessiert ihn nicht. Viel wichtiger ist doch, dass du so schnell wie möglich das Geld, das er für dich in deine Bildung investiert hat, wieder zurückzahlst.

gerade dann setzte ich nicht einen großteil der Bewerber auf die Wartebank, dass sie Jahrelang als gar nicht oder zum Teil nur gering qualifiziertes Personal arbeiten und 2 Ausbildungen durchlaufen, obwohl sie nur eine gebraucht hätten.
Und nein, eben aus meinen genannten gründen würde ich nicht davon ausgehen, dass jemand mit 1,0 das Studium besser oder schneller schafft.


Platz 25 (wenn es denn stimmt) wäre eine Peinlichkeit für ein Land, das unter den ersten 5 Wirtschaftsmächten der Erde ist.

Das stimmt schon, nur wäre ganz nett zu erwähnen, dass dies auf den Grunddaten von 1997 erfolgt ist. Dennoch: Auch aktuell hat Deutschland im OECD Vergleich ein recht teures Gesundheitssystem mit sehr viel Personal, im Vergleich langer Bettenbelegungsdauer usw. Bei Betrachtung der Daten wird deutlich, dass erhebliches Verbesserungspotential vorliegt, wie ich oben auch schon schrieb.

stppnwlfn
12.12.2009, 03:39
Wenn du nur anhand der DN wetten müsstest, ob ein 2,5er oder 1,0er in der Regelstudienzeit das Medizinstudium schafft, auf wen würdest du setzen?


Ja stimmt schon, dass der staat so denkt, allerdings ist das ein trugschluß.

1. wie schon erwähnt wegen des nicht einheitlichen schulsystems
2. weil die note nichts über die tatsächlich vorhandene motivation, bemühung, kontinuität des lernens und den gemachten lernfortschritt aussagt
3. weil, wie schon erwähnt die abiturienten junge, noch nicht erwachsene menschen sind. wenn wir denen keinen "mega-test" zumuten können, wie geht es dann ihnen ein 2 jahre abi programm zuzumuten, welches höchstwahrscheinlich über den ganzen restlichen lebensweg entscheidet? das ist finde ich ist eine viel größere und belastendere verantwortung! da muss ich ja nicht mal davon anfangen, dass man sich in vielen bundesländern schon im alter von 10 jahren entscheiden muss, ob man aufs gymnasium geht oder nicht. da geht doch die ungerechtigkeit schon los!:-nix

meiner meinung nach sollte es ein mix aus abi note, aufnahme test und vorstellungsgespräch sein. es wird nie ein absolut gerechtes system geben, aber man sollte schon versuchen es kontinuierlich zu verbessern...

jemand
12.12.2009, 03:47
Ja stimmt schon, dass der staat so denkt, allerdings ist das ein trugschluß.


"Der Staat denkt."

:-))

DeKl
12.12.2009, 10:30
1. Zugang muß leichter sein und für jeden Möglich- siehe England/USA (lese 2.)
Für jeden möglich? In den USA? In England? Wer finanziert das da? Für jeden möglich?


Es wird deutlich, dass dies also überhaupt nichts mit dem Medizinstudium oder der Zulassung der ZVS zu tun hat. Man sollte aber nicht den pauschalen Fehler machen und das Zulassungssystem als "gerecht" bezeichnen. Natürlich *kann jeder* - rein theoretisch - Medizin studieren. Fraglich ist jedoch, ob jemand mit einem 1,0 Abi wirklich ein besserer Arzt wäre bzw. ist, als jemand mit 2,1 oder 3,0. Wenn sich jemand im Biologie und Chemie LK Mühe gibt, aber trotzdem nicht seine 15 Pkt schreibt, ist jemand anderes, der Bilder malen und die Containment Policy der USA runterbeten konnte noch lange nicht qualifizierter.

Das ist tatsächlich fraglich. Aber willst Du tatsächlich an der Fächerwahl als 16-, oder 17-jähriger festmachen, wie jemand später seinen Job erledigt? Das ist noch schwächer, als es an der Note festzumachen.


Zudem ist dann noch fraglich ob es wirklich ein "Verdienst" ist 6 Jahre auf sein Studienplatz zu warten. Meiner Meinung nach ist letzteres wirtschaftlich kontraproduktiv und das in staatlicher und individueller Hinsicht. Des weiteren werden Studienanfängern und auch -wechslern unnötig bürokratische Steine in den Weg geworfen, die mehr Kosten verursachen dürften, als sie unter Umständen (durch z.B. eine weitere angebotene Praktikumsgruppe) einsparen würden.

Hier machst Du wieder den Fehler zu pauschalisieren. Warum sollte es für den Staat wirtschaftlich kontraproduktiv sein, wenn jemand 6 Jahre auf einen Studienplatz wartet. Es ist ja nun nicht gerade so, daß der Staat Dir eine Warteprämie zahlt. Ich würde behaupten, daß das Gros der Wartezeitler arbeiten geht. Warum sollte es also auch noch für den einzelnen wirtschaftlich kontraproduktiv sein?


