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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nach dem Physikum zusätzlich BWL - Fragen Fragen Fragen!



cyberius
16.01.2010, 09:10
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LotF
17.01.2010, 16:17
ich kann nicht für Magdeburg sprechen, aber i.d.R. bezahlt man nicht doppelt Studiengebühren. Pflichtveranstaltungen sind auch sehr Uni abhängig. Es gibt BWL/VWL Fakultäten, wo sich das auf 1-2 Veranstaltungen im gesamten Studium beschränkt. Problematisch dürfte es werden, wenn die Einschreibeordnung oder Landesgesetz der Hochschulen es verbieter in 2 zulassungsbeschränkte Studiengänge eingeschrieben zu sein und BWL bei euch zulassungsbeschränkt ist - aber auch das weiß das Studierendensekretäriat bei dir an der Uni besser als jemand anderes hier im Forum.

Coxy-Baby
17.01.2010, 16:28
3) Ist das zeitlich überhaupt möglich? Ich möchte auf jeden Fall in der Regelstudienzeit bleiben, aber wie ist das mit den Pflichtveranstaltungen von Medizin und BWL? Kreuzt sich da viel?

cyberius

Na das solltest du doch eigentlich selber am besten wissen oder???
Einfach mal nen Blick ins univis und gut ist....und wenns passt einfach mal
ins Studiendekanat und wenn du nicht zur Hauptuni willst frag doch einfach mal
bei Fr.Bauerschäfer/Selder nach....

putonghua
17.01.2010, 17:31
Hi!

Ich bin jetzt im 3ten Semester und werde dieses Jahr mein Physikum machen.
Wenn alles gut klappt, würde ich gerne (nach dem Physikum) ab dem 5ten Semester (dieses WS 10/11) zusätzlich ein BWL Studium anfangen.

Gründe sind hauptsächlich sehr großes privates Interesse am Finanzwesen der Welt und der Ökonomie. Medizin soll aber weiterhin mein "Haupt" Studiengang bleiben.

Ich studier in Magdeburg und würde mich dann zusätzlich an der Hauptuni einschreiben .

Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der ähnliches durchgemacht hat und mir erzählen könnte, wie es bei ihm lief? :-notify

1) Muss ich dann doppelte Studiengebühren bezahlen? (Ich zahle jetzt ~65 Euro pro Sem. für Medizin)

2) Muss ich etwas besonderes beachten bei der Einschreibung?

3) Ist das zeitlich überhaupt möglich? Ich möchte auf jeden Fall in der Regelstudienzeit bleiben, aber wie ist das mit den Pflichtveranstaltungen von Medizin und BWL? Kreuzt sich da viel?

cyberius

kommt denn eine fernuni nicht in frage? da hast du das problem mit pflichtpräsenzveranstaltungen in der Regel nicht und kannst meistens auch das studium über eine längere als die übliche Zeit aufteilen. Allerdings musst du dann wohl zusätzliche Studiengebühren zahlen.

LotF
02.02.2010, 11:03
Nunja, da ein leitender Arzt neben seiner Fachverantwortung auch noch Führungsfunktionen übernehmen muss, die recht viel mit Organisation, Kostenrechnung, HR, ... zu tun haben, sind betriebswirtschaftliche Grundlagen auch hier nicht zu verachten. Es ist z.T. auch erschreckend, dass die monetäre Sichtweise im Medizinstudium so gut wie gar nicht vermittelt wird.

Da Kliniken seit einiger Zeit immer mehr Prozessoptimierung und Kosteneffizienz impementieren, ist davon auszugehen, dass in Zukunft bei Neuinstellungen auch auf zusätzliche Qualifikationen beim Pflege- und Ärztepersonal geachtet wird, daher würde ich nicht pauschalisieren, dass man unbedingt ins Controlling oder Consulting wechseln muss, um finanziellen Erfolg vom zweiten Studium zu haben. Schon allein, weil man im Controlling zwar nett verdient, aber das (Durchschnitts)Gehalt doch noch unter dem eines leitenden Oberarztes liegt.

In der Klinik selbst dürfte man mit BWL einiges mehr anfangen können als mit VWL. Recht hast du aber, styleforce, dass die persönlichen Interessen vom TS eher in Richtung VWL gehen. Wobei man klar sagen muss, dass die ersten 2-3 Semester von BWL und VWL identisch sind.

