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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zahnmedizin mit 43 als alleinerziehende Mutter???



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spätzünder66
10.05.2010, 23:54
Hallo Ihr,
wie einige vor mir trage ich mich mit dem Gedanken in meinem Alter noch 'mal von vorn anzufangen und ein Zahnmedizinstudium zu beginnen.

Ich bin Juristin und habe in den letzten 12 Jahren als Anwältin in einer Grosskanzlei in Frankfurt a.M. gearbeitet. Seit der Geburt meines Sohnes, der fast 5 ist, jedoch nur noch in Teilzeit. Mit zunehmender Anzahl der Berufsjahre hat sich meine Frustration erhöht und jetzt ist der Punkt gekommen, an dem ich mir darüber klar werden muss, ob ich tatsächlich den Rest meines mindestens noch 22 Jahre währenden Berufslebens mit einer Tätigkeit verbringen will, die mir nur noch selten Spass macht und bei der mir am Abend das Gefühl der "Befriedigung" fehlt, etwas Sinnvolles, Kreativ-handwerkliches und wirklich Nützliches gemacht zu haben.

Eigentlich wollte ich schon immer Zahnmedizin studieren. Aber aufgrund meines Abischnitts hätte ich seinerzeit 4 Wartesemester gebraucht und damals dachte ich, dass ich dann zu alt wäre, um mit dem Zahni-Studium zu beginnen.

"Jetzt oder nie", denke ich und bin auf der Suche nach Antworten, Erfahrungen und Denkanstössen zu meiner Überlegung, ob ich meinen Traum, Zahnmedizin zu studieren, Realität werden lasse. Jede Meinungskundgabe ist willkommen. Wichtig zu erwähnen ist, dass mein Sohn nächstes Jahr in die Schule kommt, ich alleinerziehend bin, also weder Grosseltern in greifbarer Nähe habe noch einen Papa, der mal bei der Betreuung des Kleinen einspringen könnte.

Und hier ein paar meiner Fragen:

1) Wieviel Semesterwochenstunden hat man im Schnitt beim Zahnmedizinstudium und wieviel davon mit Anwesenheitspflicht?

2) Was kommt an Studienkosten (neben den Studiengebühren) auf einen zu (für mich käme aufgrund meiner Ortsgebundenheit nur Frankfurt a.M. als Studienort in Betracht)?

3) Ist es realistischerweise möglich, neben dem Studium (in Teilzeit) zu arbeiten (allerdings könnte ich das nicht in meiner Kanzlei...) und wenn ja, wieviel Stunden könnte man da nach Eurer Erfahrung maximal arbeiten, ohne dass das Studium darunter leidet?

4) Ich habe in einem der threads gelesen, dass das Zahnmedizinstudium sehr zeitaufwendig ist, dh die Zahnis sind mit die ersten, die morgens in die Uni kommen und die letzten , die gehen (oft erst gegen 19.00h). Stimmt das?

5) Gibt es Möglichkeiten, das Studium zu straffen, oder bauen die Scheine alle aufeinander auf?

6) Wie schätzt Ihr die Lage für einen Oldie (48/49 J.) ein, von einem "alteingessenen" Zahnarzt eingestellt zu werden. Hat da jemand Erfahrungen?

7) Welche Möglichkeiten, neben der klassischen Zahnarztpraxis, gibt es noch, als Zahnärztin zu arbeiten?

8) Wieviel kostet die Eröffnung einer eigenen Praxis und sind Banken bereit, dies voll zu finanzieren?


Ich freue mich auf Eure Meldungen. Übrigens gehe ich morgen zum Zahn-/Medizin Info-Tag der Uni Frankfurt- vielleicht bin ich dann morgen Abend meiner Entscheidungsfindung schon ein Stück näher...

Viele Grüße!

Solara
11.05.2010, 00:41
ZM dürfte ähnlich anwesenheitspflichtig wie HM sein.

Aber was willst du mit deinem Kind machen, wenn du keinerlei Absicherung für die Betreuung hast?

