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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studieren mit 36



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carncer
14.06.2010, 18:22
Hallo:-winky,
ich habe mich jetzt entschlossen mit 36 Jahren Medizin zu studieren und habe mich bei der ZVS "beworben". Mit über 30 Wartesemestern müsste das ja eigentlich klappen...:-top Mal sehen wo ich hinkomme...
Ich habe schon so einiges hier über späte Studienanfänger gelesen und vieles interessante gefunden. Trotzdem würde es mich freuen, wenn ihr mir ein paar "Spätstudiosus" ein paar Erfahrungsinfos geben könnten...das würde mich sehr:-):-):-):-), weil: ein etwas komisches Gefühl habe ich schon noch erst mit 36 das Studium zu beginnen
Ich danke euch schon mal!!!

tortet
14.06.2010, 18:32
Hallo Du junger Hüpfer :-)) (nicht böse sein),

ich kann nur sagen, es macht superviel Spass (ganz besonders die Klinik).
Die Vorklinik kann schon manchmal nerven, aber wenn Du das hinter Dir hast, wird es schlagartig besser. :-meinung

P.S.: Ich war älter als Du, als ich angefangen habe :-blush. Übrigens hat das Jobben nebenbei in der Vorklinik ganz gut geklappt.

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Bewerbung!

beuteline
15.06.2010, 14:03
Hi,

hab mich auch bei der ZVS beworben, allerdings als Zweitstudentin. Bei mir ist der Platz noch nicht so sicher :-heul
allerdings, da es keinen Plan B gibt muss ich diesen Platz einfach bekommen:-meinung!
Komisches Gefühl hab ich keines, mal sehen wie es ist, wenn ich mit lauter jungen Hüpfern irgendwo in nem Kurs sitze...

Erfahrungen kann ich leider nicht mit Dir teilen, die habe ich auch noch nicht.
Werde auf jeden Fall in meinem Job weiterarbeiten während des Studiums, allerdings mit reduzierter Stundenzahl.
Was hast du denn bisher gemacht?

LG, beuteline ;-)

carncer
15.06.2010, 14:55
Bisher habe ich sehr intensiv als Heilpraktiker und (vor allen Dingen) Dozent an einer Heilpraktikerschule gearbeitet (die letzten 8 Jahre). Den Heilpraktiker lass ich jetzt erstmal in Frieden ruhen:-angel, habe aber vor neben dem Studium als Dozent zu arbeiten.
Mal sehen wie das alles so klappt, bin schon sehr gespannt...:-top

Espressa
15.06.2010, 14:59
Also ich würde an deiner Stelle den Komillitonen gegenüber nichts von deiner bisherigen Karriere erwähnen...

Ansonsten: :-top für deinen Mut und Entschlossenheit!

Relaxometrie
15.06.2010, 15:02
Also ich würde an deiner Stelle den Komillitonen gegenüber nichts von deiner bisherigen Karriere erwähnen...
Naja, sobald man einige Leute im Semester besser kennenlernt, kann man seine Vorgeschichte wohl kaum verheimlichen, wenn man nicht lügen möchte. Bei der Kombination Heilpraktiker/Medizin folgen dann natürlich die entsprechenden Vorurteile und Diskussionen :-))

Lateiner
15.06.2010, 15:41
Also ich würde an deiner Stelle den Komillitonen gegenüber nichts von deiner bisherigen Karriere erwähnen...

Ansonsten: :-top für deinen Mut und Entschlossenheit!

Die Entscheidung Arzt zu werden müsste doch aber eigentlich von allen die eine negative Einstellung gegenüber Heilpraktikern haben, als Schritt in die richtige Richtung verstanden werden. :-D

loewin
15.06.2010, 16:07
Also ich würde an deiner Stelle den Komillitonen gegenüber nichts von deiner bisherigen Karriere erwähnen...


dito!
interessant finde ich aber, dass du nach einer heilpraktiker-karriere nun den weg eines schulmediziners einschlagen willst.
für mich geht das irgendwie nicht auf ein blatt. schliesslich wirst du nicht ohne überzeugung 8 jahre im beruf gearbeitet haben.
das wird noch hitzige diskussionen geben, da dich bestimmt der ein oder andere fragen wird, was du vorher gemacht hast.

darf ich fragen was dich zu dem späten entschluss gebracht hat?
gabs nen auslöser?

carncer
15.06.2010, 20:21
So ein Mist....gerade habe ich eine lange Antwort geschriebe, schicke den Text los und dann hängt sich irgendwie das Programm auf:-wand
Naja, also nochmal, in Kurzform.

