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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum wollt ihr eigentlich Medizin studieren?



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Schwesterchen86
28.06.2010, 20:28
also wenn ich ehrlich bin.. ich weiß, dass ich es einfach kann und was auf dem Kasten habe..
Mein Herz schlägt bei jeder reanimation voller Freude (klar auch Adrenalin), aber ich bin für Notfallsituationen die perfekte Person mit Nervenstärke+ Sorgfalt..:-angel ich freue mich, wenn jm. in der bahn morgens neben mir nen Grand-mal-Anfall hat und ich erste Hilfe leisten kann.. bin einfach voll in meinem Element und überrascht, wie ruhig und bestimmend ich dabei sein kann :-D:-D

natürlich ist Medizin für mich das interessanteste Studium, was es gibt, den menschlichen Körper zu verstehen, die Menschen so vielfältig zu beobachten und zu analysieren..udn welche möglichkeiten der diagnostik und therapie es gibt

gebe aber zu, dass mich am meisten onkologische Patienten reizen, weil diese wirklich schwerstkrank sind und mich diese zunhemende Anspruchshaltung der Menschen nervt.. und bin manchmal etwas erschüttert, wie fordernd manche Patienten mit "Kleinigkeiten wie Appendix, leistenhernien, Strumen" sein können.. da liegt die Priorität auf dem Essen und dass sie regelmäßig Stuhlgang haben udn der Brief am besten schon um 8.00 fertig ist:-???:-???

ich will mir aber auch selber was beweisen:-angel

Coxy-Baby
28.06.2010, 20:35
Mein Herz schlägt bei jeder reanimation voller Freude ....... ich freue mich, wenn jm. in der bahn morgens neben mir nen Grand-mal-Anfall hat

Bitte sag mir, daß das nen Scherz ist........

konstantin
28.06.2010, 20:41
Selten sowas profilneurotisches gelesen...

ChefTony
28.06.2010, 20:43
Bitte bitte lass es Ironie sein.

Stephan0815
28.06.2010, 20:44
dass sie regelmäßig Stuhlgang haben udn der Brief am besten schon um 8.00 fertig ist
DAS kommt mir eher schon bekannt vor ^^

Schwesterchen86
28.06.2010, 20:45
ne, ist kein Scherz..bin da halt etwas freakmäßig, gebe es zu..

ChefTony
28.06.2010, 20:47
Legt sich hoffentlich etwas, wenn dir mal das erste Kind bei einer Rea unter den Händen wegstirbt.

Schwesterchen86
28.06.2010, 20:48
mal ehrlich, wenn ihr eine gut funktionierende reanimation habt, in der die Absprachen gut laufen.. macht es euch keinen Spaß..ich stehe da auch nciht gackernd und freudestrahlend.. sondern bin hochkonzentriert udn weiß was zu tun ist

Coxy-Baby
28.06.2010, 20:49
...hm also gerne und gut helfen in allen Ehren, aber sich freuen wenn jemandem etwa Schlimmes passiert um zu zeigen was für'n Hecht man ist, ist nicht freakig sondern schon
hochpathologisch.... Meiner Meinung nach zumindestens....

Schwesterchen86
28.06.2010, 20:51
klar gibt es extreme Fälle, wenn die Mutter beim Kaiserschnitt stirbt und man das Kind gerade noch retten konnte..dann brauchen alle nun mal ne Pause und ich kann dann auch am liebsten losheulen.. ansich sind für mich Notfallsituationen trotzdem etwas sehr interessantes, was mir schon spaß macht

DeSeal
28.06.2010, 20:52
Schwesterchen, ich denke mal, du hast dich etwas überspitzt ausgedrückt.

Für mich ist jede Reanimation, jeder schwere Verkehrsunfall oder wie letzte Woche eine Schießerei mal eine Abwechslung vom Rettungsdienstalltag, der aus Apoplexen, Infarkten, Synkopen etc. besteht.
Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich mich über solch ein außergewöhnliches Ereignis freue, aber es ist eine besondere Herausforderung an einen selbst und das ganze Team. Und wenn es gut läuft, klopft man sich gegenseitig ja schon mal auf die Schulter, was nicht unbedingt nach jedem 0815-Notfall passiert.
Und ich glaube, dass kaum ein Rettungsdienstler/Intensivpfleger das anders sieht...

just my drölf cents

Schwesterchen86
28.06.2010, 20:53
ich glaube, ich habe mich vllt. etwas falsch aus gedrückt.. so wie coxy baby es auslegt, war es nicht gemeint..

Ratford
28.06.2010, 20:57
ich glaube, ich habe mich vllt. etwas falsch aus gedrückt.. so wie coxy baby es auslegt, war es nicht gemeint..
Sicher noch etwas, das du lernen solltest: manchmal erstmal in sich gehen und überlegen, bevor du was sagst.

Ich entsinne mich mal an einen entnervten Zahnchirurgen, da war ich noch jünger, der total abgenervt war, weil ich ihn fragte, was bei der OP (Weisheitszähne) schiefgehen könnte.
Ganz entnervt antwortete: "naja was wohl, du könntest auch sterben".

