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frage
05.02.2010, 03:36
ich habe ein paar fragen und ein befreundeter medizinstudent meinte, ich solle es mal hier versuchen. vielleicht hat hier jemand antworten?

was erklärt einen anhaltenden transferrinmangel, wenn keine entzündungszeichen, keine leber- /nierenerkrankungen, keine proteinurie, keine mangelernährung vorhanden sind?
(crp, elektrophorese (spez. beta globulin), serumeisen, transferrinsättigung normal; ferritin stark erniedrigt)

sind die werte ferritinmangel, transferrinmangel, normale tf-sättigung nicht eigentlich widersprüchlich?

kann man bei transferrinmangel, den eisenspeicher überhaupt auffüllen?

achso: wenn eine exsudativen enteropathie/ enteristis bestehen würde, würden das nicht auch im gesamteiweiß, in der elektrophorese angezeigt werden und nicht nur im transferrin?

danke
anna

Relaxometrie
05.02.2010, 07:18
Bei allem Interesse für den Eisenstoffwechsel, den ich wirklich interessant finde, lautet meine einzige Antwort:
Deine Thematik kann nur ein Arzt vor Ort verantwortungsvoll entscheiden.

frage
05.02.2010, 19:45
Deine Thematik kann nur ein Arzt vor Ort verantwortungsvoll entscheiden.

ja, das wär schön...
ich erzähls es mal....:

wegen anämie-symptomen vor 1 jahren zum hausarzt: ferritinmangel. (transferrin wurde nicht überprüft) empfehlung seinerseits: ernährung umstellen + kräuerblut. innerhalb eines halben jahres keine bessserung. hausarzt, diesmal kompletter eisenstatus. transferrrin und ferritinmangel, hausarzt überfragt:
überweisung hämatologen-dort blutabnahme, jedoch war ich stark!!! erkältet (crp erhöht). das ergebnis war, dass mein ferritinspiegel innerhalb von einer woche von 3 auf 15 stieg. befund: keinen erkennbaren eisenmangel! keine eisenverwerwertungsstörung, da der spiegel ja in so kurzer zeit durch eisenaufnahme stieg...ich fragte, ob die starke erkältung die ferritin werte nicht beeinflußt, da ja auch das crp hoch ist, das ferritin nicht aussagekräftig ist. ihre antwort: grippale infekte haben keinen einfluß auf den eisenstoffwechsel......:-wow
auf die frage nach dem grund für den transferrinmangel ging sie nicht ein. befund zum hausarzt. für den ist die sache jetzt beendet.
wegen bestehenden beschwerden suchte ich einen weiteren internisten auf, diese sagte, dass der transferrinwert durch den eisenmangel so niedrig sei....:-wow

bei den... bisherigen antworten, wen solll ich noch fragen? da dies im moment kein zustand ist und ich nicht zum arzthopper werden will, dachte ich frage hier. ich möchte hier nicht therapiert und geheilt werden. ich dachte mir nur, hier könnte ich richtige antworten auf meine fragen bekommen um rauszufinden wo ich ansetzen kann...

Coxy-Baby
05.02.2010, 20:07
Wie sind denn so die Werte genau?
Ferritin,Transferrin, löslicher T.-Rezeptor?
Wie sieht die Ernährung aus? Veganer?
Hast du eine Enteropathie?

Relaxometrie
05.02.2010, 20:16
Das klingt ja so, als ob Du wirklich nicht nur eine Meinung per Internet haben möchtest, sondern einiges versucht hast.

Wie hoch war denn das CRP, als während der Erkältung Blut abgenommen wurde?
Einen Ferritinwert von 15 (wie ist die angegebenen Einheit? µg/l?) ist immer noch nicht hoch, so daß ich bei diesem Wert, und vor allem bei entsprechenden Beschwerden, Eisen substituieren würde, anstatt von "keinem Mangel" zu sprechen.
Ist mal der lösliche Transferrinrezeptor bestimmt worden? Das ist ein CRP- und somit entzündungsunabhängiger Marker des Eisenstoffwechsels.
Bei Eisenmangel ist das Transferrin erhöht und nicht erniedrigt. Wenn Dein Arzt das Gegenteil behauptet hat, hat er meiner Meinung nach keine Ahnung vom Eisenstoffwechsel (ob ich die Ahnung habe, weiß ich allerdings auch nicht, denn ich habe bisher "nur" 2 Jahre als Psychiatrie-Assistenzärztin gearbeitet).

