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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Minusstunden durch BD - Wer ist schuld?



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Marita
14.02.2010, 19:40
Hallo,
habe da einen interessanten Fall und freue mich auch Eure Meinungen.

Die letzten zwei Jahre habe ich in einer Abteilung gearbeitet, in der man pro Monat ca. 6-8 Nachtschichten macht. Von Mitternacht bis morgens um halb 9 zählt das ganze als BD und wird mit 75% bezahlt. Am Folgetag macht man durch "Nicht-Anwesenheit" dann 8,5 Minusstunden auf dem AZ-Konto. Das ganze wird dann irgendwann mit WE-Diensten etc. wieder reingeholt. So soll das Konto dann irgendwann wieder auf null sein.

Nun habe ich wegen Personalmangel im Nov und Dez vermehrt Nachtschichten machen müssen und so 60 (!) Minusstunden angesammelt.

Ab Januar habe ich in eine andere Abteilung gewechselt (selbes KHS), wo ich nur Mo bis Fr von 8-16:30 Uhr arbeite, WE-Dienste sind nicht möglich, da ich kein FA bin, Überstunden ebenfalls kaum möglich, man wird eher mal früher heimgeschickt. Das finde ich zwar ansich nett, aber nun wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass ich auf meinem Konto ja "unglaubliche" 60 Minusstunden hätte und wie ich mir das vorstelle, die je wieder reinzuarbeiten.

Ich habe auch das großzügige Angebot bekommen, dass ich den mit 75% bezahlten BD zurückzahlen könnte und dafür dann die 60 Minusstunden gestrichen würden.

Auf die Anmerkung, dass der Dienstplanverantwortliche doch dafür zuständig sei, dass ich nicht zu viel ins Minus komme und das ganze im Folgemonat wieder ausgleichen werden sollte, wurde mir mitgeteilt, dass der "arme" Dienstplanverantwortliche doch nicht dafür verantwortlich sei, dass ich jetzt in einer anderen Abteilung bin, wo ich das ganze nicht mehr reinholen kann.

Mir ist klar, dass die Rechnung mit den Minus 60 Stunden auf meinem Konto zwar formal richtig ist (Ich habe ja durch den BD definitiv nicht genug "normale" Arbeitszeit leisten können), aber ich sehe nicht ein, dass ich allein daran schuld sein soll, dass ich jetzt im Minus bin.
Kennt sich jemand mit dem Begriff "Annahmeverschulden" des AG aus? Trifft das hier zu?:-nix

Ist es nicht die Verantwortung des AG, wenn er mir durch angeordneten BD nicht genug Zeit lässt, um normale AZ anzusammeln?

Ist es OK, wenn ich jede Minute, die ich jetzt Überstunden mache, auf diese minus 60 Stunden anrechnen lassen muss? Da werde ich ja alt, bis ich das abgestottert habe...:-dagegen

Vielen Dank schonmal und ich bin gespannt auf Eure Meinungen!

WackenDoc
14.02.2010, 20:45
Ich kenn mich mit sowas zwar nicht aus, aber mein Tip wäre, sich mal an den Personalrat/Betriebsrat zu wenden. Die sind eigentlich immer ganz fit mit sowas.

Und meine persönliche Meinung: Also du musst mehr arbeiten, dafür, dass du Nachtdienste machen "darfst"- ich glaub langsam die ticken nicht mehr alle ganz richtig.

Von wann bis wann gehen denn die Dienste? Also arbeitest du dann von Mitternach bis 08:30 oder arbeitest du länger, aber diese Phase wird nur zu 75%angerechnet.

Marita
14.02.2010, 21:09
Danke für Deine Antwort. Der Betriebsrat hat versprochen, eine "Insellösung" für mich zu finden, aber dem ganzen vertraue ich nicht so ganz...

Die Nachtschicht ist immer von 18:30 bis morgens um 8:30 Uhr, dann geht man nach Hause und kommt dann entweder am selben Abend wieder zum Nachtdienst oder am Tag drauf zum normalen Tagdienst.

Die Zeit von 18:30 h bis Mitternacht ist AZ, von Mitternacht bis 8:30 Uhr ist es BD, von 8:30 bis ca. 9 Uhr ist dann wieder AZ (Übergabe) bis man dann ausstempelt (bei uns wird gestempelt).

