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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen zur Ausbildung und Tätigkeit im Bereich Notfallmedizin



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DoctorNew
01.03.2010, 23:00
Ich habe zwei Fragen zur Ausbildung und Tätigkeit im Bereich der Notfallmedizin.

1. Um die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin erwerben zu können, sind ja 6 Monate Anästhesie, ein Weiterbildungskurs und 50 Notarzteinsätze notwendig, wobei Grundvoraussetzung 2 Jahre klinische Tätigkeit sind. Meine Frage ist nun, ob die erstgenannten Punkte schon im Zuge der zweijährigen klinischen Tätigkeit absolviert werden können, oder erst im Anschluss an die zwei Jahre? Es wäre ja besonders ärgerlich, wenn man vor Abschluss der 2 Jahre auf die ITS rotiert und diese Zeit dann nicht anerkannt bekäme.

2. In der Regel stellen ja die Kliniken selbst Notärzte. Werden diese dann von ihren täglichen Pflichten befreit oder müssen diese neben dem Alltagsgeschäft rufbereit sein? Wie lange dauert eine Schicht, wenn man als Notarzt abgestellt ist? Wie ist die Bezahlung geregelt, zählt die Zeit als Bereitschaftsdienst oder als Rufbereitschaft? Wie viele Notarztdienste kann man pro Monat machen?

Ich habe mittels Suchfunktion leider keine befriedigenden Antworten erhalten. Daher schon einmal vielen Dank für alle Antworten.

ChillenMitBazillen
02.03.2010, 09:52
1. Das sind separate Bedingungen, du kannst also in den 2 Jahren deine Intensivzeit absolvieren.

2. Das kommt ausschließlich auf deinen Arbeitgeber an.

DoctorNew
02.03.2010, 11:36
Ist es korrekt, dass die 6 Monate Anästhesie aber zusätzlich zu den 24 Monaten zu erbringen sind, also insgesamt 30 Monate nötig sind, bis man die Prüfung machen kann?

Huepftigger
02.03.2010, 15:57
Kommt völlig auf die Landesärztekammer an. Das ist, soweit ich weiß, noch nicht wirklich einheitlich geregelt.

andréw
03.03.2010, 04:48
In Niedersachsen können sie mit in den 24 Monaten sein, denn ich mache gerade meine Intensivzeit udn ab Freitag geht´s zum NA-Kurs und wenn alles gut laüft, mache ich im Sommer die NA-Prüfung, denn bis dahin hab ich locker meine 20 bzw. 50 Fahrten zusammen und das mit der Prüfung ist leider auch mal wieder von Bundesland zu Bundesland verschieden. Solltest Dich vielleicht mal bei Deiner Landesärztekammer erkundigen,

LG André

DoctorNew
03.03.2010, 09:07
Die Sache ist die, dass ich ja erst auf Stellensuche bin und mir des Bundeslandes noch gar nicht sicher bin. Werde aber vermutlich entweder nach Rheinland Pfalz,NRW oder Hessen gehen. Ist jemand von Euch zufällig als Notarzt in diesen Gebieten unterwegs und kann etwas zu der Frage sagen?

Bezüglich meiner anderen Frage zur Ausgestaltung der Dienstpläne und der Abrechnung von Notarzteinsätzen ist mir klar, dass das von Krankenhaus zu Krankenhaus differieren wird. Trotzdem wäre es super, wenn ihr beschreiben könntet, wie es an Eurer Klinik geregelt ist.

Hypnos
03.03.2010, 16:04
Die Sache ist die, dass ich ja erst auf Stellensuche bin und mir des Bundeslandes noch gar nicht sicher bin. Werde aber vermutlich entweder nach Rheinland Pfalz,NRW oder Hessen gehen. Ist jemand von Euch zufällig als Notarzt in diesen Gebieten unterwegs und kann etwas zu der Frage sagen?

Bezüglich meiner anderen Frage zur Ausgestaltung der Dienstpläne und der Abrechnung von Notarzteinsätzen ist mir klar, dass das von Krankenhaus zu Krankenhaus differieren wird. Trotzdem wäre es super, wenn ihr beschreiben könntet, wie es an Eurer Klinik geregelt ist.

