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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Psychiater? Nein danke!



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Jynie
09.02.2003, 18:25
Wie ihr schon an meiner Signatur am Ende des Beitrages erkennen könnt, habe ich keine positive Einstellung was Psychiater und Psychologen angeht. Meiner Meinung nach haben viele Patienten gar keine Schwerwiegenden Probleme, aber der Psychologe oder der Psychologe schafft es in der Seele oder in der Denkweise eines Menschen solange "zu wühlen" bis er ein vermeindliches Problem enttarnt hat, wo der Patient erst erstaunt sagt:"meinen sie -ja?". Der findet manchmal Probleme die die Person sein Leben lang nicht gehabt hat und sich in dem Moment als es ausgesprichen wird erst mit dem Thema konfrontiert. Das verleitet nur zum Selbstmitleid, weil diese Dinge den Patienten dann von heute auf morgen ein Leben lang belastet haben (obwohl diese es erst jetzt registiert). Meiner Ansicht nach schafft ein solcher Arzt erst noch mehr Probleme als schon vorhanden sind. Ich kenne aus seriösen Fernsehberichten viele Menschen die nach ihrer Therapie mehr Schwierigkeiten haben als vorher.
Das Hauptproblem ist dann das der Arzt was "Denken" betrifft meist nur nach Prinzip vorgehen kann, der Arzt kennt den Patienten erst 3 Wochen soll aber aufgrund von Büchern sein Verhalten analysieren und heilen? Was macht der den? Er guckt unter Patient "F" nach stellt Fragen und kann dann alles logisch erklären? Das müsste schon übermenschlich sein!
:-meinung

Froschkönig
09.02.2003, 18:33
Stützt Du diese Profunden Kenntnisse noch auf etwas anderes als "seriöse Fernsehberichte" ?

Interessanter für einen Beginn dieses Themas wäre wohl, wie die Personen ursächlich bei dem Psychiater landeten. Schließlich setzt sich ja ein Gesunder nicht zum Onkel Doc und wartet darauf, daß er ihm eine Psychose andichtet.
Und zu den Patienten, die nach der Therapie größere Schwierigkeiten hatten als vorher : Es ist kein Geheimniss, das es durchaus Psychiatrische Krankheitsbilder gibt, die durch die Therapie verschlimmert werden können. Aber soll man dann das Risiko eingehen oder nicht wäre in dem zusammenhang wohl die berechtigtere Frage.

Neujahrsrakete
09.02.2003, 18:35
Meiner Meinung nach haben viele Patienten gar keine Schwerwiegenden Probleme, aber der Psychologe oder der Psychologe schafft es in der Seele oder in der Denkweise eines Menschen solange "zu wühlen" bis er ein vermeindliches Problem enttarnt hat,

Du hast also schon extrem viel Erfahrung auf einer psychiatrischen Station gesammelt, daß Du das beurteilen kannst?
Guck Dir vielleicht mal eine Visite in der Psychiatrie an, dann kannst du hoffentlich besser beurteilen, daß Menschen mit echten Depressionen, Schizophrenien und anderen psychiatrischen Krankheitsbilden wirklich auf dem Zahnfleisch gehen. Solche Krankheiten hat bestimmt kein Psychiater durch zu langes Wühlen in der Seele des Betreffenden hervorgerufen.

Rakete

Jynie
09.02.2003, 18:41
Ich persönlich habe noch keine derartigen Erfahrungen gemacht, aber ich habe ein Buch von einem ehemaligen Psychologen gelesen der dies bestättigte. Ich habe (ich wollte) nicht abgestritten das die Menschen die sich Therapeiren lassen gar keine Probleme haben, aber ich wollte darauf intendieren das diese durch einen Psychologen oder Psychiater nicht besser sondern manchmal nur noch schlechter werden und durch das "Wühlen" noch mehr Probleme bekommen.
Um vielleicht ein wenig Klarheit über meine Absichten zu geben, ich rede nicht von schweren Depressionen oder anderen schwerwiegenden Fällen, sondern über die allgemeinen Probleme die ein gesunder Mensch hat, aber diese unbedingt therapiert haben will.

Neujahrsrakete
09.02.2003, 18:48
Bei jeder medizinischen Behandlung gibt es Risiken. Bei chirurgischen Eingriffen sind es z.B. Infektionen, bei psychiatrischen Dingen ist es eben die Tatsache, daß einem plötzlich neue Probleme bewußt werden.
Ich kann Dir aber trotzdem nur raten, mal auf eine psychiatrische Station zu gehen. Dann siehst Du, daß dort nicht nur Unfug passiert und kannst Dir vielleicht danach ein eigenes Urteil, fernab von pseudoseriösen Fernsehberichterstattungen, erlauben.