Ich finde es auch verrückt, dass ich durch meine Arbeit im BD Minusstunden bei der normalen Arbeitszeit bekomme - je mehr ich also BD mache (oder machen muss), in der ich ja definitiv AUCH arbeite, desto mehr Minusstunden mache ich also...

FirebirdUSA
16.02.2010, 05:46
Ich kenne es eigentlich so, dass die Minusstunden sofort mit den BD Stunden verrechnet werden und du sowie so nur die Differenz ausbezahlt bekommst. Deswegen sind ja Dienste unter der Woche so schlecht bezahlt....

Marita
20.02.2010, 21:35
Das Problem ist eben, dass das bei uns getrennt zu sein scheint - Wir kriegendie BD-Stunden ausbezahlt, dafür aber keine Arbeitszeit angerechnet.

Ich habe inzwischen Nachricht vom Betriebsrat - er hat mir großzügig mitgeteilt, dass es der Abteilung gaaar nichts ausmacht, wenn ich das ganze einfach gaaaanz langsam mit täglich ein paar Stunden plus ausgleiche, ich darf dafür auch so lange brauchen, wie ich will.
Dann werde ich wohl in den sauren Apfel beissen.
Vielen Dank für Eure Meinungen.

FirebirdUSA
22.02.2010, 06:09
Kann es sein, dass ihr etwas über den Tisch gezogen werdet, oder habe ich dich einfach falsch verstanden?

Wenn ich dich richtig verstehe bekommst du "als Ausgleich" deiner Minusstunden z.B. WE-Arbeit nicht angerechnet. Da du am Wochenende aber anrecht auf WE-Zuschlag hast macht ihr ein schlechtes Geschäft. Oder bekommt ihr den Zuschlag ausgezahlt nur nicht die Extrastunden? :-notify

Marita
22.02.2010, 17:34
Als Ausgleich meiner Minusstunden muss ich "normale Arbeitszeit" leisten, d.h. ich darf einfach "zusätzlich" am WE arbeiten oder Überstunden machen.

Die WE-Zuschläge kriege ich schon - aber eben nur auf die Stunden, die als Arbeitszeit zählen. Die BD-Stunden in der Nacht werden ja nur mit 75% vergütet (ohne Zuschläge) und zählen nicht zur Arbeitszeit.
Wenn ich also nach einer BD-Nacht nach Hause gehe, kann ich ja an diesem Tag tagsüber nicht "normale Arbeitszeit" leisten, daher mache ich pro Nachtschicht immer 8,5 Minusstunden.

John Silver
22.02.2010, 20:01
Da würde ich mal versuchen, den Vertrag nachzuverhandeln. Das ist doch wohl ein Witz, dass man durch Nachtdienste auch noch zu zusätzlichen unbezahlten Überstunden verdonnert wird. Die Regelung ist schwachsinnig, und sehr wahrscheinlich schlicht gesetzwidrig.

FirebirdUSA
23.02.2010, 05:44
@John Silver: Das du Minusstunden machst wenn du nach einem Nachtdienst nicht arbeitest ist völlig normal. Nur wird in den meisten Fällen das sofort mit den BD-Stunden aufgerechnet. Das BD-Dienst völlig getrennt von Überstunden und Minusstunden (durch BD-Dienst) berechnet und bezahlt wird finde ich sehr ungewöhnlich.

Im übrigen verliert ihr dadurch auch den Überstundenzuschlag (für BD-Dienst gibt es keine Zuschläge, für Überstunden schon, es sei den sie werden mit Minusstunden verrechnet), ich bin immer noch der Meinung, dass ihr da um Geld gebracht werdet und das System zu euren Ungunsten ist.

Marita
23.02.2010, 22:46
Das ist interessant - ich wusste nicht, dass man für Überstunden Zuschläge kriegt ... Dann kriege ich ja tatsächlich weniger Geld, wenn mir die jetzigen Überstunden "nur" auf die Minusstunden angerechnet werden... Ist zwar nicht die Welt aber bei 60 Stunden Zuschlag langts doch für bisserl was...
Dem werde ich nochmal nachgehen... ist das überall so?

Muriel
24.02.2010, 08:02
Ich habe noch nie Zuschläge für Überstunden bekommen.

