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lenni490
25.05.2010, 14:37
Hallo zusammen,

mich beschäftigt zurzeit die Aussage einer Bekannten, die sagte, dass Ärzte, die vor ihrem Studium eine Krankenpflege-Ausbildung gemacht haben, besser wären als die, die keine Ausbildung gemacht haben.
Kann das sein? Erwirbt man durch die pflegerischen Anteile der Ausbildung vielleicht tatsächlich Kompetenzen, die einen zu einem besseren Arzt machen?

Freue mich auf Eure Antworten,

Gruß Lenni

DeSeal
25.05.2010, 14:57
1 € in die Generalisierungskasse...

da könnte man auch fragen:

- werden Rettungsassistenten die besseren Notärzte?
- werden OTA's die besseren Chirurgien?
- werden ÄTA's die besseren Anästhesisten
usw.

Ich glaube nicht, dass eine Krankenpflegeausbildung aus einem egozentrischen A-loch einen besseren Arzt macht als aus einem empathischen 1,0er Abiturienten...

Letztendlich kommt es auf den Menschen selbst an und nicht auf irgendeine Berufsausbildung, die er mit mehr oder weniger Begeisterung gemacht hat. Was du an theoretischem Wissen in einer medizinischen Ausbildung erwirbst, wird dir während dem Studium kaum etwas bringen! Und wenn du später mal als Arzt weisst, wie Patienten zu lagern sind und welche speziellen pflegerischen Maßnahmen bei welchem Patienten von Nöten sind, ist das toll, aber fällt trotzdem nicht in deinen Aufgabenbereich...

just my drölf cents

Lateiner
25.05.2010, 15:21
Da kann ich DeSeal nur zustimmen. So eine Generalisierung bringt überhaupt nichts. :-meinung
Natürlich kann es durchaus Vorteile haben, den Klinikalltag schon zu kennen, die Hierarchie auch schonmal "von unten" erlebt zu haben, und, und, und..
Aber diese und auch alle anderen Vorteile und/oder Nachteile die man hier und da so hört haben eine sehr geringe Auswirkung im Gegensatz zu der Persönlichkeit, um die es geht.
Der Tenor, den man hier im Forum häufig herauslesen kann ist jedoch: Geschadet hat so eine Ausbildung noch keinem.:-) Und wenn man z.B. Wartezeit überbrücken möchte, dann ist diese Ausbildung sicherlich sinnvoller für den späteren Beruf, als eine Ausbildung zum Bäcker.

Aber wenn du schreibst, dass dich diese Aussage "beschäftigt": In welcher Situation befindest du dich denn, dass du dir darüber Gedanken machst?

lenni490
25.05.2010, 15:26
Ich befinde mich in der Situation noch 1 Jahr vor dem Abi zu sein :-oopss und ob ich die nötige DN schaffe, ist auch äußerst unklar, befinde mich zurzeit etwa auf der Grenze.
Ich kann meine These natürlich schlecht wider- oder belegen, deswegen wollte ich mich einfach mal umhören ;-)

Michael72
25.05.2010, 15:46
die Aussage einer Bekannten, die sagte, dass Ärzte, die vor ihrem Studium eine Krankenpflege-Ausbildung gemacht haben, besser wären als die, die keine Ausbildung gemacht haben.


Ich kann meine These natürlich schlecht wider- oder belegen, deswegen wollte ich mich einfach mal umhören

Davon abgesehen: Menschen, die vor dem Medizinstudium eine Ausbildung zum irgendwas-Pfleger gemacht haben, werden generell und unter allen Umständen immer und in allen Berufssparten die besseren, schneller aufsteigenden, kompetenteren, besser bezahlten Ärzte mit mehr Frauen, Macht, Autos und Yachten, als alle anderen. Und zwar ohne jede Ausnahme!

lenni490
25.05.2010, 15:52
Schuldigung dass ich wegen meiner Formulierung etwas durcheinander geraten bin [-::-][-::-]
Meine Frage bezieht sich nicht auf Autos, Frauen oder Ähnliches, sondern auf fachliche und soziale Kompetenzen.

