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SaschaK
25.02.2010, 14:04
Hallo zusammen!
Ich versuche derzeit eine Stelle in der Orthopädie zu bekommen, da ich endlich in den letzten Zügen mit meiner Doktorarbeit liege...
es stellt sich als nicht so einfach heraus und das Haus, in das ich gerne wollte, da gabs im September schon eine Absage (hatte mich dort direkt nach dem PJ beworben), da zum Dezember oder Januar keine Stelle zu besetzen war.
Würdet ihr es trotzdem noch einmal versuchen? Via telefonischem oder Emailkontakt?
Oder ist generell davon abzusehen, also wenn einmal eine Absage kommt, dass es keinen Sinn mehr hat?
Will mich natürlich auch zum Deppen machen ;-)
Ich danke euch für die Antworten

Solara
25.02.2010, 14:28
Ich würde mal anrufen, kann sich ja mittlerweile was getan haben stellenmäßig!

Denn was verlierst du, wenn du anrufst: nix! ;-)
Bewerbungsunterlagen liegen vor, kennen tun sie dich auch - also??

SaschaK
25.02.2010, 18:42
Leider kam damals die Bewerbungsmappe zurück...von wegen "zu unserer Entlastung..."...
meinst du dann ist es trotzdem möglich?

THawk
25.02.2010, 19:06
Natürlich, warum denn nicht? Die haben einfach nur keinen Bock gehabt, deine Mappe da rumliegen zu haben. Außerdem ist es doch nett, wenn man das Foto wieder bekommen hat :-nix

Zu verlieren haste nichts, und ein Telefonanruf kostet dich nichts, also wieso nicht. Ich habe bei der Stellensuche die große Zurückhaltung aufgegeben - ohne Einsatz auch keine Stelle.

umr
26.02.2010, 16:12
Kann das so auch bestätigen. Schaden kann es nix. Ich habe mich auch nach zurück geschickter Bewerbung am gleichen Haus nochmal beworben und wurde dann zum Gespräch geladen. Habe zwar letztlich noch nicht in diesem Haus angefangen, aber meine Unterlagen liegen jetzt da in der Schublade und man machte mir Hoffnung, ich könnte die nächste freie Stelle haben. Also: nur Mut. Zu verlieren haste ja nix.

heart
26.02.2010, 18:45
Zu verlieren haste ja nix.

Doch - Deine Selbstachtung. "Zu unserer Entlastung schicken wir Ihnen Ihre Unterlagen zurück" - geht's noch unhöflicher und unprofessioneller?

Schon allein in Anbetracht der aktuellen Stellensituation würde ich um dieses Haus einen Bogen machen...

- Wer mich nicht will, hat eben Pech gehabt!

umr
27.02.2010, 09:32
Das sehe ich schon ein bißchen differenzierter. Wenn ich eine Stelle gerne haben möchte, weil ich die Klinik und die Arbeitsbedingungen da gut finde, werde ich nicht bockig, nur weil ich eine Standardfloskel-Absage bekommen habe. Ich weiß doch als Außenstehender gar nicht immer, welche Umstände genau zur Absage geführt haben. Das kann ein halbes Jahr später schon ganz anders aussehen. Und die allermeisten Kliniken verfahren so mit überzähligen Bewerbungen-sie schicken sie zurück (was ich sogar gut finde) Meine Selbstachtung hat jedenfalls von einer zweiten Bewerbung nach Absage (mit gleichem Wortlaut übrigens) keinen Schaden genommen.

Wenn man eine Absage allerdings als persönliche Kränkung wertet, dann kann es schon sein, daß die Selbstachtung leidet.

heart
27.02.2010, 16:44
Also ich finde diese Formulierung indiskutabel, sollte das (oh-my-God)tatsächlich eine Standardfloskel sein?! Ich habe aber auch noch nie eine Absage eines Krankenhauses bekommen (als Internist muss man vermutlich aber auch wüste Beschimpfungen in die Bewerbung schreiben, um eine Stelle NICHT zu bekommen :-) ). Sehr wohl habe ich aber mal eine Absage eines Pharmaherstellers bekommen, die haben sich fast schon entschuldigt, weil jemandem mit fertigem Facharzt der Vorzug gegeben wurde, geschrieben, dass sie das Gespräch mit mir in sehr angenehmer Erinnerung behalten werden und ich kontaktiert werde, wenn eine passende Stelle für mich frei wird (was dann auch passierte, nur war ich dann schon sehr glückliche Klinikinternistin).
Einem Pharmahersteller ist sehr wohl bewusst, dass ein Bewerber ein potentieller Verschreiber der eigenen Medikamente ist, wohingegen diser Klinik wohl nicht klar ist, dass ein Bewerber ein potentieller Zuweiser ist...
Wie überall "macht der Ton die Musik" - ich mache ja auch kein Malignom-Aufklärungsgespräch "Sie haben Krebs. Punkt. Ihre mittlere Lebenserwartung ist 3 Monate. Punkt. Dann mal tschüss."
Aber vielleicht bin ich als Österreicherin von Überhöflichkeit auch zu sehr verwöhnt :-)...

