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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Philipp Rösler (FDP) will NC abschaffen



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THawk
05.04.2010, 17:09
Um übrigens zum Thema zurückzukommen:
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E0424AFB17CC74927BCBB6206A9F7CCEF~ATpl~Ecommon ~Scontent.html

Rösler will wirklich eine Art "Vorabquote" einführen, für Bewerber, die sich für eine spätere Arbeit als Landarzt verpflichten.
Ich sag da mal ncihts zu...

Mr. Pink online
05.04.2010, 17:26
so richtig kapiert hats der Typ aber scheinbar immer noch nicht

Medi2009
05.04.2010, 17:42
Das BESTE am Artike ist, dass die als Beispiel die Bundeswehr nennen für das "Vorabquotenmodell". Und quasi im selben Atemzug wird erwähnt dass der Bundeswehr trotzdem Ärzte fehlen, ergo der Plan mit der Vorabquote nicht funktioniert um unattraktive Stellen zu besetzen.

Mr. Pink online
05.04.2010, 17:53
... die Bundeswehr soll sich mal nicht beschweren. Bewerber haben die genügend. Also das Problem haben die sich wohl selbst geschaffen.

Solara
05.04.2010, 17:55
Ein Grund für die Überlegungen, mehr junge Menschen für den Arztberuf zu interessieren ...

Aha, Leute, ihr zeigt einfach zu wenig Interesse :-D

Zudem was Medi2009 schon aufgezeigt hat - ja, das BW-System scheint so attraktiv zu sein, dass sie für so gut wie jedes Fachgebiet Ärzte suchen - siehe Stellenanzeigen.

bremer
05.04.2010, 18:41
Die breite Forumsmeinung besteht wohl unbestritten darin, dass man bei der Wahl des Studienortes doch nicht so pingelig sein sollte und man wohl ziemlich dämlich wäre, den Medizinstudienplatz nicht anzunehmen, nur weil man dann 6-7 Jahre in [hier unbeliebten Studienort denken] leben müsste -- hauptsache Studienplatz.

Sobald es jedoch darum geht, für den Studienplatz ein paar Jahre nach dem Abschluss in die Pampa gehen zu müssen, um einen gesichterten Arbeitsplatz anzunehmen (und dabei vorher möglicherweise am Wunschort zu studieren), schlagen die Wellen aber Kilometer hoch.

(Ist mir nur so aufgefallen)

(Und dass der Vorschlag die Ursache für den ländlichen Ärztemangel nicht bekämpft, sondern lediglich die Symptome, ist mir auch klar)

Lightning_Bolt
05.04.2010, 18:50
I'm such a genius[...]bestimmt hat der Herr Gesundheitsminister meinen Vorschlag gelesen und war einfach nur begeistert, wie einfach man so ein Strukturproblem lösen kann. :-party

LOLOLOL!
----------------

Nicht böse sein, aber ich finde so eine Regelung einfach nur GEIL. Ich liebe die Landluft, lebe selber auf'm Dorf und habe demzufolge keine Berührungsängste mit Dörflern, deren Bauernmentalität und den jährlichen "Dorffesten", auf die sich das Freizeit-und Kulturangebot in deutschen Kleinstädten und Dörfern beschränkt. Oder besser gesagt, dass sind die Vorurteile vieler Großstädter, die einfach nur eine falsche Vorstellung vom Leben auf dem Lande haben.
Und by the way, wir haben hier in einer 5.000 Seelenstadt sogar ein Kino, regelmäßig Theateraufführungen, zahlreiche Sportvereine und ein hervorragendes Sportbad für's Schwimmtraining und demnächst wird auch ein sehr großes Museumszentrum ins Leben gerufen, das über 45mio EUR kosten soll. Also ich fühle mich sehr wohl hier und möchte ungern im späteren Lebensverlauf in einer Großstadt leben. Studium ja, Haus bauen, Familie aufbauen definitiv NEIN in einer Großstadt.

