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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zahn erhalten?



Relaxometrie
20.05.2010, 14:32
Um mich nicht in Eilikas Thread einzuklinken und den Thread nach der Dynamik, die darin entstanden (und wieder gelöscht wurde :-))) ist, nicht sofort wieder zu verwässern, eröffne ich jetzt einen eigenen Thread.

Bei mir ist es der 17er, der vor 8 Jahren wurzelgefüllt und überkront wurde. Die Krone war wohl nicht sonderlich gut, auf jeden Fall ist jetzt Karies am Randspalt festgestellt worden, die leider so tief ging, daß es nicht mit einer Füllung getan war. Wäre ja auch für einen einzigen Zahn ein bißchen viel gewesen: Wurzelfüllung, Krone und noch eine Füllung.
Also Krone runter und geguckt, ob der Zahn überhaupt erhaltungswürdig ist. Da aber nicht nur die Krone technisch schlecht gemacht war, sondern auch die Wurzelfüllung nicht gut ist, lautet der Schlachtplan nun: neue Wurzelfüllung und neue Krone. RöBild kann ich bei Bedarf auch anhängen. Kostenpunkt für mich ca. 700-800 Euro.
Nächste Woche ist der Termin für den ersten Akt dieses Opus, und noch kann ich mir überlegen, ob ich den Zahn nicht einfach ziehen lasse. Einerseits bin ich sehr FÜR das Erhalten von Zähnen. Aber eine so aufwendige Restauration am 17er ist irgendwo auch Luxusmedizin, die nicht wirklich notwendig ist, da der Bereich ja noch nicht mal im sichtbaren Bereich ist.
Wie sehen die Zahnis das? Den 17er möglichst erhalten, damit es auch ja nicht zu der möglichen Elongation des dann ins Leere guckende 47ers kommt?

mc300
20.05.2010, 16:10
Kann man ohne Röbild wenig zu sagen, aber du wirst wohl noch keine 60 sein, ich vermute mal keine allzu großen parodontalen Schäden. Der Zahn ist der letzte in der Reihe, also keine Weisheitszähne? Dann kann er zB als endständiger Brückenpfeiler für eventuelle spätere Prothetik wichtig werden. Die Gefahr der Antagonistenelongation ist auch gegeben. Und im Mund ist nicht nur das wichtig was man auch von draußen sehen kann. Du isst zB nicht mit deinen Frontzähnen. Die Kaukräfte würden dann nur noch auf halb so vielen Molaren lasten.
Und 800 EUR... Also mal ehrlich, was hast du für deinen letzten Urlaub gezahlt? Oder als du dein Auto das letzte mal übern TÜV brachtest? Und diesen Zahn haste nicht wie nen Mauritiusaufenthalt für zwei Wochen, oder TÜV für 2 Jahre, sondern wahrscheinlich nochmal 10 bis 20 Jahre länger. Mal ganz davon abgesehen daß ein Zahn immerhin ein nicht gleichwertig ersetzbarer Körperteil ist. Und du bist auch keine 80 wo es unwahrscheinlich ist daß du das Ende der Krone nochmal erlebst.
Muß aber jeder selbst wissen wie er mit seinem Körper umgeht, aber Luxusmedizin ist das sicher nicht. Meine Meinung.

Relaxometrie
20.05.2010, 16:21
Ich versuche mal, das Bild hier reinzustellen...............Moment :-D

Relaxometrie
20.05.2010, 16:23
Hier isses.
So sah der Zahn vor einer Woche aus, bevor Krone/Stift/Teile der Wurzelfüllung entfernt wurden.
8er sind alle raus.

mc300
20.05.2010, 16:54
Ja ich würde auf jeden Fall versuchen den zu erhalten. Die Kronen sehen - jedenfalls vom Röntgenbild her - nicht unbedingt schlecht aus. Das scheint ein Metallstift zu sein und wenn der jetzt raus ist, und der Zahn nicht dabei brach ist eine riskante Behanldung ja schonmal überstanden.
Die Endo wird aber nicht ganz einfach wenn ich mir die Wurzelkonfiguration anschaue. Vielleicht überlegenswert es bei nem Endo-Spezialisten machen zu lassen, der auch ein OP-Mikroskop sein Eigen nennt. Apikal ist für mich auch keine Aufhellung zu erkennen. Das erhöht die Chancen einer erfolgreichen Revision.
Moral von der Geschichte: 800 meiner Meinung nach hervorragend angelegte Euros. Zumal die Kohle ja in Kürze eh nix mehr Wert sein wird. :D

