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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Notarzt Spielen V



DocSchmitti
25.06.2010, 06:34
Einführung: In diesem Notarzt-Spiel kannst Du in die Rolle eines Notarztes schlüpfen und einen Patienten behandeln. Es wird ein kurzer Fall geschildert und anschließend kannst Du zwischen verschiedenen Optionen abstimmen. Die Option mit den meisten Stimmen wird am Ende der Abstimmung (i.d.R. alle 1-2 Tage) durchgeführt. Dann erfährst Du, was weiter passiert.
Bemerkung: Du kannst immer nur eine Option wahrnehmen. Auch wenn man in der Praxis sicherlich oft mehrere Sachen gleichzeitig macht, wird hier sequenziell gearbeitet. Weiterhin ist eine Diskussion der ausstehenden Optionen zwar hilfreich, aber wenn Du Dir sicher bist, welche Möglichkeit die richtige ist, wäre es trotzdem aus Rücksicht auf andere Leser angebracht, dies nicht hier zu posten. Viel Spass!

Du hast gerade Deinen ersten Notarztdienst übernommen und sitzt noch ein wenig unentschlossen in der Fahrzeughalle herum, als plötzlich Dein Piepser Deine Gedanken mit einem lauten PIIIIEP-PIIIIIEP-PIEEEEP unterbricht. Du wirfst einen erschrockenen Blick auf den kleinen Display "Notarzteinsatz45887/Hautpstrasse. 44/Müller/Bewußtlose Person" steht da und wirkt nicht gerade beruhigend auf Dich.
Schnell läufst Du zum Auto, wo Tom, Dein Fahrer bereits den Motor gestartet hat. "Na, geht ja direkt gut los, was?!", meint er mit einem breiten Grinsen. Er scheint nicht ganz so aufgeregt zu sein - aber er hat ja auch schon einiges auf dem Kerbholz, was Notfallmedizin angeht.Er navigiert Euch problemlos durch den dichten Stadtverkehr und schiebt mit Sirene und Blaulicht alles auf die Seite.
Einige Minuten später bringt Tom das NEF vor einem Appartementhaus zum stehen. In dem 5stöckigen Gebäude dürften um die 20 Parteien untergebracht sein, schätzt Du. Da der RW bereits vor Ort ist eilst Du direkt zur Haustüre und wirfst unterwegs noch einen kurzen Blick auf den Piepser, um auch die richtige Klingel zu drücken – der Nachnahme des Patienten war Dir vor lauter Aufregung schon wieder entfallen.
Da die Tür nur angelehnt ist, wartest Du keine Antwort ab und nimmst 2 Stufen auf einmal – der Klingel nach zu urteilen liegt die Wohnung irgendwo im 3. oder 4. OG. Tatsächlich steht eine Wohnungstüre im 4. OG nur angelehnt und Du betrittst die Wohnung, in deren Flur Dich bereits eine besorgte junge Frau erwartet und Dir den Weg in eines der Zimmer weist. Dort (imWohnzimmer) sind die beiden RA bereits vor Ort, sie sind aber wohl auch gerade erst angekommen, denn sie stellen schnaufend Medikamentenkoffer, Absaugung und Sauerstoff auf den Boden und wenden sich dem Patienten zu:
neben einem großen Fernsehtisch liegt ein etwa 50jähriger Mann mit dunkelgrauem, vollem Haar, hellem Hemd und brauner Cordhose reglos und lang ausgestreckt auf dem Boden. Sonst gibt es auf den ersten Blick keine Hinweise, was hier das Problem ist.
Du drängelst sich zwischen den beiden Kollegen zum Patienten durch, gehst neben ihm auf die Knie und schüttelst ihn heftig an der Schulter: “Hallooo! Machen Sie mal die Augen auf!!” Der Patient reagiert nicht, sondern hat die Augen weiter geschlossen und wackelt passiv mit dem Kopf ganz leicht hin und her. Dies ändert sich auch nicht, als Du ihn mit den Fingerknöcheln der geschlossenen Faust kräftig auf dem Brustbrein ärgerst.
Was möchtest Du weiter tun?
--> Die Abstimmung hat ergeben --> "In den Mund schauen"