Und nicht dass ihr denkt, ich habe keine Ahnung von Großstadt. Ich habe in einer gewohnt, 15 Jahre lang. Ist so ein kleines Dorf am Rhein...Landeshauptstadt NRW's.


Um übrigens zum Thema zurückzukommen:
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E0424AFB17CC74927BCBB6206A9F7CCEF~ATpl~Ecommon ~Scontent.html

Rösler will wirklich eine Art "Vorabquote" einführen, für Bewerber, die sich für eine spätere Arbeit als Landarzt verpflichten.
Ich sag da mal ncihts zu...

Solara
05.04.2010, 18:50
Unabhängig von dem grundsätzlichen Zwang, mich schon x Jahre zuvor für etwas zu verpflichten, von dem ich gar nicht so genau weiß, auf was ich mich da einlasse und wie die Situation ausschaut, wenn ich fertig bin:

mich würde allein schon die Tatsache stören, auf ein Fachgebiet festgelegt zu sein und nicht "frei" wählen zu können, was ich den machen möchte und v.a. wo.

Beim Studium und dem Studienort stört mich das nicht, da bin ich jung und ungebunden, es stehen alle Möglichkeiten offen (u.a. auch nach kurzer Zeit bereits an den Wunschort zu wechseln).

Nicht vergleichbar mM.

lvf90
05.04.2010, 18:55
Sobald es jedoch darum geht, für den Studienplatz ein paar Jahre nach dem Abschluss in die Pampa gehen zu müssen, um einen gesichterten Arbeitsplatz anzunehmen (und dabei vorher möglicherweise am Wunschort zu studieren), schlagen die Wellen aber Kilometer hoch.


Es geht teilweise auch weniger darum, in die Pampa zu gehen, als um die Fachrichtung. "Allgemeinmedizin" oder "HNO" sind halt für viele sehr unattraktiv. Zudem kann man Uni-Städte nur schwer mit "dem Land" vergleichen.

Meiner Meinung nach sollte man diese Vorabquote darauf beschränken, dass man in Deutschland praktizieren muss, oder, falls das nicht möglich ist, man sich entsprechend "freikaufen" muss.

fallenangel30487
05.04.2010, 19:03
Aha, Leute, ihr zeigt einfach zu wenig Interesse :-D

Zudem was Medi2009 schon aufgezeigt hat - ja, das BW-System scheint so attraktiv zu sein, dass sie für so gut wie jedes Fachgebiet Ärzte suchen - siehe Stellenanzeigen.

Ich sag nur 8500 / 38000.... was wollen die denn noch mehr Menschen für den Artzberuf begeistern....JUHU dann siehts bald so aus 8600/ 50000 oder wie????

Mr. Pink online
05.04.2010, 19:19
@Lightning_Bolt

naja, es gibt da so ein Sprichwort: Zwei D****, ein Gedanke.

Was Rösler da von sich gibt ist reiner Populismus, vielleicht kommst du da auch noch irgendwann drauf.
Den einzig annehmbaren Vorschlag, der gar nicht schlecht ist, ist der, Allgemeinmed. Praxen staatlich zu finanzieren und dann Ärzte anzustellen. Wenn die Bezahlung stimmt, kommen bestimmt einige auf das Angebot zurück. In Schweden ist das schon lange so und es scheint zu funktionieren.

Rico
05.04.2010, 19:53
Ich sag nur 8500 / 38000.... was wollen die denn noch mehr Menschen für den Artzberuf begeistern....JUHU dann siehts bald so aus 8600/ 50000 oder wie????Was helfen würde wäre mehr Ärzte für den Artberuf zu begeistern... is ja nicht so dass zuwenige ausgebildet würden...

Inelein
05.04.2010, 20:01
Die breite Forumsmeinung besteht wohl unbestritten darin, dass man bei der Wahl des Studienortes doch nicht so pingelig sein sollte und man wohl ziemlich dämlich wäre, den Medizinstudienplatz nicht anzunehmen, nur weil man dann 6-7 Jahre in [hier unbeliebten Studienort denken] leben müsste -- hauptsache Studienplatz.