Warum das Transferrin bei wahrscheinlichem Eisenmangel bei Dir erniedrigt ist, weiß ich nicht. Du willst zwar nicht zum Arzthopper werden, das ist grundsätzlich auch ein guter Gedanke. Aber trotzdem würde ich mir einen Arzt suchen, der die Grundlagen des Eisenstoffwechsels beherrscht und die Sache mal richtig diagnostiziert. Du wirst den Arzt ja eh für die ein oder andere Verschreibung (obwohl man einfache Eisentabletten auch rezeptfrei bekommt) und vorallem für Kontrolluntersuchungen brauchen, evtl. auch für die Suche nach der Ursache des Eisenmangels.

John Silver
05.02.2010, 23:29
Gehen wir doch die Befunde durch (sofern sie richtig angegeben wurde): normales Serumeisen, niedriges Ferritin, niedriges Transferrin, normale Transferrinsättigung. Diese Konstellation ist gewiß nicht typisch für einen Eisenmangel. Wie Relaxometrie ganz richtig sagt, ist der Transferrinspiegel im Serum bei Eisenmangel erhöht, und die Sättigung erniedrigt. Man sollte andere Diagnosen heranziehen. Ich will per Internet nicht tiefer ins Detail gehen, empfehle aber einen Arztwechsel, da der aktuelle, und auch da hat Relaxo Recht, offenbar den Eisenstoffwechsel nicht allzu gut kennt.

Relaxometrie
05.02.2010, 23:47
Man kann da ja jetzt auch anfangen, Kolibris zu suchen. Eine Mutation im Transferrin-Gen? Aber das ist irgendwie zu abgefahren. Also bleiben wir bei normalen Gedankengängen:
Wie sind Hb (Hämoglobin) und Hk (Hämatokrit)? MCV? MCH? Einfach nur mal zur Info, weil das ja zum Basislabor gehört. Sind sonst alle der bestimmten (welche sind das überhaupt?) Laborparameter in Ordnung?
Wie stark sind Deine Beschwerden?

frage
06.02.2010, 03:12
die werte bewegen sich immer so (erkältung ausgenommen):
transferrin 1-1,5 (2,4-3,6), ferritin 3-8 (20-150), eisen 7-11 (4-29), sättigung 24-33 (16-45).
(ein labor zeigt aber einen eisenwert von 17, transferrin von 1,3, eine sättigung von 54. ich nehme an, da spricht jetzt nicht für Hämochomatose o.ä. da die sättigung ansonsten ja normal ist, ferritin stets niedrig)

ist die sättigung hier ansonsten überhaupt zu beachten? da sie ja bei niedrigen eisen und transferrinwert, zwangsläufig, durch die berechnung, nicht runtergehen kann.

da das ferritin grundsätzlich sehr niedrig ist, normales crp, kann man ja quasi auch entzündungen etc ausschließen. (ich denke das war der grund des arztes, für das einstellen der ursachensuche )

hb, hk, erythrozyten waren schon immer eher im unteren bereich, selten mal drunter. mch, mcv, mchc mittig. tf-rezeptor wurde nie bestimmt. beim hämatologen/erkältung war mchc leicht erniedrigt und die retikulozyten abs grenzwertig niedrig, haptoglobin ok.
alle anderen werte (leber, nieren, elektophorese, chronische entzündungen) sind in ordnung.

was für etwas etwas abgeboren spricht ist, dass ich schon immer blaß, dünn und oft müde war, grenzwertiges hb, hk, ery hatte. ich erinnere mich, dass mein kinder/jugenarzt immer sagt wie müssen eisenwerte überprüfen. (blutwerte sind jedoch nicht vorhanden) auch weibl. verwandte erzählten, dass sie im jungen bis mittleren alter an eisenmangel litten. dies aber mit dem älter werden (menopause?) verschwand.
wenn dies aber so ist, wie erklärt sich das, die typischen eisenmangelanämie beschwerden sich erst im letzten jahr so stark entwickelten? die beschwerden sind schon ziemlich dolle...

