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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Philipp Rösler (FDP) will NC abschaffen



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Distress Misstress
07.04.2010, 23:50
2-3 % wären da glaub ich eher Realistisch

Falls man diese Idee überhaupt als realistisch bezeichnen kann... ;-)
Ich glaube auch, dass das dann schon eher in Frage kommt. Bleibt nur noch zu wissen, von welcher Quote da was abgezogen wird bzw. über welche Quote es dann schwerer wird, reinzukommen.

Mr. Pink online
07.04.2010, 23:54
Komisch nur, dass ich eine handvoll Leute persönlich kenne, die sowas schon gemacht haben. Hmmmm. Ich habe nie behauptet, dass die DN kein wichtiger Kriteriumsfaktor ist, aber sie soll nicht der einzig AUSSCHLAGGEBENDE sein.

ne Hand voll Leute ... das sagt leider gar nichts aus.

2006 war die Abbrecher-Quote 5% ... es gibt kaum Studiengänge bei denen sie so gering ist. Sehr viel hat sich da nicht geändert, an meiner Uni sind es auch zwischen 5 und 10%.

Was die Auswahlkriterien betrifft: Es gibt doch inzwischen ausreichend Unis, die ein AdH anbieten, das nicht nur auf DN basiert, sondern auch auf zusätzlichen Kriterien, sprich Awg, TMS, HamNat, Einzelnoten, Ausbildungsboni ...
Ihr wollt, dass auch Abiturienten mit vermurkstem Abi einen Platz bekommen?! Ihr vergesst dabei einfach, dass sich auf 8500 Plätze, fast 50000 Leute bewerben. Da kannst du noch so ein tolles AdH haben, der NC wird trotzdem irgendwo bei 2,0 stehen bleiben. Angebot und Nachfrage ... mehr ist das nicht.

fallenangel30487
08.04.2010, 00:00
ne Hand voll Leute ... das sagt leider gar nichts aus.

2006 war die Abbrecher-Quote 5% ... es gibt kaum Studiengänge bei denen sie so gering ist. Sehr viel hat sich da nicht geändert, an meiner Uni sind es auch zwischen 5 und 10%.

Was die Auswahlkriterien betrifft: Es gibt doch inzwischen ausreichend Unis, die ein AdH anbieten, das nicht nur auf DN basiert, sondern auch auf zusätzlichen Kriterien, sprich Awg, TMS, HamNat, Einzelnoten, Ausbildungsboni ...
Ihr wollt, dass auch Abiturienten mit vermurkstem Abi einen Platz bekommen?! Ihr vergesst dabei einfach, dass sich auf 8500 Plätze, fast 50000 Leute bewerben. Da kannst du noch so ein tolles AdH haben, der NC wird trotzdem irgendwo bei 2,0 stehen bleiben. Angebot und Nachfrage ... mehr ist das nicht.

Das ist ja auch sehr lobenswert, aber es gibt auch noch mehr als genug Unis die nur nach DN gehen.
Klar dass es nicht sein kann, dass jemand der ein Abi von 3,8 keine Ausbildung, keine Zusatzqualis oder sonst was hat, durch ein Auswahlgespräch gleich nen Platz bekommt. Aber es geht doch eher darum, Leuten eine Chance zu geben die vieleicht schon 6 WS haben und in der Zeit ne Ausbildung gemacht haben und wirklich Arzt werden wollen. Oder Leuten die ihr Abi auf dem 2. Bildungsweg gemacht haben und vorher schon ein Ausbildung im med. Bereich gemacht haben und das Abi nur um HM studieren zu können wie ich z.b Klingt wahrscheinlich jetzt ziemlich egoistisch, aber es gibt genug die ihr Abi nicht auf dem "normalen" Weg erworben haben, keine WS haben und trotzdem auch eine Chance verdient haben.

Mr. Pink online
08.04.2010, 00:03
dann sag mir mal, wieso diese Chance nicht gegeben ist?! Es gibt Ausbildungsboni, TMS-Boni ... davon kann derjenige doch profitieren.

fallenangel30487
08.04.2010, 00:11
dann sag mir mal, wieso diese Chance nicht gegeben ist?! Es gibt Ausbildungsboni, TMS-Boni ... davon kann derjenige doch profitieren.

