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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dr. rer. nat. als Mediziner??



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netfinder
03.03.2010, 23:20
Hallo,

nur so aus Interesse: kann man eigentlich als Mediziner auch Dr.-Titel anderer Fachbereiche, so wie z.B. rer. nat. erreichen oder muss man dafuer einen Abschluss des jeweiligen Bereichs haben?

Danke

nettie

tortet
04.03.2010, 06:42
Eine Dissertation in den Naturwissenschaften dauert 3-4 Jahre (Vollzeit).
Da steckt noch richtige Arbeit drin.:-)

Wie das allerdings offiziell geregelt ist, kann ich Dir nicht sagen. Bei uns hier kannst Du einen Dr. rer. medic. als Naturwissenschaftler machen, obs auch umgekehrt etwas Vergleichbares gibt....:-nix

Hoppla-Daisy
04.03.2010, 06:49
Ist auch kürzer möglich. Bei den Anatomen bei uns ist das auch in 2 Jahren möglich gewesen ;-).

Skalenusluecke
04.03.2010, 06:51
Anatome sind aber auch Mediziner... ;-) also bekommst nun nen Dr. med.!

Hoppla-Daisy
04.03.2010, 07:00
Nein, falsch gedacht. Sie können auch Mediziner sein, müssen aber nicht ;-). Eine Kommilitonin hat eben dort ihren Dr. rer. nat. gemacht.

Skalenusluecke
04.03.2010, 07:01
dann ist sie vielleicht keine Humanmedizinerin..

Hoppla-Daisy
04.03.2010, 07:03
Doch, ist sie. :-sleppy

THawk
04.03.2010, 07:57
In Dresden braucht man ein i.d.R. mathematisches oder naturwissenschaftliches Studium; ob du da als Mediziner Chancen hättest - keine Ahnung.
Bei uns an der Fakultät kannst du allerdings ebenfalls als Naturwissenschaftler den Dr. rer. medic. machen (siehe unsere Promotionsordnung).

airmaria
04.03.2010, 08:45
Den Dr. rer. nat. gibt es normalerweise nicht für die Dissertation im Zusammenhang mit dem Medizinstudium direkt, egal was für eine Fachrichtung, in welchem Labor oder sonstwas. Auch ist je Studium nur eine (abgeschlossene) Dissertation möglich. Allerdings kann man z.B. ein PhD-Programm anhängen, was ein erneutes Doktoratsstudium ist (meistens 3 Jahre, aber variabel). Hier können Mediziner dann - je nach Bundesland - den Dr. rer nat. oder analog den Dr. phil. erhalten.
airmaria

Coxy-Baby
04.03.2010, 08:50
Bei uns ging das bist vor ein paar Jahren noch relativ einfach, nach dem Physikum einfach
Klinischen Neurowissenschaften als Wahlfach, dann noch den Zusatzkram der Neurowissenschaftler und schon konnte man da noch Dr.rer.nat. machen....geht jetzt natürlich nicht mehr so einfach... aber machbar ist alles.

airmaria
04.03.2010, 08:56
...einfach Klinischen Neurowissenschaften als Wahlfach, dann noch den Zusatzkram der Neurowissenschaftler und schon konnte man da noch Dr.rer.nat. machen...
was aber eben einfach auch die einschreibung in einem 2. studiengang beinhaltete ;-)
airmaria

Hoppla-Daisy
04.03.2010, 09:08
Meine Kommiltonin hat definitiv nur Medizin studiert ;-). Und sie ist fertig mit ihrer Dissertation. Sobald sie ihr Examen abgelegt und ihre Dissertation verteidigt hat, wird sie ihren Dr. rer. nat. haben :-).

Nix zweiter Studiengang. Ich kann ja auch nix dafür, dass sie das so hinbekommen hat ;-).

airmaria
04.03.2010, 09:20
da würde mich dann mal die uniseite und beschreibung dazu interessieren, sowas sollte in deutschland eigentlich nicht mehr möglich sein, weil alle ihre programme zertifizieren um sie international anerkennbar zu machen.
quer-/ schräg-/ und mogelpackungen kennt man eigentlich eher aus den östlicheren regionen und anderen gegenden.
übliche md/phd-programme laufen heutzutage eher so ab: http://www.mh-hannover.de/fileadmin/mhh/download/international/hbrs_mdphd/HBRS/ordnungneuhbrsphdApril2009.pdf
http://www.uniklinikum-leipzig.de/lehre/download/mdphd_ordnung.pdf
die promotionsordnung der kommilitonin sollte sich ja sicherlich als pdf auf der uniseite finden lassen, würd mich echt interessieren.
airmaria

