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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abschluss in Chemie und Medizin -> Vorteile?



BlackBoy
19.12.2009, 16:05
Hallo Medi-Gemeinde,

da ich mich in den letzten Jahren erfolglos für Medizin beworben habe und mir nur noch die Wartezeit, die ich jedoch entschieden ablehne, übrig bleibt, habe ich mich für folgenden Weg entschieden:

Ich fange im nächsten Jahr ein Chemiestudium an und werde es zunächst mit dem Bachelor abschließen. Dann werde ich mich für Medizin als Zweitstudium bewerben und, sollte die Bewerbung erfolgreich sein, mit Medizin weitermachen. Am Ende habe ich dann zwei Abschlüsse, den Chemie-Bachelor und das Staatsexamen in Medizin.

Meine Frage ist nun: Habe ich später als Mediziner mit zusätzlichem Chemie-Bachelor Vorteile gegenüber "normalen" Medizinern, ohne einen anderen zusätzlichen Hochschulabschluss?

Gruß

EDIT:
Ich weiß dass die Chance für die Zulassung zum Zweitstudium nicht sehr groß ist und mir die Zeit meines Chemiestudiums nicht als Wartezeit angerechnet wird. Ich hab mir die Chemie nicht einfach so als Überbrückungsstudium ausgesucht, sondern gezielt diese Richtung gewählt, da ich neben der Medizin schon immer ein sehr großes Interesse zur Chemie hatte. Auch wenn ich keine Zulassung zum Zweitstudium Medizin bekommen sollte, würde ich weiter Chemie studieren.
Deshalb bitte ich euch, nur auf meine Frage bzgl. der Vorteile von zwei Studienabschlüssen einzugehen, denn alles andere kenne ich bereits und ich habe mir das alles auch genau überlegt. Vielen Dank! :)

Medi2009
19.12.2009, 20:04
hmm... also ich würd sagen wenn du es schaffen solltest, hättest du bestimmt Vorteile in der Pharmakologie Fuß zu fassen oder ganz in die Pharmaindustrie zu gehen.

ABER!:
Ich denke nicht, dass du exra deswegen noch einen Chemie-Bachelor haben müsstest bzw. der Vorteil gegenüber "normalen" Medizinern ist einfach zu gering, als dass es sich wirklich lohnen würde.
Wenn du aber sagst, dass Chemie ohnehin dein Ding ist und du das dann auch weiter studieren würdest, dann find ich das gut. Aber wie du schon erkannt hast, bist du nachm Studium Zweitstudienbbewerber und dadurch verringern sich deine Chancen überhaut einen Platz für Medizin zu bekommen.
Letztendes ist es deine Entscheidung;)

Angel Oak
19.12.2009, 20:52
Also, ich habe erst Chemie studiert und dann Medizin. Es hat nicht geschadet, aber man verliert viel Zeit. Um zu Forschen: eine schöne Kombi, um als Arzt zu arbeiten: Zeitverschwendung. Lieber Physiotherapie, Pflege, TA irgendetwas, dass auf die Wartezeit angerechnet wird und dir hilft den Spaß zu finanzieren.

JanK
19.12.2009, 21:27
Meine Frage ist nun: Habe ich später als Mediziner mit zusätzlichem Chemie-Bachelor Vorteile gegenüber "normalen" Medizinern, ohne einen anderen zusätzlichen Hochschulabschluss?
Wenn du forschend oder in der Industrie tätig werden möchtest, vermutlich schon. Das kann eine recht vorteilhafte Kombination abgeben.


In der Klinik... naja. Ich glaube nicht, dass dir das Chemiestudium da irgendwelche Vorteile bringen wird. Weder bei Bewerbungen noch in der tatsächlichen klinischen Tätigkeit.

Chemie ist nun mal primär ein vorklinisches Grundlagenfach, um der Biochemie etwas zum "Darauf aufbauen" zu bieten.

:-meinung

BlackBoy
19.12.2009, 22:32
Nunja, mein Ziel nach dem Studium ist auch die Industrie, und ich weiß, dass ich nach beiden Studiengängen auch dort arbeiten kann. Ein Grund, warum ich eher zu einem Chemiestudium als zu einer Ausbildung tendiere.