Ja klar aber eben nicht an allen Unis.
Bei mir ist es z.b so dass ich ne Ausbildung als PT gemacht hab, die bekanntermaßen nicht ganz billig ist.. In Zahlen über 20000€. Wenn man kein Bafög bekommt und auch keine Geld von den Eltern ist es in so einer Situation einfach nicht machbar einfach mal sich ne Uni auszusuchen an der man vieleicht eine realistische Chance hätte, aber dafür ausziehen müsste.
Und so wie mir geht es vielen.
Oder generell gesagt, wenn man aus irgendwelchen Gründen an einen Ort gebunden ist, hat man derzeit echt pech gehabt, wenn nicht grad ne geeignete Uni in der Nähe ist.
Ich würd generell besser finden wenn einfach alle Unis mehr auf Ausbildung und andere Kriterien achten würden.
:-meinung

Mr. Pink online
08.04.2010, 00:35
Deine Situation macht es dir nicht leicht, aber irgendwo werden immer irgendwem Steine in den Weg gelegt. Auch dem 19-jährigen Abiturienten, dem es vielleicht gar nicht recht ist aus dem Süden hoch nach Hamburg oder umgekehrt. Das Leben ist kein Wunschkonzert. Ich denke du hast durchaus Möglichkeiten vor der Wartezeit dein Studium zu beginnen. Die Ortsgebundenheit ist ein Kriterium das, wie ich finde, zurecht keine Bedeutung findet im AdH. Falls du ernsthaft vorhast zu studieren, wirst du es mit deiner Arbeit so oder so nicht vereinbaren können. Zur finanziellen Unterstützung gibt es Studienkredite. Leicht ist es bestimmt nicht, aber die Möglichkeit besteht. Und bei einem anderem System hättest du es auch nicht leichter.

fallenangel30487
08.04.2010, 00:45
Deine Situation macht es dir nicht leicht, aber irgendwo werden immer irgendwem Steine in den Weg gelegt. Auch dem 19-jährigen Abiturienten, dem es vielleicht gar nicht recht ist aus dem Süden hoch nach Hamburg oder umgekehrt. Das Leben ist kein Wunschkonzert. Ich denke du hast durchaus Möglichkeiten vor der Wartezeit dein Studium zu beginnen. Die Ortsgebundenheit ist ein Kriterium das, wie ich finde, zurecht keine Bedeutung findet im AdH. Falls du ernsthaft vorhast zu studieren, wirst du es mit deiner Arbeit so oder so nicht vereinbaren können. Zur finanziellen Unterstützung gibt es Studienkredite. Leicht ist es bestimmt nicht, aber die Möglichkeit besteht. Und bei einem anderem System hättest du es auch nicht leichter.

Naja bei mir siehts jetzt auch nicht so schlecht aus. Hab DN 1,7 +Dienst, falls es dieses Jahr nichts wird mit Homburg geh ich 3 Jahre weiter arbeiten, dann gibts elternunabhäniges Bafög...dann is es mir egal wo ich studier.....Aber ich finde es generell nicht so optimal sich eine Uni danach auszusuchen wie sie ihre Studenten auswählt. Deswegen fände ich es einfach besser wenn die Vergabe einfach Bundesweit gleich wäre. z.b DN + Bonus aber eben überall gleich -0,5 für Ausbildung oder -0,1 pro WS...usw..da gibt es ja genug Möglichkeiten und vor allem ist es nicht so teuer wie Auswahlgespräche.

Hippietyp
08.04.2010, 00:48
Also ich frage mich, ob Auswahlgespräche wirklich fairer sind.
Sie sind auf jeden Fall radikal subjektiv und intransparent. Ob da die Ärztekinder mit Papas Connection vielleicht bevorteilt sein könnten, weiß ich nicht, könnte es mir aber durchaus vorstellen.
Das so ein Vorstoß ausgerechnet von der FDP kommt, liegt zumindest den Verdacht nahe, für Uneigennützigkeit ist der Verein ja nicht unbedingt bekannt.

Außerdem hat die Abi-Note den Vorteil, dass sie quasi ein Test über den Zeitraum von 2 Jahren ist - welches andere Verfahren kann das Leisten?

fallenangel30487
08.04.2010, 00:56
Außerdem hat die Abi-Note den Vorteil, dass sie quasi ein Test über den Zeitraum von 2 Jahren ist - welches andere Verfahren kann das Leisten?

