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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pyruvat-Carboxylase: Warum anaplerotisch ???



sebi86
16.04.2010, 14:43
Hi,

Ich habe eine Frage zur Pyruvat-Carboxylase. Das Enzym wandelt ja im Rahmen der Gluconeogenese Pyruvat in Oxalacetat um.
Aber warum ist das dann eine anaplerotische Reaktion ???
Eine solche Reaktion führt laut Definition dem Citratzyklus doch eigentlich die verbrauchten Metabolite wieder zu.
Aber das Oxalacetet, das in der Gluconeogenese aus Pyruvat gebildet wird, wird doch eben für die Gluconeogenese verwendet und steht dem Citratzyklus somit NICHT mehr zur Verfügung ....

DocOZ
16.04.2010, 16:09
genau so gut wird aber doch auch oxalacetat aus dem citratzyklus abgezweigt und der gluconeogenese zugeführt. desweiteren gibts ja noch viele andere reaktionen, bei denen dem citratzyklus substrate verloren gehen. wichtig ist aber, dass er nicht zum erliegen kommt, deshalb diese anaplerotischen reaktionen um ihn wieder aufzufüllen.
du darfst dir das nicht so starr vorstellen. letztendlich schwirren die ganzen moleküle ja kreuz und quer im cytoplasma herum, sie gehören nicht fest zu einem zyklus. kommt zb das oxalacetat mit einem enzym in kontakt und ist es dass passende substrat dafür, wird es umgesetzt...ob nun in der gluconeogenese oder dem citratzyklus, das ist doch - bis auf ein paar regulationsmechanismen der enzyme - reiner zufall.

sebi86
16.04.2010, 19:12
Achso...also kann man sagen, dass Oxalacetat wird zB. in der Leber der Gluconeogenese zugeführt und dann zB. im Gehirn dem Citratzyklus wieder zugeführt...somit also nicht verbraucht ?

PS:

Wo wir grade schon bei der Gluconeogenese sind :)
Bin gerade in unserer Vorlesung auf die Aussage gestoßen, dass Fettsäuren nicht zur Gluconeogenese verwendet werden können, Ausnahme sind die ungeradzahligen...Warum ???

Dass das in der Beta-Oxidation gebildete Acetyl-CoA nicht in Pyruvat umgewandelt werden und somit der Gluconeogenese zugeführt werden kann, ist mir klar. Aber warum können dann ungeradzahlige Fettsäuren verwendet werden ???

Der Unterschied zwischen geradezahligen und ungeradzahligen ist doch eigentlich nur der, dass bei den ungeradzahligen am Ende das Proprionyl-CoA zu Succinyl-CoA umgewandelt und in den Citratzyklus eingeschleust werden kann. Aber bei den geradzahligen wird halt das Acetyl-CoA in den Citratzyklus eingeschleust.
Der Unterschied ist doch also nur, dass bei der Beta-Oxidation der geradzahligen Fettsäuren die Metabolite früher dem Citratzyklus zugeführt werden, dals bei den ungeradzahligen.

Was hat das ganze dann aber mit der Gluconeogenese zu tun ? Warum können ungeradzahlige verwendet werden, geradzahlige aber nicht .... ???

wanci
18.04.2010, 11:10
Man könnte vielleicht behaupten, dass Succinyl-CoA im Zitratzyklus weiterverarbeitet wird und dabei Moleküle wie Oxalacetat entstehen, die zur Gluconeogenese verwendet werden können.

Aber so schön finde ich die Aussage nicht, dass ungeradzahlige FS zur Gluconeogenese verwendet werden können. Ist ja nur ein kleiner Teil derer und etwas indirekt...

Zum ersten Thema: Eine anaplerotische Reaktion kann den Zitratzyklus "auffüllen", muss es aber nicht. Für was das Oxalacetat wirklich gebraucht wird, hängt eben von den momentanen Bedürfnissen der Zelle bzw. den verfügbaren Enzymen ab.