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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eignung Medizin: ja oder nein



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cehok
11.04.2010, 13:30
Hallo,

Ich habe kurzfristig noch eine Zulassung für Gießen (HM) erhalten. Eigentlich hatte ich HM bereits abgeschrieben und habe mich bereits für ein anderes Fach an meinem Heimatort eingeschrieben. Entsprechend überrascht war ich, als der Zulassungbescheid bei mir eintraf. Neben dem Problem der Wohnungssuche stellt sich mir die Frage, ob ich das Studium fachlich bzw. menschlich bewältigen kann.Physik und Chemie habe ich abgewählt, wohingegen Bio immer interessant für mich war.
Ein Pflegepraktikum wurde von mir noch nicht abgeleistet. Ehrlich gesagt, befällt mich auch ein leicht unwohles Gefühl, wenn ich daran denke, andere, insbesondere ältere Menschen zu waschen, oder gar beim Toilettengang zu bekleiden und zu unterstützen. Ich schätze diesen intensiven und zugleich intimen Kontakt zu ,für mich, vollkommen fremden Menschen nicht. Das bezieht sich insbesondere auf solche Patieten die bereits dement o.ä. sind. Ich betrachte das Pflegepratikum somit als notwendiges übel, aber keinesfalls als etwas, dass mir Freude bereiten würde.
Wie war es bei euch, habt ihr ähnliche Erfahrungen ggemacht, oder würdet ihr mir aufgrund der von mir geschilderten Problematik abraten ? Ist es überhaupt realistsich das Pflegepratikum in den Semesterferien abzuleisten oder würdet ihr Anraten ein Urlaubssemester zu nehmen ?
Wäre Klasse,wenn ihr mir weiterhelfen könntet.

DerSalamander
11.04.2010, 13:56
Um ehrlich zu sein hatte ich ungefähr die gleiche Problematik beim Pflegepraktikum.
Die Pflege 'ekelt' mich zwar nicht an, wie manche Leute auch schon geschrieben haben, aber ich hab ein Problem damit, gestandene Leute so zu behandeln. Ich weiß, ich weiß, diese Menschen sind krank und auf Hilfe angewiesen und doch tut mir das einfach Leid für die Menschen und ich hab auch beim Gedanken daran ein sehr unwohles Gefühl.
Das können manche jetzt dumm finden, aber so gehts mir nun mal.
Hab mich dann dazu entschlossen, mein Praktikum auf ner Kinderstation zu machen, weil ich bei Kindern einfach keine Hemmschwelle hab.
Vielleicht wär das ja auch ne Alternative für dich.

Ob du nun fachlich oder menschlich für den Arztberuf geeignet bist... ich glaub, das musst du selber wissen. Die Bescheinigung kann dir niemand geben.

lottisworld
11.04.2010, 14:00
Liebe(r) Cehok,
...wenn ich solche Beiträge lese, sträuben sich mir immer ein wenig die Nackenhaare.
Ich meine, wenn man sich für die Bewerbung zum Studium der Humanmedizin entscheidet, sollte man sich doch vorher in irgendeiner Weise Gedanken gemacht haben, ob einem das Fach in irgendeiner Weise irgendetwas geben kann!
Und dabei ist es auch nicht entscheidend, ob man Fach x oder y in der Schule abgewählt hat oder nicht.
Hier im Forum gibt es jede Menge Leute, die alles dafür geben würden, einen jener Plätze zu bekommen und mit denen fühle ich jedesmal mit, wenn ich
solche Beiträge lese!

Zum Pflegepraktikum: Es umfasst 90 lächerliche Tage eines (hoffentlich langen) Lebens, man kann es super gut in den reichlich bemessenen Semesterferien ableisten und es ist NICHT SCHLIMM!
In Deinem zukünftigen Medizinerleben werden Dir noch wesentlich schwerere Situationen bevorstehen, als einer armen kleinen Omi den Popo abzuwischen!

Mein Rat: Wenn Du Dir nicht sicher bist, lass es sein!

epeline
11.04.2010, 14:01
hey,
also das pflegepraktikum schaffst du in den ferien.
auch wenns dich überrascht, du bist nicht der erste, der bei studienantritt kein pflegepraktikum abgeleistet hat. ;-)
ein urlaubssemester dafür? das wäre doch total überzogen. weiß auch gar nicht ob das geht, weil das kpp in der vorlesungsfreien zeit abgeleistet werden muss.
das studium in gießen finde ich persönlich ganz gut. kannst ja mal im gießenfred nachlesen.
ansonsten klingt es für mich etwas komisch, wenn du sagst, du kannst mit alten leuten nicht umgehen. das musst du auch als arzt und nicht nur in der pflege. davon abgesehen kannst du das kpp auch auf kinderstationen machen.
vielleicht bist du auch einfach irgendwie verunsichert. wenn du wirklich arzt werden willst, würde ich es wagen. ich kann mir jedenfalls kein anderes studium für mich vorstellen.
achja, und es sind nicht wenige, die auch nicht sonderlich viel spaß am hintern-abwischen haben ;-)

Lava
11.04.2010, 14:12
Liebe(r) Cehok,
...wenn ich solche Beiträge lese, sträuben sich mir immer ein wenig die Nackenhaare.