John Silver
24.02.2010, 21:13
@FirebirdUSA: Die Tatsache, dass man "Minusstunden" bekommt, wenn man nach dem Dienst heim geht, ist üblich, aber sicher nicht normal :-dagegen Und die Tatsache, dass man, wie in diesem Fall, für sogenannte Bereitschaftsdienste, die nichts anderes als Nachtarbeit im Akkord sind, auch noch bestraft wird, indem man für jeden Dienst 8 Stunden für umme arbeiten darf - das ist nicht nur nicht normal, das ist einfach eine bodenlose Frechheit.

abcd
24.02.2010, 21:26
Mehrarbeit ist nicht gleichzusetzen mit Überstunden.
Wenn es einen Zeitkorridor gibt, in dem man arbeitet, und Stunden auf ein Zeitkonto gehen, sind dies nicht automatisch Überstunden. Letztlich wären nur Stunden außerhalb des Korridors Überstunden, für die es Zuschläge gibt.
Z.B. Zeitkorridor 7:00 - 18-00 bei elektronischer Zeiterfassung. Irgendwann in dieser Zeit sollte die Regelarbeitszeit abgeleistet werden und wenn man länger da ist als die regulären 8h + Pause, landet das auf dem Gleitzeitkonto.
Zumindest wurde es mir mal so erklärt, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

FirebirdUSA
25.02.2010, 08:00
abcd hat Recht, dass Mehrarbeit nicht gleich Überstunden. Der Zeitkoridor kann max. 12h im Zeitraum von 6-20 Uhr betragen (TV-Ä). Dann hat dein Arbeitgeber ein Jahr Zeit die Mehrarbeit zu verteilen.
Für Überstunden gibt es aber 15% Gehaltszuschlag, d.h. wenn du deine Mehrarbeit ausbezahlt bekommst und nicht durch Minusstunden, FZA ausgleichen kannst müssen sie dir auch den Zuschlag zahlen.

Ich würde mich an deiner Stelle mal an den Marburger Bund wenden und fragen wie die den Fall sehen. Die haben am meisten Erfahrung mit entsprechenden Verträgen und was Kliniken alles können, machen und dürfen.

@JohnSilver: Bereitschaftsdienste musst du machen, gehören aber nicht zu deiner regelmäßigen Wochenarbeitszeit. Wenn ein Arbeitgeber dir keine Minusstunden berechnet für den fehlenden Tag anschließend hat es entweder die Verwaltung noch nicht geblickt (so ging es bei uns 1/2 Jahr gut) oder die sind sehr liberal... ich kenne auf jedenfall keinen Arbeitgeber der freiwillig auf die ihm zustehenden Minusstunden verzichtet. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren falls meine Meinung inkorrekt ist :-) Der Begriff BD ist sowieso eine Frechheit in den meisten Fällen wie wir alle wissen.

Marita
27.02.2010, 16:11
Es haben mir nun schon einige Leute geraten,mich mal an einen Rechtsbeistand zu wenden.

Kurzer Zwischenstand: Unser Betriebsrat hat wohl keine "Insellösung" gefunden und mir dann vor ein paar Tagen einvernehmlich mit dem Oberarzt der Abteilung verkündet, dass die jetzige Abteilung, in der ich bin, gaaar nichts dagegen hat, dass ich die Minusstunden in "Kleinarbeit" abbarbeite - ich darf auch gerne solange brauchen,wie es eben dauert.
Das führt nun dazu, dass ich täglich der letzte bin, der gehen darf - und dafür 1-2 Minusstunden abgezogen bekomme.

Nur ein Gedankenspiel: Wenn ich nun für einen Tag gekündigt hätte, wären die Minusstunden wohl verfallen - blöd,dass ich eben nur in die andere Abteilung gewechselt bin - da wird dann alles 1 x 1 überschrieben...

WackenDoc
27.02.2010, 16:32
Da kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Irgentwo kann das doch nicht sein.
Frag wirklich mal beim Marburger Bund oder so nach.
Wie sehr hängst du denn an der Stelle, oder ist ne Kündigung ne Option.

