PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum wollt ihr eigentlich Medizin studieren?



Seiten : 1 2 3 4 5 6 [7] 8 9 10 11 12 13 14 15 16

crankk
20.06.2010, 16:32
Ich will Chirurg werden, wenn ich's schaffe. Mein Opa war auch schon Chirurg zu DDR-Zeiten und hat mich da ziemlich rangeführt.

Die besten Chirurgen haben ne Metzgerlehre voran gestellt.

epeline
20.06.2010, 19:58
warum sind egt so viele so geil auf chirurgie....?

pottmed
20.06.2010, 20:21
Die Naivität der Jugend.... :-))

Jemine
20.06.2010, 20:27
zu viel Gray's Anatomy... :-D

Kackbratze
20.06.2010, 20:34
Schau doch mal 2 Folgen Schwarzwaldklinik, danach 2 Folgen Sachsenklinik, 2 Folgen ER, 2 Folgen Alphateam, 2 Folgen Scrubs, 2 Folgen Greys Anatomy und am Ende noch 2 Folgen Nip/Tuck.

Die abgebildete Chirurgie hat zwar nix mit dem realen Leben eines Chirurgen zu tun, aber das kann man ohne echte medizinische Erfahrung nicht abschätzen.
Unfallchirurgie behandelt nicht bloss die gutaussehenden Extremsportler mit dem verknackten Knöchel und der überschiessenden Libido, Viszeralchirurgie ist nicht bloss der entzündete Blinddarm bei jungen durchtrainierten Menschen mit überschiessender Libido und plastische Chirurgie ist nicht bloss die kleine Nasenkorrektur bei den jungen Menschen mit ansonsten durchtrainiertem Körper, einer leichten Körperschemastörung und einer ansonsten überschiessenden Libido.

Nicht zu vergessen die durchtrainierten nymphomanischen Schwestern/Pfleger und Kollegen/Kolleginnen, die einem den langweiligen Nachtdienst versüssen.

Auch wenn ich gerade dabei bin, eine solche reale Klinik zu planen...

Schwesterchen86
20.06.2010, 20:38
stimme pottmed voll zu :-D

ich verstehe gar nciht, wie man sich freiwillig Chirurgie antun kann..

da steht man schon um 7.00 auf der Matte zum Dienstbeginn, ist vermutlich gerade aus seinem Urlaub zurück, hat einen 24 h Dienst.. um 3.00 nachts operiert man einen patienten wegen einer Anastomoseninsuffizienz, man steht also wie der letzte Hampelmann im Op hundemüde, rettet Leben und am Morgen in der Frühbesprechung - völlig stolz darauf, dieses Leben gerettet zu haben-, sitzen da einige geile Egomanen, die einen auch noch anmotzen, dass man diese nicht früher erkannt hat..
und so geht es sicherlich oft in der Chirurgie zu:-???:-???:-???

wenn man manche Jungärzte hört "Sie machen Chirurgie, schließlich wollen sie ja Arzt sein" kann ich nur drüber schmunzeln.. ich gebe zu, dass ich auf dieses harte Pflaster, was die Arbeitsbedingungen udn den Klassenkampf angeht, gar keinen Bock hätte.. gibt ja noch andere Sprüche "jeder der wirklich was auf sich hält, wird Chirurg":-oopss

sagt mal, hatte nciht Hippokrates die Chirurgen als Handwerker betitelt.. ging doch irgendwie so "das entfernen der Blasensteine überlasse lieber den handwerkern":-D:-D:-D
hat ja wohl schon Hippokrates erkannt, dass Chirurgen keine Ärzte sind :-top

nicht an die decke springen, finde, es toll, wenn sich jm entschließt Chirurg zu werden, für mich ist diese richtung aber nciht interessant genug, dass sich Aufwand und Nutzen für mich persönlich nicht lohnen würden:-stud

pottmed
20.06.2010, 20:46
zu viel Gray's Anatomy... :-D

Das war mein anderer Gedanke, aber ich wollte es ja nicht so sagen :-top

Genet
20.06.2010, 20:46
Weil es genau drei chirurgische Fälle gibt, die von Filmen/Serien/Dokumentationen ausgeschlachtet werden:

1. Unfallchirurgische OPs mit aus allen unmöglichen Stellen heraussprießenden Knochenfragmenten

2. Hochtechnische neurochirurgische OPs (Aneurysmen etc)

3. OPs, bei den es um Leben oder Tod geht (am besten noch mit implantierter Bombe im Körper)

Kurzum, alles, was beeindruckend ist. Herzkatheter oder Nukleotomien wird man da wohl kaum finden.

