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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Modelllstudiengang= Schmalspur-Mediziner?



MedizinFreak
28.12.2009, 22:26
Hallo !!!!!!

Ich wollte euch alle mal fragen, ob Medizinstudenten, die im Modellstudiengang studiert haben, wirklich viele Wissenslücken aufweisen, weil es in vielen Foren so behauptet wird.

Steht die Praxis wirklich im Vordergrund? Und wieso wird häufig gesagt, dass dann die Theorie zu kurz kommt? Wird weniger gepräpt?

Ist es zudem nicht schwer, wenn die naturwissentschaftlichen Kenntnisse fehlen? Und wie läuft das PROBLEMORIENTIERTE LERNEN ab ?

Vielleicht könnten einige Modellstudententen auch ein wenig über ihren ganzen Studienverlauf erzählen.(Eindrücke, Erfahrungen..........)


Vielen Dank!!!!!!

Mr. Pink online
28.12.2009, 22:29
frag mal die hannoveraner oder mannheimer, soweit ich von denen gehört habe können die sich nicht über zu wenig arbeit beklagen.

die modellstudiengänge unterscheiden sich ja auch nochmal untereinander. also einfach mal die studienordnung anschauen und dann weiss man bescheid. in hannover schreibt man beispielsweise kein physikum.

pottmed
29.12.2009, 09:54
Also ich halte es für sehr gewagt, zu behaupten, dass die Modellstudiengang-Absolventen Schmalspur-Mediziner seien.

In Hannover gibt es kein Physikum, das stimmt, aber dafür Physikums-äquivalente Prüfungen verteilt über die ersten beiden Studienjahre.
Also weniger Lernstoff ist es daher sicherlich nicht, ob man es angenehmer findet ständig Prüfungen zu schreiben, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Ich hoffe irgendwann in einem Modellstudiengang studieren zu können, da ich lieber Praxisorientiert lernen möchte und außerdem ist der ständige Prüfungsstress für eine faule Socke wie mich auch nicht gerade schlecht :-))

Jutti
29.12.2009, 10:15
...und außerdem ist der ständige Prüfungsstress für eine faule Socke wie mich auch nicht gerade schlecht :-))

Nenn mir ein Medizinstudium, bei dem das nicht so ist. :-D Trotzdem unsere Uni auf die Idee gekommen ist man könne ja alle Klausuren an einem Tag in einer großen Klausur schreiben und das jetzt auch seit dem letzten Semester durchzieht, haben wir trotzdem zwischendurch noch Testate.

Ich denke, dass das Problemorientierte Lernen durchaus gut sein kann. Kenne auch jemanden, der im Modellstudiengang ist und sich niemals vorstellen könnte "normal" Medizin zu studieren. Für mich hingegen wär das nichts, weil ich denke, dass da noch viel mehr Eigeniniziative gefragt ist und auch wenn ich gerne und freiwillig lerne, hat man doch mal so seine Zeiten, in denen man nicht so hoch motiviert ist, oder auch den ganzen Tag im Labor sitzt...
Ist halt Typsache. Und die eigentliche Frage nach der Qualität der Lehre bzw. der Mediziner, die dabei am Ende rauskommen, kann man so nicht beantworten, das liegt eben am Studenten und zum anderen an der Uni, die "normalen" Studiengänge sind in ihrer Qualität schließlich auch äußerst unterschiedlich. ;-)

Mr. Pink online
29.12.2009, 10:21
"Praxisorientiert" ist auch noch lange nicht jeder Modellstudiengang ... zumindest nicht mehr oder weniger als die Vorklinik im klassischen Studium.

Robin06
29.12.2009, 14:30
Hallo !!!!!!

Hi!!!!!!


Ich wollte euch alle mal fragen, ob Medizinstudenten, die im Modellstudiengang studiert haben, wirklich viele Wissenslücken aufweisen, weil es in vielen Foren so behauptet wird.

Nein! Warum auch? Es ist und bleibt der selbe Stoff, und je nach Prof. können die Prüfungen sogar schwieriger sein, als die Fragen aus dem Physikum...