3. weil, wie schon erwähnt die abiturienten junge, noch nicht erwachsene menschen sind. wenn wir denen keinen "mega-test" zumuten können, wie geht es dann ihnen ein 2 jahre abi programm zuzumuten, welches höchstwahrscheinlich über den ganzen restlichen lebensweg entscheidet?

Haha, das ist süß. Abiturienten sind ca 18-19 Jahre alt. Mit 18 sind sie volljährig. Sie dürfen wählen und Auto fahren. Selbstverständlich kann man denen zumuten, daß sie eine Entscheidung zu ihrem Leben treffen. Von Haupt- und Realschülern verlangt man es doch auch! Und zwar noch ein paar Jahre früher.


3. Results: Ich lege meine Hand ins Feuer, daß dieses Vorgehen wesentlich effektiver wäre, als das jetzige System.
Effektiver? Effektiv ist ein Adjektiv. Es ist nicht steigerbar. Entweder etwas hat einen Effekt oder nicht. Und das Vergabeverfahren der ZVS ist sehr wohl effektiv. Die Studienplätze sind jedes Jahr belegt, oder?

Nun einmal die Frage, welches Interesse der Staat daran haben sollte, die Studienkapazitäten zu erhöhen oder das Verfahren zu ändern? Warum sollte ein System geändert werden, daß JEDEM von Anfang an klar ist. Das JEDEM ermöglicht zu studieren. Und das genug Mediziner ausbildet, um den Bedarf zu decken. Das an den Arbeitsbedingungen nicht alles rosig ist, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Aber um dort etwas zu ändern, muss man an einem anderen Hebel drehen.
Hier wird immer nur auf höchstem Niveau gejammert. Es werden immer Vorschläge gemacht, wo etwas zu ändern wäre (vermutlich, damit das Anforderungsprofil dann besser auf den Vorschlagmachenden zugeschnitten ist), ohne das jedoch von der Ich-Bezogenheit abgerückt wird. Es geht bei diesen Fragen nicht um einzelne Menschen, sondern um eine Population und darum, was sinnvoll für die Population ist.
Es gibt ausreichend Studienplätze und es gibt für jeden die Chance zu studieren und das für verhältnismässig wenig Geld. Ein alles in allem effizientes System. Wenn es für jeden Studienplatz jetzt auch noch ein Bewerbungsgespräch geben soll, und noch einen Test und auch noch einen Bonus für jemanden, der seine Mitmenschen ganz besonders lieb hat. Wer zahlt das? Effizienz ist auf jeden Fall was anderes.

doni
12.12.2009, 10:30
meiner meinung nach sollte es ein mix aus abi note, aufnahme test und vorstellungsgespräch sein. es wird nie ein absolut gerechtes system geben, aber man sollte schon versuchen es kontinuierlich zu verbessern...

Dafür bin ich ja auch. Und sowas kann man eben in unser ZVS-System integrieren - durch verschiedene ADH-Verfahren der Unis, die es ja auch schon zum Teil gibt(Habe auch schon immer gesagt, dass man die Abiturbestenquote abschaffen sollte).
Nur wenn viele Unis kein Geld haben oder lieber woanders investieren, um solche eigenen Verfahren auszuführen, entscheiden sie halt eben nach den DNs, da es der einfachste Weg ist, um seine Plätze zu verteilen.


Probleme in der deutschen Gesundheitsversorgung sind u.a.: Die zu geringe Zeit, die ein Arzt mit einem Patienten verbringt/verbringen kann; es wird versucht aus den Patienten so viel Geld mit so wenig Leistung wie möglich rauszuholen (von KHs): So wird jemand nach einer OP, bei der z.B. folgende 8 Tage bezahlt werden, nach 8 Tagen aus dem KH auch rausgeschmissen.; viieel zu viel Bürokratiearbeit für den Arzt

@Vorposter: Effizienz ist nicht alles. In der Diskussion geht es darum, was gerecht ist und selbst ein geldgieriger Staat hat manchmal diese Intention. ...........(Der folgende Satz wurde von hennessy entfernt)

Habe meinen Studienplatz, wieso sollte ich deshalb meckern. Doch eins kann ich mir Sicherheit sagen: Ein gemischteres ADH würde allen gut tun, da es gerechter zugehen würde. Und lassen wir die Kirche im Dorf: So eine Änderung wäre keine Großinvestition. Wenn eine Uni ihr ADH ändert, kostet das nicht die Welt und tatsächlich gibt es auch Unis, die solch ein Verfahren eingeführt haben, ohne gleich an anderen Stellen kürzen zu müssen.

DeKl
12.12.2009, 10:49
@Vorposter: Effizienz ist nicht alles. In der Diskussion geht es darum, was gerecht ist und selbst ein geldgieriger Staat hat manchmal diese Intention. ............(Der folgende Satz wurde von hennessy entfernt).

