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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Für das Physikum vorlernen!?



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Encephallus
08.05.2010, 11:55
Da gibt es hier regelmäßig heiße Diskussionen, aber am Ende werden dir 90% derjenigen, die bereits studieren sagen, dass es einfach gar keinen Sinn macht. Nutz die Zeit um die Welt zu entdecken! Mach Work and Travel o.ä. Das bringt dir später im Studium und im Beruf viel mehr als irgendein vorgelerntes Wissen, dass du in 5-6 Jahren eh wieder vergessen hast (da stimme ich Coxy mal wieder zu, Platz im Losverfahren ist wie Lottospielen; bei beidem macht es keinen Sinn den Gewinn einzuplanen).

Logisch und lebensweisheitlich an die Sache herangehend, behaupte ich allerdings, das können nur diejenigen Medizinstudierenden beurteilen, die vor ihrem Studium bereits vorgelernt haben und nun selbst sehen, ob es gefruchtet hat oder nicht. Alle anderen können nur Annahmen tätigen.
Und wenn ich in den 6 Jahren jeweils einen 1000 Seiten- fassenden Wälzer in Anatomie, Biochemie und Physiologie durchgearbeitet habe, dann kann mir niemand weismachen, dass das nichts bringt!

Wie ich hier schon einige Male herausgelesen habe, herrscht unter Medizinstudenten häufig ein Konkurrenzkampf darum, wer die besten Noten hat, wer der Elite der Elite angehört...
Ich kann mir gut vorstellen, dass aus diesem Konkurrenzdenken heraus viele Medizinstudenten einen davon abhalten wollen, vorzulernen, da diese einem dann evtl. unterlegen sein könnten...
Wissen tu ich es natürlich nicht...

Gruß

Elena1989
08.05.2010, 12:07
Wie ich hier schon einige Male herausgelesen habe, herrscht unter Medizinstudenten häufig ein Konkurrenzkampf darum, wer die besten Noten hat, wer der Elite der Elite angehört...
Ich kann mir gut vorstellen, dass aus diesem Konkurrenzdenken heraus viele Medizinstudenten einen davon abhalten wollen, vorzulernen, da diese einem dann evtl. unterlegen sein könnten...
Wissen tu ich es natürlich nicht...

Gruß


Also, das hab ich hier noch nicht erlebt. Hier in der Vorklinik gibt's bei uns keine Noten, aber jeder, der mal ein Testat oder so nicht bestanden hat, ist wirklich aufrichtig bedauert worden. Am letzten Anatomienachholtestat (Kopf-Hals) waren irgendwann sogar mehr Leute im Waschraum, die keine Nachprüfung hatten, als Leute, die eine hatten, weil die ganzen Leute an ihrem ersten Ferientag nur gekommen sind um uns seelisch zu unterstützen (Ich weiß das, musste selber Nachprüfung machen).
Ich hab es hier noch nicht erlebt, dass man es jemandem nicht gönnt zu bestehen (und nur darum geht's: Um's bestehen, wie's im Physikum aussieht is wieder was anderes, aber auch da kann ich mir nicht vorstellen, dass es da sooo extrem großen Neid gibt).

Und, nein, ich habe nicht vorgelernt, aber ich kann mir ganz, ganz ehrlich nicht vorstellen, dass es etwas bringt.
Nehmen wir doch einmal die Anatomie als Beispiel. Ich will gar nicht bestreiten, dass man vorm Studium vielleicht hochmotiviert ist und das unbedingt lernen will und dann auch damit anfängt. Aber man wird es niemals in dieser Tiefe lernen, wie man es braucht. Niemand wird sich freiwillig vier Stunden hinsetzen und Muskeltabellen auswendig lernen, wenn kein Prüfungsdruck besteht.
Möglicherweise gibt es nach Vorlernen einen winzig kleinen Vorsprung zu Beginn, aber der wird ganz schnell weg sein, weil die Detaills fehlen. Denn ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich jemand in seiner Freizeit freiwillig hinsetzt und sich zum Beispiel die Arterienversorgung des Magens und des Darms reinprügelt (Die ja eigentlich gar nicht mal so schwer is, aber es braucht Zeit um das zu lernen). Oder die des Kopfes... Oder die Hrinnerven.. ich kann mir nciht vorstellen, dass man so was freiwillig effektiv lernen kann.
Aber genau solche Sachen werden geprüft. Die Detaills.
Aber wer Vorlernen will: Bitte. Aber ich bin der Meinung, man guckt während des Studiums noch oft genug in diese Bücher und ich hab natürlich auch keine Erfahrung bzgl. Vorlernen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen unwahrscheinlich viel bringt.

