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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Flugzeug und Thromboseprophylaxe



Lava
09.01.2010, 18:08
Draf eigentlich jemand mit Gips am Bein und Thromboseprophylaxe Flugzeug fliegen? Muss man da evtl. die Dosis erhöhen?

WackenDoc
09.01.2010, 18:15
Da seh ich grundsätzlich kein Problem. Gibt ja auch Behinderte im Rollstuhl die Fliegen. Ich denke aber, dass man vorher die Fluggesellschaft informieren sollte. Unter anderem auch wegen einem geeigneten Sitzplatz. Und eine Bescheinigung vom Arzt mitnehme für die MEdikamente, damit es keine Probleme gibt.
.
Die Thromboseprophylaxe würd ich auch nicht erhöhen. Ob jetzt jemand im Flieger nicht belastet oder zu Hause nicht dürfte nicht den großen Unterschied machen.

Hab da jetzt aber keine Studien oder so zu.

loewin
09.01.2010, 18:46
Da seh ich grundsätzlich kein Problem. Gibt ja auch Behinderte im Rollstuhl die Fliegen.

versteh grad den vergleich nicht. die situation ist ja eine ganz andere.
ein behinderter im rollstuhl betreibt thromboseprophylaxe?
muss ich grad mal so dümmlich fragen, hätt ich eigentlich nicht gedacht. :-nix

Evil
09.01.2010, 18:59
Draf eigentlich jemand mit Gips am Bein und Thromboseprophylaxe Flugzeug fliegen? Muss man da evtl. die Dosis erhöhen?
Wieso Dosis erhöhen? Die Immobilisation hast Du doch eh schon durch den Gips, da macht das Flugzeug auch keine Risikoerhöhung mehr.

Coxy-Baby
09.01.2010, 19:16
versteh grad den vergleich nicht. die situation ist ja eine ganz andere.
ein behinderter im rollstuhl betreibt thromboseprophylaxe?
muss ich grad mal so dümmlich fragen, hätt ich eigentlich nicht gedacht. :-nix

Die Situation ist die gleiche nämlich: "immobilisierte Extremität".

WackenDoc
09.01.2010, 19:22
Ich hab das nicht gerade im Bezug auf die Thromboseprophylaxe gemeint, sondern auf den erhöhten Platzbedarf, Sitz mit mehr Beinfreiheit, eingeschränkte Beweglichkeit, Probleme bei Evakuierungen etc.
Keine Ahnung, ob Gehbehinderte Thromboseprophylaxe betreiben wegen der Immobilisierung. Weiss das jemand von euch? Hab mich damit noch nie beschäftigt.

loewin
09.01.2010, 19:23
Die Situation ist die gleiche nämlich: "immobilisierte Extremität".

das ist logisch. ich meinte mit der anderen situation eher, dass ich jetzt davon ausgehen würde, dass ein behinderter im rollstuhl keine thromboseprophylaxe betreibt. oder? wirklich ne frage aus interesse, da ich es nicht weiss :-nix

Rico
09.01.2010, 20:00
Wieso Dosis erhöhen? Die Immobilisation hast Du doch eh schon durch den Gips, da macht das Flugzeug auch keine Risikoerhöhung mehr.Das Thromboserisiko ist nicht nr durch die Immobilisation erhöht, sondern auch durch andere Faktoren, z.B. einen niedrigeren Luftdruck

Dies führt zu einem stärkeren Flüssigkeitsverlust bei gleichzeitig auf 0,1l-Cola reduzierter Einfuhr :-D), was die Flusseigenschaften des Blutes negativ beeinflusst.
Zudem fehlt den Venen Gegendruck, die Venen dilatieren mehr und es kommt nach Hagen-Poiseuille zur Flussverlangsamung.

Von daher würde ich schon eine erhöhte Dosis nehmen, z.B. wenn vorher ein Dosisäquivalent von Clexane 0,2ml bei ansonsten gesundem Patienten mit Gips gegen wurde, dann würde ich auf 0,4ml erhöhen.

Bille11
09.01.2010, 20:04
dann würde ich das soweit relativieren. von den thrombemboliehemmern, die gewichts/risikoadaptiert mengenvariabel eingesetzt werden, ggf. erhöhen, aber von den thrombemboliehemmern, die in immer der gleichen dosis gegeben werden unabhängig von äusseren faktoren, die gabe gleich lassen..

Evil
09.01.2010, 20:15
Das Thromboserisiko ist nicht nr durch die Immobilisation erhöht, sondern auch durch andere Faktoren, z.B. einen niedrigeren Luftdruck
Die anderen Faktoren sind fraglich, bei adäquater Luftfeuchtigkeit macht der Luftdruck keinen Unterschied, das zeigt die Höhenmedizin. Und nachts wenn ich schlafe, trinke ich auch 8h lang nix und hole mir auch deswegen keine Thrombose.

Theoretisch hat ein körperlich Behniderter durchaus ein erhöhtes Thromboembolierisiko. Aber 1. ist eine lebenslange Prophylaxe schlecht machbar und 2. haben die NMH oder auch die Thrombin-Antagonisten ja auch gewisse UAW, z.B. HIT.

Lava
10.01.2010, 17:53
Im Krankenhaus bekommt bei uns ja praktisch jeder ne Thromboseprophylaxe (jaja ich weiß, darüber haben wir schon diskutiert).

Ich frage mich, wie das bei bettlägerigen Patienten im Pflegeheim ist! Kriegen die da auch Prophylaxe? :-nix

Pherenike
10.01.2010, 18:27
Meiner Erfahrung nach ist in Alten-/Pflegeheimen medikamentöse Thromboseprophylaxe bei bettlägrigen Patienten kein Standard.
Es wird natürlich viel mit AT- bzw. Kompressionsstrümpfen gearbeitet sowie Frühmobilisierung angestrebt.

In Einzelfällen hab ich es schon erlebt, aber da kamen auch andere Faktoren dazu, sodass ein erhöhtes Risko bestand.

Es gibt glaube ich auch einen Pflegestandard Thromboseprophylaxe in der Altenpflege.

*dasQ*
17.02.2010, 19:25
würdet ihr denn gesunden jungen frauen, die östrogenhaltige antikonceptiva einnehmen, thromboseprophylaxe vor langstreckenflügen empfehlen?

Evil
17.02.2010, 19:31
Nein. (http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=suche&p=thrombose+flug&id=47411)

*dasQ*
18.02.2010, 03:17
nunja, aber antikonzeptiva kann man ja schon als risikofaktor sehen. und ich meine jetzt nicht heparin, aber vielleicht ASS?

Keenacat
18.02.2010, 11:27
Evils Ärzteblattartikel sez:

Für die Gabe von Thrombozytenaggregationshemmern besteht keine wissenschaftliche Basis.
Also nein.
Da würd ich am ehesten noch auf Kompressionsstrümpfe setzen, wenns denn überhaupt ne vorbeugende Maßnahme sein soll.

Relaxometrie
18.02.2010, 11:34
Da würd ich am ehesten noch auf Kompressionsstrümpfe setzen, wenns denn überhaupt ne vorbeugende Maßnahme sein soll.
Und viel Wasser trinken und öfter aufstehen und 'ne Runde durch die Gänge gehen.

Schnatti
19.02.2010, 17:59
Hallo,

nunja, aber antikonzeptiva kann man ja schon als risikofaktor sehen. und ich meine jetzt nicht heparin, aber vielleicht ASS?
ASS kann man hierfür nicht gebrauchen. Muss schon was "härteres" sein.

Gruß,
Schnatti