Genau das ist es ja. Es ist eben gerecht. JEDER hat die Chance. Und das auch noch für weniger Geld, als diese vorgeschlagenen Verfahren.
Dein letzter Satz ist übrigens dumm. Mit solch polemischen Aussagen katapultierst Du Dich selbst ins Abseits, wenn Du ernst genommen werden willst bei einer Diskussion.

cocinelle
12.12.2009, 10:56
zum thema adh:

naja das adh-verfahren bzw. die adh-quote ist auch schon was lächerliches.
anfangs denkt man wunder wie toll das doch jetzt ist, dass jede uni die möglichkeit hat, selbst über seine studenten zu entscheiden, was aber viele nicht wissen, ist, dass sich die neuerrechnete note, trotz auswahlgespräch, tests usw. immer noch zu 50% aus der ursprünglichen DN zusammensetzt.

bsp: ich war in essen zum auswahlgespräch eingelade, mit einer dn von 1,9, ich gehe davon aus, dass nur bis ca. 2,0 2,1 eingeladen wurde...
verfahren: du gehst hin und die profs bewerten dein auswahlgespräch anhand von einer punktzahl, diese wird wiederum mit einer punktzahl berechnet, die sich aus deiner dn ergibt verrechnet. na da kann ein 2,0er abiturient mit einem super-gespräch ja doch nicht mit einem 1,4er abiturient mithalten, der kein so gutes gespräch hatte.

ich finde an dem system könnte wirklich ganz schön geschraubt werden.

die uni würzburg belegt beispielsweise ihr adh-verfahren mit studien, die sagen, dass leute die im abi besser waren, auch ihr studium mit einer höheren wahrscheinlichkeit zu ende bringen. da frage ich mich mit 1,9: gehöre ich nun auch schon zu den abiturienten, die wohl eher ihr studium abbrechen, als ein abiturient mit 1,5. ich halts für völligen blödsinn, das so zu belegen.

noch zum bildungssystem:
find ich toll, dass das jemand angesprochen hat, ich finde nämlich auch, dass es eigentl. nicht sein kann, dass es in einem so kleinen land quasi 16 verschiedene bildungssysteme gibt und dann aber unmittelbar nach der erworbenen hochschulzugangsberechtigung alles über einen kamm geschoren wird.

außerdem finde ich das mit der wartezeit zu argumentieren etwas schwach: von wegen jeder kann alles studieren, wenn er nur lang genug wartet. ist zwar schön für uns, aber mit dem eigentlichen plan der regierung, die "kinder" früher in die berufswelt zu bringen um möglichst bald von ihnen zu profitieren (siehe 8 jähriges Gymnasium oder Bachelor-Master- System), stimmt das ganze dann irgendwie nicht mehr überein.

mfg anne
aber gut, was zählt schon unsere eigenen meinung, wir alle gehen irgendwie unseren weg, auch in einer ungerechten welt.

doni
12.12.2009, 11:03
Ist es wirklich gerecht, wenn jemand, der in den Naturwissenschaften ein Genie ist, aber in Geschichte eine 4 im Abi hat, 5 Jahre auf seinen Platz warten muss, während jemand mit einem "Hihi"-Lächeln und 15 Punkten in Päda und Sport direkt seinen Studienplatz bekommt?
Ich sehe es doch an einigen Komilitonen, bei denen ich zwangsläufig denke "ohman und wegen sowas darf jemand, der viel besser für das Studium geeignet ist, dem aber wegen einer schlechten DN die direkte Möglichkeit verwehrt bleibt, nicht studieren."

Mein letzter Satz verdeutlicht nur als Beispiel, dass der Staat glücklicher weise nicht nur auf Effizienz achtet, weil er sonst keine Sozialabgaben machen würde.
Er ist daher nicht unsachlich und über die Rhetorik wollen wir uns nicht streiten.

loewin
12.12.2009, 11:14
ja entschuldigung...aber was für ein objektiveres kriterium als die durschnittsnote soll es denn geben??
natürlich ist es eine höhere leistung, das abitur in chemie und bio lk und mit prüfungsfach englisch und physik zu machen, als es sich mit einem kunst-lk zu "erschleichen". aber das liegt dann wie bereits angesprochen am bildungssystem...das hat erstmal NICHTS mit der zulassung zum studium zu tun. das muss von anderer stelle geändert werden.
für entsprechende prüfungsfächer gibt es ja nun an vielen unis schon einen bonus.
im moment lautet die devise (das ist meine meinung) ein bestmögliches abitur zu machen und zwar mit einer fächerwahl, die einem liegt. denn was genau im abi stattgefunden hat, danach kräht später kein hahn mehr.

im übrigen: egal welches system, irgendeiner wird immer benachteiligt sein und es ungerecht finden...:-sleppy

ansonsten schließ ich mich ohne weitere worte Dekl an...sehr schöner und effektiver (!) beitrag!;-)