die enterophatie kam mir in den sinn, da typische transferrinmangel-gründe wie entzündungen, infektionen, tumore, hämochromatose durch das blutbild eher ausgeschlossen sind. ich mich eher schlecht ernähre, eine fehlbesiedlung besteht, neurodermits & diverse allergie und verdauungsbeschwerden habe. aber wie schon gesagt müsste sich das nicht auch in der elektrophorese angezeigt werden?

ich nehme an, dass so lange das transferrin nicht ansteigt, eine eisensubstitution keinen erfolg bringen wird? ferrosanol nehme ich jetzt seit einem jahr, jedoch auch nicht unbedingt regelmäßig...:-blush. seitdem haben sich die beschwerden auch so richtig eingestellt. sicher zufall......
wenn es sich um eine mutation/Atransferrinämie handeln würde sich ja sicher auch eine sehr schwere eisenmangelanämie entwickeln und ich wäre gar nicht erst 30 jahre weit gekommen?

Relaxometrie
06.02.2010, 10:13
hb, hk, erythrozyten waren schon immer eher im unteren bereich, selten mal drunter. mch, mcv, mchc mittig.
Also kann man gar nicht von einer wirklichen Anämie sprechen, die ja über einen erniedrigten Hb-Wert definiert ist.
Weil Du aber entsprechende Beschwerden hast, muß man natürlich trotzdem unter der Arbeitshypothese "Anämie" weiterdenken.
Was für Beschwerden hast Du denn genau? Müdigkeit, Kurzatmigkeit, mangelnde Belastbarkeit? Oder auch andere?



tf-rezeptor wurde nie bestimmt
Der Wert wär doch mal interessant.



die retikulozyten abs grenzwertig niedrig
Ich weiß nicht, was das "abs" bedeuet. Wahrscheinlich ist es ein Tippfehler?
Es wäre interessant zu sehen, ob die Retikulozyten unter Eisensubstitution ansteigen (was der Fall sein müsste).



auch weibl. verwandte erzählten, dass sie im jungen bis mittleren alter an eisenmangel litten. dies aber mit dem älter werden (menopause?) verschwand.
Hatten die alle eine starke Menstruation? Wenn die Beschwerden mit der Menopause verschwanden, ist es ja die wahrscheinlichste Erklärung, daß genau der monatliche Blutverlust das System ins Schwanken bringt.



ich mich eher schlecht ernähre, eine fehlbesiedlung besteht, neurodermits & diverse allergie und verdauungsbeschwerden habe.
Diese ganze Fehlbesiedlungsdiskussion ist meiner Meinung nach stark alternativmedizinisch-ahnungslos geprägt. Meinst Du im konkreten Fall Darmpilze?



ferrosanol nehme ich jetzt seit einem jahr, jedoch auch nicht unbedingt regelmäßig.
Vielleicht ist das Problem auch die zu geringe Substitutionsmenge? Ich weiß ja nicht, was "nicht unbedingt regelmäßig" bedeutet. Aber das Auffüllen der Eisenspeicher ist eine langwierige Sache. Eine Tablette pro Woche reicht da nicht aus.



wenn es sich um eine mutation/Atransferrinämie handeln würde sich ja sicher auch eine sehr schwere eisenmangelanämie entwickeln und ich wäre gar nicht erst 30 jahre weit gekommen?
Es könnte ja eine heterozygot vererbte Veränderung sein. Ein Allel funktioniert, das andere nicht.

Fazit: ich komme nicht auf des Rätsels Lösung :-wow

papiertiger
06.02.2010, 10:47
Transferrin wurde erstmalig bestimmt, als die Eisensubstitution schon angelaufen war?


Ich finde gerade zwar die Schnelle keine Quelle, in der das nochmal schwarz auf weiß so steht, aber ich erinnere mich an eine Aussage unseres "Eisenpapstes" in der entsprechenden VL, dass auch Eisensubstitution das Transferrin erniedrigen kann, was ja auch einen gewissen Sinn machen täte.