Ich kann nur sagen, wie das bei uns läuft:
-Wenn man anwesend ist, zählt das zu 100%.
-Nachts und and Wochenenden gibt´s Zuschläge.(Aber nur wenn man tatsächlich da ist, aber unabhängig davon, wie das hinterher mit der Wochenarbeitszeit verrechnet wird)
-Bereitschaftsdienst (von zu Hause aus) zählt zu 1/8, außer Stunden die man anwesend ist, die zählen voll.
- Von Überstunden wird allerdings alles abgezogen, was unter 46h/Woche liegt. Bei Bereitschaft nochmal minus 10 Stunden im Monat.
-Für Dienste über 12 Stunden Dauer gibt´s nochmal zusätzliche Zahlungen.
- Was beim SChichtbetrieb halt doof ist, ist wenn die Schichten relativ häufig wechseln, dann muss man echt auf die Stunden aufpassen. Grad bei so Wechseln von Nacht auf Tag- da dann ein Tag dazwischen liegt.

Bei mir ist es aktuell so, dass ich für einen Dienst in der Woche keinen Ausgleich bekommen sofern ich nicht reinfahren muss. Ist zwar doof, aber dafür sind die Dienste unter der Woche relativ entspannt.Eine Stunde länger arbeiten und so 1-2 Anrufe (meist aber nicht mitten in der Nacht)

Moorhühnchen
12.06.2011, 23:02
Nur ein Gedankenspiel: Wenn ich nun für einen Tag gekündigt hätte, wären die Minusstunden wohl verfallen - blöd,dass ich eben nur in die andere Abteilung gewechselt bin - da wird dann alles 1 x 1 überschrieben...
Ist das denn wirklich so? Verfallen angesammelte Minusstunden, die ich am dienstfreien Tag anhäufe mit einer Kündigung wirklich oder kann der Arbeitgeber von mir verlangen, das Geld zurückzuzahlen?

An meiner Klinik gibt es wohl auch so ein (wie ich finde) verqueres Dienst-Bezahlungsmodell. Ich habe erst am Freitag davon erfahren und hatte bisher noch keine Möglichkeit bei den Kollegen nachzufragen... aber angeblich sei es (laut diensthabendem Kollegen am Freitag) so, daß man 24-h-Dienste macht, die Zeit von 7:30 bis 16 Uhr Regelarbeit ist und die BD-Stunden im Anschluß voll zur Auszahlung kommen, man aber am Folgetag 8 Minusstunden ansammelt.

Wie soll man denn sowas überhaupt je wieder "reinarbeiten" können, wenn man pro Monat 3-4-5 Dienste macht??? Gibt es Kliniken mit einem ähnlichen Dienstmodell? An meiner alten Klinik kamen an Wochentagen nur 2,5 Stunden zur Auszahlung (12 bis 7:30 Uhr), aber man ging stundenmäßig +/- 0 raus.
Sollte man nicht wenigstens vorher gefragt werden, ob man diese oder jene Regelung bevorzugt?

Ich weiß, ich sollte wahrscheinlich bis Dienstag warten und mal genauer bei den Kollegen nachfragen, aber dummerweise beschäftigt es mich JETZT... :-nix

FirebirdUSA
14.06.2011, 07:24
Im Zweifel beim Betriebsrat oder MB nachfragen... nicht als FZA genommene Überstunden verfallen ja z.T. auch, warum soll das nicht für Minusstunden zählen, genau weiß ich es aber definitiv nicht.

Bei uns wird nur Rufbereitschaft gemacht und dann arbeitet man am nächsten Tag einfach weiter zur Spätschicht... vom Geld her sehr lohnend, jedoch sehr anstrengend.

Rumpelstilzchen
14.06.2011, 09:43
@Huhn:

Verquer finde ich das nicht. An meinem Haus ist die Regelung folgendermaßen:

Montag bis Donnerstag Regelarbeit von 7.15 Uhr bis 16.00, danach Bereitschaftsdienst bis Folgetag 8.00 Uhr. Minus an der Wochenarbeitszeit: 8 Stunden "Freizeitausgleich". Als Arbeitszeit angerechnet werden 14,4 Stunden, letztlich bekommt man also etwas mehr als sechs Stunden ausgezahlt.

Bei Dienst am Freitag gibt es keinen Abzug für den nächsten Tag, da es sich um ein Wochenende handelt. Bei Dienst am Sonnabend sind die ersten 4 Stunden Regelarbeit, die folgenden 20 Bereitschaftsdienst. Macht 24 Stunden, die voll angerechnet werden.

