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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Krankenpfleger Ausbildung wirklich so schlimm?



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lvf90
31.01.2010, 14:36
Um mir die Wartezeit auf meinen Studienplatz zu "versüßen" wollte ich gerne die Ausbildung zum examinierten Krankenpfleger machen. In meinem FSJ habe ich Vollzeit in der Altenpflege gearbeitet und hatte eigentlich viel Freude daran, weshalb ich hoffe, dass ich nicht ganz ungeeignet für den Beruf bin.

Leider lese ich nun sehr häufig, wie schlecht die Ausbildung ist und das man ausgenutzt wird und der Anspruch an medizinisch relevanten Fachwissen nur sehr gering ist. Deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn ich ein paar Meinungen dazu von Euch hören könnte.

Für mich hat die Ausbildung noch den Vorteil, dass sie (nicht schlecht) vergütet wird, und dass ich sie wohnortsnah machen kann. Ich habe nicht vor als Krankenpfleger zu arbeiten, es geht mir nur um die Ausbildung.

Vielen Dank!

risingsun
31.01.2010, 14:53
ich hab die ausbildung zwar nicht gemacht, aber ich denke für warter ist das ne ganz sinnvolle option. man verdient recht gutes geld und schnuppert krankenhausluft. außerdem lernt man auch sich ein dickes fell zuzulegen :D zuckerschlecken ist die ausbildung sicher nicht.

was wäre denn deine alternative`

Strodti
31.01.2010, 15:00
Hallo lvf,
also ich empfehle dir den "Was macht die Krankenpflege-Ausbildung?" Thread in diesem Forum. Da bekommst du mal die Sorgen und Probleme der anderen Azubis mit.
Meine Meinung: Es ist eine wunderbare Ausbildung - mit Schattenseiten. Wenn du ein Jahr in der Altenpflegeausbildung zurecht gekommen bist, dann wirst du auch in der Krankenpflegeausbildung zurecht kommen.
Gerade am Anfang wirst du nur langsam voran kommen. Im Unterkurs muss man halt viel putzen und waschen und die interessanteren Dinge macht man erst im 2. oder 3. Lehrjahr. Das kommt aber auch aufs Haus an. Wenn die Anleitung gut ist, dann lernt man schon etwas. Und ansonsten ist es ja an dir mehr zu lernen, mal was nachzulesen oder einfach viel zu fragen.

Ich würd die Ausbildung wieder machen und arbeite durchaus gern in der Pflege (nebenbei halt als Studijob)

][truba][
31.01.2010, 15:23
Ich würde es auch jederzeit wieder machen.
Es kommt meiner Meinung nach sehr drauf an wie man an die Sache rangeht. Pflege ist was grunätzlich anderes als ein Medizinstudium oder der Arztberuf.

Wenn du dir darüber im klaren bist ist die Ausbildung sehr gut. Ich hatte auch ein sehr gutes Haus und musste NIE extra putzen (zumindest nicht mehr als die richtigen Schwestern). Dazu kamen gute Einsätze etc.pp
Vielleicht vergleichst du, wenn du die Möglichkeit hast, ein paar verschiedene Häuser und deren Pläne.

Also meiner Meinung nach ist die Ausbildung lohnenswert aber nur wenn einem das Fach liegt (was nach einem Jahr Altenpflege schon ersichtlich zu sein scheint) und man nicht erwartet darüber viele Vorteile oder Inhalte aus dem Medizinstudium kennen zu lernen.

lvf90
31.01.2010, 15:45
... das waren die Antworten, die ich mir erhofft hatte, Danke! ;)

Ist es eigentlich möglich, für den Fall, dass ich die Ausbildung abbreche, meine "Praxisstunden" als Pflegepraktikum angerechnet zu bekommen? Gibt es vielleicht überhaupt Probleme, wenn ich die Ausbildung vorzeitig beende, da ich einen Studienplatz bekomme?