Zur ÄK Nordrhein guckst Du hier:
http://www.aekno.de/page.asp?pageID=6235

Und ansonsten sind die Damen von der Weiterbildungsabteilung unter 0211/4 30 20
gern bereit, alle Fragen zu beantworten...

Gruß,
Hypnos

DoctorNew
04.03.2010, 10:38
Die Weiterbildungsordnungen waren mir bereits bekannt. Es ging mir halt um die Auslegung der selbigen. Einmal ist für mich fraglich, ob die angesprochenen 6 Monate Weiterbildung in der Anästhesie zusätzlich zu der Voraussetzung von 24 Monaten klinischer Tätigkeit zu erbringen sind und ob die zusätzlichen Weiterbildungen schon vor Abschluss der 24 Monate gezählt werden. In RLP ist es wohl so, dass man 30 Monate benötigt, die Zeit in der Anästhesie aber zu einem beliebigen Zeitpunkt machen kann und mit Kurs und Einsätzen nach 18 Monaten beginnen kann. Ich gehe davon aus, dass es dann in Hessen und NRW ähnlich ist.

Es arbeiten bestimmt doch einige hier als Notärtze. Es wäre echt interessant, wenn diese mal ein wenig die Organisation (Dienstpläne, Vergütung etc.) des Notarztdiensts in ihrem Krankenhaus beschreiben wüden. (siehe meine zweite Frage im Eingangspost)

Hypnos
04.03.2010, 20:40
Die Weiterbildungsordnungen waren mir bereits bekannt. Es ging mir halt um die Auslegung der selbigen. Einmal ist für mich fraglich, ob die angesprochenen 6 Monate Weiterbildung in der Anästhesie zusätzlich zu der Voraussetzung von 24 Monaten klinischer Tätigkeit zu erbringen sind und ob die zusätzlichen Weiterbildungen schon vor Abschluss der 24 Monate gezählt werden. In RLP ist es wohl so, dass man 30 Monate benötigt, die Zeit in der Anästhesie aber zu einem beliebigen Zeitpunkt machen kann und mit Kurs und Einsätzen nach 18 Monaten beginnen kann. Ich gehe davon aus, dass es dann in Hessen und NRW ähnlich ist.

Es arbeiten bestimmt doch einige hier als Notärtze. Es wäre echt interessant, wenn diese mal ein wenig die Organisation (Dienstpläne, Vergütung etc.) des Notarztdiensts in ihrem Krankenhaus beschreiben wüden. (siehe meine zweite Frage im Eingangspost)

Ad 1) Die Frage kann Dir für Nordrhein die o.a. Ärztekammer unter der o.a. Rufnummer sicherlich sofort spontan beantworten.

Ad 2) Hier weiß ich beim allerbesten Willen nicht, was Dir diese Schilderungen helfen sollen? Ich habe an mittlerweile 15 verschiedenen Notarztstandorten gearbeitet, ALLE hatten andere Dienstmodelle und Dienstvergütungen. Ob Du nun hauptamtlich NA bist, und damit ein Festgehalt erhälst, oder das nebenberuflich machst - die Auswahl an verschiedenen Notarzt-Modellen ist da so vielfältig wie Mutter Natur bei der Gestaltung unserer Südpole. Drum wird Dir das eingeforderte Beschreiben von Organisationen nicht viel bringen...

...meint:

Hypnos

DoctorNew
05.03.2010, 11:06
@Hypnos
Viele Kliniken schreiben auf ihren Webseiten, dass durch die Ärzte ihrer Klinik NEFs besetzt werden. Ich gehe davon aus, dass es sich dabei um angestellte Ärzte handelt, die hauptberuflich in der Klinik arbeiten. Um dieses Modell geht es mir auch.

Da ich mir zur Zeit eine Assistentenstelle am suchen bin, die eben die Möglichkeit bieten sollte, dort die ZB Notfallmedizin zu erhalten und danach auch regelmäßig fahren zu können, möchte ich mich natürlich über verschiedene Organisationsformen informieren, damit ich meine Entscheidung besser treffen kann. Es ist doch auch nicht unüblich in diesem Forum, nach den Bereitschaftsdienstmodellen anderer Häuser zu fragen.

