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Kurby
23.05.2010, 17:30
Hallo zusammen,

ich plane mit knapp Ende 20 mit dem Medizinstudium zu beginnen.
Das Ganze würde als Zweitstudium laufen, da ich jetzt bereits ein BWL-Diplom und einen Master habe.

Was haltet ihr von der Kombination BWL + Medizin?
Wie seht ihr die Chance für eine gute Medizinkarriere in meinem Alter?

Viele Grüße,

Marco

Unbekannter
23.05.2010, 17:43
Bei mir wäre es auch BWL und Medizin. Ich denke, das passt eigentlich ganz gut, BWL kann man ja eigentlich überall gebrauchen. Ob man damit allerdings die ZVS überzeugen kann um überhaupt einen Studienplatz zu bekommen weiß ich noch nicht. Und darauf kommt es ja erstmal an!

Relaxometrie
23.05.2010, 17:43
Hallo Marco,

die politisch korrekte und wahrscheinlich auch den Tatsachen entsprechende Antwort ist die, daß die Kombination BWL & Medizin gute Beschäftigungsaussichten hat.
Meine persönliche Meinung dazu ist die, daß die gesamte Medizin durch die betriebswirtschaftliche Dominanz und den Zwang der Krankenhäuser, als profitorientiertes Wirtschaftsunternehmen geführt werden zu müssen, die Menschlichkeit immer weiter verliert, die Personalknappheit zur Arbeitsunlust alles Berufsgruppen führt und letztlich dem Patienten nicht viel hilft. Durch das DRG-System gegängelt, bietet der Medizinbetrieb den Patienten oft nur noch ein hektisches Durchschleusen mit Scheuklappenblick auf das eigene Fachgebiet.

Medi2009
23.05.2010, 18:28
Ich würd mal sagen es nicht besonders klug beide Studiengänge vollständig zu absolvieren. Es gibt ausschließlich auf fertige Mediziner zugeschnittene Masterstudiengänge wie "Medizinökonomie" die in 4 Semestern das Wissen vermitteln, welches man braucht, um ein KH ,eine Abteilung oder eine eigene Praxis (rentabel) zu leiten.

Ansonsten braucht es einfach zu lange, 5 Jahre BWL (B.Sc.+M.Sc) + 6 Jahre Medizinstudium + 5-6 Jahre Facharzt. Ohne Facharztitel kommst du nämlich auch nicht in eine leitende (medizininsche) Position. Und für ein leitende nicht-medizinische Position hättest du gar nicht erst Medizin studieren brauchen. Also wie gesagt, mMn ist ein vollständiges BWL Studium nicht förderlich für die Karriere, weil es zu viel Zeit beansprucht.

Kurby
23.05.2010, 20:15
Hallo zusammen,

danke für Eure Meinungen.
Ich weiß, dass ggf. noch ein langer Weg zu absolvieren ist, bis ich tatsächlich Arzt wäre. Zumal meine Schwerpunktrichtung (Kinderchirug) nicht die kürzeste Facharztausbildung ist...

Dennoch, die Frage wäre, ob ich mit 30 auch noch eine Karriere in der Medizin hinlegen könnte?
Für das Medizinstudium würde ich dann nämlich eine momentan gut aussehende Managerkarriere aufgeben...

Gruß, Marco

Stromer
23.05.2010, 21:04
Ja, könntest du. Allerdings sind die Verdienstmöglichkeiten meiner Meinung nach im Management besser.

lg

Kurby
24.05.2010, 10:46
Die Frage ist aber auch, was muss man tun um Ober- oder Chefarzt, wenn nicht sogar Leiter des KH zu werden?

Welche Vorrausetzungen müssen erfüllt sein um die Schritte machen zu können?

Gruß, Marco

Relaxometrie
24.05.2010, 10:52
Die Frage ist aber auch, was muss man tun um Ober- oder Chefarzt
Erstmal das Medizinstudium und eine Facharztausbildung abschließen :-))


sogar Leiter des KH zu werden?
Das heilige Dreigestirn einer Klinik besteht ja aus Pflegedienstleitung, ärztlichem Direktor und kaufmännischem Direktor. Je nach dem, welchen dieser Posten Du anstrebst (wohl eher einen der letzten beiden), sieht die Karriereplanung natürlich unterschiedlich aus.