Eine gute Abinote sagt ja nicht wirklich viel über die Eignung zum Studium aus. Sie sagt den Unis, dass der jenige relativ Intelligent ist (oder einfach nur gut auswendig lernen kann), und das der jenige eine relativ gute Allgemeinbildung hat und nicht gerade faul ist.
Sowas bringt natürlich im Studium seine Vorteile, aber wenn jemand sein Abi mit LK Sport, Englisch und Geo gemacht hat oder so, dann sagt das relativ wenig darüber aus ob der jenige auch im Naturwissenschaftlichenbereich gut ist.
Natürlich ist die DN ein wichtiges Kriterium, das man auf keinen Fall außer Acht lassen sollte, aber man sollte einfach auch andere Kriterien dazu nehmen.

Hippietyp
08.04.2010, 01:12
Ich habe gehört, dass "stumpfes Auswendiglernen" in gewissen Epsioden des Medizinstudiums eine ganz nützliche Fähigkeit sein soll ;-)

THawk
08.04.2010, 06:41
Da hast du durchaus Recht ;-)

Ich finde es immer wieder lustig, dass gerade diejenigen, die noch keinen Studienplatz ganz genau zu wissen scheinen, wie viele Leute abbrechen, welche Leute im Studium Probleme haben und wie man die geeignetsten Studenten auswählen kann. Sorry, wird euch nicht passen, aber die Qualität eurer Einschätzung ist einfach mal sehr begrenzt. Natürlich könnt ihr alles behaupten und euch Gedanken machen, aber nehmt nicht euren Bekanntenkreis als Beweis dafür!

Fallenangel, ich bin mal gemein: Aber hat man dich zu der Ausbildung gezwungen? Wahrscheinlich nicht. Dann musst du eben in den sauren Apfel beißen, bzw. die anderen Möglichkeiten in Erwägung ziehen (Studienkredit, elternunabhängiges Bafög (kenn ich mich allerdings wirklich nicht mit aus) etc.). Immerhin erwartet ihr immer, dass die Abiturienten schon ihre LKs entsprechend wählen. Warum dann nicht auch vor Ausbildungsbeginn aufpassen?

Bzgl. der LKs: Das naturwissenschaftliche Wissen aus der Schule erspart euch ein klein wenig Lernerei im 1. Semester. Mehr habt ihr nicht davon. Ich kanns beurteilen, hatte weder Bio noch Physik in der Oberstufe. Ich finde es da viel besser, wenn die Leute zu Schulzeiten eine nicht so eng gefasste Ausbildung Richtung Medizin hatten. Sollen sie doch Erdkunde-LK wählen oder Sozialwissenschaften oder Deutsch oder Englisch oder ... Auch da lernt man Methodiken, lernt man etwas für seine Allgemeinbildung. Und genau an der Stelle lernen sie im Medizinstudium nichts mehr. Also sollten sie das vorher lernen. Weg vom Schmalspur-Fachidioten. Auch davon würden imho Patienten profitieren.

pottmed
08.04.2010, 06:57
Da hast du durchaus Recht ;-)

Ich finde es immer wieder lustig, dass gerade diejenigen, die noch keinen Studienplatz ganz genau zu wissen scheinen, wie viele Leute abbrechen, welche Leute im Studium Probleme haben und wie man die geeignetsten Studenten auswählen kann. Sorry, wird euch nicht passen, aber die Qualität eurer Einschätzung ist einfach mal sehr begrenzt. Natürlich könnt ihr alles behaupten und euch Gedanken machen, aber nehmt nicht euren Bekanntenkreis als Beweis dafür!

Fallenangel, ich bin mal gemein: Aber hat man dich zu der Ausbildung gezwungen? Wahrscheinlich nicht. Dann musst du eben in den sauren Apfel beißen, bzw. die anderen Möglichkeiten in Erwägung ziehen (Studienkredit, elternunabhängiges Bafög (kenn ich mich allerdings wirklich nicht mit aus) etc.). Immerhin erwartet ihr immer, dass die Abiturienten schon ihre LKs entsprechend wählen. Warum dann nicht auch vor Ausbildungsbeginn aufpassen?