Ein anderer Grund für die Chemie ist, dass eine med. Ausbildung nach einem Medizinstudium nichts mehr wert ist. Als RettAss dürfte ich nicht mehr arbeiten, wenn ich Arzt wäre, und meiner Ansicht nach macht das auch keinen Sinn, nach dem Studium in der Krankenpflege weiter tätig zu sein. Und bei den meisten anderen Berufen macht das genauso wenig Sinn. Die vorher abgeleistete Ausbildung wird somit wertlos. Der einzige Vorteil ist die medizinische Vorbildung, die im Studium behilflich kann, das war es aber auch.

Abgesehen davon verlernt man das Lernen mit der Zeit, das ist auch ein Grund, warum ich zum anspruchsvolleren Studium tendiere als zur Ausbildung.

Ich danke euch für eure Antworten :)

@ Angel Oak:
Was waren deine Beweggründe, vor der Medizin ein Chemiestudium zu absolvieren? Du hast dein erstes Studium mit dem Diplom beendet, also ganze fünf Jahre studiert, richtig?

Mano
20.12.2009, 02:30
Wenn du in die Forschung/ Industrie gehst, ist es sicher eher ein Plus. Aber ich fürchte kein besonders großes. Als Arzt wirst du eben doch eher in anderen Bereichen eingesetzt, als als Chemiker zumal der Chemie-Bachlor an sich praktisch wertlos ist (weil kein Master, weil kein Doktortitel) und du zum Zeitpunkt deiner ersten Bewerbung mind. sechs Jahre nichts mehr mit Chemie zu tun hattest. Hinzu kommt, dass sich die Ärzte ja auch im MOment nicht um die einzelne Stelle schlagen (was natürlich in 10 Jahren anders sein kann).

Wie wäre es mit einer Ausbildung zum chemisch/ biologisch technischen Assistenten? Vorteile? Du sammelst weiter Wartesemester. Du kannst (schätze ich) eher nebenher arbeiten und so Geld verdienen. Du wirst während der Ausbildung bezahlt udn musst nicht zahlen. Und wenn du dich auch über das geforderte Maß mit dem Stoff auseinandersetzt, forderst du dich sicher trotzdem geistig^^

SuperSonic
20.12.2009, 08:43
Nur mit Bachelorabschluss in Chemie hat man später wahrscheinlich praktisch keine Vorteile, mit einem Master- oder Diplomabschluss sieht es vermutlich schon anders aus.

Was genau möchtest du denn später machen? "Industrie" ist etwas arg weit gefasst. Vielleicht käme in deinem Fall auch ein Pharmaziestudium an Stelle von Chemie + Medizin in Frage. Ich hatte auch mit einem Pharmaziestudium geliebäugelt, mich aber nach dem Chemiestudium letztendlich doch für Medizin entschlossen.

BlackBoy
20.12.2009, 12:05
In der finanziellen Sicht und im Hinblick auf Wartesemester ist die Ausbildung sicherlich vorteilhafter als der Bachelor, das ist richtig. Aber so eine Ausbildung mit mangelndem Interesse zu machen, nur um die Zeit zu überbrücken, halte ich für wenig sinnvoll. Respekt an alle Warter, die ihre Zeit mit einer Ausbildung überbrücken, ich kann das nicht.

Ich werde nächstes Jahr auf jedenfall mit Chemie anfangen und erstmal bis zum Bachelor studieren. Wenn ich als Zweitstudienbewerber einen Platz bekomme, kann ich zur Medizin wechseln oder eben doch mit Chemie weitermachen, wenn dann das Interesse zur Chemie größer ist. Darüber mache ich mir jetzt aber mal keine Gedanken, bis zum Bachelor hab ich noch ein wenig Zeit :D


@ SuperSonic:

Mit Industrie meine ich speziell die Pharmaindustrie. Ich hatte auch mit dem Gedanken gespielt, Pharmazie zu studieren, allerdings bleibt mir als Pharmazeut eben nur noch die Pharmaindustrie. Nach dem Chemiestudium habe ich noch die Möglichkeit, mich zwischen mehreren Bereichen zu entscheiden, bei der Wahl zur Pharmazie legt man sich automatisch auf den Pharmabereich fest. Deshalb wähle ich eher die Chemie, weil ich mich eben später auf einen Bereich festlegen kann.

