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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Werden Krankenpfleger die besseren Ärzte?



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Pas
11.06.2010, 13:21
Bei mir ist es sicherlich noch was anderes, da ich Krankenschwester bin und mir 100%ig sicher bin, dass meine Kollegen mich sehr wohl anders behandeln würden, wenn sie wüssten, dass ich eigentlich Medizin studieren möchte..

Gleiches gilt für sämtliche Azubis im Bereich der Krankenpflege, sobald die nur einen kleinen Fehler machen, kommt von den Schwestern sofort der Spruch "das mti dem Medizinstudium solltest du dir aber nochmal überlegen"

Fazit: Speziell Leute, wie ich udn Azubis im Bereich der Pflege, sollten Absichten bzgl. eines Medizinstudiums nicht erwähnen..



Wie schon Mal gesagt, ich bin selbst Azubi und da man als Azubi immer gefragt wird was man mal machen will wissen auch alle über mein geplantes Medizinstudium bescheid. Die gefühlten 2% welche mich anders behandeln konnten mir auch schon vorher an Buckel runterrutschen, oft kommt es halt auch drauf an wie man was präsentiert...

Matzexc1
11.06.2010, 14:06
Ich stimme Schwesterchen86 teilweise zu.
Das Problem Pas ist nämlich:
Wenn diese 2% zufälligerweise unter den Prüfern sind wird's gefährlich.
Bei manchen Abteilungen ist es genauso,also wartet lieber ab.
Was die Wegnahme von Ausbildungsplätzen angeht.
Mein Kurs sollte mit 16 starten. Am 1 April kamen nur 13 und eine flog nach der Probezeit wieder raus.

Es ist immer eine Frage wie die Station drauf ist.
Im KPP war ich auf der allgemeinchirurgie eines großen KKH. War echt klasse.

In der Ausbildung war es teilweise ganz schön schwer sich morgens zur Arbeit zu schleifen,weil man genau wusste was einen erwartet.(Gilt nicht für Patienten, am schlimmsten für mich waren die Kollegen):-meinung

Laubfrosch
11.06.2010, 14:23
In meiner Klinik ist es so, dass ich es der derzeitigen Station nie auf die Nase binde, dass ich studieren will. Wenn ich das Gefühl habe, ich habe einen Draht zu den Personen und sie fragen mich, dann sag' ich auch, dass ich studieren will. z.B. hab ich einen Tag in der Anästhesie/Aufwachraum ausgeholfen und das war total entspannt, weil wir nur ein kleines Team waren und da haben wir uns über Gott und die Welt unterhalten. Die Schwester, mit der ich gearbeitet habe, hatte auch gerade ihren Sohn in einer Abiprüfung, da haben wir dann auch über Abi, Studium etc. geredet.

Naja.. zB ist es bei mir so, dass ich in der Klinik erst ein FSJ begonnen habe und gesagt habe, was meine Motivation ist (Medizinstudium) und danach eine Ausbildungsstelle bekommen. Also weiß die PDL bei mir von Anfang an, dass ich nicht vorhabe ewig in dem Beruf zu bleiben. Dazu muss man aber auch sagen, die 6 Leute, die wir im Zug sind, haben ALLE vor weiter zumachen, ob als Med.Student oder Pflege.Student oder Hebamme etc. :)

Mr. Pink online
12.06.2010, 00:36
Die Schwestern und Pfleger hatten damals sicher auch noch andere Vorstellungen von ihrem beruflichen Werdegang. Aber aus irgendeinem Grund sind dann doch viele in ihrem Beruf "hängen" geblieben. Vielleicht wegen Kindern, Familie, ungenützen Chancen, usw. Ich weiss nicht warum manche Pflegekräfte Medizinstudenten nicht leiden können, aber eigene unverwirklichte Wünsche könnten da schon ne Rolle spielen.

lvf90
12.06.2010, 10:50
Ich weiss nicht warum manche Pflegekräfte Medizinstudenten nicht leiden können, aber eigene unverwirklichte Wünsche könnten da schon ne Rolle spielen.

Nicht unbedingt. Ich versuche die Situation mal aus Sicht der Schestern und Pfleger zu beschreiben:

Es gibt zwei Arten von Praktikanten. Typ 1 sind überwiegend solche, die sich für einen Beruf in der Pflege interessieren. Sie sind meistens mit den Schwestern auf "einer Wellenlänge" (da vielleicht ähnliche Interesse und Bildung), interessieren sich für die Pflege, wollen vieles selbst ausprobieren und versuchen überall zu helfen, sei es nur aus dem Grund, eine gute Praktikumsbewertung zu bekommen.

Typ 2 sind die zukünftigen Medizinstudenten. Man erkennt sie leicht daran, dass sie für genau drei Monate bleiben. Sie blicken oft von ihrem hohen Ross auf die Schwestern herunter und streuben sich, Arbeiten zu übernehmen, für die sie nach ihrer Meinung überqualifiziert sind - und das lassen sie die Schwestern auch spüren. Negativ fallen sie ebenfalls dadurch auf, dass sich ihrer Bemühungen darauf konzentrieren, in den OP zu kommen oder sich mit Ärzten zu umgeben. Was die PDL von ihnen hält, ist ihnen relativ egal, da die Praktikumsbewertung für sie irrelevant ist.

Mr. Pink online
12.06.2010, 11:28
so ein Praktikant war ich Gott sei Dank nicht und das würde mich als Pflegekraft auch anwidern... meine Aussage war jetzt eher auf die Statements vor mir bezogen. Da meinten doch einige, die noch in der Ausbildung sind, das sie den Kollegen lieber nichts von ihren Medizinstudiumsplänen erzählen, weil es mit manchen Kollegen dann nicht mehr so gut läuft.

