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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung??



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Gast261118
13.06.2010, 17:03
Hallo,
wollte mal Fragen ob jemand von Euch Erfahrungen hat was Gehaltsverhandlungen im Bewerbungsgespräch angeht.
Ich zum Beispiel habe die Vorstellung bzw. Hoffnung dass man über "Handgelder" o.Ä. verhandeln könnte. Zumindest in kleinen Häusren in denen dringend Assistenzärzte gesucht werden.

es ght m,ir darum meinen Schuldenberg den ich im Studium angesammelt habe möglichst schnell abbauen zu können.

Eine Einmalzahlung vor Beginn der Tätigkeit von etwa 7000€ wäre genau das was mir helfen würde.
Haltet ihr das für viel zu dreist oder seht ihr realistische Chancen sowas hin zu kriegen und wenn ja wie?

Grüße

Muriel
13.06.2010, 17:13
Ich kann mir kaum vorstellen, dass solche Forderungen auch nur ansatzweise Erfolg haben könnten, schon gar nicht vor Beginn der Tätigkeit. Letztendlich bleibt die Arbeit an den Assis hängen und die Abteilung läuft dennoch weiter, wenn Stellen nicht besetzt sind, so dass der Anreiz eher gering sein dürfte, solche Kopfgelder zu zahlen. Aber versuchen kannst Du es ja, vielleicht kannst Du mich ja vom egenteil überzeugen :-)

Angina
13.06.2010, 17:19
Verhandelbar ist sicher alles mögliche - aber mutig ist das schon. Zumal in Häusern mit Assistenzarztmangel das Arbeiten dann sicher nicht so viel Spaß macht (Stichwort Überlastung), aber man sich selber an das Haus gekettet hat. Meist gehen solche Zahlungen ja mit entsprechenden Bedingungen einher, was die Dauer der Tätigkeit im Haus angeht.

Ich selber habe mich an solche Verhandlungen gar nicht herangetraut (trotz Studienkredit), habe aber beispielsweise im Nachhinein in "Perspektive Assistenzarzt" (das war eine Beilage mit Stellenanzeigen von der Zeitung "Ärzteblatt Studierende" von Häusern gelesen, die ganz freiwillig schon in ihrer Anzeige 4000 Euro Umzugskosten angeboten haben. So weit ist es dann bis zu den 7000 auch nicht mehr. Außerdem kostet ein Zeitarbeiter (= Honorararzt) die Klinik um einiges mehr als ein fest angestellter Assistenzarzt, so dass es selbst mit einer Handzahlung von so viel Geld günstiger sein dürfte letzteren zu binden.

Sehr viel Flexibilität was den Arbeitsort angeht, die Wahl eines Faches mit deutlichem Mangel (also nicht unbedingt ein Exotenfach) und Nerven aus Stahl beim Verhandeln (Studienschulden sind ja auch gute Gründe) könnten so etwas wahrscheinlich möglich machen. Könnte aber auch unangenehm werden, wenn dir wegen solcher Forderungen die Traumstelle durch die Lappen geht.

stennadolny
13.06.2010, 19:19
Möglich wäre es, aber dann sicherlich nur mit laaaanger Bindung an einen nicht gerade attraktiven Standort/Klinik. Als Einsteiger aber wohl eher unwahrscheinlich.

Kackbratze
13.06.2010, 22:32
Dann eher Beihilfe für den Umzug o.Ä.. Direkte Zahlungen sind auch steuerlich wieder anzugeben und damit fällt der Betrag für dich selber auch wieder geringer aus.

MediHH
14.06.2010, 05:54
Irgendwie werden die Forderungen immer dreister. Handgelder als Facharzt mit guter Qualifikation kann ich ja nachvollziehen. Aber als Studienabgänger finde ich das schon ganz schön dreist.

Das 1. Jahr deiner Assistentenschaft wird die Klinik eh draufzahlen müssen bei dir. So rechnet man zumindest in der Wirtschaft.

Viel Glück beim Versuch

Ehemaliger User 05022011
14.06.2010, 07:14
Eine Einmalzahlung vor Beginn der Tätigkeit von etwa 7000€ wäre genau das was mir helfen würde.


Wie stellst du dir denn das vor - wie soll denn das die Klinik für sich absichern, dass du dann auch kommst und nicht die 7000€ auf einer schönen Inseln auf den Kopf haust. Bei jemanden der nichts hat, sind ja jegliche vertragliche Rückzahlungsforderungen für die Katz.

pottmed
14.06.2010, 08:36
Ich finde auch ein Handgeld für Berufseinsteiger absolut ungerechtfertigt !

Bei Hochqualifizierten Leuten, die per Headhunter abgeworben werden, ist ein Handgeld durchaus üblich. Aber an Berufseinsteiger ? *kopfschüttel*

Kackbratze
14.06.2010, 16:29
Versuch macht klug. Allerdings wird sich ein Chef es zweimal überlegen, jemanden einzustellen, der sofort kündigen wird, wenn jemand mit einem Scheinchen winkt...

OT:
Es ist nunmal so, dass derzeit die Studienabgänger teilweise ganz abstruse Vorstellungen von Bezahlung, Verhalten ihnen gegenüber und Ähnlichem haben.
Es gibt einen gewissen "Götterkomplex" der an den Unis noch weiter geschult wird (durch Sätze wie: "es gibt einen Mangel und alle warten nur auf euch") und der dann zu gewissen Auswüchsen führt.