Übrigens, passend zum Thema, ein Bericht, der mit wenig Pathos auskommt:

http://www.zeit.de/2009/05/M-Hirn-OP?page=1

konstantin
20.06.2010, 20:47
Was die Arbeitsbedingungen angeht, ist das mit der Chirurgie sicherlich genauso wie mit allen anderen Fakultaeten auch: von Haus zu Haus unterschiedlich. Der "08/15" AC im kommunalen Krankenhaus um die Ecke ist mit seinen 5 Ueberstunden die Woche und "nur" 6 Diensten/Monat sicherlich gut bedient, wirklich -totarbeiten- tut man sich dabei auch nicht.

Aber man hört ja auch immer wieder, dass die Arbeitsbelastung an Uni-Kliniken eine ganz andere ist. Die extrem hohe Personalfluktuation in den chirurgischen Disziplinen an manchen Kliniken spricht ja fuer sich. Wer auf dem Karrieretrip ist, und in der Uni-Klinik neben FA in Herzchirurgie noch an der Habilitation schraubt, der kommt bestimmt auf seine 70-80 Stunden-Woche... wer's braucht... :-))

lvf90
20.06.2010, 20:49
Also ich habe mich erst einmal gegen die Chirurgie entschieden, nachdem ich dieses (http://www.youtube.com/watch?v=2ea0AbjQYHM) Video gesehen habe. Ich glaube nicht, dass ich in einer solchen Situation einen kühlen Kopf bewahren könnte...

Kackbratze
20.06.2010, 20:51
da steht man schon um 7.00 auf der Matte zum Dienstbeginn, ist vermutlich gerade aus seinem Urlaub zurück, hat einen 24 h Dienst.. um 3.00 nachts operiert man einen patienten wegen einer Anastomoseninsuffizienz, man steht also wie der letzte Hampelmann im Op hundemüde, rettet Leben und am Morgen in der Frühbesprechung - völlig stolz darauf, dieses Leben gerettet zu haben-, sitzen da einige geile Egomanen, die einen auch noch anmotzen, dass man diese nicht früher erkannt hat..
und so geht es sicherlich oft in der Chirurgie zu

Oha, also fangen alle anderen Fachbereiche so gegen 9 im Krankenhaus an?

Und die pauschale Aussagen am Ende, gepaart mit den weiteren bissigen Kommentaren zu Chirurgen, so wie es gepostet ist, ohne realen Bezug sind genau die andere Seite der Medaille zur Chirugie.
Schwarz und weiss. Gerade die Neulinge oder auch Studenten scheinen nicht verstehen zu wollen, dass es auch eine Menge "Graustufen" und auch bessere Arbeitsbedingungen gibt, als die, die einem Stern-/SpiegelTV und der MarburgerBund in ihren Anti-Werbespots vorbeten.



Also ich habe mich erst einmal gegen die Chirurgie entschieden, nachdem ich dieses Video gesehen habe. Ich glaube nicht, dass ich in einer solchen Situation einen kühlen Kopf bewahren könnte...

Es gibt in jeder Disziplin Komplikationen die auftreten können und der Trick ist, egal ob Internist, Neurologe oder Chirurg, genau diese frühzeitig zu erkennen und dann entsprechend zu behandeln.

Coxy-Baby
20.06.2010, 20:52
Auch wenn ich gerade dabei bin, eine solche reale Klinik zu planen...

Schreibste mir dann noch wo ich meine Bewerbungsunterlagen einreichen kann? Hätte da auch noch ein paar Einstellungsvorschläge ;-)


(Aneurysmen etc)

Plural von Aneurysma ist Aneurysmata ..........