Warum hast du zuerst Chemie studiert, was war dein Grund dafür gewesen?


Ich danke euch allen für eure Antworten:)
Gruß

Xerox
20.12.2009, 12:56
Warum studierst du dann nicht Chemie im ausland und sammelst so weiterhin wartesemester, denn über die wartezeit kommst du eher rein als mit zweitstudium. kannst dein master im ausland machen und wenn du dann immer noch medizin studieren möchtest, dann kannst das ja auch machen. und ich würde lieber im ausland auf bachelor studieren statt hier in dt. wo es dieses bachelor erst seit von mir aus 10 jahren gibt.

BlackBoy
20.12.2009, 13:03
Ist an sich auch eine gute Idee, hätt ich auch selbst drauf kommen können :D

Kennst du gute Unis im Ausland an denen du ein Studium empfehlen würdest bzw. gute Seiten wo man sich über ein Auslandsstudium informieren kann?

Xerox
20.12.2009, 13:20
puhhh wo du dann im ausland studieren magst, liegt an dir, wie es bei dir mit den sprachen liegt. ich würde dir österreich oder großbritannien empfehlen. an welcher uni jetzt, müsstest du auf den jeweiligen homepages gucken. googlen mal ...

SuperSonic
20.12.2009, 17:26
Mit Industrie meine ich speziell die Pharmaindustrie.
Das ist mir schon klar, aber "Pharmaindustrie" ist immer noch keine konkrete Vorstellung von der zukünftigen Berufstätigkeit. Willst du im Labor arbeiten, im Management, im Monitoring,...?


Ich hatte auch mit dem Gedanken gespielt, Pharmazie zu studieren, allerdings bleibt mir als Pharmazeut eben nur noch die Pharmaindustrie.
Nicht unbedingt, auch für Pharmazeuten gibt es andere Tätigkeitsbereiche.


Warum hast du zuerst Chemie studiert, was war dein Grund dafür gewesen?
Ich habe mich schon immer für Chemie interessiert. Nach dem Abitur war ziemlich klar, dass die Studienrichtung Chemie/Biochemie sein müsste. Im Laufe des Studiums hat mich das Interesse an der Medizin aber nicht losgelassen, so dass ich mir sagte: Versuch's doch einfach mal mit Medizin, abbrechen kannst du ja jederzeit.

BlackBoy
20.12.2009, 18:29
Das ist mir schon klar, aber "Pharmaindustrie" ist immer noch keine konkrete Vorstellung von der zukünftigen Berufstätigkeit. Willst du im Labor arbeiten, im Management, im Monitoring,...?

Achso, also um ehrlich zu sein kenne ich die ganzen Punkte noch nicht sehr genau, aber da mir in der Schule die Laborarbeit viel Spaß gemacht hat, würde mich schon die Leitung eines Labors interessieren. Aber wie gesagt, ich kenne mich da halt noch nicht so gut aus, es könnte also sein dass mich die Arbeit in anderen Bereichen doch eher interessiert. Das werde ich aber erst im Studium herausfinden ..



Nicht unbedingt, auch für Pharmazeuten gibt es andere Tätigkeitsbereiche.

Meinst du andere Industriezweige, oder Berufsmöglichkeiten? Andere Tätigkeiten, die ich kenne, sind die öffentliche oder die Krankenhausapotheke. Meines Wissens können die auch in der Forschung tätig sein.


Ich habe mich schon immer für Chemie interessiert. Nach dem Abitur war ziemlich klar, dass die Studienrichtung Chemie/Biochemie sein müsste. Im Laufe des Studiums hat mich das Interesse an der Medizin aber nicht losgelassen, so dass ich mir sagte: Versuch's doch einfach mal mit Medizin, abbrechen kannst du ja jederzeit.

Dann geht es dir ja so wie mir :)
Hast du Chemie fertig studiert? Und würdest du nach dem Medizinstudium in der Klinik arbeiten, oder in die Industrie gehen?

schmuggelmaeuschen
21.12.2009, 10:02
was ist denn mit holland??? Kann man viel richtung chemie studieren teilweise auch auf englisch...