Erstmal: Ist ja lustig, da scheint ja noch eine Menge auf mich zu zu kommen. Allerdings sehe ich das nicht mehr ganz so dramatisch, weil sowieso jeder dazu seine Meinung hat und nach meiner Erfahrung Diskussoinen über das Thema nicht viel Sinn macht. Es gibt sehr viele Vorurteile, manche haben gute, manche schlechte Erfahrungen gemacht...Ich kann höchstens erzählen wie ich gearbeitet habe und wie ich den HP sehe und das sich aus meiner Sicht der Arzt un HP nicht wiederspricht. Ganz im Gegenteil sogar, er ergänzt sich sehr gut (das habe ich alles in meinem verschwundenen Text geschrieben...naja).

Kurz zu meiner Entscheidungsfindung:

Dafür gibt es mehrere Gründe. Der wichtigste: Ich habe (mit Ausbildung) ca. 12 Jahre in einer, wie soll ich es sagen...Heilpraktikerkomune gelebt. Ich habe an der Schule, an der ich meine Ausbildunggemacht habe angefangen zu unterrichten, habe mitgeholfen eine Schwesternschule mit aufzubauen und war jetzt einfach satt.
Erst habe ich ernsthaft überlegt etwas ganz anderes zu machen, habe dann aber festgestellt, dass ich unbedingt weiter Menschen helfen möchte und bin so auf den Arzt für Psychosmatik und Psychotherapie gekommen, weil er sich nicht grundsätzlich von dem unterscheidet, was ich vorher getan habe, aber mehr Möglichkeiten bietet.
Was ich damit meine ist: Zum HP kommen vor allen Dingen Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen und brauchen meist ein ganzes Paket an Hilfe um wieder gesund zu werden. Von diesem Paket kann der HP nicht so viel abdecken wie ein Arzt. Er kann zwar auch Gesräche führen, den Patienten gefühlsmässig auffangen und praktische Therapien zur Unterstützung anwenden (Massagen, Homöopathie, Akupuntkur usw.), aber er kann z.B. keine Medikamente verschreiben und direkt mit anderen Fachrichtungen zusammenarbeiten. Ausserdem, und das ist wirlich nicht zu unterschätzen, stehen nach meiner Erfahrung hinter den Kranheitsbildern oft sehr schwere seelische Konflikte, die sehr oft durch traumatische Erlebnisse (Gewalt, Mißrauch) ausgelöst worden sind und da kann ich dem Patienten zwar als HP zwar grundsätzlich helfen, habe aber, wie gesagt, als Arzt mehr Möglichkeiten und bin durch das soziale Umfeld des Patienten auch lange nicht so angreifbar.
So, also, dass war es in Kurzform.....:-winky

Espressa
15.06.2010, 20:58
Wow, also das find ich mal einen wirklich wirklich guten Grund! :-top
Ernsthaft.
Psychosomatiker oder überlagerte Patienten sind nämlich für den "normalen" Arzt echt ein Problem, weil man eigentlich nichts findet, und eigentlich auch keine Therapie anbieten kann (entgegen der Erwartung des Patienten, was ihn eher enttäuscht). Und da viele der "Psycho-Schiene" leider sehr abgeneigt sind, denke ich dass sie noch besser einer komplementären Therapie zugänglich wären, die sie zwar auch nicht wirklich brauchen die aber dennoch wirken würde, wenn sie entsprechend vermittelt wird.

Und eigentlich perfekt wenn du dann beides bist! Genial! Würdest du in meiner Gegend praktizieren hätte ich laufend Kandidaten für dich.

mausimhausograus
15.06.2010, 21:22
back to age :-)

hi,
ich hab mit 27 angefangen zu studieren,
bin durch allerlei familiäre widrigkeiten gezwungen gewesen,das
studium zwidurch einzufrieren,wodurch sich natürlich die semesterzahl sschon aufsummiert..
nun bin ich 36 und habe den festen vorsatz
zum herbst diesen jahres wieder voll einzusteigen.
abgesehen davon,dass ich das lernen erst wieder einmal lernen muss,
sehe ich eigentlich keine größeren schwierigkeiten, trotz
*gebeugtem grauem haupt*
die scheine und kurse zu meistern.
sicherlich werd ich mehr tun müssen als manch ein abifrischling,ehrgeiz für gute noten ist jedenfals vorhanden.