Moment er/sie schreibt ja nur, ein Problem damit zu haben, ältere Menschen zu waschen, nicht, sie als Arzt zu behandelt. Das per se sagt nichts über die Eignung als Arzt aus. Es gibt genug Fachrichtungen, in denen man gaaanz ganz weit weg vom Patienten arbeitet.

Ehemaliger User 05022011
11.04.2010, 14:19
das Wesentliche ist schon gesagt - nur noch soviel, deine Unsicherheit ist völlig normal, wer weiß schon wirklich, ob dass, was er sich ausgesucht hat, dann auch das Richtige ist ( mir waren und sind Leute die ab dem 10 Lebensjahr wussten, dass sie nur Handchirurg werden können immer suspekt) - versuch es einfach, dass du Physik und Chemie abgewählt hast, ist nicht so schlimm, haben viele auch so gemacht - die Frage, ob man diese Fächer gern mag, interessant findet oder als notwendiges Übel aussieht, ist auch nicht entscheidend dafür, ob Medizin das Richtige für einen ist oder nicht

wenn du es jetzt nicht für dich ausprobierst ärgerst du dich vielleicht ein Leben lang, einen Grund dafür, dass du dich überhaupt für einen Platz beworben hast, hat es ja gegeben sieh es mal so

du darfst allerdings nicht von den ersten zwei Jahren zu viel erwarten , da heißt es erst mal sich durchkämpfen und oft hat es leide noch nicht viel mit dem späteren Beruf sprich mit Medizin, wie man sich es als Studienanfänger so vorstellt zu tun

lvf90
11.04.2010, 14:22
Also mein Vorschlag: Lass es bleiben!

Wenn du schon wegen einer solchen Banalität dein Studium infrage stellst, sehe ich bei dir keine Begeisterung für Medizin. Außerdem hast du dich doch schon in einem anderen Studiengang eingeschrieben, warum glaubst du, Medizin würde dir mehr bringen, als dieser?

Letzten Endes liegt die Entscheidung natürlich bei dir, aber nach dem, was ich gelesen habe, wäre es bestimmt besser, deinen Studienplatz für die freizumachen, die sich vom ganzen Herzen wünschen, Medizin zu studieren.

Lava
11.04.2010, 14:25
Also mein Vorschlag: Lass es bleiben!

Warum nur wird dem KPP hier so eine Bedeutung beigemessen? wo steht geschrieben, dass man nur dann Medizin studieren darf, wenn man voller Hingabe alten Menschen den A**** abwischt??

lvf90
11.04.2010, 14:25
wenn du es jetzt nicht für dich ausprobierst ärgerst du dich vielleicht ein Leben lang, einen Grund dafür, dass du dich überhaupt für einen Platz beworben hast, hat es ja gegeben sieh es mal so


Genau, soll sich doch gleich jeder Abiturient für Medizin bewerben, nachher ärgen sie sich ein Leben lang...

Andererseits kann sich auch ein Leben lang ärgern, wenn man nie Mathematik, Germanistik, Informatik oder was auch immer probiert hat.

Miu
11.04.2010, 14:29
Ich sehe das genauso wie lottisworld.. Wenn du dich nur beworben hast, um dir mit deiner guten Note die Option "Medizinstudium" offen zu halten und dir nicht "sicher" bist, dann lass es sein!
Hier gibt es genug Leute, die sich "sicher" sind, bereit sind zu warten, da keine Alternative (kein anderes Studium) für sie in Frage kommt. Sorry, aber diese haben es dann bei Weitem mehr verdient.

lvf90
11.04.2010, 14:29
Warum nur wird dem KPP hier so eine Bedeutung beigemessen? wo steht geschrieben, dass man nur dann Medizin studieren darf, wenn man voller Hingabe alten Menschen den A**** abwischt??

Genau, das KPP hat quasi kaum Bedeutung. Und wenn man wegen einer solchen Belanglosigkeit seinen Wunsch Medizin zu studieren so deratig überdenken muss, dann ist Medizin vielleicht nicht das richtige.

Espressa
11.04.2010, 14:30
Also ich steh auch nicht auf alten Leuten Hintern abwischen. Wirklich gar nicht.
Und im Studium hat mich auch einiges nicht interessiert, und jetzt kommts: in der Schule war es auch so!
Würde meine Berufswahl dennoch immer wieder gleich treffen.

Mir sträuben sich eher die Nackenhaare wenn einer mit so dämlichen Überlegungen einen Rat in einem Forum sucht.

