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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin trotz geisteswissenschaftlichem Interesse ?



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rhein-nah
12.01.2010, 17:27
Hallo zusammen,

zunächst hoffe ich, dass richtige Forum erwischt zu haben (falls nicht: bitte verschieben!).

Nun zu meinem Problem: Schwanke derzeit zwischen einem Studium der Geschichte und Latinistik (Lehramt) und dem der Medizin. Sowohl das Berufsbild des Arztes als auch des Lehrers sprechen mich an (und ja, ich habe mich auch über die negativen Aspekte informiert).

Allerdings würde ich mich eher als geisteswissenschaftlich Interessierten einschätzen und habe daher Zweifel, ob ich mich 6 Jahre lang motivieren kann, mich mit naturwissenschaftlichem Stoff zu beschäftigen (ohne mir "meine" Geisteswissenschaften herbeizusehnen).
Zwei Dinge möchte ich noch hinzufügen:
1. Medizinische Dinge interessieren mich durchaus (ahbe schon einiges gelesen)! (Allerdings kommt dieses Interesse nicht an das sprachliche und historische heran.)
2. Ich bin der Meinung, dass man sein Studium mehr nach dem Beruf als nach den Studieninhalten aussuchen sollte, da der Beruf über Jahre ausgeübt wird!


Hoffe, jemand (vllt mit ähnlichen Problemen) kann mir helfen!

Grüße,

rheinnah

hennessy
12.01.2010, 17:31
Hallo zusammen,

zunächst hoffe ich, dass richtige Forum erwischt zu haben (falls nicht: bitte verschieben!).

Nun zu meinem Problem: Schwanke derzeit zwischen einem Studium der Geschichte und Latinistik (Lehramt) und dem der Medizin. Sowohl das Berufsbild des Arztes als auch des Lehrers sprechen mich an (und ja, ich habe mich auch über die negativen Aspekte informiert).

Allerdings würde ich mich eher als geisteswissenschaftlich Interessierten einschätzen und habe daher Zweifel, ob ich mich 6 Jahre lang motivieren kann, mich mit naturwissenschaftlichem Stoff zu beschäftigen (ohne mir "meine" Geisteswissenschaften herbeizusehnen).
Zwei Dinge möchte ich noch hinzufügen:
1. Medizinische Dinge interessieren mich durchaus (ahbe schon einiges gelesen)! (Allerdings kommt dieses Interesse nicht an das sprachliche und historische heran.)
2. Ich bin der Meinung, dass man sein Studium mehr nach dem Beruf als nach den Studieninhalten aussuchen sollte, da der Beruf über Jahre ausgeübt wird!


Hoffe, jemand (vllt mit ähnlichen Problemen) kann mir helfen!

Grüße,

rheinnah

Hallo und herzlich willkommen hier im Forum!

Hast Du schon mal daran gedacht, Dich in eine Vorlesung zu setzen oder ein Praktikum abzuleisten? Dann kannst Du in etwa ersehen, was auf Dich zu kommt. Stöbere mal in anderen Threads hier, es wurde schon sehr viel in diese Richtung geschrieben.
Viel Spaß!

KoelnerMedizin
12.01.2010, 17:44
Ich bin der Meinung, dass man sein Studium mehr nach dem Beruf als nach den Studieninhalten aussuchen sollte, da der Beruf über Jahre ausgeübt wird!


Das ist natürlich völlig richtig, dennoch bleibt die Medizin die Lehre, die den Menschen aus naturwissenschaftlicher Perspektive betrachtet. Und wenn du dir den Beruf des Lehrers vorstellen kannst und dir doch eher geisteswissenschaftliche Disziplinen zusagen, dann würde ich mir das vielleicht nochmal überlegen, da der Beruf und das Studium mit sehr viel Stress verbunden sind. Wenn du dich nach noch nach anderen Inhalten "sehnst", dann könnte das vielleicht zu einer Qual werden. Ich kann dich ja nicht einschätzen, aber überleg dir das alles gut. Wenn du zumindest Interesse hast, ist das ja schonmal ein Anfang. Vielleicht solltest du auch mal ein Praktikum in einer Klinik absolvieren, um mal einen kleinen Einblick zu erhalten oder mal eine Vorlesung besuchen.

