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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pathologie Fragen



DocEmmetBrown
11.02.2010, 03:08
Wann darf der Arzt eine Klinische Autopsie durchführen?

A Infektion beim Patienten vorgelegen
B unklare Todesursache
C Enkelin möchte wissen, woran der Patient gestorben ist
D Verstorbene hat Obduktion zu Lebzeiten gewünscht
E Patient ist an einer Uniklinik gestorben

Ich würde auf B tippen, kann aber C auch nicht ausschließen, weil eigentlich ja Angehörige der Obduktion zustimmen müssen.


Patientin, normalgewichtig, 70 Jahre, Ödem an Augenlidern, Atemnot und geschwollene Extremitäten

Was trifft als pathophysiologische Grundlage zu?

A onkotisches Ödem
B lange bestehende Herzinsuffiziens mit Stauungsödem
C lokales Ödem
D toxischer Endothelschaden
E Myxödem

Ich würde auf B tippen. Aber entsteht ein Ödem bei Herzinsuffiziens so plötzlich?

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir ein paar Denkanstöße geben würdet. Vielen Dank!

THawk
11.02.2010, 07:41
Bei der zweiten Frage dürfte die Beteiligung der Augenlider die entscheidende Information sein. Da würde ich erstmal ans Quincke-Ödem denken, bei dem die typischerweise mit betroffen sind (passen aber die Extremitäten nicht zu). Steht nun leider nicht zur Auswahl.

Dann schwellen die aber auch noch bei nephrogenem Proteinverlust mit an. Würde daher zu A raten.

Schneewitche
11.02.2010, 08:16
Ich würde auch 1B und 2A tippen. Bei einem unklaren Tod, muß die Ursache geklärt werden (durch Staatsanwaltschaft)

Meuli
11.02.2010, 08:38
Klinische Obduktion ist aber das, was der Pathologe macht (also bei natürlichem Tod). Beim unklaren Tod ist mMn der Rechtsmediziner (:-love) zuständig. Die von der Staatsanwaltschaft angeordnete Sektion ist dann eine gerichtliche Sektion.

dantheg
11.02.2010, 08:59
Bei der zweiten Frage dürfte die Beteiligung der Augenlider die entscheidende Information sein. Da würde ich erstmal ans Quincke-Ödem denken, bei dem die typischerweise mit betroffen sind (passen aber die Extremitäten nicht zu). Steht nun leider nicht zur Auswahl.

Dann schwellen die aber auch noch bei nephrogenem Proteinverlust mit an. Würde daher zu A raten.

Zu 2 - die entscheidende Information sind nicht die Augenlider sondern die Atemnot. Der Patient leidet an Anasarka, also generalisierte Ödeme. Diese treten bei starkem Proteinverlust auf, das ist richtig. Aber man findet bei starkem Proteinverlust *alleine* keine Atemnot. Die Konstellation Anasarka und Atemnot zusammen spricht also relativ deutlich für eine langbestehenede Herzinsuffizienz.

Was du mit ins Spiel gebracht hast, was aber nicht unter den Antwortmöglichkeiten war, ist der nephrogene Proteinverlust. Dieser könnte mit einem nephrogenen Syndrom tatsächlich Anasarka plus Atemnot verursachen, allerdings nicht wegen dem Proteinverlust (also Möglichkeit A, onkotisches Ödem) sondern wegen der Flüssigkeitsretention.

Coxy-Baby
11.02.2010, 09:44
und wie siehts aus mit 1A ?

Jauheliha
11.02.2010, 10:09
Zu A: Wenn man alle Patienten mit Infektionen obduzieren würde, hätte die Pathologie aber gut zu tun!


Richtige Antwort: 1 B!
Das weiß ich, weil das eine Altfrage ist. Habe extra nochmal die Klausur rausgesucht.
Wir haben damals in der Klausureinsicht heiß diskutiert.

Cheffe's Antwort: Wenn die Enkelin wissen möchte, woran der Patient gestorben ist, soll sie den Arzt fragen! Wenn der es nicht weiß, ist die Todesursache unklar und man wähle Antwort B :-nix

Pathologen eben.... ;-)

Coxy-Baby
11.02.2010, 10:34
Zu A: Wenn man alle Patienten mit Infektionen obduzieren würde, hätte die Pathologie aber gut zu tun!

Na da steht ja nichts von allen Patienten.... und unsere Patho-Tante hat uns erklärt das sie auch öfters mal wegen Infektionen gucken, um A) zu gucken stimmte die Diagnose und B) Hat die Therapie was gebracht... aber egal
wenn euer Cheffe so erklärt hat.

DocEmmetBrown
11.02.2010, 11:17
Vielen Dank für Eure Hilfe!

Bezüglich der Frage mit dem Ödem. Stimmen da alle der Antwort von dantheg zu oder gibt es da noch andere Meinungen?