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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Läuse und Flöhe



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pieks
18.03.2010, 21:20
Hi

ich habe einen interessanten "Fall" und bitte um gute Ideen für eine Diagnose:

Patient fast 75Jahre alt.

Folgende Symptome/Befunde:

- Seit vielen Jahren bekanntes
- kombiniertes Aortenvitium (überwiegende Insuffizienz), hämodynamisch wenig relevant

seit ca 10 Jahren
- Diabetes Typ II bei Normalgewicht; bislang nicht insulinpflichtig, aber

- Polyneuropathie .. Diabetes als Ursache (?)

- vor 2 Jahren Anämie, deshalb vor Eisensubstutionstherapie, "Fokussuche":

- bei Gastroskopie Zufallsdiagnose :
Barrett-Oesophagus
- CT Abdomen:
leichte Hepatosplenomegalie und Leber"fibrose".
Deshalb Leberpunktion:
Leberfibrose, keine -zirrhose unklarer Genese
Keine Hämochromatose

- CT Thorax bei chron. Husten bereits vor 2 Jahren:
basal betonte retikulo-noduläre Zeichnungsvermehrung i.S. einer
Lungenfibrose unklarer Ätiologie

Klinisch Zunahme der pulmonalen Symptomatik (V.a.Husten)

Kontrolle CT Thorax: geringfügige Befundzunahme

Laut Radiologe: Befund NICHT mit Sarkoidose vereinbar.

Hat jemand eine Idee?

Sind die Befunde/Erkrankungen "unter einen Hut zu bringen" oder hat der Patient Läuse und Flöhe?

Bin für jeden Tipp dankbar

Grüße von Pieks

P.S.
Patient hat(te) keine Alkohol- oder Nikotinabusus !
Medikamente : Metformin und ein weiteres orales Antidiabetikum, ASS

Evil
18.03.2010, 22:02
Ich würd mal ein Diff-BB und eine Serum-Elektrophorese machen lassen. Das sind recht günstige Untersuchungen, und damit kannst Du schonmal eine hämatologische Ursache (z. B. multiples Myelom mit sekundärer Amyloidose) ganz gut erfassen.

Können aber auch alles Einzelerkrankungen sein.

pieks
18.03.2010, 22:10
erstmal Danke, evil,

muss ich mal nachfragen, ob im Rahmen der Anämieabklärung ein Blutausstrich und/oder eine Elpho gelaufen sind ...

Aber bei der Leberbiopsie hätte eine Amyloidose doch diagnostiziert werden müssen, oder?
Das Präparat ging sogar in ein Referenzlabor in die Schweiz ....

Ich würd mal ein Diff-BB und eine Serum-Elektrophorese machen lassen. Das sind recht günstige Untersuchungen, und damit kannst Du schonmal eine hämatologische Ursache (z. B. multiples Myelom mit sekundärer Amyloidose) ganz gut erfassen.

Können aber auch alles Einzelerkrankungen sein.

MissGarfield83
18.03.2010, 22:10
Ne Vaskulitis? Klingt irgendwie autoimmun...

pieks
18.03.2010, 22:16
Ne Vaskulitis? Klingt irgendwie autoimmun...

Auch ne gute Idee, MissGarfield83 ... war auch schon mal im Gespräch ... ANA waren wohl mal grenzwertig ....

Muss ich auch nochmal nachhaken .. iss (insbesondere in dem Fall) net so einfach "Überzeugungsarbeit" im Sinne von "dies sollte man noch bedenken" zu leisten

MissGarfield83
18.03.2010, 23:04
Gibts ne HBV/HCV Serologie?

airmaria
18.03.2010, 23:11
ähm, die diagnose, welche die symtome erklären würde, ist doch eigentlich schon gestellt?! ...IPF
airmaria

Miss
18.03.2010, 23:51
Paßt auch nicht hundertpro, aber in dem Alter hat man ja auch mal ein paar Diagnosen mehr...dachte an Alphaeins-Antitrypsin-Mangel, homozygote Formen können ja harmloserverlaufen...wg. Leber- und Lungenmanifestation :-nix

airmaria
18.03.2010, 23:56
Paßt auch nicht hundertpro, aber in dem Alter hat man ja auch mal ein paar Diagnosen mehr...
ähm jo, da stehen eh schon mehr nebendiagnosen, als klinische symptome in der ausgangsfrage ;-)
airmaria

Miss
19.03.2010, 00:03
Was willste (mir) jetzt damit sagen? :-nix

airmaria
19.03.2010, 00:14
Was willste (mir) jetzt damit sagen? :-nix

na, nochmal langsam:

Diagnoseliste aus Aufgabenstellung:


kombiniertes Aortenvitium
Diabetes Typ II
Polyneuropathie
Barrett-Oesophagus
Leberfibrose
Lungenfibrose unklarer Ätiologie



Klinik aus Aufgabenstellung:


Zunahme der pulmonalen Symptomatik (V.a.Husten)


Dignostik:


Kontrolle CT Thorax: geringfügige Befundzunahme (keine Sarkoisdose)

so, was passt nun am ehesten (um im impp-style zu bleiben) zu den beschriebenen symptomen?
alternativfrage: wieviele millionen symptome können ausserdem vorhanden sein?
airmaria

Miss
19.03.2010, 00:20
Wir sollten ja kreativ sein :-D und nicht wie das IMPP...

Die Leber wurde ja schließlich auch punktiert, Leberfibrose, eine Anämie besteht auch, wenn auch schon länger...wie erklärst Du das mit der IPF?

Da hast Du Dir es jetzt aber leicht gemacht, oder? Vielleicht denk ich nicht einfach genug (aber ich bin ja auch nie ein Freund von IMPP-Fragen gewesen ;-))

Und klar, es könnten hunderte andere Sachen sein...also doch E (alle Antworten sind richtig)??!

Eilika
19.03.2010, 00:24
Mh (nur weil ich neulich nen Vortrag drüber halten musste *grins*): Zu der Lungenfibrose und zum Barrett würde auch noch was aus der Sklerodermie-Richtung passen...

airmaria
19.03.2010, 00:29
Die Leber wurde ja schließlich auch punktiert, Leberfibrose, eine Anämie besteht auch, wenn auch schon länger...wie erklärst Du das mit der IPF?

die anämie war vor 2 jahren, aufgrund einer unspeszifischen fokussuche wurde als zufallsbefund eine leberfibrose festgestellt...
aktuell ist keine anämie beschieben!


Da hast Du Dir es jetzt aber leicht gemacht, oder? Vielleicht denk ich nicht einfach genug (aber ich bin ja auch nie ein Freund von IMPP-Fragen gewesen
es wird nur ein einziges symptom beschrieben: die zunahme der pulmonalen symptomatik... welche sich dann auch noch mit der befundveränderung im ct erklären lässt!

was willst du suchen? ohne weitere klinik keine aufgabenstellung... alles andere ist humbug!
airmaria

Miss
19.03.2010, 00:35
die anämie war vor 2 jahren, aufgrund einer unspeszifischen fokussuche wurde als zufallsbefund eine leberfibrose festgestellt...
aktuell ist keine anämie beschieben!

was willst du suchen? ohne weitere klinik keine aufgabenstellung... alles andere ist humbug!
airmaria
Für mich las es sich so, als sei die ED der Anämie vor 2 Jahren gestellt worden, aber dem ist wohl nicht so, wenn man es genau liest...

Wir werfen ja auch nur Vorschläge in den Raum...mehr kann man wirklich nicht,stimmt ;-)

airmaria
19.03.2010, 00:42
Wir werfen ja auch nur Vorschläge in den Raum...mehr kann man wirklich nicht,stimmt
genau... da werden entweder mehr details - insbesondere zur aktuellen klinik - nötig, oder die aufgabe ist fertig, bevor sie angefangen hat!
airmaria

Relaxometrie
19.03.2010, 01:01
Ich frage mich auch, worin genau denn der Leidensdruck des Patienten besteht. Noch klingt das so, wie der Spruch:"Es gibt keine gesunden Menschen. Wer angeblich gesund ist, wurde nun noch nicht gründlich genug untersucht."
Es gibt im beschriebenen Fall jede Menge Einzeldiagnosen, die auf einer gewissen Überdiagonstik beruhen.
Oder hat der Patient doch einen Leidensdruck?

pieks
19.03.2010, 01:20
Danke für Eure "Mitarbeit" und die vielen Vorschläge:

Also erstmal, das ist KEINE IMPP-Frage :-oopss

und ...kann mal jemand bitte den Pädiater aufklären was "IPF" bedeutet.:-blush

Also nochmal der Reihe nach:

Aortenvitium seit ca. 15 Jahren bekannt.

Polyneuropathie und Diabetes Typ II seit ca. 10 Jahren ..

Vor ca. 2 Jahren:
AZ-Verschlechterung (Müdigkeit, Belastungsinsuffizienz ...).

Bei deshalb erfolgter Blutentnahme Feststellung einer Anämie -
um weiteren Fragen gleich vorzubeugen:
Laborwerte müsste ich nochmal erfragen, wegen normo-hypochromie etc ..

ganz sicher keine makrozytäre Anämie.