Bzgl. der LKs: Das naturwissenschaftliche Wissen aus der Schule erspart euch ein klein wenig Lernerei im 1. Semester. Mehr habt ihr nicht davon. Ich kanns beurteilen, hatte weder Bio noch Physik in der Oberstufe. Ich finde es da viel besser, wenn die Leute zu Schulzeiten eine nicht so eng gefasste Ausbildung Richtung Medizin hatten. Sollen sie doch Erdkunde-LK wählen oder Sozialwissenschaften oder Deutsch oder Englisch oder ... Auch da lernt man Methodiken, lernt man etwas für seine Allgemeinbildung. Und genau an der Stelle lernen sie im Medizinstudium nichts mehr. Also sollten sie das vorher lernen. Weg vom Schmalspur-Fachidioten. Auch davon würden imho Patienten profitieren.

Das kann ich so unterschreiben :-top

Persönliche Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis sind allerhöchstens Stammtischargumente aber haben keinen Anspruch darauf auch nur irgendwie repräsentativ zu sein.

In Deutschland hat das Bildungssystem den Anspruch allgemeinbildend zu sein und das ist auch gut so. Auch Deutsch, Politik und Geschichte sind wichtige Fächer und es würde vielen Leuten nicht schaden wenn sie ein wenig mehr davon verstehen würden.
Ich habe hier in Österreich den direkten Vergleich wie es ausschaut wenn die Gymnasien schon sehr fachspezifisch sind, auf die Studienleistungen z.B. in Wirtschaftswissenschaften hat dies nur wenig Einfluss, auch wenn der Maturant (so heißen hier die Abiturienten) vorher auf einer Handelsakademie war.

Diese Diskussionen hier zeugen sowieso nur von Klientelpolitik. Der eine möchte gerne die Wartezeit erhalten, der zweite ist knapp an der Zulassung vorbei und möchte natürlich ein anderes System, dass auf irgendwelche Faktoren, die derjenige gerade erfüllt, im AdH mehr Wert. Der dritte hätte gerne, dass alle einfach so Medizin studieren dürfen und dann einfach nach 2 Semestern gesiebt wird...

Seid doch einfach mal objektiv, das Verfahren so wie es ist, ist nicht schlecht :-meinung und ich warte schon seit 11 Semestern ;-)

Fair ist es auch, es handelt sich bei den Studienplätzen offensichtlich um eine knappe Ressource, da kann man es bei der Verteilung nun mal nicht jedem Recht machen und nicht jeder kann einen Studienplatz abbekommen.
Außerdem wurde auch schon hundert mal erwähnt und dem stimme ich hundert prozentig zu, dass eine Änderung des Zulassungsverfahrens nichts daran ändert wie viele Leute später wirklich in den Beruf gehen. Dafür müsste die Anreizstruktur geändert werden, aber das werden wir wohl kaum erleben, wenn Herrn Schäuble als einzige Sparmaßnahmen im Bundeshaushalt Einsparungen im Gesundheitswesen einfallen http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,687349,00.html

Ehemaliger User 20130505
08.04.2010, 07:32
.....Aber ich finde es generell nicht so optimal sich eine Uni danach auszusuchen wie sie ihre Studenten auswählt. Deswegen fände ich es einfach besser wenn die Vergabe einfach Bundesweit gleich wäre. z.b DN + Bonus aber eben überall gleich -0,5 für Ausbildung oder -0,1 pro WS...usw..da gibt es ja genug Möglichkeiten und vor allem ist es nicht so teuer wie Auswahlgespräche.

Ich hätte da einen Vorschlag für ein absolut faires und einheitliches Kriterium:

Man lässt alle Bewerber um einen Studienplatz ein Diktat im Umfang von 5000 Wörtern schreiben. Pro Rechtschreib- und Interpunktionsfehler wird die Abiturdurchschnittsnote um 0,1 Punkte erhöht.

Obwohl - hmm..... - vielleicht sollte man nicht ganz so streng sein und die Durchschnittsnote nur für jeweils 100 Fehler um 0,1 Punkte hochsetzen?:-oopss

Ehemaliger User 05022011
08.04.2010, 07:42
Wenn jemand eine Affinität zu Fremdsprachen hat, warum nicht irgendwas mit Lingualistik, Tourismusmanagement o.ä.? Aber potentiellen Medizinbewerbern, die schon immer diesen Studiengang als Ziel definiert haben, die Studienplätze zu besetzen, um sich dann nach 3-4 Semestern gegen ein Fortführen des Studiums zu entscheiden, weil "doch nicht so mein Ding und NERNST habe ich sowieso nie verstanden"- ist einfach nur shit.