Normalerweise werden die Ärzte ja Pflichten auf ihren Stationen bzw. im OP haben. Werden dann Klinikärzte wochenweise auf das NEF routiert oder sind das einzelne Tage wie Bereitschaftsdienste? Müssen die Ärtze dann noch ihre übliche Arbeit nebenbei erledigen oder sind sie komplett abkommandiert? Tarifverträge des MB (z.B. mit kommunalen KH) weisen ja eine Vergütung pro Einsatz (z.B. 20€) auf. Zählt daneben die Zeit, die man aufs NEF abkommandiert ist, auch ganz normal als Arbeitszeit bzw. Bereitschaftsdienst? Es wäre super, wenn ihr bezogen auf diese konkreten Frage beschreiben könntet, wie es an Eurem Krankenhaus ist.

Relaxometrie
05.03.2010, 11:19
Wenn Du Dir gerade eine Stelle "am suchen bist" :-D, würde ich auf die Ausbildungsbedingungen im eigentlichen Fach (Anästhesie? Chirurgie? Innere?) achten und nicht darauf, wie der Notarztdienst organisiert ist. Bis Du selbst als NA fährst, hast Du entweder das Haus gewechselt, oder die Organisationsstrukturen am aktuellen Haus haben sich schon wieder komplett geändert.

DoctorNew
05.03.2010, 13:24
Auf die Ausbildungsbedingungen werde ich natürlich vorrangig achten. Bin aber trotzdem neugierig, wie das mit dem NA-Dienst organisiert ist in unterschiedlichen Häusern. Darf man nicht einfach mal ein wenig neugierig sein. :-angel

glücksdrache
05.03.2010, 18:03
Hallo,

in den beiden Häuasern, in denen ich bis jetzt war, war der NA für den Dienst freigestellt. Das waren dann 2 Tage im Monat.
Je nach Dienstmodell hatte er dann am nächsten Tag frei oder nicht. Je nachdem, ob der Chef das als Privatvergnügen oder Dienst ansah. Egal.
Wieso braucht man 6 Monate Anästhesie ? Ich dachte es ginge um 6 Monate Intensivzeit.

Mein Chirurgenhirn verwirrt das jezt.

Bis dann,
Drache

Evil
05.03.2010, 18:06
Üblicherweise werden die NEF-Schichten tageweise vergeben, nicht wochenweise. Ob Du an dem Tag von der normalen Arbeit freigestellt wirst, hängt entscheidend vom Einsatzaufkommen am Notarztstandort ab.

In meiner alten Anästhesie (Schnitt 12 Einsätze/d am Standort) wurde man bis auf Prämedikationen fürs NEF freigestellt. Bezahlt wurde man vom Haus pauschal (abgesehen von Totenscheinen).
In meiner alten Chirurgie (Schnitt 8/d) wurde man nur vom OP freigestellt, durfte sich ansonsten aber im Haus nützlich machen. Bezahlt ebenfalls pauschal vom Haus.
Im meiner jetzigen Inneren (Schnitt 4/d) wird man überhaupt nicht freigestellt, d.h. Du fährst zusätzlich zu Deiner normalen Tätigkeit (und arbeitest am Folgetag ganz normnal weiter). Dafür rechnen wir Notärzte direkt mit der KV ab.

Hypnos
05.03.2010, 20:42
@Hypnos
Viele Kliniken schreiben auf ihren Webseiten, dass durch die Ärzte ihrer Klinik NEFs besetzt werden. Ich gehe davon aus, dass es sich dabei um angestellte Ärzte handelt, die hauptberuflich in der Klinik arbeiten. Um dieses Modell geht es mir auch.

Da ich mir zur Zeit eine Assistentenstelle am suchen bin, die eben die Möglichkeit bieten sollte, dort die ZB Notfallmedizin zu erhalten und danach auch regelmäßig fahren zu können, möchte ich mich natürlich über verschiedene Organisationsformen informieren, damit ich meine Entscheidung besser treffen kann. Es ist doch auch nicht unüblich in diesem Forum, nach den Bereitschaftsdienstmodellen anderer Häuser zu fragen.