Genet
20.06.2010, 20:56
Plural von Aneurysma ist Aneurysmata ..........

Da sieht man mal wieder, wieviel der Termischein tatsächlich wert ist..

AySe88
20.06.2010, 20:57
warum sind egt so viele so geil auf chirurgie....?

Weils, geil ist dem FA/OA sechs stunden am Stück zu zusehen und dabei den Sauger zu halten... dann sich mal kurz die Stirn zu kratzen um die Springer Schwester vom Hocker zu reißen, damit sie einem neue Handschuhe besorgt. :-))

Schwesterchen86
20.06.2010, 21:11
@ Kackbratze

habe lediglich kurz angebracht, wie es bei mir auf der Chirurgie abläuft.. den arbeitsbeginn habe ich doch gar nciht in Frage gestellt.. ich beginne um 6.00:-oopss

finde es nur leider oft vor, dass gerade Chirurgen am abgebrühtesten wirken..

beispiel: Patientin wird aufgeklärt für eine bevorstehende Gastrojejunostomie (magen CA). ich war zuvor bei der Patientin, die mir tränenüberströmt erzählte, dass ihr Sohn sich vor einer Woche, das Leben genommen hatte.. ich also zum Arzt und wollte ihm das nur zur Info sagen, wenn er jetzt gleich die Patientin aufklären geht.. seine Reaktion "ja und, wenn das Leben leicht wäre, könnte es jeder" seufz

AySe88
20.06.2010, 21:25
Also ich habe mich erst einmal gegen die Chirurgie entschieden, nachdem ich dieses (http://www.youtube.com/watch?v=2ea0AbjQYHM) Video gesehen habe. Ich glaube nicht, dass ich in einer solchen Situation einen kühlen Kopf bewahren könnte...

Hmm solch ein Video schreckt dich von der Chirurgie ab? Dann sollten dich andere Videos auch vom Arzt sein/werden abhalten?

Hab solche Gefäßblutungen schon im OP gesehen. Da rennt keiner in Panik rum und schreit. [Der Operateur flucht höchstens mal und im äußersten Fall wird OA gerufen, der sowieso ab und zu vorbeischaut.]
Sowas wird einfach koaguliert wie im Vid auch, wenns mit OA immer noch so aussieht wird halt ein EK drangehängt bis man das Problem beheben kann. Solange der Anästhesist nicht schreit is sowieso alles ok. :-top

Strodti
20.06.2010, 21:42
Muss man sich denn vor dem Studium für eine Richtung entscheiden? Ich bevorzuge die klassische Variante und schau in verschiedene Fachabteilung, famuliere in verschiedenen Krankenhäusern und schau am Ende, was mir am meisten behagt. Die Kommilitonen, die im ersten Semester "unbedingt" xyz-Arzt werden wollen, entscheiden sich ja doch häufig wieder um :-D

loewin
20.06.2010, 21:42
stimme pottmed voll zu :-D

ich verstehe gar nciht, wie man sich freiwillig Chirurgie antun kann..



nananana....:-))
bei mir isses genau andersrum. kann nicht verstehen, wie man sich z.b. innere antun kann :-nix

loewin
20.06.2010, 21:44
Muss man sich denn vor dem Studium für eine Richtung entscheiden?

ich dachte so läuft das....hm...na gut! :-D
gebe dir vollkommen recht. denke mal eine idee, was man sich so vorstellen könnte, hat jeder und irgendwo ist das auch ne gute motivation. darum denke ich das ist legitim. aber es ist wichtig den tunnelblick auszuschalten.
schliesslich muss man andere fachrichtungen auch erstmal kennenlernen, um sich ein bild machen zu können.

DeKl
20.06.2010, 21:45
Muss man sich denn vor dem Studium für eine Richtung entscheiden?

Ich finde schon! Sonst kann man sich gar nicht vernünftig auf die Facharztprüfung vorbereiten! Also ich lerne da selbstverständlich schon vor!