Ehemaliger User 05022011
14.06.2010, 16:36
Versuch macht klug. Allerdings wird sich ein Chef es zweimal überlegen, jemanden einzustellen, der sofort kündigen wird, wenn jemand mit einem Scheinchen winkt...

OT:
Es ist nunmal so, dass derzeit die Studienabgänger teilweise ganz abstruse Vorstellungen von Bezahlung, Verhalten ihnen gegenüber und Ähnlichem haben.
Es gibt einen gewissen "Götterkomplex" der an den Unis noch weiter geschult wird (durch Sätze wie: "es gibt einen Mangel und alle warten nur auf euch") und der dann zu gewissen Auswüchsen führt.

nichts für Ungut, aber dieser "Götterkomplex" wie du es nennst wird oft auch hier von euch älteren Kollegen im Forum noch geschürt

Michael72
14.06.2010, 17:14
Es ist nunmal so, dass derzeit die Studienabgänger teilweise ganz abstruse Vorstellungen von Bezahlung, Verhalten ihnen gegenüber und Ähnlichem haben.

Soll das heissen ich bekomme kein siebenstelliges Gehalt, werde nicht mit "Euer Heiligkeit" angesprochen und mir stehen keine nubischen Nackttänzerinnen zu? Mist!

Was das Handgeld betrifft: Die einzige Möglichkeit sowas zu bekommen wird wohl die Bewerbung als Chef oder die Eröffnung einer Landarztpraxis sein. Beides ist als frischgebackener Arzt nicht absolut unmöglich, aber sicherlich eine Herausforderung... Eine Umzugspauschale halte ich schon für machbarer, aber da muss die Klinik schon sehr verzweifelt sein.

THawk
14.06.2010, 17:21
Es wäre doch schon mal ein Erfolg, wenn man wenigstens die Fahrtkosten fürs Vorstellungsgespräch erstattet bekommen würde. Aber das hab ich auch noch nicht erlebt (okay, es waren auch "nur" zwei Gespräche mit relevanten Anfahrtskosten).

Lava
14.06.2010, 17:24
OBWOHL meine Klinik neue Mitarbeiter DRINGEND nötig hätte, würde mein Chef dich wahrscheinlich auslachen und wieder nachhause schicken. :-nix

kra-
14.06.2010, 17:26
Zu Recht. Ich mein... was hat er denn schon anzubieten? Er kommt frisch von der Uni, kann also vermutlich fast nichts.

Aber meld dich mal, wenn du Erfolg haben solltest! :D

Chaoskätzchen
14.06.2010, 19:32
hmmm.. also allen unkenrufen zum trotz.. es gibt kliniken, die zahlen vierstellige summen als "begrüßungsgeld".. da steht vielleicht keine 7 an erster stelle.. aber .. ne 1 sieht doch so als berufsanfänger auch erstmal schön aus.. oder nicht? ob man sich dafür binden lässt, muss jeder selbst entscheiden.. wie ich finde..

Kackbratze
14.06.2010, 19:38
wo gibts die denn? Das aktuelle und auch ältere Ärzteblätter haben solche Anzeigen nicht.
Da gibts mal Umzugsbeihilfe, kostenlose Wohnungen oder Segelscheine, aber Barzahlungen sind meiner Erkenntnis nach nicht in den Anzeigen zu finden.

pottmed
14.06.2010, 19:39
Kanutouren habe ich auch schon gesehen :-))

Chaoskätzchen
14.06.2010, 20:21
Ich hab ja auch nichts von Anzeigentexten geschrieben :) .. im Osten des Landes wird noch händeringender gesucht als überall anders und da gibt es einige Kliniken, die bereit sind auch zu zahlen.. und wenn wir ehrlich sind, was ist ein einmaliges Begrüßungsgeld gegen die Kosten eines Honorararztes.. oder aufgerechnet gegen die Kosten ausbezahlter Überstunden...

Ich persönlich bin im Westen gelandet und die Klinik hat die Umzugskosten vollständig übernommen.. und die lagen auf Grund des Länderwechsels auch im 4stelligen Bereich..

Kackbratze
14.06.2010, 20:32
Wenn dem so wäre, warum steht das nicht in der Anzeige der entsprechenden Kliniken drin? Irgendwas müssen die doch als Werbung anbieten, warum dann nicht mit dem Pfund auch wuchern?
Irgendwer (z.B. jemand mit einem Studiendarlehen) wird das definitiv als Bewerbungskriterium ansehen!

Chaoskätzchen
14.06.2010, 21:13
Vielleicht aus Angst sich hochzubieten und irgendwann nicht mehr mithalten zu können? Ich weiß es nicht... ich bin nicht an eine solche Klinik gegangen.. und ich hab auch nicht erfragt, warum an diesen Kliniken die freie Marktwirtschaft Einzug erhalten hat :) Auch suchen die mir bekannten Kliniken eher über Mundpropaganda und zufriedene Famulanten und PJler und Mitarbeiter als über die gängigen Anzeigen, die ja überall wenig Resonanz zu bringen scheinen..

Warum nicht offen fragen, welche Unterstützungsmöglichkeiten bestehen? Ich würd es persönlich auch nicht machen, wenn es nicht offen angesprochen wird.. und erst recht nicht nach 7000 Euro fragen *schulterzuckend*

Ich persönlich glaube aber, dass viel mehr "abgesprochene Verträge" existieren als uns vielleicht allen lieb ist / wäre.. dreist gewinnt.. der eine kann sich verkaufen und pokert.. der andere eben nicht..