PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studium in Deutschland, Facharztausbildung in den USA



fosforito
15.02.2010, 11:25
Hallo zusammen!

Hat jemand von Euch mit o.g. Konstellation zu tun gehabt bzw. hat jemand von Euch das gemacht? Wie waren Eure Erfahrungen? Wann habt Ihr entsprechende Weichen schon während des Studiums gestellt? Welche USMLE-Steps muss man auf jeden Fall in der Tasche haben, um eine Facharztausbildung in den USA starten zu können?

Viele Grüsse,
Alexandra

dantheg
16.02.2010, 21:29
Es sind doch ein Paar im Forum die genau das vorhaben wie du ... wenn du ein bisschen rumliest findest du die Infos die du suchst.

Um in den USA Residency machen zu können braucht man eigentlich alle Steps. Es ist auf jeden Fall einfacher wenn du schon von Anfang an alles in Hinblick auf USA machst, es gibt aber auch viele die sich erst nach dem Studium für die USA entscheiden und bei denen klappts auch irgendwie. Du musst aber auch im Klaren sein dass der Weg in die Residency doch recht steinig ist als Foreign Medical Graduate ... erzähl aber doch mal welche Beweggründe du hast und vor allem welche Fachrichtung du einschlagen möchtest.

fosforito
16.02.2010, 22:19
Beweggründe sind teilweise rein persönlicher Natur (Familie, Freunde), die für mich schon Grund genug sind, in die USA gehen zu wollen.. aber als Ärztin arbeiten möchte ich natürlich auch ;)

Ich schwanke noch etwas zwischen der Kardiologie und der Anästhesie, es wird wahrscheinlich aber die Kardiologie werden.

Ich werde Step 1 dieses Jahr machen, Step 2 peile ich Ende nächsten Jahres zum Ende des PJ an.

GOMER
17.02.2010, 13:50
Dann mach Dir bitte bewusst, daß Du Dir mit Kardio eins der ultra-kompetitiven Fächer ausgesucht hast, daß heisst Du solltest Dir eine Innere-Residency angeln, die sich zumindest unter den Top50 im Land bewegt, um damit sicher zu stellen, daß Du anschließend auch an ein Kardio-Fellowship kommst. Alles andere als unmöglich, aber auch nichts was man mal eben so macht...

fosforito
17.02.2010, 15:32
Das ist mir klar und ich bin mir auch bewusst darüber.

Deswegen Frage an diejenigen, die ähnliches gemacht haben:
wie genau sied Ihr vorgegangen? Wann habt Ihr Euch für eine Residency beworben? (nach Step 1? 2?) usw.

Wäre für jeden hilfreichen Tipp dankbar.

I-Ti
18.02.2010, 22:27
Das haben natuerlich und machen haufenweise Leute ;-) Lies wirklich einfach mal alte Posts - das ist zum Einstieg immer gut.

Die Frage z. b. wann Du Dich bewerben kannst, ist mehr eine "kann" als "will" Frage. Du kannst Dich mit Step1 bewerben, die Frage ist, ob Du eingeladen wirst - besser ist natuerlich zumindestens ECFMG eligible (aka Step1+2 alle bestanden), noch besser ECFMG-Zertifikat vorliegend. Du kannst ohne USCE bleiben (us clinical experience), es gibt Leute, die es dann in eine Residency schaffen - besser ist natuerlich mit USCE. Du wirst feststellen, dass viele Leute hier im Forum das alles generalstabsmaessig planen, weil es dann eben erfolgsversprechender ist.

Viel Glueck

dantheg
18.02.2010, 23:12
Schließ mich I-Ti an ... Bewerbung mit ECFMG Certificate und USCE nicht notwendig aber auf jeden Fall besser.

Natürlich, wenn du einen sehr guten Step 1 Score hast (>260) dann kannst du dir schon Gedanken machen dich nur mit dem Score zu bewerben. Ist halt immer die Frage ob man dann die Step 2s versaut ... kommt nicht oft vor denn die Leute die im 1er gut sind sind eigentlich immer im 2er auch gut.

Das gute an Kardio ist dass man davor Innere macht. Kardio ist an sich sehr kompetetiv, aber im Vergleich mit anderen kompetetiven Fächern wie etwa Radio oder Derma findet die Auswahl erst nach der Inneren Residency statt. Und eine Residency in der Inneren in den USA zu finden ist sehr machbar, auch mit einer durchschnittlichen Bewerbung. Angenommen man ist bezüglich der Stadt flexibel.

fatman
20.02.2010, 13:43
Natürlich, wenn du einen sehr guten Step 1 Score hast (>260) dann kannst du dir schon Gedanken machen dich nur mit dem Score zu bewerben. Ist halt immer die Frage ob man dann die Step 2s versaut ... kommt nicht oft vor denn die Leute die im 1er gut sind sind eigentlich immer im 2er auch gut.

Dem zweiten Satz würde ich uneingeschränkt zustimmen, dem ersten eher nicht so. Am besten ist es wirklich, sich erst zu bewerben, wenn man ECFMG certified ist. Und da man meistens im zweiten Step eher besser ist, selten aber signifikant schlechter, den gleich mitmachen und dann erst bewerben wenn man certified ist. Meiner Meinung nach das Optimum.

supz
20.02.2010, 18:37
noch etwas zu dieser frage: ich habe step1, step2ck + cs schon fertig und mache dieses frühjahr examen. je nach geschwindigkeit der zertifizierung könnte es also sein, dass ich am 1. september (offizieller match beginn) noch nicht certified bin - weil mein D-Examen noch nicht verifiziert wurde.