daher denke ich ,wenn man sich frohen mutes
ins pensum stürzt und studium + alltag,der ja nicht mehr dem eines frischstudis entspricht,unter einen hut kriegt,
sowie fröhlich und aufgeschlossen den mitstudis ggüber ist...wird das kind
schon geschaukelt :-)

es gibt nur eine sache,die ich nicht verknusen kann:
das multiple choice :-kotz:-keks:-nix:-blush

in diesem sinne :-))

mausimhausograus
15.06.2010, 21:24
back to age :-)

hi,
ich hab mit 27 angefangen zu studieren,
bin durch allerlei familiäre widrigkeiten gezwungen gewesen,das
studium zwidurch einzufrieren,wodurch sich natürlich die semesterzahl sschon aufsummiert..
nun bin ich 36 und habe den festen vorsatz
zum herbst diesen jahres wieder voll einzusteigen.
abgesehen davon,dass ich das lernen erst wieder einmal lernen muss,
sehe ich eigentlich keine größeren schwierigkeiten, trotz
*gebeugtem grauem haupt*
die scheine und kurse zu meistern.
sicherlich werd ich mehr tun müssen als manch ein abifrischling,ehrgeiz für gute noten ist jedenfals vorhanden.

daher denke ich ,wenn man sich frohen mutes
ins pensum stürzt und studium + alltag,der ja nicht mehr dem eines frischstudis entspricht,unter einen hut kriegt,
sowie fröhlich und aufgeschlossen den mitstudis ggüber ist...wird das kind
schon geschaukelt :-)

es gibt nur eine sache,die ich nicht verknusen kann:
das multiple choice :-kotz:-keks:-nix:-blush

in diesem sinne bis dahinne :-))

mausimhausograus
15.06.2010, 21:24
hupps,sorry,mein lappy hing :-(

Stephan0815
15.06.2010, 21:58
Wenns dein Traum ist - einfach durchziehen, egal was, wer, wo, wann sagt. ;-)
In diesem Studium helfen sich die Studenten gegenseitig und das meist auch noch unabhängig von eventuellen Vorurteilen. (so meine Erfahrung)
Nur zwischendrin dann einfach aufhören ist total *******, denn damit hättest dann jemand, der es vielleicht wirklich aus reinster Seele wollte, den Studienplatz weggenommen.
Also machs ganz oder gar nicht. :-meinung

mausimhausograus
18.06.2010, 16:51
@steph
klar harren derzeit unmengen an wollenden auf studiplatz...
die situation ist nicht leicht,dafür habe ich viel verständnis...
aber ebenso habe ich auch verständnis für jene,
die gezwungen sind ,ihr studium über gewisse zeiträume zu unterbrechen,
seis aus finanziellen gründen,seis aus krankheitsgründen oder
wie bei mir aus gründen der übernahme der gesetzlichen betreuung eines schwer psychisch erkrankten familienmitgliedes...
zu pauschalisieren,dass jemand der unterbricht,keinen willen mehr hat,
zu studieren,resp. nen schlendrian fährt und somit andren freie bahn machen soll,
halte ich für zu oberflächlich gedacht....das leben ist nicht nur eine gerade...
glück denen,die es regelgerecht schaffen können,ihnen sei es sehr gegönnt,
ich brauch halt(unfreiwillig) mehr zeit und halte dennoch an meinem ziel fest,
denn den zugang zu diesem studium habe auch ich (!) mir hart erarbeitet,sowie alle bisher erreichten testate/klausuren/scheine.

Stephan0815
18.06.2010, 18:04
Ich redete auch von abbrechen, nicht unterbrechen. ;)

mausimhausograus
18.06.2010, 18:49
@steph
naaaa dennn habsch nix gsagt:-))