Alzheimer
12.06.2010, 12:48
@lvf90 Das sind wieder mal Verallgemeinerungen, welche nicht dazu beitragen das Verhältnis zwischen der Pflege und den Ärzten zu verbessern. Wenn du mit diesen Vorurteilen Medizinstudenten gegenübertrittst, dann darfst du dich nicht wundern, wenn sie nicht begeistert mit dir zusammenarbeiten, denn wie man in den Wald hineinruft ... .
Als ich mein Pflegepraktikum gemacht habe hatte ich meinen eigenen Bereich zu versorgen und wurde gut ins Team aufgenommen. Es war außerdem auch für die Pflege o.k., wenn ich z.B. die Blutanbahmen gemacht habe.

lvf90
12.06.2010, 13:26
Ich habe überhaupt keine Vorurteile gegenüber Medizinstudenten, und ich bin auch noch nicht allzulange GuK Schüler, aber was ich bisher gesehen habe ist ziemlich eindeutig: Kaum einer zeigt Interesse an der Pflege und versucht das auch nicht zu verbergen. Viele Bitten der Schwestern werden nur mit einem Seufzer angenommen, oder einem Lächeln, was soviel bedeutet wie "bald gib ich dir die Befehle".

Und dann die "echten" Praktikanten - das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht!

Natürlich möchte ich auch nicht verallgemeinern, aber ich will die "böse Schwester" verteidigen, die hier so dargestellt wird, als würde sie aus Frust über ihr eigenes Versagen (so wie Mr. Pink das geschrieben hat) Medizinstudenten zur Sau machen.

Mr. Pink online
12.06.2010, 14:24
als würde sie aus Frust über ihr eigenes Versagen (so wie Mr. Pink das geschrieben hat) Medizinstudenten zur Sau machen.

nein, so habe ich das nicht geschrieben!

AySe88
12.06.2010, 16:36
Hmmm...
Ich habe eine Ausbildung als ATA [Anästhesietechnische Assistentin] angefangen mir wurde nach meiner Probezeit gekündigt, ich hätte keine Fehler oder sonst etwas falsch gemacht aber mir würde die Motivation für den Beruf fehlen.

Ich habe leider den Fehler gemacht und auch gesagt, dass ich später Medizin studieren möchte. Man läuft nicht mit nem Schild auf der Stirn "Zukünftiger Med Student" rum aber wie gesagt bei Gesprächen wird halt gefragt, was mach vorher gemacht hat [Chemie studiert] was man hinterher machen möchte...

Bei dem Abschlussgespräch der Probezeit kam dann auch mein Ausbilder dazu und hat mich gefragt. Bist du total von diesem Beruf überzeugt, ist es dein Traumberuf, den du dein Leben lang machen möchtest.

Ich habe NEIN gesagt.

nostalgia
14.06.2010, 13:09
Genau das meine ich. Du sollst nur ein realistisches Bild von der Tätigkeit als Arzt und von dem Studium haben, sonst kommt der Frust ganz schnell :-)

Ein Beispiel aus meinem Berufsfelderkundungskurs:
In diesem Kurs wird, wie es der Name sagt, ein wenig der Beruf beleuchtet. Für einige in diesem Kurs war es tatsächlich eine große Überraschung, daß alle bis zum Examen erstmal das Gleiche studieren. Ein Mädel hat auf die Eingangsfrage geantwortet, daß sie überlegt habe, ob sie Chirurgie oder Medizin studieren solle, sich dann aber für Medizin entschieden habe, weil sie mit den Patienten zu tun haben wolle. Das war nur natürlich ein kleiner Lacher, aber es war erschreckend. Die hat das ernst gemeint.
Ein durchschnittlicher Studienanfänger ist 18 Jahre alt, d.h. sie/er darf wählen und Auto fahren und natürlich ein Studium aufnehmen. Studium bedeutet doch Berufsausbildung. Ich erkundige mich doch vorher, was ich für einen Beruf machen will, oder nicht?
Und genauso sehe ich das mit den Illusionen. Wenn ich mit Illusionen da rangehe, dann ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich Frust und Unlust einstellen doch wesentlich höher, als wenn ich mich mal informiere vorher. Wenn ich mir ohne Illusionen und mit einer realistischen Vorstellung eines Berufs dennoch nichts anderes vorstellen kann, als eben diesen Beruf mein Leben lang auszuüben, dann bin ich doch vor Enttäuschung und Frust weit mehr geschützt. Und dann wird es doch wohl auch eher der richtige Beruf für mich sein, als wenn ich plötzlich bei der Lehre zum Tischler merke, daß ich dabei mit Holz arbeiten muss und Holz gar nicht leiden kann.

die beispiele, die du geannat hast sind unter aller kanone, ist logisch.
aber du kannst mir nicht verklickern, dass arzt sei = nur purer frust 'ne gleichung ist, die immer und unbedingt zu jeder zeit aufgeht.

DeKl
14.06.2010, 13:20
Stimmt. Hab ich das behauptet?

nostalgia
14.06.2010, 13:24
nö, aber ich hab mich irgendwie so auf eine doofheitsstufe gestellt gefühlt mit den chirurgiestudenten. ;-)
wenn das nicht so gemeint war, ist ja alles gut. :-)

DeKl
14.06.2010, 13:30
Dem war nicht so. Ich habe Dir nur beigepflichtet und ein Beispiel gebracht, wie es nicht sein sollte. Alles gut :-)