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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tierarzneimittel beziehen



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06.02.2010, 00:02
Moin!
Weiß zufällig jemand, oder hat einer ne überschaubare Quelle zur Hand, ob man als Humani verschreibungspflichtige Tierarzneimittel ("ad. us. vet." bzw "Für Tiere") beziehen kann?
Aus dem AMG (http://www.gesetze-im-internet.de/amg_1976/index.html) werde ich nicht so wirklich schlau...

Dank & Gruß LOGO

EDIT: Sorry, irgendwie falsches Unterforum merk ich gerade... Ggf. irgendwie in Richtung "Assistenzarzt - Sub: Verwaltung" oder "Allgemeines" verschieben :-)

horsedoc
06.02.2010, 00:07
Eigentlich sollte man die nur als TA bekommen-aber je nach dem wie gut du deinen Apotheker kennst bekommst du Meds von Herstellern die nicht ausschließlich an Tierärzte liefern (sind einige) gegen Vorlage deines Ausweises.

Ausnahme: Impfstoffe

lg

PS: Was solls denn sein?

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06.02.2010, 00:19
Eigentlich sollte man die nur als TA bekommen

Genau DAZU finde ich keine konkrete Aussage/Quelle! Zumal es ja noch den "Individuellen Heilversuch"/"Therapiefreiheit" Passus gibt...

Es geht um nichts wirklich Konkretes, zumal meine Freundin mir das auch besorgen könnte - eher um das Prinzip ;-)

Gruß LOGO

Schnatti
06.02.2010, 19:23
Hi,

die Frage hatten wir neulich in abgeänderter Form als es um Privatrezepte für die Pille ging (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php) - verschreibungsberechtigt ist immer nur derjenige, der entsprechend seiner Approbation über eben diese Berechtigung verfügt.

Ergo: Nein, keine Chance, solange es um rezeptpflichtige Tierarzneimittel geht.
Alles freiverkäufliche kannst du freilich erwerben wie jeder andere auch.

Auch der persönliche Kontakt zum Apotheker wird hier nichts nützen, denn die Abgabe von Rx-Tierarzneimitteln muss in der Apotheke dokumentiert werden und eine entsprechende (und gültige) Verschreibung nachweislich vorgelegen haben.
Ist das nicht der Fall drohen nette OWi-Sanktionen...

Gruß,
Schnatti

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06.02.2010, 20:30
Hi,
die Frage hatten wir neulich in abgeänderter Form als es um Privatrezepte für die Pille ging (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php) - verschreibungsberechtigt ist immer nur derjenige, der entsprechend seiner Approbation über eben diese Berechtigung verfügt.

Ergo: Nein, keine Chance, solange es um rezeptpflichtige Tierarzneimittel geht.
Alles freiverkäufliche kannst du freilich erwerben wie jeder andere auch.

Auch der persönliche Kontakt zum Apotheker wird hier nichts nützen, denn die Abgabe von Rx-Tierarzneimitteln muss in der Apotheke dokumentiert werden und eine entsprechende (und gültige) Verschreibung nachweislich vorgelegen haben.
Ist das nicht der Fall drohen nette OWi-Sanktionen...
Gruß,
Schnatti

Nochmal:

Das Gesetz räumt mir aber auch im Rahmen des "individuellen Heilversuchs" Folgendes ein:


Für Arzneimittel für neuartige Therapien, die im Geltungsbereich dieses Gesetzes als individuelle Zubereitung für einen einzelnen Patienten ärztlich verschrieben werden, finden der Vierte und Siebte Abschnitt dieses Gesetzes keine Anwendung.

Der Vierte Abschnitt ist der "Zulassungsteil".
Der Siebte Abschnitt über die "Abgabe von Arzneimitteln".

Wenn ich also davon überzeugt bin, das mein Patient von bspw. Rimadyl/Caprofen profitiert, er dem Ganzen schriftlich zustimmt etc. dann müßte ich das -nach meinem Verständnis- kriegen - im Zweifelsfall als individuelle Zubereitung zusammengerührt.
Die Rechtfertigung für den Heilversuch ist dann ne andere Schiene...

Muß mal nen Bekannten fragen der Medizinrecht macht. Mir fallen Gesetzestexte immer schwer :-)

Schnatti
06.02.2010, 21:24
Umgewidmete Humanarzneimittel zur Anwendung am Tier dürfen auch von Tierärzten verschrieben werden, hier ist die Intention ja aber auch eine veterinärmedizinische Therapie.

Vice versa mag das im Falle eines Therapienotstandes in der Humanmedizin zwar ebenso gehen (müsste jetzt lügen wenn ich behaupten würde das sei nach geltender Rechtssprechung strikt ausgeschlossen), dann allerdings auch nur mit dem expliziten Vermerk auf dem Rezept über die Anwendung eines für Tiere zugelassenen Fertigarzneimittels am Menschen, minimal "ad us. hum.". Entspräche dann - denke ich - einem Off-Label-Use.
Würde in meinen Augen dann zumindest allerdings die gleichen Bedingungen erfüllen müssen wie bei der Abgabe von Tierarzneimitteln an Tierhalter (schriftliche Verschreibung!), aber hielte ich in dem Fall tatsächlich für möglich.

Was den von dir zitierten Teil des AMG-Paragraphen betrifft:
Lies' mal dazu bitte den zeitgleich geltenden Absatz 3 Satz 1 und schätze die Wahrscheinlichkeit ab, dass das klargeht. ;-)
Rimadyl per se ist ferner nicht individuell, wie du selbst geschrieben hast, auch wenn man daraus sicherlich irgendwas individuelles würde machen können...

Grüße,
Schnatti

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06.02.2010, 22:39
Yo, hab ich auch gelesen. Ist definitv unwahrscheinlich :-)
Ging ja auch nur ums Prinzip.

Schönen Abend noch :-)

horsedoc
06.02.2010, 23:38
Hi,

Auch der persönliche Kontakt zum Apotheker wird hier nichts nützen, denn die Abgabe von Rx-Tierarzneimitteln muss in der Apotheke dokumentiert werden und eine entsprechende (und gültige) Verschreibung nachweislich vorgelegen haben.
Ist das nicht der Fall drohen nette OWi-Sanktionen...

Gruß,
Schnatti

Ahja-und wie weist der Apotheker nach daß ich gegen Vorlage meines Tierarztausweises rp-Pflichtige Tierarzneimittel bekommen habe?

Probleme gibts bei LM-lieferndern Tieren,da würde ich als Nicht-TA die Finger von lassen-HundKatzeMaus darf jeder ***** behandeln, nur fürs Sedieren/Anästhesieren muss man TA sein.

Schnatti
08.02.2010, 06:46
Hi,


Ahja-und wie weist der Apotheker nach daß ich gegen Vorlage meines Tierarztausweises rp-Pflichtige Tierarzneimittel bekommen habe?

indem auch hier analog einer Kopie der sonstig vorliegenden ärztlichen Verschreibung die notwendigen Daten zur Abgabe handschriftlich dokumentiert werden. Hier müsste also noch ein Ausweisen erfolgen plus dass die Daten aufgenommen werden.
Für diese Rx-Tierarzneimittel muss aber eben ein Tierarzt notiert werden, der seinen Namen dafür hergibt fortan in der Apothekenkartei zu stehen - bei Human-Rx-Medizin hingegen interessiert das ehrlich gesagt keinen Menschen.

Das ist der Unterschied den ich meine.

Gruß,
Schnatti