Strodti
11.04.2010, 14:32
Probier es doch aus... Wenn du ein Semester und dein erstes Pflegepraktikum hinter dir hast, kannst ja immer noch das andere Fach studieren :-) Man sollte Studium und Berufswahl nicht zu verbissen sehen. Man merkt eh erst im Studium/Beruf ob es einem liegt.

epeline
11.04.2010, 15:01
Ich sehe das genauso wie lottisworld.. Wenn du dich nur beworben hast, um dir mit deiner guten Note die Option "Medizinstudium" offen zu halten und dir nicht "sicher" bist, dann lass es sein!
Hier gibt es genug Leute, die sich "sicher" sind, bereit sind zu warten, da keine Alternative (kein anderes Studium) für sie in Frage kommt. Sorry, aber diese haben es dann bei Weitem mehr verdient.

also mir sträuben sich eher bei sowas die nackenhaare, wenn leute sich anmaßen, nach ein paar anonymen sätzen in einem forum darüber zu urteilen, wie sehr jemand seinen studienplatz verdient hat.
nur weil viele leute gerne einen hätten, ist es nicht verboten darüber nachzudenken. dass ein abiturient keinen spaß darin sieht, mit anderer leute ausscheidungen rumzumachen sagt rein gar nichts über eine spätere qualifikation als arzt oder in jedem anderen beruf aus.
ein guter freund von mir studiert maschinenbau und fand sein pflichtpraktikum, in dem er teile entgraten musste, auch kacke. soll er jetzt auch abbrechen, weil er sein studium nicht verdient hat?
für mich klingt das ja eher nach missgunst
leute, bleibt mal auf dem boden

Lava
11.04.2010, 15:24
Epeline, :-meinung

Dass sich die Warter immer einbilden, sie hätten das Studium mehr verdient als jeder andere... *kopfschüttel*

DerSalamander
11.04.2010, 15:29
Ich will ja hier niemanden angreifen, aber was ich nicht so ganz verstehe ist, warum hier jedes Mal, wenn jemand, der schon einen Studienplatz hat und Zweifel an seiner Studienwahl äußert, gleich den 'Du-hast-den-Studienplatz-nicht-verdient-Satz' um die Ohren geworfen bekommt.
Darf man denn seine Entscheidung über das, was man ein Leben lang macht, nicht auch mal hinterfragen?
Und klar warten viele auf einen Studienplatz, die dadurch ja schon zeigen, dass sie das wirklich wollen, aber muss man dann jedem anderen unterstellen, dass dieser sich nur bewirbt, weil ers notentechnisch halt kann?

Es ist doch hier alles anonym, bei den meisten weiß doch keiner, warum der Einzelne sich jetzt dafür entschieden hat, Medizin zu studieren. Und sich dann ein Urteil erlauben, wers verdient und wer nicht, halt ich für anmaßend.
Prinzipiell hats ja schon mal jeder verdient, der an ner Uni angenommen wird.

Sorry, aber da hör ich auch nur Missgunst raus.

epeline
11.04.2010, 15:31
zumal noten ja nicht nach würfeln verteilt werden ;-)
ich bewundere ja so disziplinierte leute

Lava
11.04.2010, 15:32
Ich weiß auch nicht, was so falsch daran ist, wenn man sich nicht 100%ig sicher ist, dass Medizin der richtige Beruf für einen ist. Wenn man sich die geringe Abbrecherquote ansieht, kann man wirklich nicht behaupten, dass jemandem ein Studienplatz weggenommen würde....

lvf90
11.04.2010, 15:47
Wenn jemand meint, er müsse die Meinung eines Forums einholen, kann man ihn nur soweit einschätzen, wie es mit seinen gemachten Angaben möglich ist. Ich habe meine Meinung gesagt und begründet, was der Fredsteller damit anfängt ist seine Sache - er kann es für sich beurteilen.

Aber mir sträuben sich die Nackenhaare (sry das musste sein ;-) ) wenn andere Benutzer deshalb gleich Neid oder Missgunst unterstellen. Warum glaubt ihr, dass eure Meinung (= annehmen und probieren) korrekter sei, als die Alternativen?

Genau, es gibt kein richtig oder falsch - der Fredsteller wollte nur ein paar Meinung von Leuten hören, denen es vielleicht ähnlich ging.

Strodti
11.04.2010, 15:51
Wenn ein Mitabiturient ein Mathe- oder Geschichtsstudium abbricht, weil es doch nicht das richtige ist, würde keiner etwas dagegen sagen. Im Gegenteil: hier beginnen einige eine Ausbildung (MTA, KS, Physio whatever) oder ein Parkstudium und wissen von Anfang an, dass sie abbrechen, wenn es nix ist oder sie einen Studienplatz bekommen. Aber die Mediziner sollen sich von Anfang an sicher sein. Am besten schon in der Mittelstufe des Gymnasiums.