Strodti
31.01.2010, 15:48
In deinem Ausbildungsvertrag stehen Kündigungsfristen. Weiß nicht mehr wieviel das war... 2 Wochen vor Monatsende oder so. Dann kannst du normal aus deinen Ausbildungsvertrag raus. Wenn es kurzfristiger sein soll, bist du auf das Wohlwollen deiner PDL angewiesen, dass sie dir einen Auflösungsvertrag anbietet.

Nils.
31.01.2010, 18:37
Ich finde, dass Pflege recht wenig mit Medizin zu tun hat und ich das auch mehr als schade finde. Aber gut, meine nicht so wirklich berrauschende Meinung über Pflege habe ich ja schon zu Genüge im entsprechenden Thema kundgetan. Was ich nicht verkehrt finde ist OTA, gute Bezahlung vorrausgesetzt. Pflege muss man nicht mehr als die 3 Monate Pflegepraktikum erleben, mMn.

M!coud
01.02.2010, 06:32
Man sollte, wenn man die Krpfl-Ausbildung als "Vorbereitung" für ein Medizinstudium ansieht, zusehen, dass man eher in Bereichen der chirurgischen Pflege eingesetzt wird oder "medizin-lastige Einsätze" ausübt.
Ich hatte z.B. Einsätze bei einem ambulanten OP, auf der Anästhesie-Intensiv, der Neuro- und Thoraxchirurgie. Wenn ich dagegen sehe, was so auf einer Inneren oder auf einer Gerontopsychiatrie für Demenzkranke gemacht werden muss, dann hätte ich da schon vom Arbeitsbereich her, einfach wenig Lust zu.
Darüber hinaus sollte jedem klar sein, dass es immer noch eine "Pflege"-Ausbildung ist und kein Studium.

Ich kann mich meinem Vorredner bzgl. des OTAs anschließen. Jedoch finde ich, dass jede Ausbildung ihre Vor- und Nachteile hat. Und ich glaube in keiner Ausbildung bekommt man so einen breitgefächerten Eindruck eines Krankenhauses, wie in der Krankenpflege.

Nils.
01.02.2010, 16:12
Wobei es aber auch bei OTA die Einsätze in Ambulanz, Endoskopie und auf Station gibt. Mal von allmöglichen Gyn-, HNO-, Orthopädie-, Gefäß-, Neuro-, Viszeral-OPs (je nach Haus halt inkl. externe Einsätze) etc. abgesehen.

Distress Misstress
02.11.2010, 20:30
Thread reanimiert! Naja, ist ja noch von 2010, das ist wohl entschuldbar :-))


Wobei es aber auch bei OTA die Einsätze in Ambulanz, Endoskopie und auf Station gibt. Mal von allmöglichen Gyn-, HNO-, Orthopädie-, Gefäß-, Neuro-, Viszeral-OPs (je nach Haus halt inkl. externe Einsätze) etc. abgesehen.

Würde ich so nicht unterschreiben. Sofern man die Wartezeit überbrücken muss und die Ausbildung nicht für einen Bonus im AdH macht, muss bedacht werden, dass man auch idealerweise nach der abgeschlossenen Ausbildung auch bis zum Studienbeginn in diesem jeweiligen Beruf bleibt. Schonmal ein OTA auf Station gesehen? Nein. Als Krankenpfleger kann man hingegen locker in den OP.

lvf90
03.11.2010, 07:40
Danke, dass du meinen Thread wieder reanimiert hast :-)

Mittlerweile mache ich die Ausbildung und bin extrem zufrieden damit, wobei es immer wieder ein Glücksspiel ist, auf was für eine Station man kommt. Einen OTA habe ich eigentlich überhaupt noch nie gesehen, obwohl sie angeblich im Nachtbarkrankenhaus ausgebildet werden...