Verdacht: ASS (wegen Aortenvitium)+ Oesophagus -Mikroläsionen haben zur Anämie geführt.

Keine Anämie mehr nach einigen Monaten oraler Eisentherapie vor ca. 2 Jahren.

(übrigens super: initial keine Besserung der Anämie unter oraler Eisentherapie .. bis ich herausfand dass der Patient zusätzlich Omeprazol erhält wegen des Ösophagus :-D)

Weitere - mir erinnerliche - Laborwerte:
Keine Leberwerterhöhung.
Hep B -Patient ist geimpft, HepC und HIV meines Wissens negativ.
Alpha-1-AT-Mangel ist meines Wissens auch ausgeschlossen worden (erfrage ich nochmal).

Wegen der Anämie erfolgten GÖD (sowie Coloskopie -o.p.B.) und nach Sono CT des Abdomens, dabei Feststellung der grenzwertigen Hepatomegalie, leichter Oesophagusvarizen und Strukturveränderung der Leber.
Deshalb die Leberbiopsie (Keine Hämochromatose).

Was ich noch vergessen habe:
Seit Jahren bestehende CK-Erhöhung (ansonsten unauffällige Muskelenzyme)
Auch Zufallsbefund prä-OP (Leistenhernien-OP)

Wegen Sklerodermie: keine weiteren Anzeichen (Haut, Schleimhäute- bis auch Oesophagus - o.p.B.)

Problem 1 - wie so oft - jeder "Spezialist" kennt nur sein "Spezialgebiet", d.h. keiner kann auch nur einen Teil der "Baustellen" in ein Krankheitsbild einordnen.

Nächster Termin Ende März: Pulmonologe .. vielleicht hat der ne Idee :-nix

Problem 2: Patient ist Kollege ...:-?

Bin gespannt was Euch noch so alles einfällt ...

Gruß pieks

P.S.

Relaxometrie:

Patient hat schon einen Leidensdruck :

chron.Rez. Husten und fühlt sich - im Vergleich zum Zustand vor ca. 5 Jahren - ziemlich wenig belastbar ...
Läuft zunehmend unsicher (nur wegen der Polyneuropathie ? - Neurologe schließt beginn. Parkinson aus)

lala
19.03.2010, 08:07
chron.Rez. Husten und fühlt sich - im Vergleich zum Zustand vor ca. 5 Jahren - ziemlich wenig belastbar ...
Läuft zunehmend unsicher (nur wegen der Polyneuropathie ? - Neurologe schließt beginn. Parkinson aus)

"wenig belastbar" und "läuft unsicher" ist mal sehr schwammig....manifeste Paresen? Ataxie? CK- wie hoch? PNP vorwiegend sensibel? Alte Befunde?
Mag ja was ganz anderes sein - aber wenn DAS leidensdrucktechnisch im Vordergrund steht empfehle ich mal den Gang zum Neurologen und eine Nadel (also EMG) und Wiederholung der NLG zur Klärung....(was für eine PNP? wirklich eine PNP oder doch eher Richtung Muskelerkramkung, Myotonie blabla--?)

airmaria
19.03.2010, 08:19
und ...kann mal jemand bitte den Pädiater aufklären was "IPF" bedeutet.
klar, aber vonnem orthopäden und unfallchirurgen krichste aber nur nen wikilink zur idiopathischen pulmonalen fibrose ;-)
http://de.wikipedia.org/wiki/Lungenfibrose

diese diagnose steht aber schon längst im raum:

CT Thorax bei chron. Husten bereits vor 2 Jahren:
basal betonte retikulo-noduläre Zeichnungsvermehrung i.S. einer
Lungenfibrose unklarer Ätiologie


mehr war aus deinen ursprünglichen angaben nun wirklich nicht rauszuholen, auch wenn es natürlich keine impp-frage ist, klar!
in dem link da steht dann z.b. sowas:
"Die idiopathische Lungenfibrose ist vom Verlauf her wesentlich aggressiver d. h. die Lebenserwartung ist geringer als bei der exogen-allergischen Lungenfibrose... Die Entzündung der Lungenbläschen ist ein fortschreitender Prozess, der irgendwann zum Tod führen wird."

was auch mit deiner neueren klinik immer noch vereinbar ist:

chron.Rez. Husten und fühlt sich - im Vergleich zum Zustand vor ca. 5 Jahren - ziemlich wenig belastbar ...
einen pulmonologen zu konsultieren wird daher wohl tatsächlich nicht so ganz falsch sein.
airmaria