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DoctorHibbert
04.07.2010, 18:52
Hi! Ich hab 2 Fragen für eine Bekannte die Neurologie machen will:

-) Gibts für das Psychiatriejahr in der Facharztweiterbildung für Neurolgie irgendwelche besonderen Auflagen, zB dass das stationär sein muss? Oder kann man das Jahr auch eher gemütlich bei einem niedergelassenen Psychiater mit Weiterbildungsbefugnis machen?

-) Welche Vor-/Nachteile seht ihr, das fachfremde am Beginn respektive am Ende der Weiterbildung zu machen?

Danke für eure Antworten!
Gruß, Dr.H.

stennadolny
04.07.2010, 19:18
1.: Beides geht . Praxis hat oftmals den Nachteil der deutlich schlechteren Bezahlung und des "Mißbrauchs" des Neuroassis für die neurolog. (= kein psychiatr. Lernkurve). Keine bes. Anforderungen außer Weiterbildungsbefugnis.


2.: Psych. am Anfang machen: Man bekommt leichter eine Stelle, wenn man nicht nur das psychiatr. Gegenfachjahr machen möchte (in der Psych.). Nach einem Jahr steigt man "für das Neuro-Gegenfach" um und kommt nie mehr wieder in die Psych., hat aber bereits das Zeugnis. Angesichts des furchtbaren Personalmangels in der Psychiatrie dürfte das Gegenfach aber immer unkomplizierter zu bekommen sein.
Am Ende hat es den Vorteil, besser für die FA-Prüfung gewappnet zu sein.

EKT
04.07.2010, 19:28
Zu 1.) Was will man denn in einer Praxis als absoluter Anfänger ausrichten?

Zu 2.) Besser am Ende der Weiterbildung, man wird wegen des enormen Personalmangels gehaltstechnisch höher eingestuft, wenn man drum kämpft.

Assistent 3:16
04.07.2010, 20:38
1. Es wird nur verlangt mindestens 2 Jahre stationär Neuro zu machen und insgesamt können bis zu 2 Jahre ambulant gemacht werden also kann man Psychiatrie wenn man diese Regelungen befolgt sprich mindestens 3 Jahre stationär Neuro gemacht hat auch im niedergelassenen Bereich machen.

2. Ich sehe es als vorteilhaft eher am Ende zu machen für FA Prüfung und hat man genauere Vorstellung was für Psychiatriekenntnisse man als Neurologe
braucht.

käthli
05.07.2010, 19:42
wenn man als neurologe im eigenen haus das psychiatrie nicht manchen kann, sondern sich eben wo anders dafür bewirbt, schreibt man dann eigentlich in die bewerbung rein, dass man "nur" ein jahr bleibt? wird man in der psychiatrie genommen wenn das bekannt ist?

Assistent 3:16
05.07.2010, 20:04
In der Psychiatrie sind immer Stellen frei, die Psychiatrie ist chronisch unterbesetzt.

Tibia
05.07.2010, 20:28
Ich hab auch entspannt eine Anstellung in der Psychiatrie bekommen, obwohl ich von vornherein gesagt und es auch so in die Bewerbung mit reingeschrieben habe, dass ich mich in FA-Weiterbildung für öffentliches Gesundheitswesen befinde, und halt nur 6 Monate Psychiatrie brauche. Chef hofft halt, dass ich länger bleibe, wird aber nicht überrascht sein, wenn ich doch Ende Oktober die Biege mache. :-dance

snowfairy
05.07.2010, 21:38
In der Psychiatrie suchen sie doch immer Ärzte. Selbst wenn man reinschreibt, dass man nur ein Jahr bleibt, nehmen sie einen meist trotzdem (nur meist wird versucht, dass man den Neurologen/in doch zum Bleiben überredet).

lala
06.07.2010, 13:08
In der Psychiatrie suchen sie doch immer Ärzte. Selbst wenn man reinschreibt, dass man nur ein Jahr bleibt, nehmen sie einen meist trotzdem (nur meist wird versucht, dass man den Neurologen/in doch zum Bleiben überredet).