Über Uni oder FH kann man streiten. Da Medizin nur an der Uni angeboten wird, würde sich die Uni aus kostentechnischen Gründen anbieten, da man an der FH wieder Studiengebühren zu entrichten hätte. Zudem sind FHs oft "verschulter" als Unis, sprich es gibt mehr Pflichtveranstaltungen und kleinere Projekte, als eine "große" Klausur am Ende des Semesters. Ich halte letzeres mit Medizin besser vereinbar, weil man lernen kann, wenn man Zeit und Lust dazu hat. Auch mit der Einführung des Bachelors (und nur als Anmerkung: BWL wird auch öfter mal mit einem BSc abgeschlossen und nicht nur BA) gibt es immer noch viele Unis, die nur wenig Pflichtveranstaltungen haben bzw. diese nur bei Wahlpflichtfächern gilt und man da auch Fächer wählen kann, wo keine Anwesenheitspflicht herrscht.

LotF
02.02.2010, 13:41
Im B.A. bekommst Du aber keine praktischen Werkzeuge an die Hand, die Du später einsetzen kannst - da sind einfach irgendwelche Skripte ohne Praxisbezug auswendig zu lernen und fertig. Klausuren mit Anwendungsbezug wären viel zu korrekturintensiv bei 600+ Wi.wi Studenten. Daher auch der Verweis auf die Postgraduierten-Angebote - sicher die kosten auch was (z.B. an der Frankfurt School of Management) aber bringen insgesamt deutlich mehr. Hier bekommst Du genau die Werkzeuge, die Du in der Gesundheitswirtschaft brauchst. Damit bist Du schon nach kürzester Zeit jemand mit Führungsverantwortung z.B. als Klinikleiter, Leiter eines MVZ oder als KV-Manager.

Skripte und Auswendiglernen ist schon weitesgehend richtig, wobei das auch vom Prof abhängt. Es gibt schon einige, die Wert auf Praxisbezug legen und auch mal die praktische Seite vorstellen.
Zudem gibt es auch Masterprogramme, die nicht die Welt kosten. Man muss nur hier auch sehen, ob man die Qualifikation hierfür erfüllt, wenn man (nur) ein Medizinstudium vorweisen kann. Es bringt ja nichts, wenn man die banalsten Dinge im Rechnungswesen noch nie gehört hat und nicht immer werden diese ausführlich wiederholt. Eine Garantie für eine Führungsposition ist solch ein Abschluss natürlich auch nicht.



Es ist definitiv monetär vorteilhafter wenn man berufsfremd arbeitet. Öffentliche Häuser zahlen eben nach TVL und können Dir niemals ein Gehalt bieten, was Du z.B. von KPMG, McKinsey für so eine Doppelqualifikation erhalten könntest.
Die Zusatzqualifiaktion wird im Klinikbereich kein "Hygienefaktor" darstellen, also ein Kriterium sein, dass Du erfüllen musst um einen Job zu bekommen - schau Dir einfach mal die Statistiken auf der KBV-Seite zu den Arztzahlen an, dann weißt Du warum.

KPMG und McKinsey kann man doch auch kaum mit anderen Unternehmen vergleichen. Diese zahlen immer überdurchschnittlich. Fraglich ist nur, ob man sich in solch einer Umgebung dann überhaupt wohlfühlt. Man muss ja nicht unbedingt bei einem öffentlichen KH arbeiten. Gerade die letzte Zeit hat explizit gezeigt, dass der Krankenhausmarkt immer weiter privatisiert wird und auch die aktuelle Finanzkrise wird für einem weiteren Schub von M&A sorgen.
Auch wenn viele private Häuser nach TVL bezahlen, gibt es immer noch genügend Einrichtungen, wo man gut verhandeln kann.

Ich habe auch nicht behauptet, dass Zusatzqualis ein Einstellungskriterium werden. Allerdings lassen sich die Chancen auf eine (gute) Position natürlich immens erhöhen. Das muss man auch nicht weiter diskutieren, denn das ist nunmal in jedem Bereich so, solange die Qualifikation in irgendeiner Weise Sinn macht.