John Silver
28.02.2010, 09:45
Unhöflichkeit gehört leider noch zum Geschäft, weil's den meisten Leuten schlicht egal ist, ob sie nun unhöflich sind oder nicht. Das setzt sich nicht selten fort, wenn man zu einem Gespräch bzw. einer Hospitation eingeladen wird. Man könnte meinen, wenn man eingeladen wird, sollte sich die einladende Seite zumindest etwas Mühe geben - nichts da, bzw. manche tun es wohl, manche aber benehmen sich so, als müsste man ihnen die Füße küssen, weil man gnädigerweise eingeladen wurde. Gut, wenn man das Haus bereits als Insider kennt und die tatsächlichen Verhältnisse einschätzen kann, mag man darüber hinweg sehen; wenn man das Haus aber noch nicht kennt und darüber hinweg sieht, muss man entweder verzweifelt oder dumm sein.

Ich denke aber, dass eine unhöfliche Floskel allein nicht überbewertet werden sollte. Die Leute können durchaus in Ordnung sein, sie haben's halt noch nicht kapiert, dass eine solche Floskel sich nicht gut macht - wenn man in einem solchen Haus später doch anfängt, kann man es einfach mal ansprechen.

Hoppla-Daisy
28.02.2010, 09:54
Wollte nur mal eben was einwerfen: Wer jemals in einer Personalabteilunge gearbeitet hat, weiß wieviele Bewerbungen da tagtäglich eintrudeln. Sorry, aber da kann man nicht persönlich antworten, sonst würde man nicht fertig werden mit seiner Arbeit. Es ist tatsächlich eine Entlastung, wenn man eine Bewerbung zurückschickt, weil man derzeit eine Stelle nicht besetzen kann. Und wenn man tatsächliches Interesse hat, so werden die Bewerber in der Regel auch noch später rekontaktiert, auch wenn man die Unterlagen zurückgeschickt hat.

Man sollte diese Floskel als das betrachten, was es ist: Serienbrief bzw. Autotext-Element :-nix. Macht ihr in euren Arztbriefen auch nicht anders, oder? ;-)

Klar, man könnte das positiver formulieren. Aber hey, wie bitteschön formuliert man eine Absage positiver? Und glaubt mir, es ist nicht schön, jemandem eine Absage zu schicken. Mir hat es keinen Spaß gemacht!

John Silver
28.02.2010, 11:22
Erstens glaube ich im Leben nicht, dass eine Personalabteilung bzw. ein Chefarzt heutzutage sooo viele Bewerbungen bekommt. Besonders wenn's um Ortho etc. geht, werden es kaum mehr als 2-3 im Quartal sein. Zweitens ist es keine Entschuldigung für eine so blöde Formulierung, denn diese ist herablassend.
Wenn ich einen Arztbrief schreibe, so verwende ich sicher häufig Standardformulierungen, aber diese sind stets höflich; ich komme nicht auf die Idee, dem Hausarzt zu schreiben, seine Einweisungsdiagnose einer akuten Divertikulitis sei falsch gewesen, die Patientin leide an einer Koprostase und werde "zu unserer Entlastung in Ihre Weiterbehandung zurückgeschickt". Deshalb ist es mir vollkommen egal, wie stark belastet oder sonstwie vom Leben benachteiligt die mir antwortende Person ist - zu einer höflichen und netten Formulierung wird's wohl noch reichen, und wenn nicht, dann können die mich mal. Wer sich in Zeiten, in denen 80% aller Kliniken (nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft!) mehr oder weniger große Schwierigkeiten bei der Besetzung der Stellen im ärztlichen Dienst bekunden, noch immer ein derart herablassendes Verhalten erlaubt, ist selbst schuld. Man sollte das nicht überbewerten, aber auch nicht einfach so hinnehmen.

