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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erinnerung für Frau Schmidt - AiP muss weg



Christian
03.02.2003, 19:45
Der folgende Artikel erscheint in der Onlinezeitung Ausgabe 153. Wir haben ihn hier zur Diskussion und für Ergänzungen abgedruckt:

Hartmannbund fordert sofortige Abschaffung des AiP
Medizinstudenten im Hartmannbund erinnern Frau Schmidt an ihr Wahlversprechen

Die Medizinstudenten im Hartmannbund erinnern die Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt an ihr Versprechen, den "Arzt im Praktikum" (AiP) abzuschaffen. Frau Schmidt hatte geäußert, dass man den AiP erst abschaffen könne, wenn die neue Approbationsordnung für Ärzte wirklich zu einer Verbesserung der Lehre geführt habe. Dazu Klaus-Peter Schaps, Vorsitzender des Arbeitskreises "Ausbildung und Weiterbildung" im Hartmannbund: "Das ist eine glatte "Wahllüge". Frau Schmidt hält sich nicht an ihr Versprechen, das sie noch vor der Bundestagswahl abgegeben hat. Eine weitere Ausbeutung der jungen Ärzte lehnen wir ab."


Der Ausschuss Medizinstudenten im Hartmannbund hat deshalb eine Protest-E-Mail an die Ministerin geschickt: "Der AiP muss sofort abgeschafft werden. Wir lassen uns keinen Tag länger auf den Arm nehmen und behalten uns weitere Aktionen vor, um Druck auf die Bundesgesundheitsministerin auszuüben", so Schaps weiter.

Hier die Mail, die wir an alle Fachschaften und an alle HB-Studenten (4300 Mitglieder) im HB geschickt haben:



Liebe Kommilitoninnen, liebe Kommilitonen,
wir alle erinnern uns an das vollmundige Versprechen der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, den AIP mit Inkrafttreten der neuen Approbationsordnung (Hammerexamensordnung) abzuschaffen. Es bestehen begründete Zweifel, daß dies geschieht. Denn in der neuen Approbationsordnung (http://studenten.hartmannbund.de) ist der AIP fest zementiert.
WIR MÖCHTEN EUCH DESHALB AUFFORDERN, JEDEM EUCH BEKANNTEN MEDIZINSTUDENTEN DIESE MAIL ZUKOMMEN ZU LASSEN .
GLEICHZEITIG BITTE DEN u.a. TEXT AN DIE MINISTERIN MAILEN.
Es geht um 18 Monate in Eurem Leben!
Ausschuss Medizinstudenten im Hartmannbund
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BITTE DIESEN TEXT AN [email protected] SENDEN:

Sehr geehrte Frau Ministerin Schmidt,
in der heutigen hektischen Zeit geht so manches vergessen. Ich darf Sie deshalb an Ihr Versprechen erinnern, den Arzt im Praktikum (AIP) mit Inkrafttreten der neuen Approbationsordnung abzuschaffen. Mit großem Staunen habe ich entdeckt, daß der AIP in der neuen Approbationsordnung keineswegs abgeschafft ist. Was ist mit Ihrem Versprechen, die Bundesärzteordnung unmittelbar nach der Bundestagswahl dementsprechend zu ändern? Oder soll der AiP weiter als Billigarbeiter in den Kliniken ausgebeutet werden? Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich freuen.

Mit freundlichem Gruß
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Autor(in): Medizinstudenten im Hartmannbund

Feuerblick
05.02.2003, 10:55
Hi Christian!

Und nu? Was sollen wir denn mit diesem Artikel anfangen? Nur lesen oder den wehrlosen Papierkorb des Schmidtschen Mailprogramms mit Mails bombardieren?

Feuerblick *verwirrtamkopfkratz*

frerehugi
07.02.2003, 22:34
Erst einmal bombardieren und gucken, was passiert! Wenn sich nix rührt können wir uns immer noch andere Aktionen überlegen.
vlg, frerehugi (der auf den ersten bundeseinheitlichen "AIP-Streiktag" wartet)

Neujahrsrakete
07.02.2003, 23:24
Original geschrieben von frerehugi
Erst einmal bombardieren und gucken, was passiert! Wenn sich nix rührt können wir uns immer noch andere Aktionen überlegen.
vlg, frerehugi (der auf den ersten bundeseinheitlichen "AIP-Streiktag" wartet)

Seh' ich auch so.
Wenn schon eine Aktion gestartet worden ist, sollte man sich meiner Meinung nach anschließen, wenn die eigene Meinung halbwegs mit dem Ziel der Aktion übereinstimmt.
Motzen und eine Aktion schlecht finden, ist schnell gemacht. Aber selbst die Initiative ergreifen und eine neue, bessere Aktion starten, macht kaum jemand.
Deswegen habe ich die Mail an das Ulla-chen abgeschickt, denn immerhin sind durch die Aktion schon viele Studenten aktiviert worden (hoffentlich). Wenn jeder Student wieder eine eigene Aktion starten sollte (was faktisch aber eben kaum jemand macht), weil an den anderen Aktivitäten leider immer ein kleines Stückchen nicht gefällt, wird man nie etwas erreichen.

Rakete


Hoffentlich ist diese Liste an Frau Schmidt nicht auch einer dieser bekloppten Hoaxes?
Nachdem diese UN-Friedenliste (siehe Posting in "Speakers Corner") auch bei mir per Mail angekommen ist, war diese Liste an Frau Schmidt wohl tatsächlich das letze Mal, daß ich eine eMail-Liste "unterschrieben" und abgeschickt habe.
Schade, daß das Medium Internet auch für so eine Sch**** wie gefälschte & unnütze Kettenbriefe mißbraucht wird.

aione
10.02.2003, 12:04
Hallo!

