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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rigor mortis



Noah
02.02.2003, 10:49
Als er starb,
da weinte der Himmel- tagelang.
Jede Träne ein einziger Wasserfall,
ihre Ankunft auf der Erde hart und dumpf,
wie einst der Aufprall seines Körpers.

Als er starb,
war alles wüst- so ohne Sinn.
Der immer blühende Garten,
totenstill und leer.

Die Herren der Lüfte flogen nicht,
die Könige der Meere schwammen nicht,
die Herrscher zu Lande jagten nicht,
Trauer- soweit das Auge reichte.

Die Sonne von gestern wärmt nicht mehr,
das schallende Lachen ist verstummt.
Die Zeichen des Todes lassen es nicht länger leugnen: das hier ist kein Traum!
Seine funkelnd grünen Augen- trüb,
sein akrobatischer Körper- steifgefroren,
seine Lungen haben aufgehört zu atmen,
sein Herz das letzte Mal geschlagen.

Doch du bist nicht fort,
du bist ganz nah:
in jedem Grashalm,
jedem Stein,
in jeder Blüte und jedem Blatt deiner Lieblingsblume,
jedem Katzeschnurren und Vogelzwitschern,
in jedem Lächeln,
jedem tröstenden Wort,
in jeder sanften Berührung,
und vor allem auf ewig in meinem Herzen...


In Liebe, deine NOAH