Privatrezept- Privatadresse oder Arbeitsstellen-Adresse?

[Sebastian Schneider]

Hallo nochmal,

habe noch eine weitere Frage->

Wenn ich für einen Freund ein Privatrezept ausfüllen möchte, muss oben drauf unter meinem Namen die Adresse wo ich als Zahnarzt arbeite oder meine Wohn-Adresse?

Kann ich wirklich ein normales Blatt Papier nehmen und alles handschriftlich draufschreiben oder schicken die ihn in der Apotheke dann wieder weg?

Wäre wohl sinnvoll ein kleines Worddokument mit Kopfbogen, Name, Adresse, und Berufsbezeichnung anzulegen, damit man nicht immer alles mit der Hand ausfüllen muss, gell?!

Es wird zwar eh selten vorkommen, dass ich für Freunde Rezepte ausfülle aber wenn dann sieht etwas gedrucktes wohl professioneller aus und erspart den Leuten evtl. unangenehme Blicke in der Apotheke...

Prüft der Apotheker dann anhand eines Programmes, ob es mich wirklich gibt als Arzt oder wie läuft das?

[Relaxometrie]

Ich kann nur einen Erfahrungsbericht beisteuern:
Eine Freundin, privat versichert, wollte ein Rezept über Ibuprofen haben. Ab 600 (?) mg ist das Mittel ja rezeptpflichtig, und bei Migräneattacken nimmt sie manchmal eine 800mg-Tablette.
Also haben wir es mit einem handgeschriebenen Rezept versucht. Ich habe alle Angaben, die laut Verschreibungsverordnung nötig sind, drauf geschrieben. Da ich aber keinen Stempel besitze, und das Rezept nicht gedruckt war, wirkte es nicht echt, und die Apothekerin hat das Medikament nicht ausgehändigt. Es fand keine Überprüfung statt, ob ich als Ärztin bei der Ärztekammer gemeldet bin.
Ein Bekannter dieser Freundin ist ebenfalls Arzt und stellt ihr ab und zu Rezepte aus, die mit Dr.-Titel geschmückt und gedruckt sind. Diese werden problemlos anerkannt.
Die äußere Form spielt nach meinen Erfahrungen also leider eine Rolle.

[gnuff]

Mach Dir in Word folgendermassen ein Privatrezeptblatt: A6, oben Kopf, Linie, unten gedruckter "Stempel", fertig!

Im Kopf am Besten folgende Angaben: Name, darunter Arzt, dann Deine private Adresse und eine Telefonnummer.

Beim Stempel sollte "Name, Arzt" reichen.

Hat bei mir immer funktioniert.

Prinzipiell geht da auch der beruehmte Bierdeckel, aber das nutzt einem ja in der Apotheke nichts wenn die sich querstellen.

[Relaxometrie]

Prinzipiell geht da auch der beruehmte Bierdeckel, aber das nutzt einem ja in der Apotheke nichts wenn die sich querstellen.
So ist es.
In meinem oben geschilderten Beispiel hätte ich das Ibuprofen auch einfach mit meinem Arztausweis kaufen können. Aber der Versuchsaufbau war ein anderer :-))

[gnuff]

Am einfachsten ist es natuerlich wenn man z.B. in der jeweiligen Klinikumsambulanz, auf die man eben Zugriff hat, eine Hand voll Privatrezeptblankovordrucke "findet", die sehen genauso aus wie die Kassenrezepte, haben aber eine andere Farbe (blau?), hat man keinen Stempel, kann man sich den da auch reindrucken :-top

[Sebastian Schneider]

Ok danke für die Tips!

Kann man das Format DIN A6 bei open office irgendwo einstellen?

Gibts irgendwo eine Mustervorlage für ein Privatrezept?

...Hatte zwar vor 3 Monaten Pharma-Staatsexamensprüfung, aber schon vieles wieder vergessen... ;-)

[Pherenike]

Einmal die Antwort von der anderen Seite:

bei Privatrezepte prüfe ich in der Regel nach, ob es den entsprechenden Arzt auch wirklich gibt - die Arbeitsstellen-Adresse (event. mit Abteilung)ist daher ganz praktisch
es kommt allerdings auch sehr darauf, was verordnet wird - da gefälschte Tilidin/Tramal oder Benzo-Rp recht häufig vorkommen, bin ich dabei vorsichtig

zum Nachprüfen nutze ich das Telefonbuch, Internet, niedergelassene Ärzte findet man ja über die Homepage der KV
ein gedruckter "Briefkopf" wirkt natürlich besser, aber ändert an meinem Vorgehen nichts (obwohl ein reines handschriftliches Rezept hatte ich auch noch nicht)

So was gehört alles drauf - eigentlich nicht viel, sondern nach dem Motto: wer bin ich, für wen soll es sein und was soll es sein
1. Name, Berufsbezeichnung und Anschrift des Arztes
2. Datum
3. Name und Geburtsdatum der Person
4. Wirkstoff mit Stärke oder FAM-Name sowie Stückzahl (ansonsten kleinste Stärke und Packungsgröße) bzw. Normgröße und Darreichungsform
5. Gültigkeitsdauer der Verschreibung (ansonsten 3 Monate)
6. die eigenhändige Unterschrift der verschreibenden Person

[alex1]

"Einen eigenen Stempel habe ich nicht!"

Dann macht euch einen. Das Ding kostet vielleicht 10 Euro inklusive Versand im Internet!

[lara162]

Wenn man Freunden Rezepte ausstellt, muss man dieses diesen eigentlich auch in Rechnung stellen. Nur engen Verwandten und der eigenen Familie darf man kostenlos repzeptieren.