Michael72
25.05.2010, 15:56
Meine Frage bezieht sich nicht auf Autos, Frauen oder Ähnliches, sondern auf fachliche und soziale Kompetenzen.

Ich mach's mal lesbarer:


(...) Menschen, die vor dem Medizinstudium eine Ausbildung zum irgendwas-Pfleger gemacht haben, werden generell und unter allen Umständen immer und in allen Berufssparten die besseren (...) Ärzte (...). Und zwar ohne jede Ausnahme!

Lateiner
25.05.2010, 15:56
@Michael: Meinst du es ist trotzdem im Ordnung, dass wir hier weiter auf das eigentliche Tehma eingehen, obwohl sich der Threadersteller dermaßen in Widersprüche verstrickt hast (die du ja zum Glück gefunden hast)? :-P

@Lenni: Wenn du noch nicht weißt, wie dein Abischnitt aussehen wird, dann bewerb dich am Besten schonmal um Stellen für nach deinem Abi, damit du die dann wenigstens sicher hast. Dabei solltest du noch daran denken, dass es natürlich auch 2 jährige medizinische Ausbildungsberufe gibt. Wenn es nur darum geht über eine Ausbildung besser an einem Platz zu kommen, solltest du dir die auch mal näher ansehen und dich evtl. dafür bewerben.
ABER: Noch hast du ein Jahr Zeit und wenn du wirklich Medizin studieren willst wohl auch eine Motivation, die groß genug ist. Also gib dir einfach noch mehr Mühe einen möglichst guten Schnitt zu erreichen. Die Arbeit, die du jetzt in eine Verbesserung um einige 0,X stecken musst ist sicherlich wenig im Gegensatz zu den Möglichkeiten, die du hast, wenn du dein Abi schon hast.

Viele Grüße,
Lateiner

DeKl
25.05.2010, 15:59
Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Man kann es nicht pauschal sagen. Bei manchen stimmts, bei manchen nicht.

Soll ich die Frage stellen? Bei welchen fachlichen, aber vor allem, bei welchen sozialen Kompetenzen (ich formuliere es mal so, wie Du) erwartest Du denn einen Vorteil? Und warum?

lenni490
25.05.2010, 16:05
Ich kann nur spekulieren, aber wahrscheinlich hat man als Pfleger eine intersivere 'Bindung' zum Kranken, kann sich besser in seine Gefühlswelt hineinversetzen. Und es ist ja erwiesen, dass eine bessere Behandlung des Kranken möglich ist, wenn man als Arzt weiß, WIE er sich mit seiner Krankheit fühlt.

Soweit meine Vorstellung, kann natürlich sein dass ich mit MEINER These falsch liege.

P.S.: Für deinen detektivischen Spürsinn, Michael, bekommst du einen :-keks

DeKl
25.05.2010, 16:08
So argumentiert müsste sich dieser Vorteil nach 3 Jahren ärztlicher Tätigkeit ja verflüchtigen, weil der Arzt dann ja nun auch schon 3 Jahre mit Kranken zu tun hat.

lenni490
25.05.2010, 16:13
Aber die Beziehung von einem Pfleger zum Kranken ist doch sicherlich anders als die vom Arzt zum Kranken? Ein Pfleger hat doch sicherlich auch mal Zeit für ein persönliches Gespräch mit dem Kranken, was ich mir beim Arzt nicht vorstellen kann.

DeKl
25.05.2010, 16:14
Weißt Du das, oder vermutest Du das?

lenni490
25.05.2010, 16:17
Das vermute ich.
Und was vermutest Du?

