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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwanger auf erster Stelle..



Cobayo83
20.01.2010, 08:58
Hallo

ich bin frühzeitig von meinem "Gewissen" geplagt. Suche gerade meine erste Stelle, aber ich weiß auch, daß ich nächstes Jahr, also knapp ein Jahr nach dem hoffentlichen Stellenantritt, gerne schwanger werden würde. Meine private Situation passt, ich möchte nicht mehr länger warten. Ich tendiere zum grübeln und deshalb beschäftigt mich das jetzt schon: schließlich ist das meinem neuen Chef und den Kollegen gg.über nicht sehr kollegial. Andererseits sehe ich keine andere Möglichkeit, ich kann schließlich nichts dafür ne junge Frau im passenden Alter zu sein.
Hat jemand von Euch das schon hinter sich? Müsste ja eigentlich nicht nur mich betreffen.

Gruß Cobayo83

gnuff
20.01.2010, 09:37
Vergiss es... wegen sowas hat man kein schlechtes Gewissen. Das ist doch völlig normal, Menschen bekommen Kinder... wenn ein Chef damit ein Problem hat, dann kuendigt man eben nach der Elternzeit. Loyalität dem Arbeitgeber gegenueber schön und gut, aber irgendwo ist die Grenze erreicht. Stellen gibt es aktuell genug und wer weiss ob du ueberhaupt so schnell schwanger wirst usw. Such Dir erstmal eine Stelle die Dir gefällt und mach Dir um den Rest dann Gedanken. Wenn Du einen guten Chef/Chefin findest wird eine Schwangerschaft irgendwann kein Problem sein, wenn doch, dann ist er/sie nicht gut und man geht eben, fertig... fuer so jemanden will man schliesslich nicht arbeiten...

Relaxometrie
20.01.2010, 09:45
Ich sehe das genau wie gnuff.
Mach Dir keinen Kopf! In der Situation, bald ein Kind bekommen zu wollen, stecken viele Berufsanfängerinnen. Such Dir 'ne einigermaßen nette Stelle (falls es das in Deutschland überhaupt gibt) und sei nicht in vorauseilendem Gehorsam irgendwie unterwürfig, weil Dein potentieller Chef Dich einzustellen gedenkt, obwohl Du so "dreiste" Gedanken, wie schwanger zu werden, wälzt.
Das Problem ist nicht, daß Ärztinnen schwanger werden, sondern die katastrophale Personal- und Organisationsstruktur unserer Krankenhäuser.

lala
20.01.2010, 09:58
Sehe da auch kein Problem...
Wer Frauen in gebärfähigem Alter einstellt muss damit rechnen (bzw. rechnet damit), dass diese irgendwann schwanger werden (könnten)...
Es gibt soooo viele freie Stellen, dass man um jede, die auch nur ein Jahr arbeitet und dann mal Pause macht, froh sein sollte!! Ich würde nur nicht unbedingt in der Probezeit schwanger werden....:-top

ach die schon wieder
20.01.2010, 10:14
Kann dem nur zustimmen. Hatte einen ähnlichen Plan, bis ich dann wirklich schwanger war, sind 3 Jahre vergangen. Kann natürlich auch am Stress gelegen haben, aber nur keinen voreiligen Gehorsam und gar nicht erst anfangen mit dem Arbeiten.
Du kannst übrigens auch in der Probezeit schwanger werden. Sobald du es gesagt hast, besteht ein außerordentlicher Kündigungsschutz, da kann auch keine Probezeit etwas daran ändern.

Relaxometrie
20.01.2010, 10:29
Du kannst übrigens auch in der Probezeit schwanger werden. Sobald du es gesagt hast, besteht ein außerordentlicher Kündigungsschutz, da kann auch keine Probezeit etwas daran ändern.
Verstehe ich das richtig: wenn man in der Probezeit schwanger wird, ist man erstmal nicht zu kündigen?

gnuff
20.01.2010, 10:35
Verstehe ich das richtig: wenn man in der Probezeit schwanger wird, ist man erstmal nicht zu kündigen?

Richtig. Wenn die gesamte Kindergeschichte abgeschlossen ist, ich nehme mal an inkl. Elternzeit, bin aber nicht sicher, läuft Deine Probezeit weiter, d.h. man könnte Dich dann direkt feuern...