Oft genug muss man da nicht groß "überreden" - wenn man die Arbeitsbedingungen in beiden Fächern erstmal kennen gelernt hat :-D

Muriel
06.07.2010, 15:15
Das sagen aber irgendwie immer nur die, die vorher Neuro gemacht haben, dass Psy so nett sein soll :-D Ein Freund macht gerade nach vier Neurojahren sein Psych-Jahr und wird wahnsinnig. Kann es kaum erwarten, wieder ins richtige Fach wechseln zu können, der stirbt vor Langeweile, der arme Kerl :-D

snowfairy
06.07.2010, 17:30
Das sagen aber irgendwie immer nur die, die vorher Neuro gemacht haben, dass Psy so nett sein soll :-D Ein Freund macht gerade nach vier Neurojahren sein Psych-Jahr und wird wahnsinnig. Kann es kaum erwarten, wieder ins richtige Fach wechseln zu können, der stirbt vor Langeweile, der arme Kerl :-D

Und der Neurologe auf meiner Station hat sich schon darauf gefreut, dass er bald wieder ins sein Fach wechseln darf, weil die Patienten in der Neuro normaler seien :-nix

stennadolny
06.07.2010, 19:23
Landshut in Bayern (Psychiatrie) ist für Neurologen im Gegenfach jedenfalls eher ein Abturner. Auch, weil dort neurolog. Expertise überhaupt nicht gefragt ist, im Gegenteil: Man ignoriert sie. Man ignoriert Somatisches generell. Nur so als kleiner Tipp......

Neurologen im Gegenfach bemerken übrigens (zu Recht !) gerne, daß die Absonderlichen meist NICHT die Patienten in der Psychiatrie seien. Sondern (auch) die "Kollegen"........Und das nimmt man ihnen seitens der Psychiater sehr übel.

Muriel
06.07.2010, 20:03
Ui, bist Du jetzt nicht ein Nestbeschmutzer? :-D Machst doch selber Psych, oder?

snowfairy
06.07.2010, 20:51
Neurologen im Gegenfach bemerken übrigens (zu Recht !) gerne, daß die Absonderlichen meist NICHT die Patienten in der Psychiatrie seien. Sondern (auch) die "Kollegen"........Und das nimmt man ihnen seitens der Psychiater sehr übel.

Die Aussage kommt mir auch bekannt vor :-oopss (also nicht, dass ich so denke, sondern ein mir bekannter Neurologe hat mal so was fallen lassen, aber nicht über alle).

DoctorHibbert
10.07.2010, 21:10
danke an alle für die antworten!

kann noch jemand in der umgebung von tübingen eine psychiatrie ruhigen gewissens empfehlen? (nicht die uni-klinik tübingen)
oder von einer abraten?
vom groben durchschauen gäbs nürtingen, reutlingen, calw, ein paar in stuttgart - hab ich was vergessen?

SidVicious
11.07.2010, 12:55
Neurologen im Gegenfach bemerken übrigens (zu Recht !) gerne, daß die Absonderlichen meist NICHT die Patienten in der Psychiatrie seien. Sondern (auch) die "Kollegen"........Und das nimmt man ihnen seitens der Psychiater sehr übel.

Die meisten Neurologen die ich kenne haben eine Polyneuropathie.

yoann
23.03.2018, 09:34
ich kram mal was ganz altes wieder aus. Kann mir jemand sagen, wie das Psychiatrieweiterbildungszeugnis für den neurologischen Facharzt auszusehen hat? Hat evtl jemand ein Beispielzeugnis? Muss das selbst verfassen (Ausland). Und die deutsche Ärztekammer legt ja schon sehr wert auf ihre Formulierungen etc...
Und habt ihr das normale neurologische Logbuch auch fürs Psychiatriejahr ausfuellen lassen?
Danke schonmal
LG

abcd
23.03.2018, 19:19
Bei mir wurde das normale Neurologbuch ausgefüllt.

yoann
23.03.2018, 20:21
ok danke schonmal

Shade
12.04.2018, 20:26
Hier eine interessante Petition zu dem Thema:
https://www.dgn.org/neuronews/59-neuronews-2018/3557-petition-zur-neurologischen-weiterbildung

Die "jungen Neurologen" fordern eine Erweiterung des Wahlpflichtjahres um weitere Fächer als die Psychiatrie, z.B. Neuroradio, Innere usw.. Finde ich total unterstützenswert! Das Pflichtjahr Psychiatrie halte ich nämlich für ziemlichen Unsinn. Auch in allen anderen Fächern können einem Patienten mit psychischen Erkrankungen begegnen und psychische Erkrankungen äußern sich in allen möglichen somatischen Symptomen. Warum ausgerechnet die Neurologen ein Jahr verpflichtend in die Psych sollen, ist wahrscheinlich nur noch historisch begründbar. Deswegen: Unterschreiben!!

PS: nicht falsch verstehen. Ich finde die Psychiatrie total wichtig und interessant. Ich möchte nur nicht dazu gezwungen werden.