Schulkinder haben 16 Wochen Ferien, wie willst du die abdecken, wenn du nebenher noch euer Auskommen erarbeiten musst?

Und was ist mit dem Kind? Wann sieht es dich überhaupt noch?

Mir wäre das Kind wichtiger, gerade wenn ich es als alleinerziehender Elternteil ohne soziales Netz aufziehen würde.

Ehemaliger User 05022011
11.05.2010, 07:48
2) Was kommt an Studienkosten (neben den Studiengebühren) auf einen zu (für mich käme aufgrund meiner Ortsgebundenheit nur Frankfurt a.M. als Studienort in Betracht)?

ist von Uni zu UNi verschieden, zwischen 10.000 und 1000 €, Frankfurt liegt dabei mit etwas mehr als 5000 so etwa in der Mitte
http://www.zahniportal.de/zahnmedizinstudium/kosten/


8) Wieviel kostet die Eröffnung einer eigenen Praxis und sind Banken bereit, dies voll zu finanzieren?
Das ist nicht die richtige Frage, sondern du musst fragen, ob Banken dir dann in dem hohen Alter in dem du dann bist das finanzieren würden, dass heißt deine verbleibenden Arbeitsjahre reichen würden, die Rückzahlung des Kredites gewährleistet zu können.

Coxy-Baby
11.05.2010, 09:21
Eine nicht ganz unberechtigte Frage: Kriegst du überhaupt einen Studienplatz?

Hoppla-Daisy
11.05.2010, 09:31
Ich war ja nun auch nicht mehr die Jüngste, als ich mit dem Medizinstudium angefing. Und auch wenn ich ebenfalls alleinerziehend bin, so konnte ich dennoch stets auf ein funktionierendes soziales Netz (Hort, Freunde, Familie) zurückgreifen, wenn ich mal wieder unimäßig eingespannt war. Und ohne wäre es auch nicht gegangen, muss man ehrlicherweise sagen. Ich hätte es nie über's Herz gebracht, mein Studium über mein Kind zu stellen. Wenn ich gemerkt hätte, dass es einfach nicht geht aufgrund fehlender Betreuungsmöglichkeit, hätte ich wohl aufgegeben. Und obwohl bei mir in der Hinsicht alles ziemlich gut lief, habe ich bis heute ein allzeit präsentes schlechtes Gewissen dem Kind gegenüber. Übrigens war sie auch kurz zuvor eingeschult worden, als ich mit dem Studium begann.

Zu deinen anderen Fragen kann ich nichts sagen. Aber damit würde ich mich auch erst beschäftigen, wenn die Betreuung deines Kindes gewährleistet ist, ganz ehrlich.

netfinder
11.05.2010, 12:23
ZM dürfte ähnlich anwesenheitspflichtig wie HM sein.


zu 1. und 4.:ZM ist vor allem im klinischen Abschnitt "anwesenheitspflichtiger" als HM und sicherlich aufgrund vieler regelmässiger Praktika zeitaufwändiger; unterscheidet sich natuerlich aber auch von Uni zu Uni.

So, und coxys Frage finde ich ziemlich schwerwiegend, denn es wäre ja dann definitionsgemäß ein Zweitstudium, oder? Das duerfte nach so vielen Jahren der Juristerei unmoeglich zu begruenden sein.

Espressa
11.05.2010, 12:43
Mit zunehmender Anzahl der Berufsjahre hat sich meine Frustration erhöht und jetzt ist der Punkt gekommen, an dem ich mir darüber klar werden muss, ob ich tatsächlich den Rest meines mindestens noch 22 Jahre währenden Berufslebens mit einer Tätigkeit verbringen will, die mir nur noch selten Spass macht und bei der mir am Abend das Gefühl der "Befriedigung" fehlt, etwas Sinnvolles, Kreativ-handwerkliches und wirklich Nützliches gemacht zu haben.