Das nur mal so als Idee, wo der so ingesamt nicht wirklich ins Bild passende Transferrinwert herkommen könnte.

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an - such dir jemanden, der etwas mehr Ahnung von der Materie hat als die bisherigen Behandler. An manchen Unikliniken gibt es auch Bereiche, die sich ausschließlich mit sowas befassen (heißt hier z.B. "Eisenstoffwechselambulanz") - ggf. mal in deiner Nähe nach sowas gucken.

John Silver
06.02.2010, 17:01
Ich muß allerdings hinzufügen, daß für meinen Geschmack zu schnell die Aufmerksamkeit auf den Eisenstoffwechsel im Allgemeinen und Transferrin im Speziellen gelenkt wurde. So wird keine vernünftige Diagnostik betrieben. Erst umfassende Anamnese, dann gescheite körperliche Untersuchung, dann reden wir weiter. Man behandelt Patienten, keine Laborwerte.

Monty
06.02.2010, 17:20
Also erstmal werden keine Laborwerte therapiert. Deren Normalwerte umschließen in der Regel den Bereich, der von 95% einer gesunden Population eingenommen wird. 5% liegen sowieso in Hinsicht auf einzelne Parameter außerhalb, so dass ich darauf allein nicht viel geben würde. Gerade weil du berichtest, dass es schon immer irgendwie so war und in der Familie auch bekannt ist, legt die Vermutung ja nahe, dass eine Anämieneigung famliär besteht, woher diese nun auch immer kommt. Lass den Eisenstoffwechsel in einer Spezialambulanz dafür abklären, wird dort nichts gefunden gibt dir das vielleicht etwas mehr Sicherheit. Du sagst selbst, dass du dich schlecht ernährst, das liegt am ehesten im Bereich der eigenen Kapazitäten etwas zu verbessern und hier würde ich anfangen: Also regelmäßiger und bewusster essen, mehr Zeit dafür investieren und wenn es dir dann besser geht die komischen Laborwerte in den Skat drücken.
Deine Beschwerden sind schlimmer geworden, hast du denn etwas an deiner Lebensweise verändert? Wie schnell ist es schlimmer geworden? Wie sind denn der Rest des Blutbildes? (Leukos? Thrombos?) Hast du irgendwelche geschwollenen Lymphknoten, häufiger Infektionen als sonst? Ist es schlimmer geworden, seit die Diagnostik betrieben wurde?
Was ich bei der Konstellation aus negativen Entzündungswerten, komischen Anämiebeschwerden und Verdauungsproblemen ausschließen lassen würde ist eine Zöliakie, dafür brauchst du eine Überweisung zu einem Gastroenterologen. Ebenso sind hier Nahrungsmittelallergien interessant. Wieso die exsudative Enteropathie? Hast du denn einen Eiweißmangel? Ödeme?

Relaxometrie
07.02.2010, 00:16
Was ich bei der Konstellation aus negativen Entzündungswerten, komischen Anämiebeschwerden und Verdauungsproblemen ausschließen lassen würde ist eine Zöliakie
Daran hatte ich auch kurz gedacht, aber bei einer längere Zeit vor sich hindümpelnden Zöliakie hätte der/die Fragesteller(in) etwas von Gewichtsverlust geschrieben. Obwohl mir auffällt, daß er/sie die konkreten körperlichen Beschwerden noch gar nicht näher beschrieben hat. Kommt vielleicht noch.

frage
07.02.2010, 23:41
;-)
dass auch Eisensubstitution das Transferrin erniedrigen kann
dachte ich auch erst, jedoch nahm ich vor weiteren blutuntersuchungen kein eisen ein.