Feuerblick
28.02.2010, 11:27
Ich verstehe gerade nicht wirklich, wieso eine Standardfloskel hier so auf die Goldwaage gelegt wird. Eher würde ich mich darüber ärgern, dass man mir die Bewerbung zurückgeschickt hat. Egal, welcher Text beilag. Wäre man an der Bewerbung nämlich interessiert gewesen und hätte nur gerade keine Stelle frei, hätte man die Bewerbung nicht zurückgeschickt. Zumindest habe ich von wirklich interessierten Abteilungen NIE meine Unterlagen zurückerhalten. Manche Abteilungen haben meine Unterlagen HEUTE noch. Und welche, bei denen ich abgesagt habe, schickten mir die Unterlagen übrigens mit gleicher Floskel zurück. :-nix

SaschaK
28.02.2010, 20:14
Das war auch das, was mich aufgeregt hat. PJ und Famulaturen da gemacht und dann kommen die Unterlagen so unpersönlich zurück.
Gut, ich habe nicht tausend Zusatzqualifikationen, sondern ganz platt nach dem Abi, Zivi, dann Medizin und jetzt fertig mit normal gutem Ergebnis. und eben doktorarbeit kurz vor schluss.
Und die Tatsache, dass man sich in der Klinik eigentlich bestens mit denen verstanden hat und bis heute privaten kontakt zu einigen pflegt, hat mich schon verwundert. wer weiß, was es da für einen Grund gab.
muss es wohl so hinnehmen.
Ich danke euch.
schönen abend!

Feuerblick
28.02.2010, 20:17
War bei mir auch so... heute bin ich froh drüber... :-top

habichnicht
28.02.2010, 20:37
Also ich finde diese Formulierung indiskutabel, sollte das (oh-my-God)tatsächlich eine Standardfloskel sein?!

Ich kann mich da nur meinen Vorpstern anschließen. Es ist tatsächlich eine Standardfloskel, die man nicht persönlich nehmen sollte.

John Silver
28.02.2010, 21:20
Natürlich sollte man das nicht zu wichtig nehmen, aber der Ton macht die Musik. Auch wenn man von einer bestimmten Person nichts will, schadet es einfach nicht, höflich und nett zu sein, statt sie herablassend abzusägen. Man sieht sich immer zweimal im Leben, und man kann nie wissen, wie es beim nächsten Mal aussieht. Vermeintliche Kleinigkeiten machen viel aus. Wenn man als Absage einen Text wie "wir haben nichts und werden auch nichts haben (für so eine(n) wie Sie), nehmen Sie Ihren Papierkram zurück und tschüss" bekommt, dann muss man bar jeder Selbstachtung sein, wenn man sich irgendwann in der Zukunft wieder an diesem Haus bewirbt - man hat schon ein mieses Gefühl wegen der Absage, und dann in einem solchen Ton; wenn die Absage eher wie "Vielen Dank für Ihre Bewerbung, sehr eindrucksvoll bla-bla, leider derzeit keine Stelle frei, wünschen Ihnen viel Erfolg" aussieht, ist es doch netter und höflicher - klar, es ist noch immer eine Absage, aber eine, die keinen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Es macht nicht mehr Arbeit, eine nette und höfliche Standardabsage zu formulieren, und es fällt keinem ein Zacken aus der Krone.

habichnicht
01.03.2010, 06:51
Edit.: Sorry, das hatte ich übersehen:
Das war auch das, was mich aufgeregt hat. PJ und Famulaturen da gemacht und dann kommen die Unterlagen so unpersönlich zurück.


Wenn die Dir auf diese Weise abgesagt haben, obwohl Du dort Dein PJ gemacht hast, würde ich mich an Deiner Stelle dort kein zweites Mal bewerben.

SaschaK
01.03.2010, 14:54
Ja, so ist es.
dumm gelaufen.
Wahrscheinlich hast du recht. ein bisschen stolz wahren :-)

heart
01.03.2010, 15:52
(Fast) Meine Worte ;-)

BTW: Im ÄBl gibt es aktuell 17 Seiten Ortho-Stellen - ich drück dir ganz fest die Daumen, dass du bald einen tollen Job hast!

Michael72
01.03.2010, 19:31
Hmm, also wer glaubt, dass das Wort "Entlastung" in dieser Floskel was mit der Arbeitsbelastung der Personalerin zu tun hat, glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten...

Kleines Beispiel aus dem Vereinswesen, Stichwort "Entlastung des Vorstands":

Da die Mittel, über die der Vorstand verfügt, nicht ihm gehören, aber andererseits nicht über jede einzelne Verwendung detailliert Anweisung durch die Mitgliederversammlung erteilt werden kann, wird dem Vorstand durch die Entlastung im Nachhinein bestätigt, dass alles, was er mit den Mitteln des Vereins gemacht hat, in dessen Sinn war und durch diesen (nicht mehr durch den Vorstand persönlich) verantwortet wird.

So, und nun denken wir nocheinmal über die Floskel "zu unserer Entlastung" nach...