Hoppla-Daisy
04.03.2010, 09:23
Sie hat - wenn ich mich nicht irre - 2004 mit ihrer Arbeit angefangen und die dann auch innerhalb der nächsten 2 Jahre beendet. Vielleicht war es seinerzeit noch anders? :-nix

Ich hab keinen Kontakt mehr zu ihr, sonst hätt ich sie glatt mal angerufen und nachgefragt. Aber das ist mir dann doch ein wenig zu doof jetzt :-oopss

airmaria
04.03.2010, 09:29
o.k., also als zusätzlicher titel neben dr. med. sicherlich nicht ohne zweites studium möglich!
wenn man den dr. med. für den dr. rer. nat. opfern möchte, könnte das vielleicht hier und da möglich sein, weiss ich nicht... wäre eben spannend zu sehen, wie es dann da in den promotionsordnungen steht...
aber ob das als mediziner ne gut idee ist? ich würde den nicht eintauschen wollen!
airmaria

Hoppla-Daisy
04.03.2010, 09:33
Die gleichen Überlegungen hatten wir auch. Aber sie hatte das seinerzeit beharrlich verteidigt. Nur um nen Dr. vor dem Namen zu haben ... nee, wir konnten das irgendwie alle nicht so recht nachvollziehen. Es war auch ihre einzige Dissertation, also nicht noch ne "richtige" dazu. :-nix

Des Menschen Willen ist sein Himmelreich.

angelusmuc
04.03.2010, 11:56
Hallo,

nur so aus Interesse: kann man eigentlich als Mediziner auch Dr.-Titel anderer Fachbereiche, so wie z.B. rer. nat. erreichen oder muss man dafuer einen Abschluss des jeweiligen Bereichs haben?

Danke

nettie

ich denke mal, dass der Dr. rer nat eher unwahrscheinlich ist, da man dafür in der Regel ein einschlägiges naturwissenschaftliches Studium vorweisen muss, wozu m. E. Medizin definitv nicht gehört.

Was aber gehen müsste, ist der Dr. rer. biol. hum..

Evil
04.03.2010, 19:20
Hängt das nicht schlicht und einfach von der Fakultät ab, die den Titel verleiht? D.h. medizinische Fakultäten verleihen einen Dr. med., naturwissenschaftliche den Dr. rer. nat., usw.
Demnach bräuchte man mit abgeschlossenem Medizinstudium nur eine naturwissenschaftliche Fakultät zu finden, wo man promovieren kann.

Ulle
04.03.2010, 20:31
So ist es. Meist ist in den Promotionsordnungen auch ein entsprechender Passus enthalten, der die Promotion auch aus verwandten Fächern der Naturwissenschaften auf Antrag erlaubt. Geschätzt 90% der Fakultätsmitglieder hier in Kiel würden aber eher zum Schierlingsbecher greifen, bevor sie einen Mediziner in die Promotionsliste der Mat/Nat aufnehmen. Und wenn die betreffende Person nur mit dem 1. Staatsexamen auftaucht, geht der Griff zur Schrotflinte...

Wenn man Forschungsgelder einwerben möchte, ist es ein riesen Unterschied, ob man einen Dr. med. oder Dr. rer. nat. hat. Insofern kann ich es schon verstehen, dass forschungsorientierte Mediziner in dieser Hinsicht Gedanken machen.

airmaria
04.03.2010, 20:32
Hängt das nicht schlicht und einfach von der Fakultät ab, die den Titel verleiht? D.h. medizinische Fakultäten verleihen einen Dr. med., naturwissenschaftliche den Dr. rer. nat., usw.
Demnach bräuchte man mit abgeschlossenem Medizinstudium nur eine naturwissenschaftliche Fakultät zu finden, wo man promovieren kann.
so ähnlich, aber auch nicht ganz... denn die phd-klamotten (also eben dr. rer. nat. und dr. phil.) werden ebenso von medizinischen fakultäten verliehen. hier aber erst nach vorangehender promotion.
der rest wird schon so sein, dass einige fakultäten das medizinische staatsexamen als zulassung zur promotion anerkennen und man dort dann seine erstpromotion alternativ zur medizinischen ablegen kann.
airmaria