Deine erste Idee ist es, die junge Frau zu befragen, was hier eigentlich los ist - allerdings besinnst Du Dich dann doch eines besseren und kümmerst Dich erstmal um Deinen mutmaßlich bewußtlosen Patienten, anstatt ein Kaffekränzchen zu veranstalten, während der arme Mann möglicherweise Deine hoffentlich kompetente Hilfe braucht.
Auch "nebenbei" ein paar Fragen an die junge Frau zu richten, hältst Du im Moment für keine gute Idee, dafür ist Dir Sicherung des Atemwegs einfach zu wichtig und sollte Deine volle Konzentration geniessen. Du überstreckst den Kopf des Patienten vorsichtig und schiebst den Unterkiefer des Patienten leicht nach vorne, um einen Blick in den Mundraum werfen zu können. Du bist froh, dass Du gestern Abend in weiser Voraussicht noch einen Blick in die Leitlinien des European Resuscitation Counsil geworfen hast.
Die Überprüfung, ob der Atemweg frei ist, steht demnach ganz oben auf Deiner To-Do-Liste, denn schließlich gibt es immernoch wenige Patienten, die ihren Energiebedarf mittels Photosynthese decken können. Der Otto-Normalpatient ist leider immernoch auf eine gute Sauerstoffzufuhr und Oxygenierung angewiesen.
Im Mund des Patienten erkennst Du keine Hindernisse oder Verlegungen des Atemwegs, soweit Du den Mund-Rachen-Raum einsehen kannst. Die Scheimhäute und die Zunge sind einigermaßen rosig gefärbt, eine sehr locker sitzende Zahnprothese am Unterkiefer hast Du mit einem schnelle Griff entfernt. Der Atemweg scheint frei zu sein.
Du wirfst einen schnellen Blick auf den Thorax und kannst ein langsames Heben und Senken wahrnehmen, während Du beidseits orientierend die Lunge auskultierst und ein vesikuläres Atemgeräusch hören kannst. Ein paar Hemdknöpfe hast Du mit wenigen Handgriffen geöffnet. Als Du Dich dabei etwas über den Patienten beugst, fällt Dir an der linken Schläfe in den Haaren etwas Blut auf.Wie geht es weiter?
Die Abstimmung hat ergeben ---> Ein EKG anschließen
Einer der beiden RA hat den LifePak20, der über EKG, Pulsoxymetrie und Defibrillator verfügt, neben Dir abgestellt und Du zerrst die EKG-Kabel aus einer der beiden Seitentaschen, um ein EKG abzuleiten - schließlich willst Du jetzt erstmal wissen, was der Patient für einen EKG-Rythmus hat.
"He, check doch erstmal die Blutdruck! Das gehört ja erstmal zum Vitalparameter-Check!", meint Tom, Dein Fahrer und Rettungsassistent. "Um das EKG kümmere ich mich dann schon," fügt er hinzu und drückt Dir die Blutdruckmanschette aus dem Material-Koffer des RTW in die Hand. Du bist leicht peinlich berührt aber gleichzeitig auch dankbar, dass Tom Dir beisteht. Natürlich solltest Du erstmal die Vitalfunktionen Atemweg (A - Airway), ATmung (B - Breathing) und Zirkulation (C - Circulation) mit einfachen Mitteln checken, bevor Du hier in Apparatemedizin ausbrichst. Kurz hattest Du auch erwogen, einen Body-Check durchzuführen, aber auch das gehört in die Kategorie der Dinge, die Du tun kannst, wenn Du sicher bist, dass Dein Patient über adäquate Atmung und Kreislauff-Funktion verfügt. Wäre ziemlich peinlich, wenn Du alle 24 Knochenbrüche Deines Patienten gefunden aber keine Ahnung vom Blutdruck hast, oder?
Die Blutdruckmanschette hast Du inzwischen am rechten Arm des Patienten angebracht und bearbeitest den Gummiball der Pumpe, während Du mit der anderen Hand schonmal den Radialis-Puls tastest. "Kommt ziemlich kräftig", denkst Du erleichtert und stellst orientierent eine Systole von 170 mmHg fest - der Puls dürfte irgendwo zwischen 80 und 100 liegen und scheint einigermassen regelmäßig zu sein.
Einer der beiden RA hat dem Patienten inzwischen vorsichtig eine Sauerstoffmaske aufgesetzt und den Clip des Pulsoxymeters an einen Finger gesteckt... "98%" verkündet das blasse Display stolz und piepst Dir zu.
