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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studienplatzquote für ausländische Studenten rechtens



Lateiner
13.04.2010, 20:00
Hallo zusammen,

Ich habe eben folgenden Artikel gelesen: Quote für ausländische Medizinstudenten ist rechtens (http://www.tagesschau.de/ausland/studienort100.html).

Darin geht es darum, dass der Europäische Gerichtshof entschieden hat, dass die "Ausländerquote" bei der Vergabe von speziell Medizinstudienplätzen zwar verbotene Diskriminierung sei, jedoch trotzdem gerechtfertigt, falls mögliche nationale Versorgungsmängel (These: Studierende aus dem Ausland gehen nach dem Abschluss wieder zurück in ihr Heimatland) mit z.B. Ärzten drohen.
Was haltet ihr von diesem Urteil?

Viele Grüße,
Lateiner

Spark
17.04.2010, 12:18
Ich kann die Entscheidung nachvollziehen.

Es besteht ja schon bei deutschen Ärzten das Problem, dass viele abwandern (was ich verstehen kann und keinem absprechen will).

Manche Ausbildungen sind gleichzeitig teuer und gesellschaftlich unverzichtbar, da kann man nicht sagen "naja ist ja egal, wir zahlen das allen egal was wir hinterher davon haben". Schön gedacht für den einzelnen, aber nicht sinnvoll fürs ganze.

Gerade mobile Einwanderer mit guter Bildung sind eine Gruppe bei der verstärkt damit zu rechnen ist dass sie auch noch mal weiterziehen, so irre toll braucht Deutschland sich nämlich auch wieder nicht finden. Ich habe aus erster Hand Beispiele (aus verschiedenen Fächern) erlebt, wie fleissige asiatische und osteuropäische Studenten verschiedene Stationen abhaken, nach dem Muster: gute Schule im Heimatland absolvieren > Studium an guter Uni in westlichem Land ohne Studiengebühren abgreifen > nach Abschluss ins meistbietende Land abwandern, nicht selten eins MIT Studiengebühren und entsprechender Bezahlung.

Das ist vom Standpunkt des Individuums alles 100% nachvollziehbar. Verlierer gibt´s dabei aber auch, nämlich die Heimatländer die nicht selten einen gewissen Bedarf an guten Köpfen hätten, sowie die handvoll west- und nordeuropäischer Länder die an diese Leute ohne Kosten-Nutzen-Rechnung Ausbildungen verschenken. Und was dem einzelnen egal ist, muss dem Gerichtshof (der ja für das ganze denken muss) nicht billig sein.