Sobald es jedoch darum geht, für den Studienplatz ein paar Jahre nach dem Abschluss in die Pampa gehen zu müssen, um einen gesichterten Arbeitsplatz anzunehmen (und dabei vorher möglicherweise am Wunschort zu studieren), schlagen die Wellen aber Kilometer hoch.

(Ist mir nur so aufgefallen)

(Und dass der Vorschlag die Ursache für den ländlichen Ärztemangel nicht bekämpft, sondern lediglich die Symptome, ist mir auch klar)

Nur wenn man mal genauer darüber nachdenkt, sollten einem dann doch einige Unterschiede auffallen:
Wenn ein 19 Jähriger, der keine Verpflichtungen, keine eigene Familie, in den meisten Fällen noch nichtmal eine feste (langjährige und stabile!) Beziehung hat, irgendwo einen Studienplatz zugewiesen bekommt und ihn annehmen "muss", ist das meiner Meinung nach ein ganz anderer Schuh, als von ca. 30 Jährigen, oftmals stark in ihrem Umfeld gebundenen (sei es nun durch Kinder, Ehe- oder Lebenspartner, der ja in der Pampa dann auch nen Job finden muss, finanziellen Verpflichtungen etc.) zu verlangen, dorthin zu gehen, wo der Pfeffer wächst, nur weil die staatliche "Planwirtschaft" das so will. Durch die Bekanntschaft mit etwas älteren oder zumindest schon beziehunsmäßig reiferen Studienanwärtern weiß ich, dass solche Gründe dann auch schon bei der Studienplatzwahl eine Rolle spielen und auf einen sicheren Platz irgendwo in Dtschl. zu Gunsten der Beziehung/Familie verzichtet wird und man dann lieber auf Risiko spielt.
Ich finde aber, dass man eine geringe Quoten an Studienplätzen durchaus so vergeben könnte, es mag ja wirklich Leute geben, denen das nichts aus macht oder die das in Kauf nehmen, jeder muss das halt dann für sich selbst entscheiden.
An dem Grundproblem ändert das aber leider nunmal rein gar nichts...

bremer
05.04.2010, 20:02
Es geht teilweise auch weniger darum, in die Pampa zu gehen, als um die Fachrichtung. "Allgemeinmedizin" oder "HNO" sind halt für viele sehr unattraktiv.

Spricht Rösler davon, sich schon konkret auf ein Fachgebiet festlegen zu müssen? Chirugen und Internisten fehlen doch ebenso. Die Stellenangebote sprechen da Bände.

(Was genau ist mit "Landarzt" eigentlich gemeint?)

Rico
05.04.2010, 20:02
Rösler will wirklich eine Art "Vorabquote" einführen, für Bewerber, die sich für eine spätere Arbeit als Landarzt verpflichten.Was heutzutage alles als liberale Politik gilt... :-nix wenn das so weitergeht, dann kommen bald die Grünen und erzählen Atomstrom sei eigentlich ne saubere und unbedenkliche Energiequelle...

Wie bereits erwähnt, der reine Populismus...
Wenn ich bei den Krankenkassen wäre, dann würd ich den so verpflichteten Hausärzten die Honorare erstmal um die Hälfte kürzen... schließlich haben die keinerlei Handhabe sich dagegen zu wehren, sie müssen die Praxis kaufen, sie müssen behandeln, sie dürfen ihre Kassenzulassung nicht zurückgeben... auch ne Art der Kostenregulation im Gesundheitswesen, die Wiedereinführung der Leibeigenschaft bei der hausärtzlichen Versorgung.