carncer
18.06.2010, 20:13
Also, zwei Dinge habe ich ganz sicher nicht vor: 1. mit dem Kopf durch die Wand zu gehen und 2. das Studium abzubrechen. Für mich ist das eine riesen Chance. Ich bin nur etwas überrascht, dass mein Heilpraktikertum zu zwischenmenschlichen Komplikationen führen könnte, daran habe ich noch nichtmal im Traum gedacht. Obwohl.... ich glaube was das angeht war ich wohl etwas naiv, weil ich ja diesen "Kleinkrieg" Tag täglich mitbekommen habe.
Allerdings konnte ich nie wirklich nachvollziehen, warum beide Seiten so aufeinander rumhakken. Ich habe tolle Ärzte kennengelernt und auch viele Ärzte, die wohl besser keine geworden wären. Genauso bei den Heilpraktikern. Da gibt es welche, die sind wirklich klasse und es gibt viele die müsste man eigentlich wegen Gefährdung der Volksgesundheit verklagen...
Letztendlich bin ich der Meinung, dass es doch darauf ankommt, dem Patienten wirklich zu helfen und viele brauchen nicht nur von einer seite Hilfe, sondern von mehreren, gerade chronisch Kranke (und davon gibts ja wirklich genug). Wie kann man da auf die Idee kommen, wenn einer wirklich helfen kann, zu sagen: Äh, neee, der ist Arzt, mit Schulmedizinern will ich nichts zu tun haben oder umgekehrt:-???:-nix :-???:-kotz

Naja, auf alle Fälle war es ein guter Hinweis, so bin ich nicht so ganz überrascht und kann mich schon mal etwas darauf einstellen...:-)

Espressa
18.06.2010, 20:36
Ich denke (und da rede ich von mir als "Schulmedizinerin"), dass es nichts gibt, was ein Heilpraktiker einem Patienten mehr bieten könnte als gute Ärzte und Psychiater und Psychotherapeuten bzw. Psychosomatiker.
Denn für das wogegen man mit Wirkstoffen vorgehen kann gibt es eben diese, und für anderes gibt es psychische Betreuung. Und was keine Medizin braucht, sollte auch ohne belassen werden. Vermeintliche "mildere Alternativen" werden somit überflüssig.
Nur wie gesagt, sträuben sich da Patienten gelegentlich ein nicht wirklich mit "echter Medizin" behandelbares Problem zuzulassen, weil sie sich ja nicht für "irre" verkaufen lassen wollen. Ein Mittel einfach nehmen/ sich behandeln lassen ist einfach allein für die Einstellung zur Sache leichter.
Und da finde ich kann man auch mit sonstigen Therapien, wie sie manchmal eben die Heilpraktiker anbieten, was versuchen. Die bedienen eben auch ganz stark die psychische Schiene.

Viele Mediziner, oder Studenten auf ihrem Weg dahin, lehnen Heilpraktiker ab weil in ihren Augen für jemanden mit dieser Ausbildung kein wirklicher Bedarf besteht. Der Patient weiß das aber nicht, und oftmals gibt es auch nachteilige Auswirkungen dieser Behandlungen, dann kommt wirklich böse Aversion dazu.

:-meinung :peace:

Ehemaliger User 05022011
18.06.2010, 20:37
Also, zwei Dinge habe ich ganz sicher nicht vor: 1. mit dem Kopf durch die Wand zu gehen und 2. das Studium abzubrechen. Für mich ist das eine riesen Chance. Ich bin nur etwas überrascht, dass mein Heilpraktikertum zu zwischenmenschlichen Komplikationen führen könnte, daran habe ich noch nichtmal im Traum gedacht. Obwohl.... ich glaube was das angeht war ich wohl etwas naiv, weil ich ja diesen "Kleinkrieg" Tag täglich mitbekommen habe.
Allerdings konnte ich nie wirklich nachvollziehen, warum beide Seiten so aufeinander rumhakken. Ich habe tolle Ärzte kennengelernt und auch viele Ärzte, die wohl besser keine geworden wären. Genauso bei den Heilpraktikern. Da gibt es welche, die sind wirklich klasse und es gibt viele die müsste man eigentlich wegen Gefährdung der Volksgesundheit verklagen...
Letztendlich bin ich der Meinung, dass es doch darauf ankommt, dem Patienten wirklich zu helfen und viele brauchen nicht nur von einer seite Hilfe, sondern von mehreren, gerade chronisch Kranke (und davon gibts ja wirklich genug). Wie kann man da auf die Idee kommen, wenn einer wirklich helfen kann, zu sagen: Äh, neee, der ist Arzt, mit Schulmedizinern will ich nichts zu tun haben oder umgekehrt:-???:-nix :-???:-kotz

Naja, auf alle Fälle war es ein guter Hinweis, so bin ich nicht so ganz überrascht und kann mich schon mal etwas darauf einstellen...:-)
ach ich glaube gar nicht, dass du da bei Studenten des ersten Semesters auf Abneigung treffen wirst - dass ist eher eine Meinung von fertigen Ärzten nicht von Vorklinikstudenten. Na wie auch immer- wünsch dir auf alle Fälle einen guten Start und viel Spaß am Studium.