Also DAS kannst du doch auch einfacher haben... Man kann auch neben dem Beruf aktiv sein. (Und: Als Arzt stellt man auch manchmal die Sinnhaftigkeit und den Nutzen des eigenen Handelns in Frage.)
Ich denke dass ein Studium in dem Alter einfach wirtschaftlich ein absolutes Minusgeschäft ist - Verdienstentgang während des Studiums, und dann eigentlich auch nicht mehr genug Zeit sich wirklich hochzuarbeiten.

Lateiner
11.05.2010, 13:52
Da kann ich Espresse nur zustimmen: Seine Erfüllung kann man auch neben dem Beruf finden und geht dadurch dann deutlich weniger Risiken (finanzielle, ...) und Kompromisse (Kind <-> Studium) ein.

Ich kenne mich nicht wirklich mit Juristerei aus, aber das ist doch auch ein riesiges Feld, oder? Vielleicht findest du ja dort eine ganz neue Richtung, die dir mehr Spaß macht und für die du keine oder zumindest kleinere Einschnitte hinnehmen musst. :-)

Alles Gute,
Lateiner

McDreamy
11.05.2010, 22:03
Also DAS kannst du doch auch einfacher haben... Man kann auch neben dem Beruf aktiv sein. (Und: Als Arzt stellt man auch manchmal die Sinnhaftigkeit und den Nutzen des eigenen Handelns in Frage.)
Ich denke dass ein Studium in dem Alter einfach wirtschaftlich ein absolutes Minusgeschäft ist - Verdienstentgang während des Studiums, und dann eigentlich auch nicht mehr genug Zeit sich wirklich hochzuarbeiten.

Hm... also ich denke, dass eine Anwältin 1 + 1 zusammenzählen kann und weiß, dass ein Studium mit 43 ein Minusgeschäft ist - wirtschaftlich gesehen. Auch weiß ich aus eigener Erfahrung, dass ein Hobby eine unbefriedigende Jobsituation niemals aufwiegen kann - ganz im Gegenteil.

Emotional gesehen kann ein Neuanfang der Größte Gewinn deines Lebens sein. Ich weiß, wovon ich da spreche. Erstens komm ich genau aus der Ecke und zweitens hab ich mit 35 mit dem Med-Studium (nach einem 1. Studium und 8 Berufsjahren) nochmal ganz neu angefangen. Und ich kann euch aus tiefstem Herzen versichern: Das war die beste Entscheidung meines Lebens! Eigentlich fühlt es sich fast an wie ein Lottogewinn, plötzlich nur noch das zu tun, was einem Spass macht.

Ich arbeite auch nebenbei - ca. 15 h / Woche und werde, wie es im Moment aussieht, das Medizinstudium sogar 1 Jahr unter der Mindestzeit beenden. Wie das geht? Ganz einfach - tu, was dir Spass macht und du machst es richtig. Ich habe zwar im Moment einen echt stressigen Alltag, aber ich möchte mit niemandem tauschen, schon gar nicht mit mir selbst vor 10 Jahren ;-)

Was ich allerdings nicht beurteilen kann, ist die Sache mit dem Kind. Wenn ich mir vorstelle, zusätztlich zum Studium und Arbeit noch ein Kind zu haben... dann wirds tatsächlich eng. Wenn es aber dein absoluter Traum ist, dann würde ich es nicht wegen dem Kind aufgeben, das macht dich/euch nicht glücklicher. Vielleicht gibt es ja noch einen anderen Weg, als nebenher zu arbeiten - im Idealfall Erspartes oder z.b. ein Kredit?