Kurby
24.05.2010, 11:27
Naja, Ziel sollte es schon sein mein BWL Studium irgendwie nutzen zu können. Die Betriebswirtschaft macht mir auch wirklich Spaß, nur das Sinngebende und die berufliche Befriedigung ist leider nur bedingt gegeben.

Wie sollte die Planung Deiner Meinung nach den aussehen?

Medi2009
24.05.2010, 11:47
Hallo zusammen,

danke für Eure Meinungen.
Ich weiß, dass ggf. noch ein langer Weg zu absolvieren ist, bis ich tatsächlich Arzt wäre. Zumal meine Schwerpunktrichtung (Kinderchirug) nicht die kürzeste Facharztausbildung ist...

Dennoch, die Frage wäre, ob ich mit 30 auch noch eine Karriere in der Medizin hinlegen könnte?
Für das Medizinstudium würde ich dann nämlich eine momentan gut aussehende Managerkarriere aufgeben...

Gruß, Marco

Ich würde sagen nein, weil du zu spät in den Beruf einsteigst. Wenn du dann sagen wir mit 36-37 Jahren das Studium beendet hast, haben andere , die mit 19-20 Jahren angefangen haben, schon 10 Jahre Berufserfahrung inklusive Facharztitel.

Die Frage ist aber auch was du unter "Karriere" verstehst. Willst du später OA werden? Oder sogar CA? Für letzteres gibt es ohehin keine Garantie, dass man soweit kommt, und bis zum OA schaffen es wiederrum die meisten.

Insgesamt ne schwierige Frage, aber wenn deine jetzige beruflichen Chancen so gut sind wie du sie beschreibst, dann würde ich es an deiner Stelle nicht machen.

Gibt so viel andere schöne Dinge die man mit seiner Freizeit anfangen kann, zB ne Familie gründen oder einfach die freien Wochenenden genießen:-))

Medi2009
24.05.2010, 11:52
Die Frage ist aber auch, was muss man tun um Ober- oder Chefarzt, wenn nicht sogar Leiter des KH zu werden?



OA wird man mit Facharzt und ehrlichem bewerben.

CA und/oder Direktor des KH wirst du mit FA und Beziehungen; Stichwort:
Vitamin B

Kurby
24.05.2010, 12:46
Ich weiß, dass ich ziemlich spät in den Berufeinsteigen würde...allerdings bin ich noch viel zu jung um jetzt bereits meine Ideale und Träume aufzugeben.

Doctora
26.05.2010, 13:31
Einerseits redest Du von Träumen und Idealen, andererseits auch von Karriere machen auch als Arzt.

Als klassischer Arzt hast Du mit Abschluss mit 36 nach BWL nicht die optimale Startsituation für eine "Arzt-Karriere". Würdest Du nach Medizin ins Medizingerätemarketing gehen oder Medizincontrolling etc machen, schon eher.

Wie sähe es mit Deinen Träumen und Idealen aus, wenn Du Dich bei Deiner Entscheidung für Medizin gegen eine Karriere entscheiden müsstest? Immer noch Medizin? Seit wann hast Du denn die Planung mit Medizin?

Bin selbst Ex-BWLer und jetzt im 4. Semester Vorklinik.

Kurby
26.05.2010, 16:46
Hallo,


Einerseits redest Du von Träumen und Idealen, andererseits auch von Karriere machen auch als Arzt.

Ich versteh nicht ganz, warum eine Karriere nicht vereinbar ist mit Idealen?
Auch als Arzt möchte ich Karriere machen, ähnlich wie ich es jetzt mit der BWL erlebe.




Wie sähe es mit Deinen Träumen und Idealen aus, wenn Du Dich bei Deiner Entscheidung für Medizin gegen eine Karriere entscheiden müsstest? Immer noch Medizin? Seit wann hast Du denn die Planung mit Medizin?

Allein schon der Gedanke, dass ich noch Medizin studieren möchte, zeigt doch das ich mehr als bereit bin meinen jetzigen Weg zu verlassen. Ich bin mir bewusst, dass ich wieder bei null anfangen muss. Und ja, ich bin gerne bereit das zu machen.