Obwohl mir auffällt, daß er/sie die konkreten körperlichen Beschwerden noch gar nicht näher beschrieben hat. Kommt vielleicht noch.
eine sie. ja sicher auch ein grund warum die ärzte die akte schnell schlossen. bin vielleicht nicht deutlich in meiner beschwerdebeschreibung. ist mir unangenehm, halte mich kurz und sachlich, mache außerdem eher einen vitalen eindruck. ich versuchs..

beschwerden: -lähmende müdigkeit (stark einschränkend, permanent vorhanden, nicht beeinflußbar, unanhängig von rhythmus, schlafdauer, tagesaktivität), daraus resultierende müdigkeitsbedingte (?) beschwerden.
-weicher breiiger stuhlgang (begann vor einem jahr mit anhaltenem durchfall, ging in weichen unverdautem stuhl über, normalisierte sich für wochen/wenige monate, ging dann wieder in bestehenden breiigen stuhl über (keine auflagerungen oder schmerzen).
gewicht ist seit beginn der verdauungsbeschwerden konstant.
-multiforme auschläge am oberkörper (juckreiz), laut hautarzt neurodermitis
-diverse allergien,-ständige infekte, extrem trockene schleimhäute, schnelle erschöpfung;

Deine Beschwerden sind schlimmer geworden, hast du denn etwas an deiner Lebensweise verändert? Wie schnell ist es schlimmer geworden? Wie sind denn der Rest des Blutbildes? (Leukos? Thrombos?) Ist es schlimmer geworden, seit die Diagnostik betrieben wurde?

der zeitpunkt der verschlechterung, war relativ zeitgleich mit einem umzug in eine neue wohnung (das mcs-syndrom sehe ich aber eher skeptisch), ich habe aufgehört zu stillen, und es begannen verdauungsbeschwerden. seitdem scheint die müdigkeit stetig zuzunehmen, restlichen beschwerden sind eher konstant. der rest des blutbildes ist in ordnung. das sich die verschlimmerung auf die diagnostik bezieht, denke ich nicht. trotzdem konsultierte ich einen psychologen, jedoch führte dieser die beschwerden eher auf ein physisches problem zurück.

dantheg
08.02.2010, 04:50
Denk mal die Konstellation Müdigkeit und sehr sehr niedriges Ferritin spricht recht deutlich für eine Eisenmangelanämie. Es gibt sonst nichts was ein so erniedrigtes Ferritin verursachen kann (habs nochmals bei uptodate nachgekuckt) ... auch mit der Transferringeschichte würde ich bei Eisenmangel bleiben. Ein Blutbild mit richtigen Werten wäre nicht schlecht zu haben, auch würde mich die MCV interessieren. Die GI Beschwerden können sogar von der Eisenmangelanämie kommen ... ich würde mehr auf die "unangenehmen" Beschwerden eingehen und noch gerne wissen wie genau die Ernährung aussieht. Und ob schon jemals Nichtessen und/oder vermehrt Eis (also nicht Speiseeis sondern gefrorenes Wasser) gegessen wurde. Denk eine konsequente Eisensubstitution wäre angebracht...

Mich interessieren wie die Schwangerschaft im zeitlichen Verlauf mit der Symptomatik zusammenhängt.

John Silver
08.02.2010, 17:26
Wurde die Schilddrüse überprüft?

frage
08.02.2010, 22:04
Ein Blutbild mit richtigen Werten wäre nicht schlecht zu haben, auch würde mich die MCV interessieren.
großes blutbild: hb 8,0 (7,5-9,9), hk 0,37 (0,35-0,47), ery 4,1 (3,9-5,2) thrombozyten 183 (163-369), sind immer eher im unteren bereich.
anderen alle mittig, mch 1,85-1,90 (1,55-1,9), mcv 85-90 (83-95).
ldh, asat, ggt, ap, kreatinin, Elektrophorese, glucose, crp in ordnung.
auffälligen blutwerte außer ferritin, transferrin: mchc 20,2 (20,5-23), alat, kalium, b12, magnesium, selen, grenzwertig bis leicht erniedrigt. keton im urin grenzwertig erhöht, niedrige urin-dichte; astrup: ph 4,48 (bis 4,44), co2 4,54 (4,55-6,15), pufferbase 50,5 (45-50), (bin mir ziemlich sicher nicht hyperventiliert zu haben).


Die GI Beschwerden können sogar von der Eisenmangelanämie kommen
wie erklärt sich das?

