Frage zur euthyreoten Struma

[christie]

Hallo,

ich sitze gerade über dem Herold (2009), S. 704, und bin verwirrt:

In der Definition zur euthyreoten Struma steht, dass die Hormonproduktion bei dieser Struma normal sei.

In der Pathogenese der euthyreoten Struma steht dann aber, dass ein Mangel an SD-Hormonen zu einem erhöhten TSH führt.

Dann steht wieder unter Diagnostik:
TSH basal ist bei euthyreoter Struma normal.
fT3 und fT4 sind auch normal.

Ja watt denn nu?

Würde mich freuen, wenn jemand weiterhelfen könnte.
dankeschön! :-)

[Healix]

Das ist eine zeitliche Abfolge.
Zum Beispiel: Jodmangel -> wenig T3 -> TSH geht hoch -> Schilddrüse wächst, T3 wird normal -> TSH wird wieder normal. Hast dann halt nur einen Klumpen vorne am Hals ;)

[Flemingulus]

Die Details der Wachstumsregulation der SD sind auch noch nicht wirklich verstanden.

Wenn Du aber mal von einer Jodmangelstruma (beim rel. mildem Jodmangel ) als gängistem Auslöser einer Euthyreoten Struma ausgehst, dann stellt man sich vor, dass der Jodmangel in der Schilddrüse die lokale Freisetzung von Wachstumsfaktoren (IGF-1, EGF) anregt, die wiederum dazu führen, dass TSH stärker wachstumsfördernd wirkt als normalerweise. D. h. TSH muss bei Jodmangel gar nicht so doll erhöht sein, um schon einen Wachstumsstimulus darzustellen.

Wenn jetzt entweder durch a) Ausgleich des Jodmangels (CAVE: Jodinduzierte Hyperthyreose falls schon autonome Areale vorliegen) die Sekretion der lokalen Wachstumsfaktoren inhibiert wird und/oder b) durch SD-Hormon-Gabe über Feedback-Inhibition die TSH-Ausschüttung reduziert wird, führt dies zum verringerten Wachstum.

Da letztlich beide Stimuli (lokales IGF et al und hypophyseales TSH) zusammenwirken müssen, damit's eine ordentliche Struma gibt, sind Jodsubstitution oder SD-Hormon-Gabe oder die Kombination aus beidem grundsätzlich in der Lage, das Strumawachstum zu bremsen. Welche dieser Optionen man nun therapeutisch wählt, ist dann wieder eine Frage für sich.

[christie]

Super. Das macht Sinn.
Vielen Dank!!