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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Europa



Mirona
25.02.2010, 23:34
Hello,

hab mich gerade durch die Nachrichten gezappt.....und die sind ja haaresträubend....Was glaubt ihr eigentlich? Gibt es in 10 Jahren Europa noch, oder kocht wieder jede Nation ihr eigenes Süppchen?:-nix Geht jetzt nicht gegen die Mittelmeeranrainer. Im Nordmeer scheinen ja auch Gewitterwolken aufzuziehen. Den Wirtschaftszeitungen nach, will Amerika die Inflationsrate erhöhen um den Schuldenberg abzufackeln.....und Europa ist von seiner Wirtschaftskraft her, regional so unterschiedlich, daß es ein interessantes Ziel für Spekulanten darstellt. Eigentlich stellt sich die Frage, ob der Euro das alles überlebt.........:-notify

Grüßle, Mirona

Mitosch
27.02.2010, 09:40
Gibt es in 10 Jahren Europa noch
Meine kurze Antwort wäre: ich vermute ja.

Ich kann nur spekulieren, könnte mir aber vorstellen, dass die EU in einigen Jahren sogar stärker denn je sein wird, wirtschaftlich und politisch, und diese Rolle im Gegensatz zu heute auch international stärker ausfüllen wird. Zumindest politisch, wirtschaftlich ist sie ohnehin auch heute schon ein Schwergewicht. Gegenüber den Nationalstaaten liegen hier sicher einige Vorteile auf Seiten der EU. Anders als die moderne USA, China, Japan, Russland, Indien oder Brasilien ist die EU die einzige Struktur, die ihren politischen und wirtschaftlichen Einflussbereich schon alleine nur durch die Aufnahme neuer Mitglieder ausgeweitet hat und in Zukunft auch weiter ausweiten kann (Balkan, Türkei, Ukraine) selbst über kontinentale Grenzen hinweg scheint es möglich zu sein (Georgien, Nordafrika, Syrien, Libanon, Israel) und dazu noch nicht einmal teure Kriege führen oder komplizierte Handelsabkommen abschließen muss.
Die institutionellen Strukturen zur Stärkung der EU werden weiter vorangetrieben, oft in kleinen Schritten und teilweise lässt sich noch nicht alles umsetzen (wie die abgespeckte Version der europäischen "Verfassung" derzeit zeigt, von dem was ursprünglich mal schon für jetzt geplant war), aber die weitere Richtung ist erkennbar.
Und so wie es Nationalstaaten nicht schon von Anbeginn der Zeit gegeben hat, wird man vielleicht einmal in den Schulbüchern finden, dass das 19. und 20. Jhd. die Epoche und Hochzeit der Nationalstaaten (mit all ihren Auswüchsen) gewesen ist. Lateinamerika, Asien, Afrika zeigen ja ebenfalls alle Bestrebungen sich in größeren Gebilden zusammenzuschließen.

Und Griechenland oder sonstige Haushaltdefizite der EU als Zündstoff - ich weiß nicht, aber vielleicht gehört das einfach mit zum Spiel. In Griechenland haben auch deutsche Banken gut mitgemischt und verdienen an der Kreditvergabe und den steigenden Zinsforderungen. Denen ist es doch sicher egal, ob Griechenland die Schulden an sie zurückzahlt oder u.a. der deutsche Steuerzahler einspringt, nach dem Motto: Schulden werden verstaatlicht, Gewinne privatisiert.
In Hinblick auf die Eingangsfrage zum Fortbestehen der EU tritt für mich hierbei auch das größte Problem auf, nicht so sehr auf die Volkswirtschaften bezogen, eher gesellschaftlich, ob man im "Wettbewerb" (gegen andere Staaten? Gegen sich selbst? Gegen wen und warum überhaupt?) die Balance findet, die gerade noch ein ungestörtes Zusammenleben der Menschen ermöglicht - die Balance zwischen der Senkung des allgemeinen Lebensstandards für einen Großteil der Bevölkerung auf Kosten zunehmender Gewinne weniger Individuen/Unternehmen.
In Regionen Spaniens gibt es einen Generalstreik, derzeit in Griechenland und an anderen Orten brennt in kleinerem Rahmen auch immer mal wieder die Hütte.
Denn vielleicht kommt auch alles anders und in Europa oder sonst wo gehen in 20 Jahren die Leute auf die Barrikaden, in einer Suppe aus Aufstand gegen miese Arbeits-, Lebens- und Umweltbedingungen, religiösem Wahn und Fremdenfeindlichkeit und reißen die EU/ihre Staatswesen/sich gegenseitig in Stücke.
Oder wir erleben den letzten großen Clash* zwischen den USA und China, der die Frage nach der EU nichtig macht oder, oder, oder... :-D
(*Der kurz drauf dann von Ronald Emmerich verfilmt wird: zerfetzte US-Flagge bei Sonnenuntergang, geschändet von Barbaren - Blende - eine Gruppe rechtschaffener Amerikaner kämpft als letzte Linie der Verteidigung, stemmt sich gegen eine Übermacht. (Notiz fürs Casting: benötigt werden hier ein älteres, sich liebendes Ehepaar, ein alkoholkranker Priester (der später wieder zu seinem Glauben zurückfindet), ein schwarzer Amerikaner (kriminell, später zum Besseren geläutert), ein Amerikaner asiatischer Herkunft (nicht zu asiatisch!) und ein Held (Militarist, der sich opfert) samt Frau und Kind (weiß) - und trägt schließlich den Sieg davon, in dem sie "die Kraft der Familie" und die Einheit der Nation beschwört, sowie gesellschaftliche Unterschiede für die Zeit der Bedrohung ausblendet (arm und reich, dumm und schlau, Hand in Hand gegen das Böse von Außen) - Blende - US-Flagge weht glorreich im Sonnenaufgang).

Mirona
27.04.2010, 10:01
Wenn ich mir so die zwischenzeitliche Entwicklung anschaue. Ich glaube nicht, daß die Union noch in 10 Jahren besteht. Schlicht und einfach, weil wir spätestens nach der 3. geretteten Nation alle Pleite sind....................oder es ist erst ganz Europa komplett pleite und dann besteht die Chance, daß sich ein geeinter Staat bildet, der wirtschaftlich dasselbe Niveau hat. Wie der Phoenix aus der Asche. :peace: Aber vielleicht bin ich ja etwas zu schwarzseherisch..........:-keks
Langfristig gesehen, denke ich, daß China wieder die Nr.1 der Weltmächte sein wird. Schlicht und einfachm weil der, der das Geld hat auch die Macht hat....:-nix