Wenn du mit 43 anfängst, bist du voraussichtlich mit 50 fertig. Sicher, das war dann kein astreiner Karriere-Lebenslauf, aber was solls? Wer zum Teufel schreibt dir denn vor, was du mit 43 noch machen darfst und was nicht mehr? Du bist am Ende ganz allein für dein Leben und deine Freude darin verantwortlich. Wenn du dann mit 80 frustriert bist, weil du es doch alles anders hättest machen wollen, dann kannst du das dann nicht auf deine Kinder schieben oder auf diejenigen, die dir davon abgeraten haben. Mit 50 hat man heutzutage noch realistische 15, vielleicht sogar 20 Jahre Arbeit vor sich. Ich weiß ja nicht, wie´s euch dabei geht aber ich würde diese 15 Jahre etwas tun wollen, das mir Spaß macht und nicht etwas, wo ich mich jeden Tag aufs Neue quälen muss. Man liest hier, auch insbesondere im Oldie-Forum, immer wieder von Verantwortung der Gesellschaft gegenüber, der Wirtschaftlichkeit, dem Staat gegenüber, den jüngeren Studienbewerbern gegenüber und nicht zuletzt deiner Familie gegenüber. Aber ich denke, dass man gerade in diesen Zeiten, in denen wir leben, ein bißchen mehr Verantwortung für sich selbst übernehmen muss.

alex1
11.05.2010, 22:30
Ich habe selber ein Semester Zahnmedizin studiert, bevor ich zur Humanmedizin gewechselt habe.
Was mich besonders abschreckte waren die praktischen Kurse, die
a) ziemlich stressig mit vielen Zwischenprüfungen und hohem Leistungsdruck verbunden waren und
b) viel Zeit von einem verlangt haben, bis man die Aufgaben gemeistert hat.

Es kann gut sein, dass ich handwerklich weniger begabt bin, als ich vor dem Studiumbeginn dachte. Allerdings fiel mir damals auf, dass viele Kollegen Probleme mit den Kursen hatten und meistens die Leute mit entsprechendem beruflichen Hintergrund+Erfahrung weniger Stress hatten.
Bei uns waren ca. 10% aller Studenten gelernte Zahnechniker und ein Grossteil hatte bereits praktische Erfahrung vor dem Studium gesammelt.

Mein Tipp wäre, dich auf diese Aufgaben vorzubereiten und dich selber zu testen. Ich glaube, dass ein etwas höheres Alter eine gewisse negative Rolle spielen kann, wenn es um das Erlernen komplexer handwerklichen Fertigkeiten geht.
Versuch mal eine Woche Praktikum beim Zahntechniker zu machen und dann siehst du, was auf dich in den ersten paar Jahren Zahnmedizinstudium an praktischen Aufgaben zukommt.

LotF
11.05.2010, 22:40
bzgl. "ein Studium im hohen Alter ist ein Minusgeschäft" und "eine Juristin kann 1+1 zusammenzählen und müsse wissen, was sie tut" - das sollte sie wirklich.
Ich bin zwar generel der Meinung, dass ein Mensch das tun sollte, was ihm Spaß bringt und sich dafür einsetzen, allerdings übernimmt man mit einem Kind eine soziale Verantwortung. Man sollte sich schon Gedanken machen, ob man dem Kind nicht möglw. eine bessere finanzielle Lage und auch Zeit bieten möchte, denn dies beeinflusst, gerade im Teenageralter, enorm die Entwicklung.

Ich halte Aussagen der Richtung "tue es, habe ich auch gemacht, ist super!" daher für viel zu kurz gegriffen. Hier geht es nicht einfach um "klappt es nicht, kann ich ja wieder Juristin sein", sondern auch um die resultierenden Umstände, die sich aus dem Studium ergeben würden.

McDreamy
11.05.2010, 23:44
Hier geht es nicht einfach um "klappt es nicht, kann ich ja wieder Juristin sein", sondern auch um die resultierenden Umstände, die sich aus dem Studium ergeben würden.

??? Was genau willst du uns damit sagen?
Und was spricht gegen "klappt es nicht, kann ich ja wieder Juristin sein"??

Nur nur so am Rande bemerkt: wäre die Thread-Erstellerin männlich, würde hier kein Mensch die soziale Verantwortung gegenüber dem Kind thematisieren.

LotF
12.05.2010, 09:20
ich möchte damit sagen, was ich geschrieben habe und doch, es würde auch bei männlichen Themenerstellern jemand dieses Thema ansprechen, nämlich ich.

