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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Psychiatrie anrechnen lassen?



Alexa1982
14.02.2010, 01:28
HAllo ihr Lieben Mitstreiter,

leider bin ich gerade irgendwie unfähig die genaue Weiterbildungsordnung zu finden daher meine Frage an Euch.

Ich, eigentlich immer Anästhesis werden wollende fängt nun tatsächlich auf einer Psychatrie an zu arbeiten.
Warum und wieso ist eine längere Geschichte...
Meine Frage ist nun: Kann man 1 Jahr Psychatrie auf Anästhesie anrechnen lassen? Mir wurde gesagt ja aber ehrlichgesagt kann ich es nirgendwo finden...

Vielen Dank schonmal für alle Antworten!

Und Gute Nacht ;)

Chaoskätzchen
14.02.2010, 07:13
In welchem Bundesland arbeitest du denn?

Relaxometrie
14.02.2010, 10:03
Bevor Du Dir Gedanken über die mögliche Anrechung machst, müsstest Du Dein aktuell ausgewähltes Fach nur noch richtig schreiben können:-D
Und dann guckst Du in der für das Bundesland, in welchem Du die Facharztprüfung für Anästhesie ablegen möchtest, geltendnen Weiterbildungsordnung bei der Landesärztekammer nach, wie es mit der Anrechenbarkeit aussieht.

Alexa1982
14.02.2010, 11:55
Sorry,hab mich nur verschrieben... :) stelle ist in berlin. Studium bayern. Danke f eure antworten

Alexa1982
15.02.2010, 08:44
So...also hab jetzt die Weiterbildungsordnung gefunden. Da steht nun folgendes drin:

Weiterbildungszeit:
60 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1, davon

48 Monate im Gebiet Anästhesiologie, da-von können bis zu
-
12 Monate Weiterbildung in anderen Gebieten angerechnet werden
-
18 Monate im ambulanten Bereich ab-geleistet werden

12 Monate in der Intensivmedizin, davon können
-
6 Monate Intensivmedizin in einem anderen Gebiet abgeleistet werden

heißt das jetzt, dass man 12 Monate egal was machen kann und das in die 48 Monate Gebiet Anästhesiologie anrechnen kann? Also dementsprechend auch Psychiatrie?

Vielen Dank und einen schönen Tag! :-)

Relaxometrie
15.02.2010, 10:09
heißt das jetzt, dass man 12 Monate egal was machen kann und das in die 48 Monate Gebiet Anästhesiologie anrechnen kann? Also dementsprechend auch Psychiatrie?
Ich verstehe das so, daß Du Dir 12 Monate Psychiatrie anrechnen lassen kannst.
Wenn Du auf jeden Fall die Psychiatrie-Erfahrung sammeln möchtest (ich wollte das auch unbedingt und habe es 18 Monate lang gemacht), dann ist das mit der Anrechung ja egal.
Solltest Du aber den Psychiatrie-Ausflug nur dann machen, wenn die Zeit wirklich anerkannt wird, dann ruf vorsichtshalber noch bei der entsprechenden Landesärztekammer an und frag nach.

m-ACh
04.01.2011, 20:40
mich würde interessieren ob es nur bei einem Ausflug in der Psychiatrie geblieben ist.
habe selbst vor kurzem in der Psychiatrie angefangen, stelle mir aber die Frage
ob mir die Somatik nicht doch irgendwann fehlen wird.

jatina
05.01.2011, 06:26
mich würde interessieren ob es nur bei einem Ausflug in der Psychiatrie geblieben ist.
habe selbst vor kurzem in der Psychiatrie angefangen, stelle mir aber die Frage
ob mir die Somatik nicht doch irgendwann fehlen wird.

Das Eine schließt das Andere ja nicht aus- klar wird keine große Gerätemedizin oder Diagnostik betrieben. Auf der anderen Seite kann man sich, je nachdem auf welcher Station man arbeitet, die innere Med. gut wachhalten. Ich arbeite z.B. in der Sucht und habe reichlich mit somatischen Dingen zu tun- von Hypertonus über Diabetes über TVT über Ulcera cruris etc.. Und bei jeder Aufnahme ist ja auch eine somatische Anamnese und körperliche Untersuchung dabei.

EKT
05.01.2011, 15:47
Das Eine schließt das Andere ja nicht aus- klar wird keine große Gerätemedizin oder Diagnostik betrieben. Auf der anderen Seite kann man sich, je nachdem auf welcher Station man arbeitet, die innere Med. gut wachhalten. Ich arbeite z.B. in der Sucht und habe reichlich mit somatischen Dingen zu tun- von Hypertonus über Diabetes über TVT über Ulcera cruris etc.. Und bei jeder Aufnahme ist ja auch eine somatische Anamnese und körperliche Untersuchung dabei.