Relaxometrie
20.01.2010, 10:42
Hmmm, ich weiß nicht, ob es so gut ist, durch eine Schwangerschaft in der Probezeit erstmal unkündbar zu werden. Es gibt ja auch berechtigte Gründe dafür, sich von einem Arbeitnehmer zu trennen. Wenn eine schlechte Arbeitnehmerin durch Schwangerschaft dann aber die Betriebszugehörigkeit erstmal erzwingt, stelle ich mir die Situation ungut vor.
Zu viel Kündigungsschutz geht meiner Meinung nach irgendwann nach hinten los, weil Wackelkandidaten, aber auch erstmal gut erscheinende Arbeitnehmer, dann -berechtigterweise- viel zögerlicher eingestellt werden.
Das ist das gleiche, wie beim Mieterschutz: bis zu einem gewissen Grad unabdingbar, irgendwann aber für den Vermieter kaum noch tragbar.

gnuff
20.01.2010, 10:53
Es gilt das höherwertige Rechtsgut zu schuetzen und das ist das Wohlergehen des Kindes.
Darueberhinaus, was gewinnt man denn im Zweifelsfalle (mal angenommen jemand betreibt dein Beispiel wirklich)? Nicht viel, die Probezeit läuft da weiter wo sie aufgehört hat, die Kosten fuer den Arbeitgeber sind lediglich das Gehalt im Mutterschutz (max. 16 Wochen soweit mir bekannt).

Ich finde die Regelung völlig ok und denke, das Missbrauch derselben eher unwahrscheinlich ist. Und wenn, das ist der Luxus, den sich dieses System leisten muss um Schaden von anderen abzuwenden.

Relaxometrie
20.01.2010, 11:20
@ gnuff: ich verstehe Deine Argumentation und finde sie auch gut.
Da ich aber die Fakten nicht 100%ig kenne, möchte ich gar nicht großartig weiter diskutieren. Ich kann mir aber vorstellen, daß es für manchen Arbeitgeber schwierig ist, "nur" das Gehalt im Mutterschutz weiter zu zahlen. Und das dann noch für eine Mitarbeiterin, die man im schlimmsten Fall eigentlich los werden möchte? Eine solche Stelle wird ja auch oft nicht sofort nachbesetzt, sondern die Kollegen müssen die Lücke erstmal stopfen. Das macht man für eine gute Mitarbeiterin ja gerne. Aber nicht für eine, die aufgrund des übertriebenen Kündigungsschutzes konserviert werden muß.
Aber im besten Fall hast du Recht, daß ich Horrorszenarien entwickele, die im Alltag hoffentlich selten vorkommen.

fernanda
23.01.2010, 13:49
Hallo,

Probezeit hin oder her, elterngeldtechnisch ist es bei der ersten Stelle schon sinnvoll 12 Monate verdient zu haben bevor das Baby kommt. Da schwangerschaftsbedingtes Krankengeld nicht berücksichtigt wir und man nie weiß, ob man nicht doch schon eher aufhören muss mit arbeiten, würde ich einfach ein bissel Zeit einplanen zum Geldverdienen.
(Sofern man meint Kinder planen zu können)
Damit hätte sich dann auch das Problem Probezeit fast erledigt.

Ich stimme meinen Vorrednern zu, jeder Chef weiß, was es bedeutet Frauen einzustellen. Da muss man kein schlechtes Gewissen haben!

VG fernanda

lillita
25.01.2010, 21:29
Hallo,

Probezeit hin oder her, elterngeldtechnisch ist es bei der ersten Stelle schon sinnvoll 12 Monate verdient zu haben bevor das Baby kommt. Da schwangerschaftsbedingtes Krankengeld nicht berücksichtigt wir und man nie weiß, ob man nicht doch schon eher aufhören muss mit arbeiten, würde ich einfach ein bissel Zeit einplanen zum Geldverdienen.
(Sofern man meint Kinder planen zu können)
Damit hätte sich dann auch das Problem Probezeit fast erledigt.

Ich stimme meinen Vorrednern zu, jeder Chef weiß, was es bedeutet Frauen einzustellen. Da muss man kein schlechtes Gewissen haben!

VG fernanda
Hallo,
gibt es nun eine Mindestanzahl an Monaten, die man gearbeitet haben muss (incl. Probezeit) um dann den Verdienst vom Arbeitgeber während Schwangerschaft u Geburt.. weiterhin zu erhalten? Kennt jem. eine Seite im Internet, wo das alles mal klipp und klar drin steht? Vielel Dank und Grüße!

gnuff
25.01.2010, 21:35
Hallo,
gibt es nun eine Mindestanzahl an Monaten, die man gearbeitet haben muss (incl. Probezeit) um dann den Verdienst vom Arbeitgeber während Schwangerschaft u Geburt.. weiterhin zu erhalten? Kennt jem. eine Seite im Internet, wo das alles mal klipp und klar drin steht? Vielel Dank und Grüße!

Das Elterngeld berechnet sich aus dem Verdienst in den 12 der Elternzeit vorangegangenen Monaten, daher macht es Sinn in diesen 12 Monaten voll verdient zu haben... unten eine Adresse mit weiteren Erklärungen

http://www.bmfsfj.de/Politikbereiche/familie,did=76746.html

lillita
25.01.2010, 21:51
Das Elterngeld berechnet sich aus dem Verdienst in den 12 der Elternzeit vorangegangenen Monaten, daher macht es Sinn in diesen 12 Monaten voll verdient zu haben... unten eine Adresse mit weiteren Erklärungen

http://www.bmfsfj.de/Politikbereiche/familie,did=76746.html

Vielen Dank!