LG
Elena

Coxy-Baby
08.05.2010, 12:09
Ich kann mir gut vorstellen, dass aus diesem Konkurrenzdenken heraus viele Medizinstudenten einen davon abhalten wollen, vorzulernen, da diese einem dann evtl. unterlegen sein könnten...
Wissen tu ich es natürlich nicht...

Gruß

Klingt aber auch ein bisschen paranoid oder? Mir und den meisten wird es wurscht sein wer vorher lernt, nur wir wissen halt schon wieviel vorklinisches Wissen erhalten bleibt so 1-2 Jahre nach dem Physikum und das ist recht überschaubar.....und dürfte den Aufwand vorher nicht lohnen. :-meinung

Kaas
08.05.2010, 12:09
[QUOTE=Stephan0815;891701]
3. Bedenke, daß für die Stoffmenge, die du fürs Physikum lernen musst, bei weitem nicht alles im Langzeitgedächtnis erhalten bleiben wird. Du lernst auf Kurzzeit und deshalb würde ich sogar sagen, früher als 3 Monate vorm QUOTE]

Also ich will ja jetzt nicht klugscheißern, aber das Kurzzeitgedächtnis speichert Informationen für maximal einige Minuten. Wenn man Gelerntes, ohne dass es sich noch im Bewusstsein befindet, nach ca. 20-30 Minuten abrufen kann, ist es im Langzeitgedächtnis enkodiert. Es ist also eine Gedächtnisspur vorhanden. Wenn man sich jetzt einige Jahre später nicht mehr daran erinnert bedeutet das nicht, dass sich die Informationen nicht mehr im Gedächtnis befinden, sondern nur, dass die Gedächtnisspur zu schwach ist, um sie abzurufen. Der Unterschied zu Informationen, die es vom Kurzzeitdedächtnis nie ins Langzeitgedächtnis geschafft haben ist der, dass man bereits enkodiertes wesentlich leichter "erneut" lernen kann. Man muss die vorhandene schwache Gedächtnisspur nur "auffrischen". Demzufolge macht Vorlernen durchaus Sinn. Vorrausgesetzt, man hat wirklich nichts besseres vor :-))

Coxy-Baby
08.05.2010, 12:18
....@Kaas: Aus Interesse, woher hast du deine Informationen?

Encephallus
08.05.2010, 12:27
Also ich will ja jetzt nicht klugscheißern, aber das Kurzzeitgedächtnis speichert Informationen für maximal einige Minuten. Wenn man Gelerntes, ohne dass es sich noch im Bewusstsein befindet, nach ca. 20-30 Minuten abrufen kann, ist es im Langzeitgedächtnis enkodiert. Es ist also eine Gedächtnisspur vorhanden. Wenn man sich jetzt einige Jahre später nicht mehr daran erinnert bedeutet das nicht, dass sich die Informationen nicht mehr im Gedächtnis befinden, sondern nur, dass die Gedächtnisspur zu schwach ist, um sie abzurufen. Der Unterschied zu Informationen, die es vom Kurzzeitdedächtnis nie ins Langzeitgedächtnis geschafft haben ist der, dass man bereits enkodiertes wesentlich leichter "erneut" lernen kann. Man muss die vorhandene schwache Gedächtnisspur nur "auffrischen". Demzufolge macht Vorlernen durchaus Sinn. Vorrausgesetzt, man hat wirklich nichts besseres vor

sagt einer, der im 10. Semester ist!!!!!!

und ist doch auch ganz logisch, man kann das auch auf andere Bereiche übertragen: habe früher Ternnis gespielt, jetzt aber schon eine 10-jährige Pause hinter mir...würde ich jetzt wieder anfangen, würde ich wohl kaum einen Ball treffen, aber bestimmt nach iniger Zeit schneller wieder reinkommen als ein Gleichaltriger, der noch nie in seinem Leben Tennis gespielt hat..Ich hoffe, die Parallele ist für alle ersichtlich....