Normalerweise werden die Ärzte ja Pflichten auf ihren Stationen bzw. im OP haben. Werden dann Klinikärzte wochenweise auf das NEF routiert oder sind das einzelne Tage wie Bereitschaftsdienste? Müssen die Ärtze dann noch ihre übliche Arbeit nebenbei erledigen oder sind sie komplett abkommandiert? Tarifverträge des MB (z.B. mit kommunalen KH) weisen ja eine Vergütung pro Einsatz (z.B. 20€) auf. Zählt daneben die Zeit, die man aufs NEF abkommandiert ist, auch ganz normal als Arbeitszeit bzw. Bereitschaftsdienst? Es wäre super, wenn ihr bezogen auf diese konkreten Frage beschreiben könntet, wie es an Eurem Krankenhaus ist.

Würde es Dich sehr überraschen, wenn ich Dir sagen würde, daß ich alle von Dir beschriebenen Modelle schon durch habe?
Momentan arbeite ich als 2. bzw. 3. NA über einen Verein mit einer Einsatzpauschale von 100€ / Einsatz...

Leelaacoo
06.03.2010, 13:03
Hi!
Wir haben das Glück, in der NA-Woche (rotiert hier in der Stadt bei 4 Notärzten zwischen den Häusern, wir sind ca. 1-2 Wochen pro Monat dran) komplett von Stationsarbeit freigestellt zu sein (ca. 8-9 Einsätze/12-h-Tagesschicht in der Stadt, etwas weniger nachts und an einem Standort etwas außerhalb, der von den Kliniken im Wechsel mitversorgt wird). Das wird auch so gewünscht, um die Hilfsfrist zu verbessern. Bezahlt wird normales Grundgehalt (7.54 uhr - 17.04 Uhr normale Arbeitszeit, danach Bereitschaft) + ca. 21 Euro brutto pro Einsatz. nebenher normale Stationsarbeit ist kaum drin in der Inneren, finde ich...kaum hast du eine Aufnahme angefangen, musst du los...Briefe aufarbeiten oder kodieren mache ich aber schon mal, wenn ich Luft habe. Wir haben dann pro Woche 3-4 Leute, die NA fahren (also dann z.B. für Kollege Nr. 1 Montag Tag, Di Nacht, Donnerstag Tag, Freitag Nacht, evtl. Sonntag Tag, je nach Anzahl, machen wir unter uns aus...und nächste Woche dann normale Stationsarbeit oder Nächte). Ist echt oK, man ist mal aus der Tretmühle raus:-dance!
trotzdem musst du ca. 2 Jahre rechnen, bis du fahren kannst, also schließ ich mich den Vorrednern an: Schau dir erst mal die Bedingungen IN der Klinik an...sonst hilft die Aussicht aus NA-Fahren auch nicht!

LG und viel Glück bei der Stellensuche, Lee

DoctorNew
08.03.2010, 10:27
Ich suche eine Assistentenstelle in der Anästhesie. Nun bin ich relativ offen, ob ich in eine Kleinstadt (Regelversorgung) oder eine kleine Großstadt (Schwerpunktversorgung) oder etwas dazwischen gehen will. Andererseits will ich nicht unbedingt nach kurzer Zeit die Klinik wechseln, weshalb mir auch wichtig ist, wie gut sich in der Klinik NA fahren lässt, weil ich halt optimaler Weise gerne länger als 2 Jahre bleiben würde.

Ist es sinnvoll sich eine Klinik mit hohem Einsatzaufkommen zu suchen (Großstadt) oder kann man trotz niedrigerem Einsatzaufkommen in kleineren Städten mehr Einsätze fahren? Es macht ja bestimmt einen Unterschied, ob man 6 Schichten oder nur 1 pro Monat fährt.

