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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ärztestreik - Demo am 17.05 in München - am 07.06. in Frankfurt



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Evil
12.05.2010, 18:10
So, jetzt ist der Aufruf des MB offiziell: ab nächster Woche wird gestreikt, Montag gibt es eine Demo/Kundgebung in München.
http://www.marburger-bund.de/marburgerbund/bundesverband/unsere_themen/tarifpolitik/vka/Tarifrunde_2010/VKA_Streikaufruf_17.05.2010.php

Voraussichtlich werd ich mit internistischen, chirurgischen und anästhesistischen Kollegen (auch Oberärzten) unserer Klinik dabei sein.
Nicht, weil ich die Marburger Bund jetzt besonders toll find (bin sogar ausgetreten), sondern weil das Angebot der kommunalen Krankenhäuser mit Blick auf die geplante Kürzung der Dienstvergütung eine Frechheit ist. Rechnet man nämlich alles mal durch, kommt man auf eine ungefähre Lohnsteigerung von < 1% für die nächsten 3 Jahre, was unter der Inflationsrate liegt. siehe auch hier (http://www.marburger-bund.de/marburgerbund/bundesverband/unsere_themen/tarifpolitik/vka/Tarifrunde_2010/Fragen-und-Antworten-VKA.pdf)

Wer kommt alles?

DocSchmitti
13.05.2010, 10:09
Hallo,


aus Mannheim vom Klinikum kommen ein Haufen Leute. So wie es aussieht, wird der Streik diesmal härter durchgezogen als 2006.
Ich bin übrigens wahrlich kein Fan des MB, aber ich denke, wir haben der Tatsache, dass wir eine eigene Gewerkschaft haben, schon einiges zu verdanken. Abgesehen davon zahlt und der MB die Anreise nach München sowie sogar eine Kompensation für Streiktage - die haben wohl eine Streikkasse gegründet.

Doktor_No
14.05.2010, 19:59
wir kommen mit 20 leuten aus unserer klinik - und donnerstag geht es nach kiel! bei uns streiken in der abteilung alle bis auf den chef - und der steht hinter uns!!

Rumpelstilzchen
14.05.2010, 20:10
Aus meinem Haus kommt niemand nach München, und das Problem war nicht, Leute zum Arbeiten zu finden, sondern Leute zum Streiken. Keine Ahnung, ob es den anderen egal ist oder sie Schiß haben, jedenfalls könnten wir beinahe so wie immer weiterarbeiten. Auch nach Köln ist aus meiner Abteilung kaum jemand mitgefahren - wir waren zu viert.

Medimatze
14.05.2010, 20:41
sondern Leute zum Streiken. Keine Ahnung, ob es den anderen egal ist oder sie Schiß haben, jedenfalls könnten wir beinahe so wie immer weiterarbeiten.

Damit zeigst du auf warum es seit Jahren geht. Der Wolf sitzt im Schafspelz. Es sind die eigenen Kollegen. Und darum wird sich auch nichts ändern. Bei uns gibts während des Streiks sogar ne Sprechstunde. Die Kollegin könnte ich an die Wand klatschen. Sie solidarisiert sich mit dem Chef. Das ganze ist ein Kampf gegen Windmühlen. Das war vor 2 Jahren das Gleich, viele haben genau diese Gelegenheit genutzt um sich ihrem Chef noch tiefer in den Arsch zu platzieren :-kotz

Ich darf auch nicht -Intensivzeit:-blush

Evil
14.05.2010, 21:10
Ich darf auch nicht -Intensivzeit:-blush
Windbeutel... große Töne spucken und dann selber nicht hingehen...

Ehemaliger User 20130505
15.05.2010, 12:00
.... die geplante Kürzung der Dienstvergütung

Wie ist das denn gemeint?

eva_luna
15.05.2010, 12:15
Wir streiken auch. Es gibt eine Notbesetzung (2 in der Amulanz, einer pro Station => das ist allerdings fast Normalzustand...). Elektiv-OPs wurden alle abgesagt, der Rest muss "aus ethischen Gründen" laufen, sogar eine "Notsprechstunde" gibt es. Also wie ein richtiger Streik fühlt es sich leider wirklich nicht an.

alex1
15.05.2010, 13:02
Ich habe 2006 auch mitgemacht, war an einigen Aktionen/Demos in München.

Es klappt nur, wenn möglichst viele Leute mitmachen.
Holt euch Rückendeckung von den Oberärzten und geht danach zum Chef.
Ein Chef wird sich schwer tun, Streikaktionen zu "verbieten", wenn die ganze Klinikärzteschaft dies fordert.


Es gab sogar dieses tolle Beispiel 2006:
Ein leitender OA in einer Uniklinik, der einen Beamtenstelle hatte (und somit nicht streiken durfte), hat den Dienst zusammen mit dem Chef übernommen, damit die ganze Klinik zur Demo fahren konnte.

Evil
15.05.2010, 15:44
Wie ist das denn gemeint?
Ich finde grad keine offizielle Quelle, aber meines Wissens war unter anderem auch eine prozentuale Herabstufung der Dienstvergütung im Gespräch, als Ausgleich für die Lohnsteigerung.

Lava
15.05.2010, 16:07
Unsere Klinik hat sich nach langer Diskussion dagegen entschieden, mitzustreiken.