... und noch gerne wissen wie genau die Ernährung aussieht
hauptsächlich gemüse (viel gurke,tomate), obst, joghurt, wenig fleisch, selten kartoffeln, nudeln....viele kleine mahlzeiten, aber eher zu wenig. (trennkost)
ja ich weiß...:-blush. (diese ernährung aber bereits seit einigen jahren (ausnahme schwangerschaft))

Und ob schon jemals Nichtessen und/oder vermehrt Eis (also nicht Speiseeis sondern gefrorenes Wasser) gegessen wurde.
nichtessen? also fasten? nein.
gefrorenes wasser? wassereis? habe ich in der schwangerschaft 04/07-12/08 extrem viel gegessen, half gegen die übelkeit. worauf willst du hinaus?

Mich interessieren wie die Schwangerschaft im zeitlichen Verlauf mit der Symptomatik zusammenhängt
in der schwangerschaft hatte ich häufig krankheitsgefühl, starkes wiederauflammen einer neurodermitis, anämie (hb 6,0, hk 0,3, ery 3,5 und kälteagglutinine 1:4096 (1:16) (....ausgeprägte ery-agglutination, ausgepr. kälteaggl. titer der immunhämatologische untersuchung stört, ana negativ, negativer coombstest...). nach der entbindung waren die kälteantikörper jedoch verschwunden. kind gesund, aber auch blasse, müde erscheinung.
nach der schwangerschaft waren mangel-symprome bereits vorhanden, (aber: evtl stress durch lebensumstellung, schlafmangel). deutliche verschlechterung erst ein jahr nach geburt, wie bereits beschrieben.


Wurde die Schilddrüse überprüft?
ja, zu beginn der schwangerschaft 06/2007, alles in der norm, nächste kontrolle 07/09 erhöhte antikörper (tpo-ak 445 (bis 60), thyreoglobulin -ak 236 (bis 100)), leicht erhöhte ana bei 300. jedoch bei euthyreoter Stoffwechsellage (freien werte mittig, tsh schwankt zwischen 1,5-2,4) . sono: volumen, 17,2, echogleiches homogenes muster, keine knoten.
bei der kontrolle 01/10, waren die tpo werte wieder ok, ana jetzt nur 1:80, nur tak noch erhöht. dsdna, ena, c3, c4, anca, rheumafaktor waren negativ.
laut endokrinogen kein beschwerde-zusammenhang.

frage
08.02.2010, 23:40
ein endokrinologe ist es natürlich;-)

Relaxometrie
08.02.2010, 23:49
dsdna, ena, c3, c4, anca, rheumafaktor waren negativ
c3 und c4 sind hoffentlich nicht negativ, sondern normwertig?

dantheg
09.02.2010, 04:31
hauptsächlich gemüse (viel gurke,tomate), obst, joghurt, wenig fleisch, selten kartoffeln, nudeln....viele kleine mahlzeiten, aber eher zu wenig. (trennkost)
ja ich weiß...:-blush. (diese ernährung aber bereits seit einigen jahren (ausnahme schwangerschaft))


Wie ist dein BMI?



nichtessen? also fasten? nein.
gefrorenes wasser? wassereis? habe ich in der schwangerschaft 04/07-12/08 extrem viel gegessen, half gegen die übelkeit. worauf willst du hinaus?


Ich will auf Pica und Pagophagie (Pica für Eis) hinaus. Letzteres soll recht häufig bei Eisenmangel vorkommen.

Interessanter Fall ... und ich weiß nicht wie signifikant ein Eisenmangel ohne Anämie ist, denn eine typische mikrozytäre Anämie liegt ja nicht vor. Was bleibt ist eine Symptomatik die zu einer Anämie passen würde und ein niedriges Ferritin. Wie schon gesagt, ein so niedriges Ferritin kann fast nichts anderes sein, und wenn die Schilddrüse in Ordnung ist und du genug Vitamin C bekommst spiegelt das Ferritin dein Eisenspeicher wieder. Dass aber mit dem niedrigen Ferritin praktisch nie laut Labor eine Anämie vorkam ist äußerst merkwürdig ... irgendwelche Transfusionen hattest du nicht? Ist sehr merkwürdig.

Ich würd dennoch konsequent Substituieren und wenn keine Besserung eintritt nach irgendwas kucken was die Absorption stört...