Sollte man sich in diesem Fall dann trotzdem am 1. september bewerben, oder lieber später, sobald man dann ECFMG-certified ist? Fach ist Radio (leider ja sehr kompetitiv... ;)


Viele Grüße und viel Erfolg an alle die Kreuzen, matchen, sich anmelden etc :)

fosforito
20.02.2010, 18:59
Vielen lieben Dank schon einmal für die sehr hilfreichen Infos. :-top

Wahrscheinlich werde ich wohl in die Situation kommen, dass ich zum Examen Step 1 und 2 ck gemacht habe, das cs dann wohl eher danach. Da ich davon ausgehe, dass die Zertifizierung auch entsprechend dauern wird, habe ich überlegt, mir ggfs. hier eine Weiterbildungsstelle zu suchen, um quasi nicht zuviel "Leerlauf" zu haben. (vielleicht dann 1 Jahr hier schon einmal in Weiterbildung zu gehen, weil es ja unter Umständen auch etwas dauern wird, bis ich meine Residency in den USA starten kann).

Ich habe gehört, dass die deutsche Weiterbildungszeit in den Staaten entsprechend anerkannt werden würde (nach entsprechendem Papierkram...).

Kann das jemand bestätigen?

dantheg
20.02.2010, 21:03
Sollte man sich in diesem Fall dann trotzdem am 1. september bewerben, oder lieber später, sobald man dann ECFMG-certified ist? Fach ist Radio (leider ja sehr kompetitiv... ;)


Ich würde mich zum 1. September bewerben, auch ohne Certificate. Wenn du alle Steps in der Tasche hast dann ist die Anerkennung deines Abschlusses wirklich nur eine Formalität, das wissen auch die Program Directors. Wobei wenn du im Frühjahr Examen machst müsstest du dein Certificate gegen September haben.



Ich habe gehört, dass die deutsche Weiterbildungszeit in den Staaten entsprechend anerkannt werden würde (nach entsprechendem Papierkram...).


Möglich aber das kommt praktisch nicht vor.

GOMER
21.02.2010, 15:31
Unter Umständen kann man sich mit deutschem Facharzt auf ne Faculty-Position in den USA bewerben und nach X Jahren dann board eligible sein, aber auf solche Pläne würde ich mich nicht einlassen, der Weg über die Residency is auf jeden Fall besser.

fosforito
21.02.2010, 16:11
Irgendwie sehe ich grade, ich habe meine Frage vielleicht irgendwie blöd (irreführend) formuliert :-nix

Ich meinte natürlich nicht den Umstand, den deutschen FA anerkennen zu lassen, wenn man diesen schon hat, sondern ob man bereits abgeleistete Weiterbildungszeit (beispielsweise 6 Monate oder 1 Jahr) mit der Residencyzeit quasi "verrechnen" kann. Oder fängt man wieder bei Null an?

Hoffe, das ist jetzt irgendwie verständlicher geworden, worauf ich hinauswill.

GOMER
21.02.2010, 19:01
Das geht nicht. Zeit die Du für die Board eligibility sammelst, muß an ACGME accredited Institutions sein.


Puuh, ganz schön viele Anglizismen in einem Satz.

mainzer
09.03.2010, 10:03
kurze zwischenfrage eines unwissenden...

ich beginne meine assistenzzeit im juni....werde facharzt, später hoffentlich irgendwann einmal oberarzt.....

angenommen in 10 jahren sind diese genannten vorbedingungen erfüllt und ich hätte lust eine weile in den usa zu arbeiten (habe momentan noch nix an usmle...und so weiter, weils grad einfach nicht aktuell ist für mich), dann muss ich die genannten tests machen und fange da wieder als assi an??? (außer ich würde nur forschung machen wolln)...
stimmt das so??? oder gibts noch ne andere möglichkeit (mal davon abgesehn, dass sich in 10 jahren bürokratietechnisch ne menge ändern kann).

vielen dank schon einmal...

gruß

dantheg
09.03.2010, 16:30
Wenn du Anästhesie oder Radio machst gibt es Ausnahmen, für alle anderen Fachgebiete, außer du bist in 10 Jahren ein international anerkannte Experte, musst du von vorne anfangen. Also Steps machen und Residency machen.

Glaub so viel ändert sich in 10 Jahren nicht. Sind ziemlich restriktiv in den USA.

mainzer
09.03.2010, 16:47
hey,

anästhesie trifft sich ja super!! :-)

haste genauere infos wieso das mit anä und radio klappt und um welche ausnahmen es sich handelt....also wo könnte man das - in einer ruhigen hex-lern-pause - nachlesen?! ;-)

gruß

GOMER
09.03.2010, 17:14
Ärzteblatt-Forum, da sind einige Leute die sie damit ganz gut auskennen. Wobei man dazu sagen muß, daß es ohne USA-Connections und/oder dick Forschung auch nicht leicht ist ein solches Projekt durchzuziehen.

mainzer
28.04.2010, 01:24
nochmal ne allgemein frage:
kann ich ohne umsle/residency für eine bestimmte zeit in z.b. ein forschungsprogramm in die usa gehen??
und erleichtert das u.U. später den einstieg dort?

gruß

dantheg
28.04.2010, 04:48
Klar, kann man. Ich würds nach dem Studium machen, dann geht man als Postdoc durch. In den meisten Fällen erleichtert Forschung eine spätere Residencystelle, siehe mein anderer hierzu Post http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=57390