:-dagegen
nun das überzeugt mich nicht - ich liebte und liebe die französische Sprache, belegte Französisch als Leistungskurs und nein, ich wollte nicht schon immer Medizin studieren und nein, ich habe auch nicht nach 3- 4 Semestern abgebrochen und werd es auch in den nächsten Wochen und Monaten nicht tun

bonescrusher
08.04.2010, 07:59
eigentlich läuft es immer wieder auf die gleiche Diskussion heraus: die Eignung eines schlechten Abiturienten.

Das ist mein Einsatz: ich bin so ein Mittelstandstier ... ich hab ein Abi von 2,2 und hatte damals Glück in Greifswald durch das AdH, dass damals 2 Jahre (07/08) alt war, genommen zu werden. Ich hab 4 Semester "gewartet"(Zivildienst und ein Praktikum). Meine LKs waren Chemie, Bio, Mathe, Deu, Eng ... (BaWü Abitur)

Mit Chemie und je nachdem was man in Bio hatte, tut man sich vereinzelt leichter am Anfang, aber was ihr immer außer Acht lasst, sind die Noten.

Ich hatte in den LKs 12-15 Pkt. meist 13-14 ... was bringt euch ein LK mit 7 Pkt. ... ich würde behaupten, da wisst ihr fast so viel wie ein Neuling ... außer dass ihr sagen könnt, hab ich schon mal davon gehört.

Das nächste: Ich hab en scheiß Abi, weil ich nie Reli, Erd. Ges und dieses andere im Nachhinein wichtige Zeug nie gelernt hab. Jetzt bereu ich es ... mein Allgemeinwissen ist ein absoluter Tiefflieger, wenn ich da Leute sehe, was die über Geschichte wissen, zieh ich nur meinen Hut.

Und da kommt der Punkt: NatWiss lernen ist etwas völlig anderes wie Medizin studieren. Ich hab mich am Anfang ungemein schwer getan, weil ich nicht gewohnt war, sehr lange zu lernen und vor allem wenig mit Logik, sondern mehr stumpfsinnig auswendig.
Wer gute Note in diesen kleinen Fächern hat, wo auswendig lernen gefragt ist, der wird sicherlich auch gut in das Medizinstudium starten.

Und jetzt meine Frage: Weiß jemand der ein Abitur von 3,0 hat, wie man lernt? Meine Meinung ist: NEIN ...

Jch hab auch ein Praktikum gemacht: wow super Tachykardie, Bradykardie, Fentanyl, Propofol .... wusste ich alles gleich ... konnt sogar ne absolute Arrythmie erkennen .... hey bin ja schon fast Mediziner (überspitzt formuliert)

aber seid mal ehrlich: in welcher Zeit lernt man das: 4 Wochen, in denen man alles irgendwie aufschnappt, bis man mal bisschen Plan hat ...
Das was man da aufschnappt, lernt man in 4 Vorlesungen an der Uni, wenn es überhaupt angesprochen wird!!!


Ich hab mich damit arrangiert und Glück gehabt: scheinbar hab ich auch ne Ader medizinische Fakten auswendigzulernen, auch wenn das Vergessen sicherlich zum Teil schneller einsetzt als bei anderen ... ich war sehr gut im Studium ... es geht auch mit bissel schlechterem Abitur.

Aber es gibt auch Maschinen: jmd. der ein Abi von 1,0 hat oder meinetwegen 1,1, da würde ich behaupten, die könnten fast alles studieren. Diese Leute interessieren sich ubiquitär, für Ges ... spielen oft ein oder mehrere Instrumente sehr gut und von diesen LEUTEN, bricht sicherlich niemand ab, weil er es nicht packt! Und sich im Studiengang irren, kann genauso einem Warter passieren.

Jetzt zu den Wartern: der unbedingte Wille eines Warters ist ein anderer. Sie sind sich darüber bewusst, dass es eine einmalige Chance ist und dass sie die Nutzen müssen. Aber ich hab genug gesehen, die massive Probleme hatten, weil sie nicht wissen wie lernen, schnell überfordert sind und sich nur so durchlawieren.