Wie gesagt, da bei dir ja - wie du selbst sagst - eher geisteswissenscjaftliches Interesse vorhanden ist, und dir den Lehrerberuf vorstellen kannst, dann überlege dir nochmal gut, ob dich der Arztberuf wirklich so anspricht, dass du es quasi als deine "Lebensaufgabe" annimmst. Ich bin leider noch Schüler, kann dir also keinen differenzierten Einblick geben, aber ich hoffe, dass du mit dem Geschriebenen trotzdem etwas anfangen kannst.

Hast du denn überhaupt eine geeignete DN?

LG ;-)

Blubbermowl
12.01.2010, 18:06
Allerdings würde ich mich eher als geisteswissenschaftlich Interessierten einschätzen und habe daher Zweifel, ob ich mich 6 Jahre lang motivieren kann, mich mit naturwissenschaftlichem Stoff zu beschäftigen (ohne mir "meine" Geisteswissenschaften herbeizusehnen).


wenn du jetzt schon zweifel hast, ob du es schaffst, dich 6 jahre lang mit naturwissenschaftlichen themen zu beschäftigen, würde ich es mir wirklich gut überlegen, Medizin zu studieren.
Nach diesen 6 Jahren hört das naturwissenschaftliche themengebiert schließlich nicht auf. das wird dich ab da wohl dein ganzes leben lang verfolgen ;)

doni
12.01.2010, 21:17
Selbst wenn man Medizin "einfach so" anfängt, kann man sehr schnell daran Gefallen finden und es auch durchziehen.

Ich bin noch in der Vorklinik und kann sagen, dass man als Geisteswissenschaftler in der Medizin nichts verloren hat! Wenn man sich für Politik, Geschichte, Philosophie, Sprachen und auch die Kunst (seien es Filme/Bücher/Gemälde) interessiert und seinen beruflichen Alltag damit füllen will, ist die Medizin das falsche Studium. Zwei Enden einer Schnur sozusagen.
Hier braucht man ein Grundverständniss von Naturwissenschaften und viel Sitzfleisch für halb-banals Auswendiglernerei.

Das wollte ich kurz loswerden und zu deinem Problem: Solch eine Entscheidung musst du alleine treffen. Hier könnte es leicht passieren, dass du in die falsche Richtung manipuliert werden kannst. Wenn du also Tipps betrachtest, bitte mit großer Vorsicht und Distanz.

ps: vor dem Studium habe ich auch geschwankt und bin mittlerweile sicher, dass es das Richtige war. Du solltest die Entscheidung ruhig angehen und im Hinterkopf behalten, dass man, wenn man eine Wahl getroffen hat, sich auch später jederzeit umentscheiden kann und auch umentscheiden sollte, falls es nicht so läuft.

Flauta
12.01.2010, 21:27
@ Threadsteller:

1) Dass Du das Studiumsfach nach Beruf und nicht nach Studieninhalt aussuchen willst, ist vernünftig.
Ein Lehramtsstudium hat mit dem dazu passenden Beruf ja wirklich GAR nichts zu tun. Ob einem die Scheinjagerei in philologischen Fächern liegt, ist so ne Sache....man muss sich hier auch bewusst sein, dass z.B. ein Lateinstudium mit dem Fach Latein in der Schule nicht allzuviel zu tun hat.

2) Ich an deiner Stelle würde, wenn es Dir möglich ist, direkt an einen Med-Platz zu kommen, diesen nehmen. In Seminare der Geisteswiss. kommt man so rein. Bei uns hat NIE jemand irgendwas kontrolliert, jeder konnte Scheine machen. LAG hat zwar je nachdem einen NC, aber bei Latein würd ich daran zweifeln, ob das so ist (wenn es da einen NC gibt, einfach auf Bachelor anmelden und dann vor der ZP wechseln...ging in allen Fällen, die ich kenne, problemlos).

3) Mache Parktika: gibt auch Beobachtungspraktika in Schulen, wo man sich selbst auch am Unterrichten versuchen kann (ne gute Sache, um das Studium durchzuhalten).

Gibt übrigens mehr als ne Handvoll Menschen, die vor dieser Entscheidung standen.... :-)

Zanza
12.01.2010, 21:28
Hey rheinnah!