Relaxometrie
20.05.2010, 17:06
Vielleicht überlegenswert es bei nem Endo-Spezialisten machen zu lassen, der auch ein OP-Mikroskop sein Eigen nennt.
So ein Mikroskop hat die Zahnärztin schon genutzt, als sie die alte Wurzelfüllung entfernt hat. Mann, das ist ja ein Brocken, der da über einem hängt. Ich wollte die ganze Zeit fragen, ob auch wirklich alles stabil ist. Habe es aber sein lassen, weil ich mir so zwanghaft vorkam :-)):-oopss

Danke für die Beurteilung, mc300 :-)

Sawyer
20.05.2010, 18:03
Jetzt absolut nichts gegen die bisherigen Antworten in den beiden Threads: Aber hier tummeln sich meistens "nur" Studenten (mal abgesehen davon dass Onlineberatungen eh nicht sonderlich sinnvoll sind), wenn ihr wirklich eine zweite Meinung braucht, sucht euch lieber einen zweiten Zahnarzt!

Relaxometrie
26.05.2010, 20:35
So, der erste Schritt zu einer neuen Wurzelfüllung am 17er ist getan. Jetzt sind irgendwelche desinfizierenden Mittelchen (es roch nach Chlor) in den Kanälen und nächste Woche geht's weiter. Der Zahn scheint wohl tatsächlich erhalten werden zu können.
Dann wird noch ein wurzelgefüllter Zahn überkront, und aus einem Inlay wird eine Teilkrone.
Drei Zähne in Bearbeitung. Das wird nicht billig :-((

DerDoctaRocktDa
26.05.2010, 20:37
Ist doch für nen guten Zweck :-D

Relaxometrie
26.05.2010, 20:47
Bei einem guten Zweck landen schon die Brösel der herausgenommenen Teile (Krone und Inlay). Das muß reichen :-))

Relaxometrie
18.07.2010, 00:13
So, der 17er ist fertig und macht keine Probleme.

Aber ein anderer, noch vitaler Zahn, der ebenfalls gerade überkront wurde (Goldteilkrone auf 47), macht Probleme: während des Einsetzens hat der Zahn plötzlich ziemlich weh getan, das ging dann nach ca. einer Minute erstmal wieder vorbei. Ca. 5 Minuten nach dem Einsetzen kam dann für die nächsten 2-3 Stunden immer wieder eine Schmerzwelle. Jetzt -4 Tage nach dem Einsetzen- ist der Zahn immer noch sehr kälte- und auch ein wenig heißempfindlich. Ist das der Anfang vom Ende des Zahns (-> Wurzelfüllung in Aussicht?), oder kann sich das noch normalisieren? Ich habe inzwischen einige Kronen/Inlays, da ist immer alles völlig problemlos eingesetzt worden. Das mit den Schmerzen während des Einsetzens und in den Stunden danach kommt mir etwas bedenklich vor.

Mir ist klar, daß man da keine Prognose abgeben kann. Aber der geneigte, mitlesende Zahni hat vielleicht einen gewissen Erfahrungsschatz, aus dem er schöpfen und antworten kann :-))

chillz05
18.07.2010, 10:40
Zwei Szenarien:

1.) Präparationstrauma durch Beschleifen des Zahnes, kommt oft erst Tage nach der Behandlung. Wenn es bei einem Schmerz auf Kälte bleibt, der nur so lange da ist, wie die Kälte einwirkt, kann man schon mal ein paar Wochen abwarten, legt sich oft wieder. Kann u.U. aber auch Monate dauern.

2.) Überempfindlichkeit des Zementes (bei Phosphatzement-wenn es denn welcher war) mit dem die Krone eingesetzt wurde. Da lösen sich zum einen Säuren und zum anderen entsteht Wärme beim Aushärten. Das kann die Pulpa irritieren.

Allgemein Empfehlung: Abwarten und Tee trinken (nicht zu heiss und nicht zu kalt) und die Sache in 3-4 Wochen nochmal begutachten lassen. Sobald die Schmerzen stärker werden, sie auch auftreten wenn kein Reiz einwirkt, vor allem Nachts oder verstärkt auf Wärme, ab zum Doc.
Gute Besserung!

Relaxometrie
18.07.2010, 21:40
Danke für die ausführliche Erklärung, chillz05.
Bin gespannt, wie das Abwarten & Teetrinken ausgeht. Immerhin gibt der Zahn Ruhe, solange nichts Warmes/Kaltes dran kommt. Es besteht also noch Hoffnung.