Das ist genau richtig. In wohl kaum einem anderen Fach ist man auf seine fünf Sinne angewiesen für die Beurteilung des gesamten körperlichen Zustandes und ist so eine Art Allgemeinarzt für seine Patienten, die ja zum einen oft für lange Zeit in der Klinik bleiben und zum anderen erhebliche körperliche Begleitprobleme mitbringen als Nebeneffekt der psychischen Erkrankung (durch Indolenz, Verwahrlosung, Desorganisation, Sucht etc.). So kann man sich, wenn man ernsthaft interessiert ist, seine somatischen Fähigkeiten recht gut wachhalten.

m-ACh
05.01.2011, 22:59
Das ist genau richtig. In wohl kaum einem anderen Fach ist man auf seine fünf Sinne angewiesen für die Beurteilung des gesamten körperlichen Zustandes und ist so eine Art Allgemeinarzt für seine Patienten, die ja zum einen oft für lange Zeit in der Klinik bleiben und zum anderen erhebliche körperliche Begleitprobleme mitbringen als Nebeneffekt der psychischen Erkrankung (durch Indolenz, Verwahrlosung, Desorganisation, Sucht etc.). So kann man sich, wenn man ernsthaft interessiert ist, seine somatischen Fähigkeiten recht gut wachhalten.

Das stimmt natürlich.
Ich denke sogar, dass gerade in der Psychiatrie, insbesondere in der Akut-, die eigenen somatischen Fähigkeiten eine wichtige Rolle spielen.

Ich hab diesen thread nochmals geöffnet, weil ich die Intensivmedizin, etc. auch spannend fand.
Und gerade weil das so ne seltsame Kombi ist wollte ich mal hier nachhorchen.

Ich kenne u.a. jmd. der aus der Chirurgie in die Psychiatrie und von dort wieder in die Chirurgie gewechselt ist.
Finde ich z.B. auch etwas ungewöhnlich.

Relaxometrie
05.01.2011, 23:19
habe selbst vor kurzem in der Psychiatrie angefangen, stelle mir aber die Frage ob mir die Somatik nicht doch irgendwann fehlen wird.
Ich habe ein Jahr und acht Monate in der P. gearbeitet, fand es fachlich und inhaltlich sehr interessant. Aber mir hat die Somatik tatsächlich gefehlt. Nein, besser ausgedrückt: mir haben meine somatischen Kenntnisse (woher auch, das war ja nur Innere, Chirurgie und Anästhesie aus dem PJ) nicht ausgereicht für die teils auch somatisch schwer angeschlagenen Patienten. Ein beknackter Oberarzt, der mit mal zum Vorwurf gemacht hat, zu somatisch zu denken, hat mich nochmal mehr ins Grübeln gebracht. Irgendwann habe ich dann gekündigt und es kam eher ungeplant, daß ich auf einmal statt neuer Stelle erstmal eine Diss begonnen habe. Wenn die soweit in trockenen Tüchern ist (fange jetzt mit dem Schreiben an), gehe ich in die Somatik, und dort erstmal in die Innere. Wenn ich mir aber die Zustände in der Inneren so angucke, weiß ich nicht, ob ich mein derzeitiges Ziel Allgemeinmedizin wirklich durchziehe, oder ob ich doch eines Tages in die Psychiatrie zurückgehe. Aber das wird sich finden. Erstmal Diss schreiben, dann mit der Inneren anfangen, und dann......who knows :-))

lara162
06.01.2011, 16:03
So...also hab jetzt die Weiterbildungsordnung gefunden. Da steht nun folgendes drin:

Weiterbildungszeit:
60 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1, davon

48 Monate im Gebiet Anästhesiologie, da-von können bis zu
-
12 Monate Weiterbildung in anderen Gebieten angerechnet werden
-
18 Monate im ambulanten Bereich ab-geleistet werden

12 Monate in der Intensivmedizin, davon können
-
6 Monate Intensivmedizin in einem anderen Gebiet abgeleistet werden


Interpretiere ich das richtig, dass man im Zuge der 60monatigen Ausbildung z.B. 12 Monate Innere plus 6 Monate Fremd-ITS (z.B. Neo-Intensiv oder Innere ITS) machen könnte und dann 18 "Fremdmonate" angerechnet bekommt?

SuperSonic
06.01.2011, 17:05
Was ist überhaupt "die" Intensivmedizin im Gegensatz zur Intensivmedizin "in einem anderen Gebiet"?
Ansonsten würde ich das genauso interpretieren wie du.

dreamchaser
06.01.2011, 17:33
Was ist überhaupt "die" Intensivmedizin im Gegensatz zur Intensivmedizin "in einem anderen Gebiet"?
Ansonsten würde ich das genauso interpretieren wie du.

Ich denke mit "die Intensivmedizin" ist die perioperative Intensivmedizin gemeint. Und hierzu stehen im Gegensatz die internistische Intensivmedizin, pädiatrische Intensivmedizin etc. Diese Gebiete sind je nach Größe des Hauses und Ausstattung der Intensivstationen sehr unterschiedlich.