Erstmal willkommen hier im Forum :)

Ich will dann auch mal meinen Senf hierzu abgeben....
An sich würde ich mich auch als recht geisteswissenschaftlich interessiert betrachten, ich hatte in der Schule meine Fächer eher aus dem geisteswissenschaftlichen/sprachlichen Sektor gewählt, hab mich immer sehr für Geschichte und Sprachwissenschaften interessiert, lange für die Schülerzeitung geschrieben und mit einer Freundin ein Jugendmagazin für unsere Stadt auf die Beine gestellt... Ich hab auch ernsthaft überlegt, nicht irgendwas in der Richtung zu machen, also was geisteswissenschaftliches zu studieren, allerdings dann nicht, wie du das ja unter Umständen vorhättest, Lehrer zu werden, sondern wäre eher so in den Journalismusbereich gegangen.
Allerdings hab ich mich auch immer schon für Medizin interessiert, war allerdings auch familiär vorbelastet ;)
Ich schreib hier extra "für Medizin", ich war niemals ein absoluter NaWi-Freak, so wie wahrscheinlich die wenigsten hier... Ich hab zwar nie so wahnsinnige Probleme mit Physik/Chemie gehabt, war jetzt aber auch nie superinteressiert. Ist alles gut und schön und manches auch echt spannend, aber ich bin nicht so der Typ, der alles mit Formeln macht und so. Anders in Bio, das hat mir immer richtig Spaß gemacht, weil es einfach einen viel direkteren Bezug zum Menschen hat.

Ich habe mich dann letztendlich für Medizin entschieden. Dafür gab es diverse Gründe (Arbeitsmarktsituation und gemütliches Studium gehörten definitiv nicht dazu :D ), einer der wichtigsten war aber sicher der Berufsalltag hinterher...

Ich bin jetzt zwar gerade erst im ersten Semester, aber da wir hier ja Modellstudiengang haben, ist es mit dem reinen NaWi-Anteil ja auch bald vorbei und es geht in Systemblöcken weiter.
Ich muss sagen, dass ich mich in Chemie schon teilweise eher durchkämpfen musste; ein paar Sachen waren zwar interessant, aber eben lange nicht alles. Hab die Klausur bestanden und jetzt ist auch gut ;) In Physik gehts mir jetzt ähnlich, aber wie gesagt, mich hält der Gedanke aufrecht, dass es bald vorbei ist (und nicht noch bis zum Physikum dauert...).
Biochemie und Physiologie dagegen machen mir sogar richtig Spaß, auch wenn es ja verwandte Fächer zu Chemie/Physik sind, aber, wie gesagt, da ist der Bezug mehr da.

Ich weiß nicht, WIE ungern du Naturwissenschaften bzw. wie gerne du Geisteswissenschaften hast, aber was ich damit sagen will, ich bin auch mehr so der Laber- als der Labortyp ;) und bin, soweit ich das bis jetzt sagen kann, trotzdem glücklich im Medizinstudium.

Allerdings kenne ich auch eine, die in meinem Semester war und kurz vor Weihnachten aufgehört hat, weil ihr die Geisteswissenschaften gefehlt haben.

So, ich denke, ich hab fürs erste genug erzählt, jetzt gehts weiter mit Zellteilung... :)

Flemingulus
12.01.2010, 21:33
Die Medizin bedient sich der Natur-, Struktur- und Geisteswissenschaften und vor allem einer reichhaltigen, völlig unwissenschaftlichen Trickkiste, die den (Tarn?)-Namen gesunder (?) Menschenverstand führt. Beim späteren Arztberuf ist dieses letztgenannte Werkzeug neben einem axiomatischen Faktenwissen und manchmal etwas Schauspielerei (:-angel) das eigentliche Fundament der Tätigkeit. Da kommt man auch gut ohne höheres naturwissenschaftliche Interesse zurecht. Außer natürlich man geht in die Forschung.

Was aber ganz unerlässlich ist, wenn man ein glücklicher Arzt sein will: ein bisschen Leidensbereitschaft, eine gut ausgebildete Fähigkeit zum Einstecken und zum Austeilen, eine gewisse Grundmenschenfreundlichkeit (sic!), Übersicht und Organisationstalent und ganz ganz viel Humor (wenn man über letzteres verfügt, gibt es kaum einen Job, wo man soviel zu lachen hat, wie den Artzberuf... kein Flax!).

rhein-nah
13.01.2010, 01:05
Wow, so viele Antworten in so kurzer Zeit, unglaublich!

Großes DANKE an hennessy, KoelnerMedizin, Blubbermowl, doni, Flauta, Zanza und Flemingulus! :)

Also mein derzeitiger Plan ist, dass ich gleich nach dem Zivi für einen Monat ein Praktikum im Krankenhaus mache (in einer Schule habe ich schon eins gemacht, durfte auch 2 Std alleine unterrichten).
Ich spiele derzeit auch mit dem Gedanken, einfach mal 1 Semester Medizin zu studieren (wechseln kann ich dann ja immer noch), da man sich da ja - wie gesagt - nicht einfach in eine Vorlesung setzen kann... Wäre NC-technisch kein Ding.