Kaas
08.05.2010, 12:28
@ coxy: das hab ich während meines Psychologiestudiums mit einem der Schwerpunkte auf Kognitionswissenschaften gelernt. Die spezielle Info hab ich wohl aus "Cognitive Neuoscience" von Gazzaniga (tolles Buch über allgemeine Kognitionswissenschaften) bzw. aus "Human Memory" von Neath und Surprenant (gutes Buch speziell über das menschliche Gedächtnis aus kognitionswissenschaftlicher Sicht).

Kaas
08.05.2010, 12:32
sagt einer, der im 10. Semester ist!!!!!!

und ist doch auch ganz logisch, man kann das auch auf andere Bereiche übertragen: habe früher Ternnis gespielt, jetzt aber schon eine 10-jährige Pause hinter mir...würde ich jetzt wieder anfangen, würde ich wohl kaum einen Ball treffen, aber bestimmt nach iniger Zeit schneller wieder reinkommen als ein Gleichaltriger, der noch nie in seinem Leben Tennis gespielt hat..Ich hoffe, die Parallele ist für alle ersichtlich....

Genau, das wäre dann das sogenannte motorische Gedächtnis. Hätte man vor, sich in 6 Jahren an einem Tennisinternat zu bewerben würde es also durchaus Sinn machen, jetzt schonmal Stunden zu nehmen :-)) Zugegeben, der Vergleich hinkt etwas...

Coxy-Baby
08.05.2010, 12:38
.... der Vergleich hinkt ,da wir ja dann jetzt über unterschiedliche Gedächtnisarten sprechen. Steht in deinem Buch auch etwas über diese "jahrelang erhaltenen Gedächtnisspuren und ihre leichtere Reaktivierbarkeit"? und vor allen Dingen wie man das nachweist....

Encephallus
08.05.2010, 12:56
der Vergleich hinkt ,da wir ja dann jetzt über unterschiedliche Gedächtnisarten sprechen.

sollte wohl nur ein plastischer Vergleich sein, damits auch klar wird....auch wenn der Vergleich vllt. hinkt, verhält es sich aufs Lernen bezogen dennoch so...die Erfahrung habe ich selbst gemacht...





außerdem:

angenommen, man vergisst tatsächlich alles, was man gelernt hat, nach 3 Monaten...
wie will man dann nach 2 Jahren Lernen das Physikum bestehen, wo man doch alles, was länger als 3 Monate her ist, vergessen hat?Es will mir wohl keiner erzählen, dass man bei Punkt 0 anfangen kann und nach 3 Monaten das Physikum besteht-> die Zeit "vor den 3 Monaten" MUSS was gebracht haben...

Coxy-Baby
08.05.2010, 12:59
Naja die Ursprungsansage des Fredöffners war ja: Er macht jetzt ABi, dann 6 Jahre Wartezeit +2 Jahre bis zum Physikum, also ein relativ langer Zeitraum.... ohne Druck oder Überprüfung des Wissens.

Encephallus
08.05.2010, 13:09
ein seeehr langer Zeitraum, in dem er alles Gelernte wieder und wieder überlernen kann...ween er das wirklich durchhält, sollte es UNGLAUBLICH viel bringen....

aber gut, die Standpunkte sind jetzt klar ;)

Kaas
08.05.2010, 13:26
@ coxy: ich hab das Buch gerade herausgekramt, hier 2 Zitate:

Long-term memory: "a memory store that holds an unlimited amount of information. Information that enters this store is not forgotten but can be modified or made temporarlily unavailable as a result of other incoming information".

Long-term store: "a storage mechanism (...) that is of unlimited capacity, unlimited in duration, primarily meaning-based in nature, and intended mainly as a place in which information can be permanently stored."