Manchmal lieber Zähne zusammenbeißen und erstmal kurz grübeln, bevor man was sagt.

Oder schreibt ;).
Dennoch klingt es pathologisch :P.

Kackbratze
28.06.2010, 21:58
Erste Hilfe und Reanimation sind schon 2 verschiedene Paar Schuhe.
Und ein grandmal in der Ubahn ist nicht wirklich vergleichbar mit einer Reanimation mit Rea-Team und Teamleiter im Rücken oder einem Messerstich in den Brustkorb, den man alleine auf dem Bahnsteig versorgen muss.

Und jetzt kommt noch ein Klopper zum Schluss:
Das Medizinstudium und auch das Arztdasein bestehen nicht bloss aus Reanimationen, spannenden OPs/Interventionen/diagnostischen Schritten und täglichen neuen Herausforderungen, die man als wirklich fordernd empfindet.

Ratford
29.06.2010, 07:03
Und jetzt kommt noch ein Klopper zum Schluss:
Das Medizinstudium und auch das Arztdasein bestehen nicht bloss aus Reanimationen, spannenden OPs/Interventionen/diagnostischen Schritten und täglichen neuen Herausforderungen, die man als wirklich fordernd empfindet.
Richtig.

95% sind Routine, Bürokratie, nervige Patienten und viel viel viel Lernen (und nich immer das spannenste).

4% sind ausnahmsweise freundliche Patienten und das letzte Prozent sind die seltenen Fälle, in denen was spannendes passiert.

Ne befreundete Krankenschwester hat in 5 Jahren Tätigkeit auf der Intensivstation im Schnitt nur ein bis zwei Reanimationen pro Jahr.
Der Rest ist Routine.

Wer glaubt, dass es wie bei ER abläuft, dass zwanzig Leute um eine Trage umherlaufen und brüllen "NOTFALL, LASST UNS DURCH", der hat einen gewissen Realitätsverlust ;).

SidVicious
29.06.2010, 08:22
aber ich bin für Notfallsituationen die perfekte Person mit Nervenstärke+ Sorgfalt..:-angel ich freue mich, wenn jm. in der bahn morgens neben mir nen Grand-mal-Anfall hat und ich erste Hilfe leisten kann.. bin einfach voll in meinem Element und überrascht, wie ruhig und bestimmend ich dabei sein kann :-D:-D

Meiner Meinung nach absolute Grundvorraussetzung für alle Ärzte. Nervenstärke und Sorgfalt gehört zum Beruf dazu.
Deine Freude kommt nicht von der Arbeit, sondern von den Leuten, die dich bei der Arbeit beobachten. Auf einmal bist du der Held in der Bahn, nicht mehr nur jemand der zur Arbeit fährt. Das ist ok so, sollte aber auch so formuliert werden.


und bin manchmal etwas erschüttert, wie fordernd manche Patienten mit "Kleinigkeiten wie Appendix, leistenhernien, Strumen" sein können.

Alles drei kann ganz gut zum Tode führen. Ist zwar ein nicht ganz so aufregender Tod wie eine Reanimation im abstürtzenden Flugzeug, aber immerhin Tod.

Mr. Pink online
29.06.2010, 08:23
@ Ratford

ich bin ganz froh, dass es nicht so abläuft... ich bräuchte diese Action nicht jeden Tag. Hoffentlich ändert sich das auch nicht bis zu meinem Berufseinstieg

Leviathan_89
29.06.2010, 11:26
http://www.youtube.com/watch?v=jd9pzC3G-T0

Hier mal was zu chicks, money, power, and chicks


Ich glaub übrigens nicht das das genug ist. Wenn ich sehe wie viel Arbeit (vor allem Auswendig lernen) so ein Studium ist, sehe ich keine Chance sowas zu überstehen wenn man nicht "tiefer gehende Gründe" hat. Ich persönlich lerne nicht gerne auswendig sondern "reime" mir die Dinge gerne zusammen, wenn ihr versteht was ich meine. Aber wenn man halt jeden Knochen im Körper kennen muss, bleibt nicht viel Spielraum dafür.

Ich will Arzt werden weil ich während eines Spitalaufenthaltes vor ein paar Jahren, bei dem ich alles und jeden für meine Situation verflucht habe, sah das es vielen Kindern viel schlimmer geht als mir und diese trotz allem glücklich und sorgenlos spielen konnten und ich fand, dass sie das nicht verdienen und möchte ihnen helfen. Ob das als Motivation reicht werden wir ja sehen.

DerSalamander
29.06.2010, 11:41
Ähm, Schwesterchens Einstellung macht mir bissel Angst.

fallenangel30487
29.06.2010, 11:48
Ähm, Schwesterchens Einstellung macht mir bissel Angst.

Wohl zu viel Dr. House, ER , Grey`s, Doctors Diary oder so geschaut....*g*
Soviel zu unrealistischen Erwartung...
Hab einen Teil meines KPP auf ITS gemacht und hab bei uns gabs in der ganzen Zeit keine einzige Reanimation.... wir hatten wohl ein paar Patienten die verstorben sind, aber die waren im Schnitt über 80, schwerkrank und wollten einfach nur noch sterben.