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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : HH, Lübeck, Kiel?



Jaybird
08.01.2010, 09:37
Sind hier werte Anwesende die die Vorklinik der drei Nordunis durch Erfahrung oder Hörensagen kennen und vergleichen können?

Mir ist vor allem wichtig dass es strukturiert und planbar ist (gerne nen langfristig festgelegten, nicht zu bunt gewürfelten Kursplan), und gerne kompakte Inhalte statt ausufernde Nebenfächer. Muss meinen Nebenjob nämlich bissl planen können, jede Woche neue Fakten kommt da nicht so gut.

Von den Plänen im Netz sieht HL am ehesten so aus. Oder täuscht das?

Danke :-bee

khv33
08.01.2010, 10:13
Hallo Jaybird,

Uni Lübeck wäre dann die richtige Wahl:
Nebenfächer nicht zu groß und die Lehre ist gut strukturiert.

Lg, :-party

tpa
08.01.2010, 12:22
Bin Ersti in HH und bei uns stand der Stundenplan des gesamten Semesters bereits von Anfang an fest und ist jederzeit online einsehbar.
Weiß nicht genau was du mit "kompakten" Nebenfächern meinst, aber ausufernd sind die hier (kann bisher von Bio u Chemie berichten) nicht... gibt eine Klausur pro Fach und abgesehen von den Praktika (die man ja überall hat) ist doch eh alles freiwillig :-nix

Nyen van Tok
08.01.2010, 16:54
Bin Ersti in HH und bei uns stand der Stundenplan des gesamten Semesters bereits von Anfang an fest und ist jederzeit online einsehbar.
Weiß nicht genau was du mit "kompakten" Nebenfächern meinst, aber ausufernd sind die hier (kann bisher von Bio u Chemie berichten) nicht... gibt eine Klausur pro Fach und abgesehen von den Praktika (die man ja überall hat) ist doch eh alles freiwillig :-nix

Man muss halt dennoch dazu sagen, dass der Stundenplan von Woche zu Woche stark variiert.
Nächste Woche beispielsweise hab ich jeden Tag von Morgens bis Abends Uni (Vorlesungen, Seminare, Praktika, Erkundungen, Klausur), danach die Woche insgesamt 4 Vorlesungen (im Schnitt also weniger als eine pro Tag) und 1 Klausur, ergo fast nichts.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich andere Unis besser eignen könnten, wenn man wöchentlich feste Arbeitszeiten einplanen möchte.
Einen Vergleich habe ich hingegen nicht.

Gruß

tetrapak
08.01.2010, 17:02
Wir haben hier immer Mo/Di/Mi vormittags Anatomie und dann Bio oder Physik, Donnerstags Bio/Chem und Freitags Chemie. Die Nawis kannste teilweise knicken. Pflicht ist davon bis auf Mittwochs 9-10 Uhr keine Vorlesung. Nachmittags dann Kurse (alle Pflicht). Wann diese Kurse stattfinden, steht am Anfang des Semesters fest, es gibt keine Überschneidungen. Das Wissen ist eher kompakt, bis auf Biologie reißen sich die Nawis auch zusammen, was das Verrennen in sinnlose Details angeht. Lübeck sollte also genau das bieten was du suchst.

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08.01.2010, 17:50
Mal so prinzipiell:
Der zeitliche Rahmen wird nur durch Pflichtveranstaltungen vorgegeben.
Man kann durchaus die Vorlesungen knicken und daheim per Buch/Script/Altklasur lernen.
Am Anfang ist man "schisserig" und macht das (noch) nicht, geht aber locker...!

Als Kieler muß ich natürlich jetzt auch mal Werbung machen ;-)

Der Kieler Präp-Kurs ist eine sehr intensive kompakte Einheit (6 Wochen oder so) im 3. Semester. An anderen Unis dümpelt das z.T. über mehrere Semester hinweg...