Jetzt meine Frage: Ist man ein besserer Arzt, wenn man menschlich besser ist oder auch faktisch etwas auf dem Kasten hat wie ein 1,0er? Was bringt mir nen Arzt, der gut im zuhören und bejahen ist, wenn er zu wenig wissen hat, ein EKG beurteilen zu können.

so einfach wie ihr euch es vorstellt alla der Masche: ja komm Gott, gib mir einen Studienplatz, ich zeig dir, was ich kann ... ist es einfach nicht!
Das hört sich immer so an: ja eigentlich wäre ein Abi von 1,0 drin gewesen, aber ich wollte mal cooler sein und lieber ein 3,0 Abi machen ... und dann zeig ich, dass auch so jmd. ein super toller Arzt wird.
Das is ne verquere Weltsicht! Zu nem Medizinstudium gehört auch Reife. Ich will nich behaupten, dass ich reif bin ... im Gegenteil, oft laber ich ******* wie ein Kind, weil ich gerne noch ne Weile auch mal nicht Ernst sein will, aber was ich schon kapiert hab ist: Das ich faul war in der Schule und mit 2,2 noch mehr als gut bedient war.


is jetzt bisschen länger geworden, aber vllt. hilft des dem ein oder anderen, sich wiederzuerkennen, was sein Abi und seine Sicht der Dinge angeht.

Strodti
08.04.2010, 08:18
Ich stelle hier mal einen Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung zur Diskussion: Das Abitur - immer noch eingültiger Indikator für die Studierfähigkeit? (http://www.bpb.de/publikationen/0P7PYG,2,0,Das_Abitur_immer_noch_eing%FCltiger_Ind ikator_f%FCr_die_Studierf%E4higkeit.html)

Hier wird beschrieben, dass die Abiturnote besser mit dem Studienerfolg korreliert als TMS oder andere Tests.

bonescrusher
08.04.2010, 08:26
offtopic: mensch ich schreib mir die Finger wund, um das irgendwie als Subtext und nicht zu hart rüberzubringen .... die Patienten langsam an die Sachen heranzuführen ... und du klotzt da so nen Link ran ...

:-oopss *schnief*

THawk
08.04.2010, 09:02
Schöner Artikel!

Wobei der (alte) TMS für Humanmedizin eine etwas höhere Korrelation mit dem Studienerfolg hatte als das Abitur; jedoch die Kombination von altem TMS und Abitur noch etwas höher korreliert (> die Autoren schließen daraus, dass TMS und Abitur tatsächlich unterschiedliche Aspekte der Studierfähigkeit abbilden).

Medi2009
08.04.2010, 09:06
Weil "bessere" Abiturienten nicht gezwungenermaßen die besseren Studenten und folglich auch die erfolgreicheren Mediziner sein werden, denn gemessen an der Relevanz der Abiturdurchschnittsnote spielen noch weitere Faktoren eine entscheidende, um ein wirklich "kompletter" Arzt zu werden.

Jemand kann sich noch so gut mit der Französischen Revolution auskennen, jeden einzelnen Aspekt bei den Leiden des Jungen Wether rezitieren können und sonstige, nicht-naturwissenschaftlichen Begabungen haben. Sollen jene bitte auch zu ihrer Fächerwahl stehen und im geisteswissenschaftlichen Bereich studieren. Wenn jemand eine Affinität zu Fremdsprachen hat, warum nicht irgendwas mit Lingualistik, Tourismusmanagement o.ä.? Aber potentiellen Medizinbewerbern, die schon immer diesen Studiengang als Ziel definiert haben, die Studienplätze zu besetzen, um sich dann nach 3-4 Semestern gegen ein Fortführen des Studiums zu entscheiden, weil "doch nicht so mein Ding und NERNST habe ich sowieso nie verstanden"- ist einfach nur shit.

Bei der Studienplatzvergabe sollte daher der soziale Faktor eine wichtigere Rolle spielen, von beruflichen Erfahrungswerten im gesundheits-medizinischen Bereich mal ganz davon abgesehen.