Wenn es eh Rezepte sind, die nicht bei der Kasse eingereicht werden spielt das wohl keine Rolle, anderenfalls könnte man natrürlich rechtlich belangt werden (fragt sich wie oft das wirklich vorkommt bzw. überhaupt auffällt).

[gnuff]

Einmal die Antwort von der anderen Seite:

bei Privatrezepte prüfe ich in der Regel nach, ob es den entsprechenden Arzt auch wirklich gibt...

sehr gut, ich habe mich nämlich gerade gefragt ob das ueberhaupt jemand macht...

[gnuff]

Ok danke für die Tips!

Kann man das Format DIN A6 bei open office irgendwo einstellen?

Gibts irgendwo eine Mustervorlage für ein Privatrezept?


das kann man bei jedem Textprogramm irgendwo einstellen...

ich habe Dir oben beschrieben wie es aussehen sollte/kann und Pherenike hat den Rest erledigt, das sollte doch eigentlich reichen, oder?

[gnuff]

Wenn man Freunden Rezepte ausstellt, muss man dieses diesen eigentlich auch in Rechnung stellen. Nur engen Verwandten und der eigenen Familie darf man kostenlos repzeptieren. ...und Kollegen!


Wenn es eh Rezepte sind, die nicht bei der Kasse eingereicht werden spielt das wohl keine Rolle...
doch, prinzipiell auch da... aber wo kein Kläger, da...

[lara162]

Ja genau, in dem "wo kein Kläger" - Prinzip meinte ich das!

[WackenDoc]

Weiss eigentlich jemand, wo man vorbedruckte Rezeptblöcke bestellen kann? Und wie viel die kosten?

[FirebirdUSA]

Grundsätzlich hat die Person auch keine Anspruch auf Erstattung ihrer Kosten seitens der Privatenkrankenkasse. Diese muss nur Privatrezepte von niedergelassenen Ärzten erstatten.

Wer sich die rechtlichen Grundlagen genau anschauen will, kann sich dieses PDF der Landesärtzekammer B-W durchlesen (http://www.aerztekammer-bw.de/20/merkblaetter/privatrezept.pdf). Von der Haftungsfrage (ich hafte für Schäden die auf Grund meiner Verschreibung entstehen!), über die Abrechnungsfrage, uvm. wird da alles erklärt.

Wegen der Rechnungsstellung: Dazu ist man auf Grund der Berufsordnung verpflichtet. Wenn man es nicht tut, kann ein Kollege einen Anzeigen (Wettbewerbsverzerrung) und das kann soviel ich weiß einfach nur teuer werden. Insofern passiert einem wahrscheinlich nur etwas, wenn man im großen Stil entsprechende Rezepte ausfüllt oder ein niedergelassener Kollege sich arg auf den Schlips getreten fühlt. Habe bisher aber nur Medikamente für Familienangehörige besorgt, hab mir dabei auch handschriftliches Rezept abstempeln lassen (war aber pers. mit Arztausweis dabei) und dieses wurde von der PKV akzeptiert (sie hat aber angemerkt, dass sie dazu nicht verpflichtet ist und es aus Kulanz tut).

Ein Stempel muss auf kein Rezept, Unterschrift ist ausreichend.

[gnuff]

Ein Stempel muss auf kein Rezept, Unterschrift ist ausreichend.
Aber er hilft Diskussionen in der Apotheke zu verhindern... :-top

[Sebastian Schneider]

Ok danke!

Hab mir jetzt eine Vorlage Din A6 angefertigt.

Kopf-> Name, Berufsbezeichnung, Adresse und Tel.

Darunter "RP." und das Datum

Dann das Medikament mit der Wirkstoffmenge und Packungsgrösse.

dann

"für" und darunter den Namen des Patienten.

ganz unten nochmal meinen Namen, Berufsbezeichnung und Adresse in kleiner Schrift und umrandet. Darüber setz ich dann meine Unterschrift.


Muss echt noch das Geburtsdatum des Patienten hin?

P.S. Ich bin nicht niedergelassen und habe meine Privatadresse eingetragen, geht das dann trotzdem?
Gibt es nicht eine online-Kartei, wo Apotheker gucken können, ob ein bestimmer Arzt existiert???

[gnuff]

Ich bin so froh, dass ich alle meine Rezepte elektronisch schreibe, signiere und online an alle Apotheken Schwedens gleichzeitig schicke und diesen ganzen Quatsch mit den Papierrezepten nicht mehr machen muss...

[Relaxometrie]

online an alle Apotheken Schwedens gleichzeitig schicke
Was ist das für eine Methode? Erst dachte ich, daß dadurch verhindert werden soll, daß ein Patient sein Rezept 2x einlöst. Aber ein Rezept wird ja entweder von der Apotheke einbehalten, oder abgestempelt, oder wie auch immer als "bereits eingelöst" gekennzeichnet.
Ist dieses Procedere dafür gedacht, daß der Patient das Rezept erstens nicht fälschen kann, und zweitens in jeder x-beliebigen Apotheke einlösen kann? Das Rezept dann an alle Apotheken zu schicken ist ja einfacher, als den Patienten nach der voraussichtlich zu besuchenden Apotheke zu befragen.

[Sebastian Schneider]

Wär das so ok?



für:
Musti Mustermann
Musterstrasse 0815
0815 Musterdorf
Geb.: 08.15.0815

Oder kommt das Geburtsdatum unter den Namen?



Meiomei was ein Aufwand für eine Sache, die eigdl. auch auf dem Bierdeckel gültig ist! :-nix