Vinni
09.01.2011, 17:49
Aslo "schlimm" ist die Ausbildung nicht... höchstens manchmal etwas langatmig und anstrengend... und man muss Pflege abkönnen. Ich bin im vorletzten Jahr fertig geworden.
Meine Ausbildung war insgesamt gut, zwar musste ich manchmal auch ganz schön schlucken wenn irgendwelche "Lehrer" (nicht immer Dipl. Med.Päd., sondern auch Krankenschwestern u.a.) mir was von meinen Abiturstoff erzählen wollten - das ging mir manchmal sehr gegen den Strich. :-kotz
Das Niveau war insgesamt etwas unterhalb dem der Abiturklasse - so war es jedenfalls bei mir bzw. ich habe dies so erlebt. Ich habe aber auch sehr viel gelernt und habe dem frischen Abiturienten v.a. praktische Erfahrungen/Fähigkeiten und einige med. Kenntnisse (,und i.d.R. Geld) voraus.
Wenn dir nichts besseres für die Wartezeit einfällt, dann mache das ruhig - das ist auf jeden Fall spannender und anspruchsvoller (in med. Hinsicht) als Altenpflege - zumal die Krankenpflege die Altenpflege quasi mit einschließt und deine Einsatzmäglichkeiten ungleich größer sind.

:-meinung

Gruß Vinni

StudentNurse
18.01.2011, 21:08
Lasst euch nichts erzählen! Ich habe sie hinter mir. Die Ausbildung ist nicht schlimm. Mit der nötigen Diplomatie und ein wenig Sozialkompetenz kommt man da locker durch...was das Zwischenmenschliche angeht. Alles andere kann man lernen!

Matzexc1
21.01.2011, 16:38
Lasst euch nichts erzählen! Ich habe sie hinter mir. Die Ausbildung ist nicht schlimm. Mit der nötigen Diplomatie und ein wenig Sozialkompetenz kommt man da locker durch...was das Zwischenmenschliche angeht. Alles andere kann man lernen!

:-dafür:-dafür:-dafür

Nach der Ausbildung kann man sich auch den Arbeitsplatz aussuchen.

Fen
05.02.2011, 11:07
die Ausbildung hat sich bei mir gelohnt, indem Moment als ich meinen ersten Tag auf der Intensivstation hatte und mir gesagt wurde: Arbeite selbstständig, das ist dein Patient! Und los!
Aufeinmal musste man die "komplizierteren" Dinge, die in der Schule... naja vermittelt kann man jetzt nicht sagen, liegt aber an der Schule ^^, erzählt werden, anwenden. Ich fand das sehr anspruchsvoll.
Die Zusammenarbeit mit den Ärzten war sehr eng und hat meinen Wunsch zu studieren nocheinmal sehr verstärkt.

sunny0603
05.02.2011, 12:50
Dem kann ich mich anschließen. Arbeite auch auf Intensiv und wir dürfen sehr selbstständig arbeiten ( Beatmungen selbst einstellen etc. ). Ich habe auf der Intensiv sehr viel gelernt.

M!coud
06.02.2011, 19:40
Dem kann ich mich anschließen. Arbeite auch auf Intensiv und wir dürfen sehr selbstständig arbeiten ( Beatmungen selbst einstellen etc. ). Ich habe auf der Intensiv sehr viel gelernt.


Erlebe genau das gleiche, falls ich das nicht schon mal gepostet habe.:-top

Matzexc1
07.02.2011, 19:18
OP ist etwas anders. Aber man kann auch sehr viel mitnehmen. Die Anatomie bleibt einem dort permanent in Erinnerung.:-D

sheep
07.02.2011, 19:36
OP ist etwas anders. Aber man kann auch sehr viel mitnehmen. Die Anatomie bleibt einem dort permanent in Erinnerung.:-D
ooohja! vor allem, weil die docs einen alles begrabbeln lassen und dazu ellenlange erklärungen abgeben (woooaaah, das musst du unbedingt mal anfassen!!!!! :-)) ach übrigens...).

garrettgt47059
29.03.2013, 18:40
hallo, ich hab gehört es is auf jeden fall anstrengend und nicht für jeden geeignet.
Aber Jobs für Altenpflegerinnen sollten glaub ich auch helfen die Wartesemster zu verkürzen.

lg, garret