Hypnos
08.03.2010, 14:08
Wenn Du Anästhesie machen möchtest (auch bis zum Facharzt) würde ich ein Haus mit voller Weiterbildungsermächtigung suchen. Nicht zwingend ein Haus der Maximalversorgung, eher ein mittelgroßes Haus, in dem Du auch viele Narkosen machen kannst. Die volle Weiterbildungserlaubnis ist deswegen wichtig, weil Du dann nicht nochmal in Deiner Facharztausbildung wechseln müsstest. Wenn Du nicht gerade eine Universitätsstadt suchst, ist in den allermeisten Fällen dann auch in einem Haus dieser Größe die Anästhesie in die Notfallversorgung (sprich: Rettungsdienst) eingebunden - auf die verschiedenste Art und Weise (siehe Posting weiter oben)...

Gruß,
Hypnos

DoctorNew
08.03.2010, 19:19
@Hypnos
Gibt es denn Möglichkeiten herauszufinden, wie sehr ein KH in den Rettungsdienst eingebunden ist? Ist da das Einsatzaufkommen ein guter Richtwert?

Meinst du, wenn du von mittelgroßen Häusern spricht Schwerpunktversorger oder würdest du auch sagen, das Regelversorger mit um die 200 Betten gute Ausbildungsplätze sind? In meiner Nähe gibt es z.B. eine Großstadt (ca. 120.000 Einwohner) mit 3 Schwerpunktversorgern und 1 Maximalversorger (nicht-universitär), genauso wie Städte (ca. 30.000 Einwohner) mit nur einem Regelversorger. (250 Betten) Was wäre in diesem Beispiel eher zu empfehlen, Großstadt mit vielen Schwerpunktversorgern oder kleinere Stadt mit dafür nur einem Regelversorger?

Kajana79
08.03.2010, 22:00
Du willst es aber wirklich ganzgenau wissen :-nix
Also, ich finde auch eher Haus der Maximalversorgung erstrebenswert. Ich bin an einem solchen, und das Spektrum ist einfach breiter. Ich war auch mal im Rahmen einer Rotation 6 Monate an einer kleineren Klinik und da habe ich mich recht schnell gelangweilt. Andere mögen das anders sehen, und das kann man sicher auch nicht so pauschal beantworten. Kenne auch genügend Anästhesisten, die an einem Haus der Regelversorgung glücklich sind. Das muss man wohl ausprobieren.

Das mit den Notarztdiensten ist wirklich schwer zu beantworten. Ich fahre sowohl inder Großstadt als auch in meiner Freizeit mal auf dem Land. In der Großstadt hat man eher unspektakuläre Einsätz und die Anfahrts- und Transportzeitenn sind in der Regel kurz, so dass man Probleme schnell in den innerklinischen Bereich verlagern kann. Auf dem Land sind da, wo ich fahre, längere Transportzeiten die Regel, so dass man in der Lage sein sollte, auch Problempatienten über einen längeren Zeitraum stabil zu halten. Aber das sollte nach Intensiv-/ und oder Anästhesieerfahrung jedem Notarzt gut möglich sein. In der Stadt sieht man den schwerst traumatisierten Patienten eher seltener, das Patiengut ist eher internistisch. Auf dem Land mit seinen Bundesstraßen kann man da schon mal Pech haben und auf schwer verunfallte Patienten treffen. Ich finde den Notarztdienst auf dem Land anspruchsvoller, aber auch das soll keine Pauschalaussage sein, und ich habe auch schon sehr unschöne Situationen in der Stadt erlebt, und um ein guter Notarzt zu sein, muss man sicherlich nicht nur die schlimmsten und schwersten Notfälle mitgenommen haben, oft sind es ja diese vermeintlich einfachen Einsätze, die ganz schnell ungewollt interessant und schwierig werden können.

Wenn Dir der Notarztdienst wichtig ist (aus eigener Erfahrung kann ich allerdings sagen, dass die Aufregung hier sehr schnell nachlässt), so kannst Du, von Deiner Klinik mal abgesehen, ja immer noch auch an anderen Standorten fahren, gerade auf dem Land ist das für gewöhnlich gut möglich. Danach würde ich mir keine Klinik aussuchen.:-meinung