Lateiner
12.05.2010, 09:39
Ich denke auch, dass dieses Thema auch bei männlichen Threaderstellern angesprochen würde. Es geht hier ja nicht um männlich oder weiblich, sondern um alleinerziehend.:-meinung

Und, um das noch gegenüber dem abzugrenzen, was Daisy sagte: Nicht "nur" alleinerziehend, sondern ohne Großeltern oder Ähnliches in der Nähe, die sich auch um das Kind kümmern könnten, wenn Mutter/Vater in der Uni ist.

LotF
12.05.2010, 09:43
darum geht es gar nicht. Wenn man ein Kind hat, dann sollte man sich im klaren sein, dass man mit einem Studium keinen "luxus" leisten kann. Viele haben schon Probleme sich allein zu versorgen und einem Kind keine finanzielle Sicherheit zu bieten ist für das Kind eben auch "nicht so schön" - von dem Zeitaspekt, der schon mehrfach genannt wurde, ganz zu schweigen.

Unbekannter
12.05.2010, 10:09
Hm... also ich denke, dass eine Anwältin 1 + 1 zusammenzählen kann und weiß, dass ein Studium mit 43 ein Minusgeschäft ist - wirtschaftlich gesehen. Auch weiß ich aus eigener Erfahrung, dass ein Hobby eine unbefriedigende Jobsituation niemals aufwiegen kann - ganz im Gegenteil.

Emotional gesehen kann ein Neuanfang der Größte Gewinn deines Lebens sein. Ich weiß, wovon ich da spreche. Erstens komm ich genau aus der Ecke und zweitens hab ich mit 35 mit dem Med-Studium (nach einem 1. Studium und 8 Berufsjahren) nochmal ganz neu angefangen. Und ich kann euch aus tiefstem Herzen versichern: Das war die beste Entscheidung meines Lebens! Eigentlich fühlt es sich fast an wie ein Lottogewinn, plötzlich nur noch das zu tun, was einem Spass macht.

Ich arbeite auch nebenbei - ca. 15 h / Woche und werde, wie es im Moment aussieht, das Medizinstudium sogar 1 Jahr unter der Mindestzeit beenden. Wie das geht? Ganz einfach - tu, was dir Spass macht und du machst es richtig. Ich habe zwar im Moment einen echt stressigen Alltag, aber ich möchte mit niemandem tauschen, schon gar nicht mit mir selbst vor 10 Jahren ;-)

Was ich allerdings nicht beurteilen kann, ist die Sache mit dem Kind. Wenn ich mir vorstelle, zusätztlich zum Studium und Arbeit noch ein Kind zu haben... dann wirds tatsächlich eng. Wenn es aber dein absoluter Traum ist, dann würde ich es nicht wegen dem Kind aufgeben, das macht dich/euch nicht glücklicher. Vielleicht gibt es ja noch einen anderen Weg, als nebenher zu arbeiten - im Idealfall Erspartes oder z.b. ein Kredit?

Wenn du mit 43 anfängst, bist du voraussichtlich mit 50 fertig. Sicher, das war dann kein astreiner Karriere-Lebenslauf, aber was solls? Wer zum Teufel schreibt dir denn vor, was du mit 43 noch machen darfst und was nicht mehr? Du bist am Ende ganz allein für dein Leben und deine Freude darin verantwortlich. Wenn du dann mit 80 frustriert bist, weil du es doch alles anders hättest machen wollen, dann kannst du das dann nicht auf deine Kinder schieben oder auf diejenigen, die dir davon abgeraten haben. Mit 50 hat man heutzutage noch realistische 15, vielleicht sogar 20 Jahre Arbeit vor sich. Ich weiß ja nicht, wie´s euch dabei geht aber ich würde diese 15 Jahre etwas tun wollen, das mir Spaß macht und nicht etwas, wo ich mich jeden Tag aufs Neue quälen muss. Man liest hier, auch insbesondere im Oldie-Forum, immer wieder von Verantwortung der Gesellschaft gegenüber, der Wirtschaftlichkeit, dem Staat gegenüber, den jüngeren Studienbewerbern gegenüber und nicht zuletzt deiner Familie gegenüber. Aber ich denke, dass man gerade in diesen Zeiten, in denen wir leben, ein bißchen mehr Verantwortung für sich selbst übernehmen muss.