Rico
05.04.2010, 20:07
Sobald es jedoch darum geht, für den Studienplatz ein paar Jahre nach dem Abschluss in die Pampa gehen zu müssen, um einen gesichterten Arbeitsplatz anzunehmen (und dabei vorher möglicherweise am Wunschort zu studieren), schlagen die Wellen aber Kilometer hoch.Du musst nicht für ein paar Jahre, Du musst für immer gehen! Du musst eine Praxis kaufen mit Kredit und allem drum und dran, Du musst Dich vor ort etablieren... das macht man nicht mal eben für ein paar Jahre.

Und einen gesichtern Arbeitsplatz hast Du als Arzt sowieso, das lockt mich jetzt mal überhaupt nicht.

bremer
05.04.2010, 20:09
Wie bereits erwähnt, der reine Populismus...
Wenn ich bei den Krankenkassen wäre, dann würd ich den so verpflichteten Hausärzten die Honorare erstmal um die Hälfte kürzen... schließlich haben die keinerlei Handhabe sich dagegen zu wehren, sie müssen die Praxis kaufen, sie müssen behandeln, sie dürfen ihre Kassenzulassung nicht zurückgeben... auch ne Art der Kostenregulation im Gesundheitswesen, die Wiedereinführung der Leibeigenschaft bei der Huasärtzlichen Versorgung.

Unter Landärzte verstehe ich Ärzt, die auf "dem Land" (sic) arbeiten. Wieso müssen das Hausärzte sein? Dafür braucht man doch eh eine abgeschlossene Facharztausbildung.

Was genau meint Rösler eigentlich? Ist mir noch nicht ganz klar geworden...

Coxy-Baby
05.04.2010, 20:12
Unter Landärzte verstehe ich Ärzt, die auf "dem Land" (sic) arbeiten. Wieso müssen das Hausärzte sein? Dafür braucht man doch eh eine abgeschlossene Facharztausbildung.

Was sollen es sonst für Ärzte sein, die die Allgemeinheit versorgen?
Für ne Praxis braucht man im allgemeinen immer den FA....

Rico
05.04.2010, 20:12
Spricht Rösler davon, sich schon konkret auf ein Fachgebiet festlegen zu müssen? Chirugen und Internisten fehlen doch ebenso. Die Stellenangebote sprechen da Bände.Also wenn man schon am NC vorbei ins Studium eingeschleust wird um dannach als Niedergelassener in ländlicher Umgebung tätig zu sein (übrigens eins der geilsten Auswahlkriterien überhaupt), dann sollte es ja bitteschön auch eine niederlassungstaugliche Fachrichtung sein, also Fächer wie Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie, Herzchirurgie, interventionelle Radiologie, Radioonkologie sollten es dann eher nicht werden. Doof nur wenn man während des Studiums sein Interesse ebenhierfür entdeckt.

Linda.1001
05.04.2010, 20:14
Wenn ich bei den Krankenkassen wäre, dann würd ich den so verpflichteten Hausärzten die Honorare erstmal um die Hälfte kürzen... schließlich haben die keinerlei Handhabe sich dagegen zu wehren, sie müssen die Praxis kaufen, sie müssen behandeln, sie dürfen ihre Kassenzulassung nicht zurückgeben... auch ne Art der Kostenregulation im Gesundheitswesen, die Wiedereinführung der Leibeigenschaft bei der Huasärtzlichen Versorgung.

Um ehrlich zu sein, die Vorschläge mit der Vorabquote von Herrn Rösler haben mich im ersten Augenblick etwas an meine Vorstellungen vom DDR-Gesundheitssystem erinnert. Sorry, wenn ich das mal so platt ausgedrückt habe, aber das war der erste Gedanke der mir durch den Kopf schoss.

Wenn wir jetzt schon beim Thema Einsparpotential wären (:-wow): Eingespart werden, sollte vor allem bei den Krankenkassen, die sich die Beiträge, Zusatzbeiträge seit neuestem und die Praxisgebühren en Masse einverleiben und mit minder oder weniger aussagekräftigen Bilanzen und Statistiken Gesundheitsminister und Co abspeisen.
Einsparpotential bei den Hausärzten? Sollen dir jetzt für lau arbeiten oder was??? :-nix