Fairerweise muss man natürlich sagen, dass es sich hier um gegenstandsbedingt lediglich um Theorien handelt. Gerade die Theorien zum Gedächtnis gelten aber gemeinhin als gesichert und werden in der Neurologie und Psychiatrie im klinischen Alltag tagtäglich angewandt.

Kaas
08.05.2010, 13:31
Außerdem möchte ich noch anfügen, dass ich es für Quatsch halte 8 Jahre vorm Physikum vorzulernen. Sich generell vorm Studienbeginn Dinge anzuschauen halte ich sehr wohl für sinnvoll. Der allgemeine Nutzen davon wurde hier meines Wissens auch schon infrage gestellt. Vielleicht bin ich auch einfach nur im völlig falschen Thread gelandet :-))

Encephallus
08.05.2010, 13:38
Außerdem möchte ich noch anfügen, dass ich es für Quatsch halte 8 Jahre vorm Physikum vorzulernen. Sich generell vorm Studienbeginn Dinge anzuschauen halte ich sehr wohl für sinnvoll. Der allgemeine Nutzen davon wurde hier meines Wissens auch schon infrage gestellt.

hmmm??Ja, was denn nun?Du widersprichst dir irgendwie gerade selbst :-((




Vielleicht bin ich auch einfach nur im völlig falschen Thread gelandet

Quatsch, ich finds total nützlich, dass du das, was eigtl. jedem bewusst sein SOLLTE, hier noch mal wissenschaftlich belegt reinpostest, dabke dafür:-top

Kaas
08.05.2010, 13:43
Also in gewisser Weise widerspreche ich mir natürlich selber. Ich meinte auch nur, dass ich es übertrieben finde so früh anzufangen vorzulernen. Einen gewissen Nutzen hätte das sicherlich trotz allem. Aber irgendwann ist ja auchmal gut :)

Ehemaliger User 05022011
08.05.2010, 14:09
die Frage ist doch nur, ab wann man den Zeitpunkt "Lernen für das Physikum" definiert und ab wann de Zeitpunkt "Vorlernen für das Physikum" - lernen wir nicht alle streng genommen ab dem ersten Semester für das Bestehen des Physikums?:-))

Zünder
08.05.2010, 14:55
Ich hatte während der Lektüre der Medi-Learn Skripte das eine oder andere aha Erlebnis was während der Seminare etc. oft fehlte. Ich denke es hätte nicht geschadet, sich die Skripte vorher schonmal angesehen zu haben, das hätte vieles leichter gemacht.

Giant0777
08.05.2010, 15:05
die Frage ist doch nur, ab wann man den Zeitpunkt "Lernen für das Physikum" definiert und ab wann de Zeitpunkt "Vorlernen für das Physikum" - lernen wir nicht alle streng genommen ab dem ersten Semester für das Bestehen des Physikums?:-))

das lernen ab dem 1.semester fürs physikum ist m.m. nach davon abhängig, wie weit die dozenten sich an den gk, bzw. den fragenstil des impp halten. bei uns in hgw gabs da teilweise schon unterschiede. für psycho zb. musste ich in meiner p-vorbereitung komplett von vorne anfangen. da der threadersteller ja nicht mal weiss, wo er in einigen jahren anfängt, erscheint es mir irgendwie doppelt unsinnig sich jetzt speziell auf irgendwas vorzubereiten ( denn wer weiss, wie sich die inhalte des impp in bezug auf physikum ändern ).

ABER: da einige übermotivierte ja auch gleichzeitig beratungsresistent sind, kann man nur sagen, dann lernt halt vor. vllt fühlt man sich so dem studium auch einfach ein wenig näher.

grüße, giant

Michael72
08.05.2010, 16:44
Ich kann mir gut vorstellen, dass aus diesem Konkurrenzdenken heraus viele Medizinstudenten einen davon abhalten wollen, vorzulernen, da diese einem dann evtl. unterlegen sein könnten...

Da hast Du natürlich vollkommen Recht. Exakt das war meine Intention. In 8 Jahren oder so, wenn Du zum Physikum antrittst und ich vielleicht zur Facharztprüfung, da will ich natürlich nicht, dass Du mehr weisst, als ich. Wie stünde ich denn dann da?