Das "verschulter" halte ich für einen Mythos. Auch an der Uni besteht alles aus Modulen - zu jeder Vorlesung gibt meist nur 1 Foliensatz und wenn überhaupt ein Buch das man auswendig lernen muss. Der Unterschied ist nur die Studentenzahl. "Freies wissenschaftliches Arbeiten" so wie man es der Uni nachsagt gibt es eigentlich bei BWL-B.A. kaum. Im M.A. sieht das schon anders aus. Aber tendenziell ist Wirtschaftswissenschaften schon ein recht verschultes Studium - ganz anders als z.B. Rechtswissenschaften.[ /Quote]

Natürlich besteht bei der Uni fast alles aus Modulen. Allerdings ist Modul nicht gleich mit "verschult" zu setzten. Verschult ist vielmehr, dass Anwesenheitspflicht herrscht, man kurze "Hausaufgaben" bekommt, die korrigiert oder vorgetragen werden müssen, man in Fächern wie Englisch Rollenspiele macht usw.
Gerade die Foliensatz oder die pure Arbeit mit Büchern ist in meinen Augen genau das Gegenteil von verschult, da man sich das Wissen selber aneignet und entscheiden muss, was nun genau von dem ganzen Kram relevant ist und gelernt werden muss. Da wird an der FH wesentlich mehr vorgekaut.

Wissenschaftliches Arbeiten an der Uni gibt es schon, wurde durch die Reduzierung von Seminararbeiten allerdings eingeschränkt. Auch die Bachelorarbeit ist mehr eine Literaturrecherche, wenn man sich nicht gerade in die Emperie begibt. Auch Masterprogramme bestehen fast nur aus Modulen. Da die Gruppen hier kleiner sind und man das Grundwissen schon hat, kann hier natürlich als logische Konsequenz wesentlich mehr Praxisbezug erfolgen.

[QUOTE=styleforce;865246]
Möchtest Du einfach etwas mehr über Ursachen-Wirkungsbeziehungen im Wirtschaftskreislauf erfahren und Dir ist gleichzeitig bewusst, dass Dich das für Deine praktische Arbeit z.B. in einer Klinik nicht weiterbringen wird, dann kannst Du vielleicht nebenbei an der Uni ein wenig in den B.A. reinschnuppern.
Die allgemeinen Inhalte ohne Spezialiserung auf Gesundheitsmanagement/Gesundheitsökonomie bringen Dir definitiv nichts - ich spreche aus Erfahrung - ich habe selbst Gesundheitsmangement und Wirtschaftsinformatik studiert und habe viel Praxiserfahrung im Klinikbereich gesammelt und ohne die Kenntnisse aus der Spezialisierung kommst Du nicht weit. Die Gesundheitswirtschaft ist ein ganz spezieller Markt, in dem auch aufgrund des mangelnden Wettbewerbs und der starken Regulierung viele Grundlagen der BWL einfach so nicht 1:1 umlegbar sind.

das dies überhaupt nichts bringt halte ich, wie schon gesagt, für nicht richtig. Gerade grundlegende Sachen sollte man als Führungsperson schon kennen, um auch überhaupt Ratschläge von z.B. med. Controllern richtig verstehen und beurteilen zu können. Es ist zwar richtig, dass man diese Dinge nicht unbedingt 1:1 anwenden kann, das liegt eben an den Besonderheiten des Gesundheitsmarktes. Wenn man ein Masterprogramm findet, dass auch nochmal die Grundlagen kurz vermittelt, dann ist das gut. Das kann man aber eben erst nach dem Medizinstudium machen und wenn man nebenbei ein paar betriebswirtschaftliche Kenntnisse sammeln möchte sind auch die Veranstaltungen von Bachelorprogrammen ein sehr guter Anfang. Schon alleine weil diese kostengünstiger sein dürften und wenn man doch das Interesse verliert ist ein Ausstieg wohl nicht so Schmerzhaft. Denn wenn man sich ein gutes Masterprogramm sucht, dafür umzieht etc. ist das schon ärgerlich, wenn es einem dann doch keinen Spaß bringt. Denn BWL ist doch sehr anders, als man es sich immer vorstellt. Immerhin kann man den Master ja sonst immer noch machen.

cyberius
11.03.2010, 23:41
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