Gruß LOGO

Fino
09.01.2010, 17:40
Der Kieler Präp-Kurs ist eine sehr intensive kompakte Einheit (6 Wochen oder so) im 3. Semester. An anderen Unis dümpelt das z.T. über mehrere Semester hinweg...

Gruß LOGO

Ey, hab ich "duempeln" gehoert, oder was?! Der Luebecker Praep-Kurs war alles andere als eine "Duempelei"

*echauffiert ueber die Kieler den Kopf schuettel*;-)

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09.01.2010, 17:50
Eigentlich meinte ich jetzt nicht explizit Lübeck ;-)

papiertiger
09.01.2010, 18:02
*grins* wir (HH) dümpeln hier eigentlich ganz angenehm..

zweimal etwa sechs Wochen Makro im ersten und dritten Semester, dazu mikroskopische Anatomie im Zweiten und Neuroanatomie im Vierten.

Finde das auch ganz nett so - zumindest mir reichte es nach sechs Wochen dann auch mal wieder mit Anatomie ;)


auf die Frage des Threaderstellers bezogen: Falls du mit "Kompaktheit" der Nebenfächer sowas meinst wie Chemiepraktium als zweiwöchiger Block o. Ä. - gibt es hier nicht. Auch die Nebenfächer ziehen sich dann doch fast alle über annährend ein Semester etwa. Vom Aufwand her aber allesamt machbar, zumal wenn du die Vorlesungen knickst, dann hast du halt einmal die Woche oder auch mal seltener und ab und an auch häufiger ein Praktikum in dem Fach und am Ende die Klausur.

Zum Stundenplan grundsätzlich haben ja andere schon was geschrieben. Feststehen tut der jeweils schon irgendwann in den dem Semester vorangehenden Semesterferien und ändern tut der sich in der Regel nicht unvorhersehbar, aber es ist halt so, dass du schon jede Woche etwas anders Uni hast als in der Woche davor im Normalfall.

Zur Verteilung der Fächer über die Vorklinik allgemein: http://www.uke.de/studierende/downloads/zg-studierende/med1_ablauf_studium.doc ;)

DerSpiegel
13.01.2010, 04:08
Es hilft sich auch die Evaluationen bzgl der Studienbelastung der verschiedenen Unis anzusehen.

http://www.medizin.uni-luebeck.de/pdf/evaluation/SS2007/Studienbelastung_ausfuehrlich.pdf

http://www.medizin.uni-luebeck.de/pdf/evaluation/SS_2009/Anmerkungen_Studienorganisation.pdf

Interessanterweise wurden im Bericht von 2009 nur noch "zufriedene" Stimmen zitiert und bei 2008 hätte man sich scheinbar diese Stimmen per E-Mail anfordern müssen.

Ich persönlich finde nicht, dass hier in Lübeck alles perfekt ist und wir in einer rosaroten Klinikwelt unsere Bildung genießen dürfen. Vor allem das 3. und 4. Semester empfand ich als sehr grenzwertig, was den Prüfungsumfang (zB bei den Biochemieklausuren) betrifft. Teilweise ist es reine Glückssache, ob man die richtigen Themen für eine Prüfung vorbereitet hat. Und das schreibt hier jemand, der sich wirklich für jedes Praktikum vorbereitet und jedes Protokoll noch selbst angefertigt hat. Da man davon ja i.d.R. ausgehen sollte, frage ich mich manchmal wie das Menschen bewältigen sollen, die vielleicht nicht so viel Glück wie ich haben und neben dem Studium arbeiten, ein Kind versorgen oder ein Familienmitglied pflegen müssen (oder im schlimmsten Fall: alles gleichzeitig!). Ich denke, das ist auch der Grund dafür, dass der Ausländeranteil mit den Semestern geringer wird bzw dass eben diese Studenten öfter weitaus länger brauchen. Wie übrigens auch meine Freundin, die eine ihr nahestehende Person verloren hat und durch diesen Todesfall sehr weit zurückgefallen ist. Durch solche Beobachtungen muss ich leider sagen, dass es sehr viel mehr für mich bedeuten würde, wenn unsere Uni sich auch um solche Studenten kümmern würde, als eine Nr. 1 auf dem CHE-Ranking. Dass Studenten, die kaum Schwierigkeiten haben, die Uniorganisation und Betreuung gut finden, ist ja wohl jedem klar. Mich stört im Grunde ja "nur" der immense Druck des 3. und 4. Semesters, der durch die Biochemiker zum größten Teil verursacht wird. Wobei andere das oft auch über Physio sagen.