"Atemweg frei, Atmung funktioniert, Blutdruck vorhanden....", denkst Du, um ein bißchen Ordnung in Deine Gedanken zu bekommen - nur mit der Birne scheint irgendwas nicht zu stimmen.
Tom klebt gerade die letzten Elektroden. Die junge Frau beobachtet Dich inzwischen mit wachsendem Interesse und meint ganz aufgeregt: "Ich war nur kurz im Keller und als ich wiederkam, lag er so am Boden und ich dachte, er ist tot! Oh Gott!" Sie dreht sich aufgeregt um und läuft ganz aufgelöst aus dem Zimmer. Was nun?
Die Abstimmung hat ergeben --> In die Pupillen leuchten.
Du zückst richigerweise (die orientierend neurologische Untersuchung steht nach Prüfung von Atmung und Kreislauf auf dem Programm) Deine Stiftlampe aus der Brusttasche der Notarztjacke und versuchst, dem Patienten in die Pupillen zu leuchten. Mit der Linken öffnest Du die Augen des Patienten, was gar nicht so leicht ist, zumindest wenn Du einen vernünftigen Einblick haben willst. Nachdem Du die direkte und konsensuelle Lichtreaktion bei beidseits mittel bis engen Pupillen nachgewiesen hat, fällt Dir auf, dass der Patienten mit beiden Augen starr nach links oben schaut. Die Bindehäute des Patienten kommen Dir irgendwie gerötet vor.
Du rufst nochmal hoffnungsvoll "Halloooo! Mal die Augen aufmachen, der Notarzt ist hier!", aber für die nächste Schach-WM reicht die Vigilanz des Patienten immernoch nicht aus. Er grunzt diesmal missmutig und stößt mit der linken Hand Deinen Arm weg, mit dem Du mal wieder auf seinem Sternum herumgedrückt hast. Die Augen macht er dabei leider nicht auf. Während Du über den Glasgow-Coma-Scale des Patientn grübelst, bekommst Du mit halbem Ohr mit, wie Tom die junge Frau befragt. Offensichtlich handelt es sich bei dem Patienten um ihren Vater. Sie war kurz in den Keller gegangen, um Wäsche zu machen, und als sie wiederkam, fand sie ihren Vater hier auf dem Boden liegend. Nachdem er bewußtlos war, hat sie direkt den Rettungsdienst angerufen. Das EKG des LifePak ist inzwischen angeschlossen und zeigt einen schnelle Sinusrythmus, zumindest soweit Du das mit der dort angezeigten Ableitung II beurteilen kannst. Einer der beiden RA sammelt bereits alle Utensilien für einen i.v.Zugang zusammen. Bitte gib den GCS an (Abstimmung bis morgen).
Die Abstimmung hat ergeben ---> GCS 8.
Du hast 8 Punkte auf der GCS-Skala ausgerechnet, einen Punkt, da der Patient die Augen nicht öffnet, zwei Punkte für die unverständliche verbale Reaktion und fünf Punkte für die geziele Schmerzabwehr. Noch nicht berauschend, aber immerhin eine ganze Menge mehr als noch vor wenigen Minuten. So langsam entspannst Du Dich ein wenig. Mit der Assistenz des RA beginnst Du, am rechten Handrücken einen i.v.-Zugang zu legen. Tom hat inzwischen von der Tochter des Patienten eine Medikamentenliste bekommen und hält sie Dir unter die Nase. Hm ... Du wirfst einen prüfenden Blick auf das verknitterte Zettelchen. Bei welchem Präparat hackst Du nach und möchtest wissen, warum der Patient es einnnimmt? (Antwort bitte nicht posten - nur abstimmen).

WackenDoc
25.06.2010, 09:29
Was ist den Neurocolan? Das kennt noch nicht mal Dr.Google.

pottmed
25.06.2010, 09:32
Jep, das habe ich auch nicht gefunden. Aber schön Wacken, dass wir uns für das selbe entschieden haben :-top

WackenDoc
25.06.2010, 09:35
Mir dämmert da so ne Diagnose- aber keine Angst- ich verrat nix.

Miss
25.06.2010, 09:45
Was ist *Neurocolan*? Sagt mir nichts, daher finde ich es nicht, auch wenn sich nur ein Tippfehler eingeschlichen hat.
Ups, habt Ihr auch schon gefragt, hatte vor Antwort nicht mehr aktualisiert :-blush