Rakete

June
09.02.2003, 18:51
Während einer Therapie gibt es Phasen, in denen es dem Patienten schlecht geht, weil verdrängte Konflikte wieder hervorgeholt werden. Das ist ganz natürlich!
Der Sinn, der dahintersteckt, ist daß man die früher gemachten und auf krankmachende Weise verarbeiteten Ereignisse erneut durchlebt und anders verarbeitet. Das braucht Zeit, und in der ist sicher nicht ständig alles eitel Sonnenschein!
Allerdings - Froschkönig hat es angesprochen - es geht hier um Menschen, die bereits Probleme haben! Nicht um Gesunde, bei denen unnötigerweise in bereits verarbeiteten Erlebnissen herumgewühlt wird!
Die June :-music

Jynie
09.02.2003, 18:54
Original geschrieben von Neujahrsrakete
. Dann siehst Du, daß dort nicht nur Unfug passiert und kannst Dir vielleicht danach ein eigenes Urteil, fernab von pseudoseriösen Fernsehberichterstattungen, erlauben.

Rakete


Nochmal, ich rede von den Alltagsängsten die ein (die fast jeder Mensch hat) Mensch hat und ist nicht gleich ein Fall für den Psychologen. Das meine ich, normale Ängste die jeder hat und wo der Psyologe erst welche von macht.

Nico
09.02.2003, 18:54
Original geschrieben von Jynie

aber ich wollte darauf intendieren das diese durch einen Psychologen oder Psychiater nicht besser sondern manchmal nur noch schlechter werden und durch das "Wühlen" noch mehr Probleme bekommen.


Nein, sie bekommen nicht noch mehr Probleme durch das Wühlen.
Ja, es geht den meisten Leuten schlechter, während einer Therapie - weil dann Dinge (wieder) ins Bewusstsein kommen, die lange verdrängt wurden.

Durch Vedrängen wird keiner auf Dauer glücklich.....

Und wer geht von sich aus zu einer Therapie? - Jemand, dem es aus irgendwelchen Gründen schlecht geht.

*grmpf*

Ich glaub, ich habe zu viele Bücher über Persönlichkeitsstörungen gelesen - ich hätte mal nur das eine von obigem Psychiater lesen sollen. ;-)

Gruß
Nico

June
09.02.2003, 18:56
Original geschrieben von Jynie
Nochmal, ich rede von den Alltagsängsten die ein (die fast jeder Mensch hat) Mensch hat und ist nicht gleich ein Fall für den Psychologen. Das meine ich, normale Ängste die jeder hat und wo der Psyologe erst welche von macht.
Aber Jynie, welchen Grund sollte denn ein gesunder Mensch haben, zum Psychiater zu gehen?
Du gehst doch auch nicht zu einem Chirurgen und sagst "nehmen sie mir mal den Blinddarm raus, mir ist heute so danach!"
Ich verstehe echt nicht, was für ein Problem du siehst!

Nico
09.02.2003, 18:57
Original geschrieben von Jynie



Nochmal, ich rede von den Alltagsängsten die ein (die fast jeder Mensch hat) Mensch hat


und damit geht man ja wohl kaum zum Therapeuten

Marci
09.02.2003, 18:58
Nun gut, jetzt will ich auch mal meine Meinung, zu dem Vorwurf von Jynie äußern, dass die Arbeit der Psychologen /therapeuten die mentale Verfassung der Patienten nur noch verschlimmert. Also, seit kurzem arbeite ich mit psychisch/körperlich behinderten Menschen zusammen und habe in dem Zusammenhang auch einiges von den einzelnen Krankheitsbildern der Arbeitnehmer erfahren. Es war für mich verblüffend zu erfahren, dass ein grosser Teil dieser Menschen eine "normale Vergangenheit" hat. Wobei der Auslöser für ihre schwerwiegenden Psychosen ein einschneidendes Erlebnis gewesen ist, wie z.B. der Verlust eines nahen Verwandten oder sogar der eigenen Frau. Daran kann man erkennen, dass Jynie nicht wirklich die Kompetenz und das Wissen besitzt sich mit einem solchen ernsten Thema fachgerecht auseinder zusetzen, wie ich das empirisch belegt habe. Ich möchte nicht abstreiten, dass es auch unter den Psychologen "schwarze Schafe" gibt, die einzig und allein auf den Profit fixiert sind. Aber trotzdem, gibt es genügend Menschen die ohne ihre Hilfe den immer steigenderen Anforderungen unseres Gesellschaftsystems nicht gewachsen wären und ohne Unterstützung evtl. suizidale Neigungen hätten.

mfg Marcel :-meinung

Froschkönig
09.02.2003, 18:59
Ich will ja gar nicht bestreiten, daß es auf diesem Sektor so manches schwarze Schaf geben mag. Zumal es ja heute in manchen Ländern (siehe Amerika) bereits zum guten Ton gehört, in Therapie zu sein..... :-((
Jedoch bestehen auch Grundlegende Unterschiede zwischen Psychiatern, Psychologen und Psychotherapeuten, was Ausbildung und Einsetzbarkeit betrifft.