Und wie gesagt, NaWi-Interesse habe ich schon, z.B. Anatomie, Physiologie, Krankheitsbilder (blättere im Altenheim gerne durch Fachliteratur der Schwestern), finde ich echt spannend! (Chemie hingegen fand ich nie interessant... Aber ich bringe viel Fleiß mit!)
Schätze mich halt nur so ein, dass ich eher der geisteswissenschaftliche Typ bin. Aber andererseits, Geschichte und Sprachen sind auch prima Fächer, die man als Hobby pflegen kann... :-nix

Naja, nochmals vielen Dank bis hierhin, habt mir schon ein Stück geholfen. Bin trotzdem weiterhin offen für andere Meinungen und Erfahrungen!

Grüße

Tanita
13.01.2010, 01:29
Ich würd mich selber auch eher als der geisteswissenschaftliche Typ bezeichnen. Vor allem was Sprachen angeht.

Ich war nie besonders gut in Chemie in der Schule und Physik hab ich wie die Pest gehasst...tu ich noch immer ;)
Das einzige, was mein naturwissenschaftliches Interesse geweckt hat, war Biologie.
Das zur Schule.

Sonst so, fand ich Krankheiten und deren Entstehung auch immer sehr spannend und konnte mir vorstellen später als Ärztin zu arbeiten...
Hätte ich aber keinen medizinplatz damals bekommen, dann hätt ich wahrscheinlich Spanisch und AVL oder sowas in die Richtung studiert und dann vielleicht versucht irgendwie in Jounalismus oder ins Verlagswesen reinzukommen.

Was jetzt aber den allgemeinen Konfilkt angeht, ob ich den Medizinplatz überhaupt annehmen wollte und eben nicht im Geisteswissenschaftlichen Bereich bleiben, hab ich mir damals gedacht, dass ich Sprachen und Literatur noch immer als Hobby haben kann....bei Medizin wäre das wohl ein wenig schwer geworden :-wow
Klar gibts jetzt einige Sachen, die mich nerven, im Studium und ich bin auch nicht immer GUT durchgekommen, aber ich bin durchgekommen.
Naja und wenn ich wirklich gar keinen Bock auf ein Fachliteratur hab, dann kann ich jetzt wenigstens immernoch zu nem normalen Buch greifen und mich dabei eintspannen - was ich vielleicht eben nicht bei einem Literaturwissenschaftsstudium gekonnt hätte, weil man da so viel auf der Leseliste hat, dass man oft gar keinen Bock mehr hat noch zum Vergnügen zu lesen.

Langer Rede kurzer Sinne zu später Stunde. Auch wenn ich oft rumjammere (das ist nunmal mein Hobby), bin ich mit dieser Wahl trotz Interessen, die auch mal in eine ganz andere Richtung gehen, doch ziemlich zufrieden. Meistens jedenfalls ;-)

Du musst halt für dich selber überlegen, ob du damit leben kannst, dass du dich vielleicht teilweise einfach durchbeißen musst und letztendlich auch, mit welchem Berufsbild du dich besser identifizieren kannst, bzw. in welchem Beruf du lieber arbeiten würdest.

LaTraviata
13.01.2010, 01:42
Auch ich hatte die Wahl (und habe sie, wenn man ehrlich ist, noch immer) zwischen meinem Hobby (Sprache, Literatur und allgemein den Gesellschaftwissenschaften) und dem Interesse für Medizin zu wählen, was das Studium betrifft. Letztlich war es dann die Entscheidung, den Spaß an der Sache für erstgenanntes beizubehalten und Medizin für mich als Studium/ Berufsfeld zu wählen. Ob ich wirklich mal kurativ tätig werde, sei jetzt dahingestellt - könnte mir ebenso vorstellen, auch danach noch in Richtung Journalismus o.ä. abzuwandern, die Möglichkeiten bestehen ja auch dort. Ausschlaggebend war bei mir während der Oberstufe das Philosophiestudium (natürlich etwas ausgedünnt, aber ein Angebot meiner Schule, dass ein bestimmter Prozentsatz an Schülern parallel Unikurse besuchen durfte); dort habe ich festgestellt, dass es doch ein wenig anders ist, wenn man etwas gerne macht... gewisse Facetten dieser Leidenschaft musste ich leider auch einbüßen (es ist spät, ich weiß nicht, ob das jetzt so verständlich rüberkommt...?!)
Insofern ist es auch nicht verwerflich, wenn man in jungen Jahren sich ausprobiert und sei es eben mit dem passenden Schnitt auch in das Studium zu kommen und zu schauen, ob's einem schmeckt oder eben nicht... Im Endeffekt kann Dir hier niemand die Entscheidung abnehmen :-meinung! Viel Erfolg dabei...