Boa also wenn Ich lese was du hier so schreibst :-oopss

Erst mal gibt es Statistiken dazu, dass gute Abiturnote und Studiumerfolg korrelieren (siehe ganz oben hier im Thread, den Link den "Strodti" gepostet hat). Deshalb ist es auch einfach cleverer denen einen Platz zu geben, die schon bewiesen haben, dass sie Lernen können.
Und was sind deiner Meinung nach, die Faktoren die einen "kompletten Arzt" ausmachen? - Würd mich ja interessieren ob ich die erfülle :-))

Außerdem ist es fürs Studium vollkommen unerheblich welche Abifächer du hattest. Ich mein das ernst. Es geht ohnehin nochmal bei 0 los, Vorwissen nicht nötig und gelernt wird halt zu Hause. Ich hatte nen Chemie GK und durchschnittlich 13,5 Pkt in der Oberstufe und natürlich war dann bei weitem nicht alles neu für mich und trotzdem gab es eine ganz Reihe von Leuten, die nie Chemie hatten und trotzdem ne bessser Klausur hinlegten (ohne sich tot zu Lernen). Genauso gut gabs Leute mit Chemie LK die die Klausur gerade noch bestanden hatten.

Dann gibts ja immer wieder dieses Märchen von den vielen Medizinstudenten die nach 3-4 Semestern aufhören, weil's "nicht ihr Ding ist". Wie gesagt ein Märchen, diese Studenten gibt es einfach nicht bzw. es sind sehr sehr wenige(!), die aufhören weil sie sich doch nicht mit dem Arztberuf anfreunden können. Aber warum darauf rumreiten? Schau dir doch mal an wie viele aus den selben Gründen andere Fächer abbrechen, machste denen das auch zum Vorwurf?

Und was soll denn auch dieser "soziale Faktor" sein der deiner Meinung nach ein größere Rolle spielen sollte. Und woran willst du ihn festmachen? Doch nicht etwa an Ausswahlgesprächen? Jeder, der zu einem Auswahlgespräch geht bereitet sich intensiv darauf vor, damit er den Prüfern das blaue vom Himmel erzählen kann(es geht ja schließlich um einen Platz!).

wildcoyote
08.04.2010, 09:39
was geht´n hier für´n film :-nix

ein Abi mit 2,7 ist alles andere als schlecht. Bloß weil mittlerweile Noten wie Süßigkeiten verteilt werden sagt das nichts über die Qualität aus. Zumal falls die Leute in Mathe aufgepasst hatten erkennen dass die Normalverteilung bei den Abinoten eine extreme Rechtsverschiebung erfahren hat, zumindest wenns nachm NC geht, hier das Beispiel aus Berlin (http://www.berlin.de/sen/bildung/bildungswege/schulabschluesse/abi09.html)

und um auf den obigen Post einzugehehn - die Faktoren, bzw. die Eigenschaften, die einen guten Arzt ausmachen, lernt man nicht in der Schule, von daher ist die Abi-Note in der Tat sekundär...und dazu zählt auch die soziale Kompetenz, die sehr sehr sehr vielen im Beruf fehlt...diese kann auch gut eingeschätzt werden, die Prüfungskomissionen sind nicht so dumm wie sie dargestellt werden. Und zwei Wochen vorm Spiegel über bringt diesen Faktor nicht, bzw. kann über dessen Mangel nicht hinwegtäuschen

Die Abifächer spielen sehr wohl eine Rolle, auch wenn vieles sicherlich vom Unterrichtsniveau der Lehrer abhängig ist...die meisten spulen leider ihre "ollen Kamellen" runter, Jahr für Jahr...und nein, ein "Top-Abi" kann nicht wirklich prognostisch herangezogen werden Click me (http://www.focus.de/schule/schule/berufskompass/tid-11225/uni-tests-die-abi-noten-sind-nicht-alles_aid_233641.html)

soweit ich mich erinnere hatten 50% der Studierenden vor bzw. mit dem Physikum aufgehört, zumindestens vor paar Jahren. Ist ja auch nicht weiter schlimm, der Arztberuf ist alles andere als einfach und "trendy", mir sind die Abbrecher lieber als die ewig unzufriedenen und mürrischen Yappies die andauern sich selbst bemitleiden...:-meinung

aber eigentlich sollte mir das alles egal sein, bin ja eine quasi Landarzt und gar nicht traurig drüber...und durfte noch mit 2,2 Abi ohne Wartesemester studieren...früher war halt alles besser :-D