Ich finde, das ist der beste Beitrag, den ich seit langem hier gelesen habe! Wollte das einfach mal sagen! :-top

Fino
12.05.2010, 11:51
Ich finde, das ist der beste Beitrag, den ich seit langem hier gelesen habe! Wollte das einfach mal sagen! :-top

Ich schliesse mich an:-dafür

Solara
12.05.2010, 12:15
Was ich allerdings nicht beurteilen kann, ist die Sache mit dem Kind. Wenn ich mir vorstelle, zusätztlich zum Studium und Arbeit noch ein Kind zu haben... dann wirds tatsächlich eng. Wenn es aber dein absoluter Traum ist, dann würde ich es nicht wegen dem Kind aufgeben, das macht dich/euch nicht glücklicher. Vielleicht gibt es ja noch einen anderen Weg, als nebenher zu arbeiten - im Idealfall Erspartes oder z.b. ein Kredit?



Einen Traum wegen des Kindes muss man nicht aufgeben - wenn allerdings die TE explizit schreibt, dass weder Kindsvater noch Großeltern helfen könnten, frage ich mich, welches soziale Netz das Kind dann auffangen soll?
Und nur, weil ich meinen Traum verwirklichen will (plus nebenein auch noch TZ arbeiten muss, um den Traum und das Leben zu finanzieren)?

Dann würde ich wohl noch mind. 5 Jahre warten, dann ist das Kind wenigstens ein bisschen älter und kommt mit umfassender Fremdbetreuung möglicherweise besser zurecht.

Und ja, wenn das ein alleinerziehender Vater ohne familiären Rückhalt schreiben würde, wäre meine Antwort die Gleiche.

Wären Großeltern oder der andere Elternteil mit in die Betreuung involviert, wäre das ganz anders.

Beim Rest *g* : Zustimmung ;-)

McDreamy
12.05.2010, 15:11
@Unbekannter & Fino:

Oh danke für die Blumen!


@Solara: Ich bin da ganz deiner Meinung. Den Traum muss man nicht aufgeben, aber vielleicht andere Wege suchen (Kredit, Abwarten u. Sparen, etc...)

Das mit den Frauen fällt mir halt häufig auf. Da heißt es immer gleich: was ist dir wichtiger? Männern stellt man solche Fragen weniger oft. Und ja, es sind halt auch meist Frauen die Alleinerzieherinnen. Und ich denke, es ist ja auch völlig normal und bedarf keiner Diskussion, dass eine Alleinerzieherin oder ein Alleinerzieher 100% arbeitet. Da kann man auch studieren. Wenn ein noch ein Nebenjob dazukommt, wirds eng, aber da bin ich ja auch eurer Meinung....

Lateiner
12.05.2010, 16:05
Eine nicht ganz unberechtigte Frage: Kriegst du überhaupt einen Studienplatz?

Vielleicht könnte die Thread-Erstellerin die wirklich nicht ganz unberechtigte Frage von Coxy beantworten..
Denn wie ich so vom Hören-Sagen weiß sind die Jura-Examensnoten auf Grund der Maßstäbe durchschnittlich eher schlecht ("nur wenige schaffen ne 2" habe ich schon häufiger gehört) Korrigiert mich bitte, wenn dem nicht so ist!. Dazu kommt eine jahrelange berufliche Tätigkeit im Bereich des Erststudiums.

Das sind beides Punkte die sich wahrscheinlich eher negativ auf eine Zweitstudienbewerbung auswirken würden. Und wenn ein Platz sowieso ziemlich unwahrscheinlich ist, müsste man sich um den Rest erstmal noch keine Gedanken machen..