abcd
13.01.2010, 07:12
Ich hatte mich ursrünglich für Lehramt entschieden, aber die ersten zwei Monate des Studiums haben dann die Entscheidung gebracht. Ich habe noch im ersten Semester abgebrochen, weil mir die Art des Studiums nicht lag.
Hilfreich bei der Entscheidung Lehramt vs Medizin ist sicher auch sich mal an die Uni zu begeben und reinzuschaun, was man dort die nächsten Jahre macht.

Zanza
13.01.2010, 10:33
Ist es wirklich so, dass man sich in Medizin nicht einfach in irgendwelche Vorlesungen setzen kann? Also, wär mir jetzt neu und wüsste auch nicht, wieso... Also bei uns jedenfalls waren auch schonmal Freunde von Kommilitonen mit in ner Vorlesung, fällt in so nem riesigen Hörsall ja gar nicht auf... anders vielleicht in Seminaren oder Praktika, aber zumindest im Physikpraktikum war auch schonmal jemand "Fremdes". Liegt dann wahrscheinlich im Ermessen der Profs/Tutoren, aber an sich störts ja keinen, ob da nun einer mehr oder weniger sitzt.
Kann sein, dass sowas wo anders anders gehandhabt wird... Wo würdest denn du studieren wollen, wenn ich fragen darf? Kannst ja einfach mal einen Studi von der entsprechenden Uni ansprechen und fragen, ob du mal mitkommen kannst!

_Natalie_
13.01.2010, 12:55
Ist es wirklich so, dass man sich in Medizin nicht einfach in irgendwelche Vorlesungen setzen kann? Also, wär mir jetzt neu und wüsste auch nicht, wieso
Kann ich wirklich sehr empfehlen! Hatte eine Bekannte, die in Gießen Medizin studiert und sie hat mich den ganzen Tag mitgenommen. War superspannend und es gab auch gar keine Probleme. Man bekommt eben mal den normalen Studienalltag mit. Also, einfach mal in eine Vorlesung reinhocken :-top

sodbrennen
13.01.2010, 12:58
Hast Du schon mal daran gedacht, Dich in eine Vorlesung (...)?

Würd ich nicht unbedingt empfehlen. Ich fand das eher abschreckend. Als Schüler bist du noch gar nicht so auf die Art des Studiums und der Vorlesungen eingestellt. Das meiste versteht man dann nicht, weil man ja den Stoff der Vorlesungen davor nicht kennt. :-nix

Ich hab das gemacht und fand es ziemlich abschreckend, auch wenn es mich zum Glück nicht vom Studium abgehalten hat. War zwar nicht Medizin oder Geschichte, aber ich könnte mir vorstellen, dass es dort ähnlich ist.
Meiner Meinung nach, kann man den Studienalltag gut mitbekommen, aber nicht über das Fach entscheiden.

epeline
13.01.2010, 15:25
für mich klingt das irgendwie so, als hätte sich der thread-ersteller eigentlich schon entschieden....

KoelnerMedizin
13.01.2010, 21:02
Also ich bin definitiv der NaWi-Typ...Wobei, manchmal philosophiere ich auch ganz gerne :-))
Ich denke es ist so: Der Hass auf Physik und Chemie wird sich vermutlich dann in Interesse verwandeln, wenn deren Anwendung klar wird. Was vorher noch quälend langweilig war wird im Laufe der Zeit zum interessanten Lerngegenstand und Hilfsmittel zum Verständnis (patho-)physiologischer/-biochemischer Phänomene :-meinung
Und irgendwie gehört ja auch Physik zur Allgemeinbildung (Relativitätstheorie, Astrophysik und meine geliebte Schrödingers Katze :-) )

Flauta
13.01.2010, 21:37
Man kann auch ne Geisteswiss. studieren (z.B. Germanistik) ohne in einer einzigen german. Vorlesung gewesen zu sein...:-blush:-blush.