Der Wunsch bestand eigentlich schon immer. Aber nach dem Abitur habe ich mich zu schnell für eine andere Richtung entschieden. Heute würde ich sicher anders entscheiden. Meine Planung - Start mit spätestestens 30 usw. - hängt vorallem mit der Finanzierung des Studiums zusammen. Da es sich um ein Zweitstudium handelt und ich bereits in einem "kritischen" Alter bin, muss man das Studium größtenteils selbst finanzieren. Und ich muss zugeben, einen gewissen Lebensstandard möchte ich nicht missen...


Gruß, Marco

beuteline
01.06.2010, 12:25
Hi Kurby!

Und, hast Du Dich jetzt um einen Zweitstudienplatz beworben? Oder träumst Du noch?
Ich selbst habe auch ein abgeschlossenenes Studium (Bio-Diplom), und eine kleine leitende Anstellung...trotzdem möchte ich nochmal durchstarten.
Werde während des Studiums weiterarbeiten müssen (wenn ich überhaupt den Platz bekomme...) um meine Familie (Mann, 2 Kinder + Hund) und mich (mit-)zufinanzieren, weil mein Mann Teilzeit arbeitet, und sein Verdienst alleine nicht reichen würde.
Stop dreaming, start doing!

Viele Grüße,
beuteline ;-)

Kurby
20.07.2010, 16:27
Hallo beuteline,

nein ich habe mich noch nicht beworben.
Aber ich habe folgenden Plan:

Ich werde jetzt noch 2 oder 3 Jahre weiterarbeiten und versuchen finanzielle Rücklagen zu bilden. Ende 20 ist die magische Grenze. Entscheidend wird sein, ob ich a) genügend finanzielle Mittel bzw. eine ausreichende Nebentätigkeit habe, b) ob ich einen ein Studienplatz erhalte oder c) ob ich an der Privatuni studieren muss. Hinzu kommt noch d) der Status Quo der Familienplanung.

Wie gesagt, Ende 20 ist die letzte Möglichkeit!


Gruß, Kurby

beuteline
21.07.2010, 06:29
Hi Kurby,

jetzt bin ich doch durch Zufall über Deine Antwort an mich gestolpert.
Kannst Du denn nicht weiterarbeiten, z.B in Teilzeit, und gleichzeitig studieren?
Ich glaube ich könnte nicht noch 2-3 Jahre warten, bis ich anfange zu studieren...jetzt, da meine Entscheidung für Medizin gefallen ist, möchte ich am liebsten SOFORT durchstarten!:-stud

lg, beuteline

Kurby
22.07.2010, 15:59
Hallo beuteline,

sicher könnte ich noch arbeiten. Aber auf der anderen Seite möchte ich, wenn ich mich für das Studium entscheide, voll darauf konzentrieren.

Aber ich kann verstehen was du meinst. Ich würde auch lieber heute als morgen starten.

Liebe Grüße, Kurby

Rabbit80
22.07.2010, 16:20
Hey Kurby,

kann ich verstehen, dass du finanziell abgesichert sein möchtest vor allem da Zweitis "fast keine" Unterstützung bekommen. Aber was mir zu denken gibt, wie sieht die Bewerberstruktur in 2-3 Jahren aus???!?!?!?!?!?! Ob es da evtl. noch schwieriger sein wird einen Studiplatz zu bekommen als jetzt :-nix

Ich würd trotzdem jetzte versuchen nen Platz zu bekommen und dann klappt auch schon irgendwie die finanzielle Seite :-meinung

Gruß

Kurby
23.07.2010, 09:41
Hallo Rabbit,

du hast sicherlich nicht ganz unrecht.

Dennoch ist eine finanziell abgesicherte Situation mehr als wichtig.
Scheinbar ist es aber doch nicht so ganz leicht neben dem Medizinstudium noch zu arbeiten. Es ist ein schmaler Grad, aber der derzeitige Ärztemangel in Deutschland, und auch die Entwicklungen in den nächsten Jahren, spricht für meinen Plan.


Liebe Grüße,

Kury