Steht die Praxis wirklich im Vordergrund? Und wieso wird häufig gesagt, dass dann die Theorie zu kurz kommt?
Also, wir an der MHH, haben scho duetlich mehr Praxis. Wöchentliche Klinikervorlesungen, Anatomie am Lebenden, Propädeutikum, Operationssimulationen uvm... Die Theorie kommt nicht zu kurz, aber es wird interessant verknüpft, sodass es nicht so trocken scheint. Zudem habenw ir wöchentliche Pat.-Vorstellungen (bisher).


Wird weniger gepräpt?
Also wir präppen 4 Std. wöchentlich das komplette 1. Studienjahr. 4-5 Leute teilen sich eine Leiche/Präparat. Hinzu kommt Anatomie am Lebenden...



Ist es zudem nicht schwer, wenn die naturwissentschaftlichen Kenntnisse fehlen?
Es fehlt nichts, wenn man lernt. Gleiches gilt für Regelstudiengang...


Und wie läuft das PROBLEMORIENTIERTE LERNEN ab ? Pat. Vorstellung oder Fallvorstellung mit aktiver "Gruppenarbeit".


Vielen Dank!!!!!!
Bitte...

Gregorian84
29.12.2009, 23:58
Hab 4 semester Medizin in Graz studiert. Dort gibts nämlich auch Modulsystem. Nix für Faulenzer- jeden zweiten Monat eine Prüfung, viel Seminare , übungen und Praktika von Anfang an- sehr wenig Freizeit , weniger Stoff dafür viel mehr selbständiges Arbeiten und Organisieren,sehr sehr verschult.Leider immer noch unterschätzt und in manchen Kreisen als Symbol der fortschleichender Bacheloriseireung und Zerstörung der Hochschullstruktur durch Bologna Prozess gesehen.

doni
30.12.2009, 01:05
Hät zu dem Thema auch ne Frage:

Kann man zum Anfang der Klinik von einer Uni, die klassisch lehrt, zu einer anderen Uni wechseln, die schon das Modellstudiengang hat ? Würd so ein Wechseln ohne Semesterverlust gut passen oder ist das eher problematisch (z.B. auch bei der Anrechnung).

Strodti
30.12.2009, 07:47
Das kann auch Semesterverlust zur Folge haben... Ich wollte eine Zeit mal nach Hannover wechseln, hätte aber nach dem Physikum noch ein Semester machen müssen, da die einen Teil des Untersuchungskurses in der Vorklinik machen, Weiß nicht wie das mit Köln und anderen Modellstudienorten ist.

alysh
30.12.2009, 10:39
ich studiere mit robin zusammen und bin auch der meinung, dass die theorie nicht zu kurz kommt. natürlich habe ich keinen vergleich, aber da wir physikumsäquivalente prüfungen schreiben ist der stoff den wir wissen müssen der gleiche ;)

yanmed
31.12.2009, 15:06
Ich selbst studiere in Köln und rede oft mit Freunden, die im Regelstudiengang sind (Freiburg, Heidelberg, Göttingen, Münster).
Vom Inhalt her ist die Vorklinik identisch, manche Prüfungen oder Klausuren sind bei uns schwerer, manche wiederum leichter. Der Lernaufwand ist insgesamt gleich, nur anders verteilt. Wir haben das Physikum (Äquivalenzprüfungen) geteilt (nach dem 3. und 4. Semester), was in meinen Augen recht gut ist. Das geht aber auch nur, weil wir die meisten Kurse jeweils nur ein Semester lang haben. Jetzt im 2. Semester haben wir die komplette makroskopische Anatomie, nächstes Semester dann die komplette mikroskopische und noch Psychsoz. Wir präppen 3*5 Stunden die Woche, oft gibt es dann im Präpsaal Seminare von Klinikern, wie zum Beispiel die Durchführung einer Appendektomie, gezeigt an einer Leiche.
Zusätzlich zu den "nomalen" vorklinischen Fächern haben wir noch die so genannten Kompetenzfelder mit klinischen Inhalten und StudiPat...
Nach dem 4. Semester müssen wir genauso viel theoretisches Wissen haben wie Studenten im Regelstudiengang.

loewin
31.12.2009, 15:49
Ich selbst studiere in Köln und rede oft mit Freunden, die im Regelstudiengang sind (Freiburg, Heidelberg, Göttingen, Münster).