Mit dem "Wühlen" meinst Du wahrscheinlich die klassische, freudianische psychoanalytische Psychotherapie. Da müßte man sich vorher erstmal die jeweilige Diagnose des Patienten ansehen, denn es sind bei weitem nicht psychischen Störungen oder Krankheiten auf diese Weise therapierbar. Wenn man diesen Aspekt nicht berücksichtigt, mag es durchaus zu den von Dir beschriebenen Schwierigkeiten kommen.
Jedoch war Dein Ansatz eben sehr pauschal gefärbt und vor pauschalurteilen sollte man sich immer hüten.

Jynie
09.02.2003, 19:02
Original geschrieben von Nico


und damit geht man ja wohl kaum zum Therapeuten

Nein, wie viele gehen denn hin wegen Nichtigkeiten? Das ist doch mitlerweile schon Mode das jeder seinen Psyologen hat, auch in Lehrbüchern steht das es "Hypochonder" in diesem Gebiet ebenfalls gibt.

Jynie
09.02.2003, 19:07
Original geschrieben von Marci
Wobei der Auslöser für ihre schwerwiegenden Psychosen ein einschneidendes Erlebnis gewesen ist, wie z.B. der Verlust eines nahen Verwandten oder sogar der eigenen Frau.

mfg Marcel :-meinung


Zum vierten mal ist der Tot eines Familienmitglieds ein Alltagsproblem? Nein also...

Froschkönig
09.02.2003, 19:09
Original geschrieben von Jynie
Nein, wie viele gehen denn hin wegen Nichtigkeiten? Das ist doch mitlerweile schon Mode das jeder seinen Psyologen hat, auch in Lehrbüchern steht das es "Hypochonder" in diesem Gebiet ebenfalls gibt.

Diese "Hypochonder" gibt es wohl auf so manchem Gebit, aber was macht das denn zahlenmäßig aus ? Nach deinem Beitrag zu Urteilen sitzt ja jeder dritte einmal die Woche auf der Couch beim fröhlichen oder weniger fröhlichen "Wühlen". Das mag mittlerweile für manche amerikanische Großstädte zutreffen, ist bei uns aber meines praktischen Wissens nach noch lange nicht so ausgeprägt.

Froschkönig
09.02.2003, 19:11
Original geschrieben von Jynie



Zum vierten mal ist der Tot eines Familienmitglieds ein Alltagsproblem? Nein also...

Du mußt die postings nicht nur lesen, sondern auch verstehen. Marcel sprach hier von einer durch den Tod ausgelösten Psychose , was wohl ein durchaus behandlungswürdiges Krankheitsbild darstellen dürfte !

June
09.02.2003, 19:12
Ach Jynie...
In amerikanischen Filmen und Serien ist das natürlich längst ein Stereotyp, daß man nicht normal ist, wenn man nicht zum Therapeuten geht, und es mag auch sein, daß das in der amerikanischen Realität so ist, ehrlich gesagt weiß ich es nicht.
Aber dieses Problem sehe ich hier nicht so. Zumindest auf gar keinen Fall in dem Ausmaß, in dem du es vorauszusetzen scheinst.
Wie kommst du eigentlich darauf, daß es so wäre?

Marci
09.02.2003, 19:14
Zitat:
Aber trotzdem, gibt es genügend Menschen die ohne ihre Hilfe den immer steigenderen Anforderungen unseres Gesellschaftsystems nicht gewachsen wären und ohne Unterstützung evtl. suizidale Neigungen hätten.

Vielleicht sollten sie ein wenig genauer lesen und meinen Kommentar nicht auf einen inhaltlichen Erklärungsversuch beschränken, sondern den gesamten Kontext mit in ihre Äußerungen einbeziehen.

In diesem Sinne......

Froschkönig
09.02.2003, 19:14
Original geschrieben von June
Wie kommst du eigentlich darauf, daß es so wäre?

"Seriose Fernsehsendungen" :-D

Nico
09.02.2003, 19:20
Original geschrieben von Froschkönig


"Seriose Fernsehsendungen" :-D

und ein Buch

;-)