Ich möchte wirklich nicht päpstlicher sein als der Papst...aber eine mail mit so einem schlechten Anfangssatz zu verschicken ist wohl kaum von Erfolg gekrönt( wie diese mail es generell wohl eher nicht sein wird-leider)


in der heutigen hektischen Zeit geht so manches vergessen

Was soll das heißen: vergessen gehen? DAs geht doch nicht, oder ist mein grammatisches Verständnis völlig daneben...?Verloren gehen, ok, aber vergessen gehen....?
Im Übrigen denke ich , wird diese Mailaktion überhaupt nichts bringen. Nur wenn man selbst in die Politik geht und direkte Opposition zu Frau Schmidt einnehmen kann, wird sich evtl was tun, wenn man gut genug ist.
Mails gemütlich vom Schreibtisch aus zu verschicken ist ja für den User ganz nett, aber doch sehr unambitioniert. Ich denke, da müßte man schon mehr auf die Beine stellen. Eine Demo vor dem Bundestag mit tausenden Medizinstudenten und Ärzten, das wär was. Etwas, das die Bande zum Erschüttern bringt und gewaltiger ist , als es so ne kleine Mailaktion jemals sein kann.
Es zeigt einfach nicht viel Pep, wenn ich das mal so sagen darf, und wenn Politiker sehen, dass nicht mehr rüber kommt , als ein paar Zeilen Text, der noch dazu nicht mal besonders gut und fundiert geschrieben ist, dann haben sie einfach keinen Druck was zu ändern, bzw. zu wenig Druck Versprechen einzuhalten.
Also, warum keine Demo oder Streik vielleicht?

aione

Commander
10.02.2003, 15:46
:-dafür


Seht her, ich werde Arzt !

Ich frage mich immer wieder, ob Politiker, besonders die ganz oben (damit sind ausnahmsweise mal nicht die Kommunalpolitiker gemeint) ganz normale Kliniken und Krankenhäuser aufsuchen, wenn sie mal erkrankt oder verletzt sind !
Haben die denn überhaupt keine Angst, daß man Ihnen "ausversehen" mal einen falschen Nerv oder Muskelstrang während einer Operation durchtrennt, nur weil der Chirurgin bzw. dem Chirurgen vor Müdigkeit oder Überanstrengung die Augen zufallen.
Oder haben die etwa doch ihre Spezialoperateure in Privatkliniken und sind diese Kollegen überhaupt noch solidarisch mit ihren Kollegen, die noch viel Blut und Schweiß vergießen müssen auf ihrem Weg zum ordentlichen Doktor bzw. Mediziner.

Ich würde mich als federführenden Politiker, der nicht mal eingestehen kann, daß seine Gesundheitspolitik nichts mehr mit einem fairen und gesunden Realismus gemeinsam hat, nicht mehr in ein öffentlichens Krankenhaus bzw. in eine "normale" Praxis trauen.
Auch die Herren Professoren, die sich mit vielen Titeln schmücken, sollten sich gut überlegen, wie sie ihrer Zunft helfen können, und ausnahmsweise nicht ihre Schäfchen ins Trockene bringen.

Und wer meint, ich würde jetzt allzu sehr oberflächlich diese Dinge betrachen, der brauche sich nur ehrlich zu hinterfragen, auf welcher Seite er denn steht: im Dienste der Menschen, die nach wie vor von uns medizinischen "Spezialisten" betreut und begleitet werden oder auf der Seite, die dieses System solange ausnutzen, bis es ausgeblutet ist.

Wie meine gute Mutter schon sagt: "Alles im Leben kommt auf einen wieder zurück .....!"
Von daher kann ich nur an Politiker und gestandenen Mediziner appelieren: "Machen Sie endlich Schluß mit diesen menschenunwürdigen Diskussionen und Aktionen !" Zeigen sie den Menschen, die potentielle Patienten sind, alle Zahlen, alle Maßnahmen und auch die Palette, die sich Verzicht nennt, um ein System zu sanieren, daß für die ganze Welt Vorbild sein kann.

Und ich kann auch nur alle diejenigen warnen, die sich in diesen Diskussionen nur profilieren wollen....diese verweise ich ebenfalls an meine Mutter: "Alles rächt sich noch hier auf Erden ....!!!"

Hoffen wir, daß es gar nicht so weit kommt, daß die Kompromißbereitschaft hier in Deutschland unter der Uneinsichtigkeit und unter dem Egoismus erstickt und stirbt !

Ergo: Die wesentliche Verbesserung oder Abschaffung des AiP ist nur ein Maßstab von vielen, ob sich in der Gesundheitspolitik etwas zum Positiven bewegt oder ob wir alle weiterhin dem Egoismus, der Gewinnsucht und der aufgeblähten Medizinischen Verwaltung auf Kosten von Millionen wehrloser Bürger frönen wollen.

Manchmal habe ich echt den Eindruck, ich werde nur Arzt, um später Kohel zu machen....dafür schäme ich mich schon mal prophylaktisch !!!

luckyblue
10.02.2003, 19:13
Analog zu der Aktion "dem Kanzler dein letztes Hemd" können wir ja mal "der Ulla deinen letzten Kittel" ankurbeln. Dass ein paar Nadeln in den Taschen vergessen "gehen", wird sich dabei natürlich nicht vermeiden lassen;-)