Die Heidelberger studieren doch auch nach einem Modellstudiengang.
Oder gibts den noch nicht so lang dort?

Mr. Pink online
01.01.2010, 13:00
ich dachte nur Mannheim hätte den Modellstudiengang

loewin
01.01.2010, 13:10
Das Heidelberger Curriculum Medicinale "HeiCuMed (http://www.heicumed.de/)"

Seit Oktober 2003 hat die Medizinische Fakultät Heidelberg den vorklinischen Studienabschnitt (http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Vorklinik.2318.0.html) neu strukturiert. Im ersten Studienjahr lernen die Studierenden die menschliche Anatomie im Präparierkurs an der Leiche sowie durch Ultraschallübungen am gesunden Menschen kennen; solides Wissen und Fertigkeiten in den naturwissenschaftlichen Fächern sind weiterer Schwerpunkt, ergänzt durch das bewährte Heidelberger Hospitationsprogramm, das erste Erfahrungen mit Patienten und das Kennenlernen des Berufsbildes von Ärzten und Ärztinnen vorsieht. Im zweiten Studienjahr werden die medizinischen Grundlagen fächerübergreifend und themenbezogen gelehrt, es wird beispielhaft auf Krankheitsbilder eingegangen. Innovative Lern- und Prüfungsformen werden bereits eingeübt. Zusätzlich wird ein Mentoren-Tutoren-Programm (http://www.mentoren-tutoren-programm.de/public/start.php)
Das klinische Curriculum ist bereits seit 2001 grundlegend reformiert. Die klinischen Fächer werden in Modulen gelehrt, die in interdisziplinären Blöcken zusammengefasst sind. Praxisnähe und eine Vermittlung sozialer und kommunikativer Kompetenz werden in den Mittelpunkt gestellt: In Skills-Labs üben die angehenden Ärzte und Ärztinnen an Modellen oder an sich selbst, Patientengespräche werden mit Schauspielern trainiert. angeboten.

loewin
01.01.2010, 13:11
habe ich grad mal von der homepage kopiert. ist das denn kein modellstudiengang? hätte ich jetzt so verstanden.

natürlich kann ich mich jetzt auch irren. dann tuts mir natürlich leid :-)

Solara
01.01.2010, 16:20
@loewin

Bin nicht aus Heidelberg, aber in München schaut das genauso aus, und hier ist kein Modellstudiengang, zumindest im klinischen Abschnitt - über die VK bin ich leider nicht mehr wirklich informiert ;-).

loewin
01.01.2010, 16:40
danke für deinen beitrag, solara. hab grad auch nochmal im ML-studienführer geschaut. auch dort steht, dass die heidelberger im modellstudiengang studieren.
verwirrung! :-notify

doni
01.01.2010, 18:15
nur am Rande: Das was du da rauskopiert hast, gilt bei den meisten Unis auch bei Regelstudiengang.

Ob die da nun Modell oder Regelstudiengang haben, weiss ich uch nicht.

edit: ups das wurd ja schon oben gesagt. Sorry :-)

Solara
02.01.2010, 21:07
In München heißt das übrigens auch noch ähnlich - MeCum ;-).

Und weil ich mich oben nicht wirklich verständlich ausgedrückt habe (finde ich): so wie in deinem Zitat die Klinik beschrieben ist, genau so läuft sie auch an der LMU ab, in Modulen, mit stand. Patienten (also Schauspielern), unzählige Tutorials, SkillsLab, mit OSCEs für alles und jeden :-oopss.

Wobei dir das bei Heidelberg ja nun immer noch nicht weiterhilft ;-)

loewin
02.01.2010, 21:40
das hab ich schon verstanden :-oopss
bin jetzt auch zu dieser diskussion gekommen, wie die jungfrau zum kinde... eigentlich interessiert es mich nur.

ich glaube jetzt einfach mal dem ML-führer, dass es ein modellstudiengang ist :-)
aber dennoch interessant zu wissen, dass münchen es auch so handhabt...vom vorgehen her..

edit: nur falls das jetzt gleich kommt...natürlich hätte ich schon längst ne mail an die fakultät geschrieben, wenn es für mich bedeutend wär! ;-)