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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Landtags- vs. Bundestagswahlen



Rico
03.02.2003, 22:26
Jetzt im Umfeld der beiden Wahlen hörte man immer wieder, dies seien Landtags- und keine Bundestagswahlen (was natürlich weder den einen noch den anderen davon abgehalten hat, die Irakfrage anzuschneiden - ein klassisches hessisch-niedersächsisches Problem :-( ) und während Sieger von Landtagswahlen stolz feststellen, der Wähler habe die Wichtigkeit und Richtigkeit der Landespolitik erkannt, so hat man bei den Verlieren immer ein wenig den Eindruck, als würden sie dem Wähler vorwerfen, er sei ein bisserl doof und würde immer was verwechseln und sowieso bis zur Gemeinderatswahl bloß Bundespolitik per votum honorieren, bzw. "abstrafen" (schönes Wort).

Lange Rede kurzer Sinn: Alle (und es klang ja schon in dem "Politikverdruß"-thread an) sind immer um diese strikte Trennung zwischen Landtag und Bundestag bemüht, was ich nicht ganz verstehen kann.

Aber wer zu den Landtagswahlen geht, der wählt ja nicht bloß seinen Landtag, sondern auch indirekt mit dem Bundesrat das zweitwichtigste Organ der Legislative - und der befaßt sich wie der Name schon sagt ja durchaus mit Bundespolitik.

Auch der Vermittlungsausschuß (der nach Kräfteverhältnis in Bundestag und -rat zusammengesetzt wird) als dritte Instanz der Gesetzgebung wird durch die Landtagswahl beeinflußt.

Und zu guter Letzt die Bundesversammlung, die den Bundespräsidenten wählt, setzt sich ja je zur Hälfte aus Abgeordneten des Bundestags und des Bundesrats zusammen.
:-meinung Also Fazit: Andersrum wird ein Schuh draus - wer bei der Landtagswahl bloß die Landespolitik im Auge hat, der übersieht da einiges...