Was am Lehramtsstudium wunderbar ist: bei Geisteswiss. kannst Du 99% von dem, mit dem Du dich im Studium beschäftigt hast, vergessen.
Durch das Studium hast Du einen weiteren lit. und ling. Blick, wirklich litarturwiss. Wissen kannst Du höchstens in der Oberstufe zum Teil man an den Mann/die Frau bringen.
Mir ging es wie den meisten Studenten nach Studiumsende: Zu Beginn des Arbeitens kramt man Schulgrammatik hervor und lernt die mal, um ne Ahnung von Regeln etc. zu haben (die im Studium niemanden interessieren) und braucht Zeit, um von der akademischen fachwörterreichen Fachsprache wieder "normales, für Schüler verständliches Deutsch" anwenden zu können.
Fazit: Vereinfach den Stoff um das 10-fache, dann vereinfache alles nochmal, und dann ist es immer noch zu kompliziert, wie man immer wieder erstaunt feststellt.
Aber es ist sehr abwechselungsreich. Egal wie Du dich vorbereitest, es kommt immer anders. Das macht die Sache interessant. :-)

LilacAngel
13.01.2010, 22:43
Hey!
So, dann geb ich auch mal meine Meinung ab ;)
Wie einige vor mir auch geschrieben haben, bin auch ich eher der geisteswissenschaftliche Typ, d.h. Fächer wie Kunst, Deutsch, Englisch usw. lagen und liegen mir prinzipiell eher als die rein naturwissenschaftlichen. Physik fand ich schrecklich, Chemie war ok und dennoch habe ich beides nach der 11. Klasse abgewählt. Nur Biologie fand ich toll und hatte es auch als LK. Besonders Genetik fand ich echt spannend! Darüber habe ich dann auch den Weg zu Medizin gefunden, was ich als solches aber schon immer "irgendwie spannend" fand. Ein rein naturwissenschaftliches Studium mit einem Fach wie Physik und Chemie alleine würde aber trotzdem nicht in Frage kommen :) Und auch die Biologie nicht, denn Botanik oder Zoologie beispielsweise interessiert mich auch überhaupt nicht.
Dennoch habe ich mich zunächst für ein Lehramtsstudium mit geisteswissenschaftlichen Fächern entschieden. Und auch hier sie gesagt: Es ist nicht alles Gold was glänzt. Sprachfächer bedeuten vor allem viel und komplizierte Texte lesen, lesen, lesen sowie Dinge über Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft etc. erfahren, was in der Schule als solches aber nicht gebraucht bzw. unterrichtet wird. Zudem ist es im Grunde nur trockene Theorie, besonders am Anfang. D.h. nur weil jemand vielleicht gerne schreibt, viel liest und Interesse an Sprachen hat, heißt dies noch lange nicht, dass man mit einem geisteswissenschaftlich-sprachlichen Studium glücklich wird. Ich denke, mit den Naturwissenschaften ist es sicherlich ähnlich.

LG

rhein-nah
13.01.2010, 22:58
zunächst wieder danke für die vielen beiträge, leute!

@ abcd, zanza, natalie: ich meine, ich hätte mal von köln oder bochum gehört, dass man nicht in die mediziner-vorlesungen darf (kapazitätsgründe oder so), werde aber noch nachforschen, wie es tatsächlich ist.

also wenn ich mir die frage stelle, in welchem beruf ich mich später "sehe" (oder so etwas in der richtung), dann müsste ich schon antworten: lehrer.
aber warum?
1. zunächst glaube ich, dass 13 jahre unterricht iwie "abfärben". man hatte ständig mit lehrern zu tun, fand manche sogar richtig klasse (also auch menschlich meine ich) und sieht in dem ein oder anderen vllt sogar eine art vorbild. bei ärzten ist das nicht so, da ich kaum ärzte kenne, selten in praxen bin (kaum krank) und noch seltener in krankenhäusern...
2. ich war etwa 1 jahr lang in dem mehr oder weniger festen glauben, lehrer werden zu wollen. ich habe mich mit einführungsliteratur und vorlesungsverzeichnissen auseinandergesetzt und fand alles sehr cool. habe mich auch damit "abgefunden", dass ich die studieninhalte als lehrer zum größtenteil wieder vergessen kann (ist ja mit jedem geisteswissenschaftlichen studium so, dass man den kram im beruf später kaum braucht).
zwischendurch habe ich auch immer wieder gezweifelt (u.a. wg medizin, jura, etc. pp), und seit ein paar wochen zweifle ich nun wieder (wg medizin)...

@ epeline: deshalb klinge ich vllt so, als ob ich mich schon entschieden hätte.

@ flauta: lehramt studiert?