Michael72
25.05.2010, 16:17
P.S.: Für deinen detektivischen Spürsinn, Michael, bekommst du einen :-keks

Irgendwie scheinst Du nicht zu verstehen, was man Dir sagen will...

a) es gibt keine Pauschalisierungen, somit kann Dir ohnehin keiner Deine Frage hinreichend beantworten

b) haben Pflege und Ärzte unterschiedliche Ansätze und Ziele im Umgang mit Patienten, die sich so gut wie gar nicht überschneiden

c) auch wenn meine MediKIT - Tutorin anderer Meinung war, Empathie kann man nicht lernen, das hat man oder man hat's nicht

d) Woher willst Du denn wissen, dass Du nicht vielleicht mit einer Ausbildung zum CNC-Fräser später der bessere Unfallchirurg wirst? Und woran willst Du das dann festmachen?

Den Keks kannst Du übrigens behalten...

lenni490
25.05.2010, 16:23
Ich war mir wohl im Klaren darüber, dass man meine Frage nicht mit einem eindeutigen JA oder NEIN beantworten kann.
Ich war lediglich daran interessiert mir Meinungen einzuholen.

][truba][
25.05.2010, 16:54
Ich arbeite zur Zeit noch als GuK und habe zwei ärztliche Kollegen die vorher Pfleger waren. Einer ist sehr nett, umsichtig, freundlich und hilfsbereit. Der andere istn Arsch. Das sollte alles klar stellen.


Zudem haben wir einen Oberarzt (der kein Pfleger war) der in jeglicher Hinsicht ein Vorbild ist (zumindest für mich). So ein hohes Maß an Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Empathie und vor allem auch Selbstorganisation hab ich bis dato noch nie gesehen.

Kurz gesagt ist es nicht entscheidend ob eine Ausbildung vorher absolviert wurde. Denke das es wirklich persönlichkeitsabhängig ist.

MfG Thomas

DeKl
25.05.2010, 17:23
Ich glaube nicht, daß die Beziehung eine andere ist. Zumindest nicht, was die vielzitierte soziale Kompetenz angeht.

Nessiemoo
25.05.2010, 18:51
Ich mache zwar nur mein Abi jetzt, aber m.M.n, wie auch die Mehrhet vor mir, dass es echt von den Umständen abhängt.

Die Auspildung kann ja auch helfen, die soziale Kompetenz wird besser, du lernst das Krankenhausleben von einer andere Seite näher lernen und hast schon vor dem Studium Kenntnisse, die "nur" Ärzte auch nie haben können, und dadurch kannst du vielleicht auch im Studium andere Scwerpunkte setzen.

Aber auf der anderen Seite hat ja die Krankenpflege nicht so viel mit Medizin zu tun...du lernst auch nicht so viel, dass du es im Studium oder während der erste Jahre als Assi nicht erlernen könntest usw.

Endurteil: Wahrscheinlich hilft es schon, aber man kann auch ohne ein superguter Arzt werden.

Und wenn du nicht sicher bist, was für ein DN du haben wirst, dann ich würde dir raten frühzeitig (Januar/Februar) um ein FSJ im KH dich kümmern - wenn du schon davor ein Platz bekommst, bleibt es dir erhalten, wenn nicht kannst du ruhig weiterdenken, und kriegst auch Bonuspunkte an mehreren Unis. ;)

Stephan0815
25.05.2010, 19:44
Ich kenn jemand aus der Pflege, die jetzt Medizin macht - wundervolles Mädel, hatte etwas Schwierigkeiten mit der Biochemie, aber wie alle anderen auch das Physikum abgeschlossen. Herzenslieb, könnte keiner Fliege was zuleide tun, aber auch kein Hang zu potentiell für den Patienten schmerzhafte Methoden, also zB. Chirurgie oder invasive Medizin lehnt sie generell ab.
Dann hab ich im Pflegepraktikum zuvor nen Ex-Medizinstudenten kennengelernt, der die Hürde über die Biochemie ned gepackt hatte. Der war damals Pflegeschüler. Ehrlich gesagt, der hatte es nicht leicht mit seinen Schwestern, das grenzte schon arg an Mobbing.
Aber fragt mich ned warum die ned auf einer Wellenlinie lagen, bloß weil er zuvor mal Medizin studiert hatte...