Aber ich möchte nicht nur kritisieren.. Positiv fand ich die ersten beiden Semester: stressig, aber alles machbar. Vor allem der Präpkurs ist bei uns wundervoll zum Lernen der Anatomie: bei uns kamen 5-6 Studenten auf eine Leiche. Welche Uni kann so ein Verhältnis sonst von sich behaupten?
In den Vorlesungen bekommt man eigentlich auch fast immer einen Platz und die unliebsamen Fächer Chemie, Physio, Bio, Termi und co lassen sich auch locker bestehen.
Außerdem gibt es an unserer Uni ein tolles Sport-Angebot.

Die Stadt ist überschaubar. Ich würde mir immer wieder eine Wohnung in der Altstadt mieten. Wohnheime kann ich jetzt nicht empfehlen, ist aber absolute Geschmackssache. Mir gefällt es in einheitlich eingerichteten WGs (Innenstadt) einfach nicht und eigene Wohnungen sind hier günstig zu bekommen. WG-Zimmer habe ich von 250 bis 450 warm gesehen, Wohnungen (1-Zi!) bekommt man auch schon ab 350 warm. In kaum einer Stadt bekommt man für einen derartigen Preis eine kleine Wohnung in der Innenstadt. Teilweise Altbau. Es gibt natürlich auch Studenten, die Uninähe präferieren. Das kann ich persönlich zwar nicht nachvollziehen (wieso sollte man dort auch noch die letzten paar Std seines Tages verbringen, wenn es dort NICHTS außer ein paar Supermärkte gibt?! Achja: lernen.. Stimmt ja!), aber ich bin davon überzeugt, dass es sich dort auch sehr ruhig und v.a. günstig leben lässt. Dennoch empfehle ich Neuen die Altstadt! Mit dem Fahrrad braucht man maximal 15 Minuten zur Uni (und mit 15 Minuten meine ich den schlimmstmöglichen Fall: ohne Kondition, mit Gegenwind und mit nicht ganz prallen Reifen!) und in der Innenstadt kann man sehr schön mal nen Kaffee trinken oder am Stadtrand Fußballspielen.
Fußballspiele werden auch oft in den Kneipen übertragen!

Ah Kneipen. Da wäre dann doch wieder etwas Negatives.. Ein richtiges Nachtleben kann man hier nicht erwarten. Privatparties setzen sich hauptsächlich aus Informatikern und Medizinern zusammen, wenn es reine Uniparties sind.. und an der FH studieren auch eher naturwissenschaftlich-faszinierte Menschen. Mir fehlt es hier definitiv an "anders-ausgerichteten" Leuten. Geisteswissenschaftler, Künstler,... einfach Menschen, die sich nicht so versklaven lassen wie wir Mediziner. Viel Privatleben bleibt einem nämlich nicht (weder hier noch in Kiel oder Hamburg!). Aber dafür haben wir ja alle einen großen Traum, richtig?

So und zum Schluß bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich nicht beurteilen kann, ob oder inwiefern es in Kiel besser/schlechter wäre. In Hamburg habe ich einen Kumpel sitzen und der ist eigentlich (wie meine Vorrednerin) begeistert. Die Aussage, dass es da etwas ruhiger zugeht, kann ich bestätigen, meine aber, dass er sich dafür unseren schönen Präpkurs gewünscht hätte. Muss ich nochmal nachhaken.

LG!


PS: 5 Uhr morgens. Prokrastination olé. Wer lernt für's Physikum?