Am Sonntag ist es analog zum Sonnabend, nur daß da wiederum der nicht gearbeitete Montag als "Freizeitausgleich" abgezogen wird. Macht also 16 Stunden netto.

Am Monatsende wird das, was am Monatsstundensoll durch den "Freizeitausgleich" nach Dienst fehlt, mit den im Bereitschaftsdienst geleisteten Stunden ausgeglichen.

Das was am Ende übrig bleibt, kommt zur Auszahlung. Bei mir je nach Monat zwischen 35 und 75 Stunden, kommt halt auf eine geschickte Planung an. Wenn man ausschließlich wochentags Dienste macht, könnte man in der Tat am Monatsende sozusagen mit leeren Händen dastehen.

Ansonsten: Marburger Bund fragen, warum dieser bescheuerte "Freizeitausgleich" (ich setzte das absichtlich in Anführungszeichen) noch existiert.

Wenn das jetzt nicht ganz klar war, kann ich es Dir mal bei einer Runde Skype auseinandersetzen.

Brutus
14.06.2011, 10:02
@Huhn:

Verquer finde ich das nicht. An meinem Haus ist die Regelung folgendermaßen:

Montag bis Donnerstag Regelarbeit von 7.15 Uhr bis 16.00, danach Bereitschaftsdienst bis Folgetag 8.00 Uhr. Minus an der Wochenarbeitszeit: 8 Stunden "Freizeitausgleich". Als Arbeitszeit angerechnet werden 14,4 Stunden, letztlich bekommt man also etwas mehr als sechs Stunden ausgezahlt.

Bei Dienst am Freitag gibt es keinen Abzug für den nächsten Tag, da es sich um ein Wochenende handelt. Bei Dienst am Sonnabend sind die ersten 4 Stunden Regelarbeit, die folgenden 20 Bereitschaftsdienst. Macht 24 Stunden, die voll angerechnet werden.

Am Sonntag ist es analog zum Sonnabend, nur daß da wiederum der nicht gearbeitete Montag als "Freizeitausgleich" abgezogen wird. Macht also 16 Stunden netto.

Am Monatsende wird das, was am Monatsstundensoll durch den "Freizeitausgleich" nach Dienst fehlt, mit den im Bereitschaftsdienst geleisteten Stunden ausgeglichen.

Das was am Ende übrig bleibt, kommt zur Auszahlung. Bei mir je nach Monat zwischen 35 und 75 Stunden, kommt halt auf eine geschickte Planung an. Wenn man ausschließlich wochentags Dienste macht, könnte man in der Tat am Monatsende sozusagen mit leeren Händen dastehen.

Ansonsten: Marburger Bund fragen, warum dieser bescheuerte "Freizeitausgleich" (ich setzte das absichtlich in Anführungszeichen) noch existiert.

Wenn das jetzt nicht ganz klar war, kann ich es Dir mal bei einer Runde Skype auseinandersetzen.

Ich finde das schon ziemlich verquer... So wie Du das beschreibst, war es bei uns auch schon immer. Der nächste Tag wurde vom BD abgezogen.

Aber jetzt kommt der Hit in Tüten:
Die Innere hat mittlerweile ein Dienstmodell, bei dem ich sofort gekündigt hätte: Regeldienst von 7:30 - 16:00 Uhr, ein Spätdienst von 12:00 - 20:30 Uhr, der Nachtdienst als BD von 20:00 - 8:00 Uhr.
Angenommen, Du machst Dienst von Montag auf Dienstag, dann hast Du 12h BD zu 80%, von denen Dir aber 16(!) Stunden abgezogen werden, da Du ja Montag und Dienstag keine Regelarbeitszeit gemacht hast. (= 9,6h - 16h = -6,4 Stunden)
Das heißt, mit jedem BD-Dienst gehst Du 6,4 Stunden ins Minus, die die Mitarbeiter dann langsam abarbeiten durften.

Eine andere Kollegin macht Dienst von 16:00 - 8:00 Uhr, ebenfalls als BD. Die geht mit "nur" 4 Stunden pro Dienst ins Minus, weil sie nach TV-Ä mit 95% und irgendwelchen Zuschlägen auf BD=AZ kommt.

Und da wundern sich die Arbeitgeber, dass die Angestellten abwandern...