Ehemaliger User 20130505
15.05.2010, 17:16
Ich finde grad keine offizielle Quelle, aber meines Wissens war unter anderem auch eine prozentuale Herabstufung der Dienstvergütung im Gespräch, als Ausgleich für die Lohnsteigerung.

Seltsam. Es soll doch um eine bessere Vergütung der Dienste gehen. Darunter stelle ich mir eigentlich eine Erhöhung der Prozentsätze vor.

Chaoskätzchen
15.05.2010, 22:32
Auch bei uns in der Klinik gab es heiße Diskussionen.. niemand streikt gern.. aber jeder möchte gern vom Streik profitieren.. Viele haben für den Streik gestimmt und wollen jetzt aber die Füße unterm Tisch verstecken..

Unsere Abteilung streikt.. wir fahren auch nur eine Notbesetzung, damit möglichst viele nach München können...

dreamchaser
15.05.2010, 22:34
Bei uns ist leider auch nur von einer Med. Klinik Streikbereitschaft vorhanden.
Ich selbst streike nicht, da das mein erster Einarbeitungstag auf der Intensiv ist - wenn ich weg wäre, dann würde der einfach flachfallen (würde mir also selbst schaden).

Medimatze
17.05.2010, 16:20
Windbeutel... große Töne spucken und dann selber nicht hingehen...

geht ja schlecht, oder?!:-nix

Ehemaliger User 20130505
17.05.2010, 17:11
Ich finde grad keine offizielle Quelle, aber meines Wissens war unter anderem auch eine prozentuale Herabstufung der Dienstvergütung im Gespräch, als Ausgleich für die Lohnsteigerung.
Hmm, ich hab da etwas gefunden (http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/12/0,3672,8072940,00.html). Ist zwar kein Link zum MB, aber ich meine, es auch dort schon mal gelesen zu haben:

(Eine der Forderungen des MB:) Erhöhung der Stundenentgelte für den Bereitschaftsdienst in der Entgeltgruppe EG I (Arzt) von derzeit 22,30 Euro auf 30 Euro, in der EG II (Facharzt) von 27,10 Euro auf 36 Euro, in der EG III (Oberarzt) von 30 Euro auf 39 Euro, in der EG IV (Leitender Oberarzt) von 32 Euro auf 41 EuroWenn man die Bereitschaftsdienststunden in Relation zu normalen Stunden besser bezahlen will, kann man das eigentlich nur über eine deutliche Anhebung des zugrundeliegenden Stundensatzes machen, da bei Stufe III bereits jetzt 90% bezahlt werden. Wenn es deutlich mehr sein sollte, müsste man ja auf über 100% gehen. Da ist es vielleicht taktisch (auch juristisch?) geschickter, einen höheren Stundensatz anzusetzen.
Auf das Beispiel bezogen: 90% von 22,30 Euro sind ca. 20 Euro; 90% von 30 Euro sind 27 Euro. Selbst wenn dann der Prozentsatz gesenkt würde, z. B.auf 80%, wäre bei einem Stundensatz von 30 Euro der tatsächliche Stundenlohn bei Stufe III mit 24 Euro immer noch um 20% höher als mit den momentanen 20 Euro. Vielleicht soll es in diese Richtung gehen?:-nix

Evil
17.05.2010, 20:28
geht ja schlecht, oder?!:-nix
Was? Das Streiken und Demonstrieren?
Ich finde es bezeichnend, daß diejenigen, die sich am lautesten über die Situation beschweren, am wenigsten dagegen unternehmen. Aber das war ja schon immer so...


@ chris: was ich meinte, wurde wohl nur "inoffiziell" bei den Verhandlungen durch die Arbeitgeber angeboten, die Info war rein MB-intern und daher zugegebenermaßen nicht wirklich zuverlässig.
Allerdings sollte die Steigerung der Dienstvergütung durch den Wegfall des Zusatzurlaubes kompensiert werden, was dann wohl wieder ein Nullsummenspiel geworden wäre.

Thomas24
17.05.2010, 20:31
Was? Das streiken und demonstrieren?
Ich finde es bezeichnend, daß diejenigen, die sich am lautesten über die Situation beschweren, am wenigsten dagegen unternehmen. Aber das war ja schon immer so...


Bei uns haben damals alle- vom Ordinarius über die OA Riege, bis zu uns kleinen Assis an einem Strang gezogen, und das war auch gut so:-dafür

Rumpelstilzchen
17.05.2010, 20:38
Heute wurde bei uns gestreikt, trotzdem liefen Elektiveingriffe wie etwa eine Knie-TEP. Die inkarzerierte Hernie war dann nach einer kurzen Asystolie während der Einleitung (leider bei mir) plötzlich nicht mehr inkarzeriert und kein Notfall mehr, manche Sachen klären sich eben schnell.

Morgen wird das Haus wieder bestreikt, die Kollegen in der Probezeit streiken allerdings nicht. Ich werde morgen auch in den Ausstand gehen und an einer Kundgebung teilnehmen, mehr als einen Streiktag pro Monat kann ich mir allerdings finanziell nicht leisten.

Medimatze
18.05.2010, 23:18
Was? Das Streiken und Demonstrieren?
Ich finde es bezeichnend, daß diejenigen, die sich am lautesten über die Situation beschweren, am wenigsten dagegen unternehmen. Aber das war ja schon immer so...

was soll das denn?! kann ja schlecht von der intensiv weg, oder wie stellst du dir das vor?!